Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Priestley Gesch. der Elektricität, übers. v. Krünitz, Berlin u. Strals. 1772. 4. S. 101. Bedeckungen der Gestirne, Occultationes, Occultations. So heißen in der Sternkunde diejenigen Himmelsbegebenheiten, bey welchen ein Gestirn durch das Vortreten eines andern unsern Augen ganz oder zum Theil entzogen wird. Sonnenfinsternisse sind Bedeckungen der Sonne durch den Mond. Ueberhaupt verursacht der Mond wegen seiner beträchtlichen scheinbaren Größe und seines schnellen Laufs die meisten Bedeckungen der Planeten und der im Thierkreise stehenden Fixsterne. Bedeckungen der Planeten unter einander selbst sind von äußerster Seltenheit, und diejenigen, welche von ältern Astronomen, z. B. Kepler (Astron. pars optica, p. 305.), angeführt werden, fallen vor die Zeiten der Entdeckung des Fernrohrs, und sind allem Vermuthen nach nur nahe Zusammenkünfte gewesen. Man hat sonst die Ordnung der Weltkörper aus ihnen gefolgert, z. B. daß Mars uns näher als Iupiter sey, weil jener diesen bedeckt habe u. s. w. Aber es würde um unsere Kenntnisse von dieser Ordnung schlecht stehen, wenn sie sich blos auf diese Beobachtungen gründeten; da das bloße Auge kaum hätte entscheiden können, ob Mars den Iupiter oder dieser jenen bedecke. Eine wirkliche Bedeckung des Merkurs durch die Venus ward den 17 May 1737 beobachtet (Phil. Trans. no. 450.). Die Bedeckungen der Fixsterne und Planeten durch den Mond werden von den Astronomen sorgfältig beobachtet, und zu genauern Bestimmungen des Mondlaufs und der geographischen Lage der Beobachtungsorte genützt. Bedeckungen der Gläser in optischen Werkzeugen, s. Blendung. Belegung, s. Flasche, geladene.
Prieſtley Geſch. der Elektricitaͤt, uͤberſ. v. Kruͤnitz, Berlin u. Stralſ. 1772. 4. S. 101. Bedeckungen der Geſtirne, Occultationes, Occultations. So heißen in der Sternkunde diejenigen Himmelsbegebenheiten, bey welchen ein Geſtirn durch das Vortreten eines andern unſern Augen ganz oder zum Theil entzogen wird. Sonnenfinſterniſſe ſind Bedeckungen der Sonne durch den Mond. Ueberhaupt verurſacht der Mond wegen ſeiner betraͤchtlichen ſcheinbaren Groͤße und ſeines ſchnellen Laufs die meiſten Bedeckungen der Planeten und der im Thierkreiſe ſtehenden Fixſterne. Bedeckungen der Planeten unter einander ſelbſt ſind von aͤußerſter Seltenheit, und diejenigen, welche von aͤltern Aſtronomen, z. B. Kepler (Aſtron. pars optica, p. 305.), angefuͤhrt werden, fallen vor die Zeiten der Entdeckung des Fernrohrs, und ſind allem Vermuthen nach nur nahe Zuſammenkuͤnfte geweſen. Man hat ſonſt die Ordnung der Weltkoͤrper aus ihnen gefolgert, z. B. daß Mars uns naͤher als Iupiter ſey, weil jener dieſen bedeckt habe u. ſ. w. Aber es wuͤrde um unſere Kenntniſſe von dieſer Ordnung ſchlecht ſtehen, wenn ſie ſich blos auf dieſe Beobachtungen gruͤndeten; da das bloße Auge kaum haͤtte entſcheiden koͤnnen, ob Mars den Iupiter oder dieſer jenen bedecke. Eine wirkliche Bedeckung des Merkurs durch die Venus ward den 17 May 1737 beobachtet (Phil. Trans. no. 450.). Die Bedeckungen der Fixſterne und Planeten durch den Mond werden von den Aſtronomen ſorgfaͤltig beobachtet, und zu genauern Beſtimmungen des Mondlaufs und der geographiſchen Lage der Beobachtungsorte genuͤtzt. Bedeckungen der Glaͤſer in optiſchen Werkzeugen, ſ. Blendung. Belegung, ſ. Flaſche, geladene. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0303" xml:id="P.1.289" n="289"/><lb/> Ausſtroͤmen der Elektricitaͤt aus metallnen Spitzen hinauslaufe. <hi rendition="#b">Poncelet</hi> <hi rendition="#aq">(La nature dans la formation du tonnere, Paris 1766. 8.)</hi> will doch an einem Menſchen mit kurzen Haaren die Beatification ohne metallene Spitzen bewirkt haben.</p> <p><hi rendition="#b">Prieſtley</hi> Geſch. der Elektricitaͤt, uͤberſ. v. Kruͤnitz, Berlin u. Stralſ. 1772. 4. S. 101.