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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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3. Weil hiebey +E und --E einander sättigen, so zeigen nach der Berührung Form und Deckel keine Elektricität.

4. Hebt man aber den Deckel ab, und bringt ihn aus dem Wirkungskreise des Kuchens heraus, so wird sein vorher durch das --E des Kuchens gebundnes +E wieder frey, und giebt einem genäherten Leiter einen positiven Funken. Hat man vorher Deckel und Form zugleich berübrt, so ist dieser Funken stärker, weil das Zurückstoßen der untern Seite des Kuchens mehr +E in den Deckel getrieben hat.

5. Hiebey ist der aufgehobne Deckel positiv, wenn die obere Seite des Kuchens negativ ist.

6. Bey Num. 2. hingegen hat der Deckel, ehe er berührt wird, freyes --E, oder ist negativ, wie die obere Seite des Kuchens selbst.

7. Das Perpetuelle erklärt sich daher, weil der Kuchen von seiner Elektricität nichts verliert, sondern blos durch seine Atmosphäre wirkt.

8. Ist die Basis isolirt, so kan die Form kein E abgeben. Ihr +E aber bindet einen Theil des --E im Kuchen, und schwächt daher die Wirkung seiner Atmosphäre. Wird nun der Deckel aufgesetzt, so kan das nicht ganz freye --E des Kuchens nicht so viel von dem +E des Deckels binden, daher nicht so viel --E in ihm frey machen, und der ihm genäherte Finger wird einen schwächern Funken erhalten, als wenn die Basis