</p> </div> <div n="2"> <head>Bedeckungen der Geſtirne, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Occultationes</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Occultations</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>So heißen in der Sternkunde diejenigen Himmelsbegebenheiten, bey welchen ein Geſtirn durch das Vortreten eines andern unſern Augen ganz oder zum Theil entzogen wird. Sonnenfinſterniſſe ſind Bedeckungen der Sonne durch den Mond. Ueberhaupt verurſacht der Mond wegen ſeiner betraͤchtlichen ſcheinbaren Groͤße und ſeines ſchnellen Laufs die meiſten Bedeckungen der Planeten und der im Thierkreiſe ſtehenden Fixſterne. Bedeckungen der Planeten unter einander ſelbſt ſind von aͤußerſter Seltenheit, und diejenigen, welche von aͤltern Aſtronomen, z. B. <hi rendition="#b">Kepler</hi> <hi rendition="#aq">(Aſtron. pars optica, p. 305.),</hi> angefuͤhrt werden, fallen vor die Zeiten der Entdeckung des Fernrohrs, und ſind allem Vermuthen nach nur nahe Zuſammenkuͤnfte geweſen. Man hat ſonſt die Ordnung der Weltkoͤrper aus ihnen gefolgert, z. B. daß Mars uns naͤher als Iupiter ſey, weil jener dieſen bedeckt habe u. ſ. w. Aber es wuͤrde um unſere Kenntniſſe von dieſer Ordnung ſchlecht ſtehen, wenn ſie ſich blos auf dieſe Beobachtungen gruͤndeten; da das bloße Auge kaum haͤtte entſcheiden koͤnnen, ob Mars den Iupiter oder dieſer jenen bedecke. Eine wirkliche Bedeckung des Merkurs durch die Venus ward den 17 May 1737 beobachtet <hi rendition="#aq">(Phil. Trans. no. 450.).</hi></p> <p>Die Bedeckungen der Fixſterne und Planeten durch den Mond werden von den Aſtronomen ſorgfaͤltig beobachtet, und zu genauern Beſtimmungen des Mondlaufs und der geographiſchen Lage der Beobachtungsorte genuͤtzt.</p> </div> <div n="2"> <head>Bedeckungen</head><lb/> <p>der Glaͤſer in optiſchen Werkzeugen, <hi rendition="#b">ſ. Blendung.</hi></p> <p> <hi rendition="#b">Belegung, ſ. Flaſche, geladene.</hi><lb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [289/0303]
Ausſtroͤmen der Elektricitaͤt aus metallnen Spitzen hinauslaufe. Poncelet (La nature dans la formation du tonnere, Paris 1766. 8.) will doch an einem Menſchen mit kurzen Haaren die Beatification ohne metallene Spitzen bewirkt haben.
Prieſtley Geſch. der Elektricitaͤt, uͤberſ. v. Kruͤnitz, Berlin u. Stralſ. 1772. 4. S. 101.
Bedeckungen der Geſtirne, Occultationes, Occultations.
So heißen in der Sternkunde diejenigen Himmelsbegebenheiten, bey welchen ein Geſtirn durch das Vortreten eines andern unſern Augen ganz oder zum Theil entzogen wird. Sonnenfinſterniſſe ſind Bedeckungen der Sonne durch den Mond. Ueberhaupt verurſacht der Mond wegen ſeiner betraͤchtlichen ſcheinbaren Groͤße und ſeines ſchnellen Laufs die meiſten Bedeckungen der Planeten und der im Thierkreiſe ſtehenden Fixſterne. Bedeckungen der Planeten unter einander ſelbſt ſind von aͤußerſter Seltenheit, und diejenigen, welche von aͤltern Aſtronomen, z. B. Kepler (Aſtron. pars optica, p. 305.), angefuͤhrt werden, fallen vor die Zeiten der Entdeckung des Fernrohrs, und ſind allem Vermuthen nach nur nahe Zuſammenkuͤnfte geweſen. Man hat ſonſt die Ordnung der Weltkoͤrper aus ihnen gefolgert, z. B. daß Mars uns naͤher als Iupiter ſey, weil jener dieſen bedeckt habe u. ſ. w. Aber es wuͤrde um unſere Kenntniſſe von dieſer Ordnung ſchlecht ſtehen, wenn ſie ſich blos auf dieſe Beobachtungen gruͤndeten; da das bloße Auge kaum haͤtte entſcheiden koͤnnen, ob Mars den Iupiter oder dieſer jenen bedecke. Eine wirkliche Bedeckung des Merkurs durch die Venus ward den 17 May 1737 beobachtet (Phil. Trans. no. 450.).
Die Bedeckungen der Fixſterne und Planeten durch den Mond werden von den Aſtronomen ſorgfaͤltig beobachtet, und zu genauern Beſtimmungen des Mondlaufs und der geographiſchen Lage der Beobachtungsorte genuͤtzt.
Bedeckungen
der Glaͤſer in optiſchen Werkzeugen, ſ. Blendung.
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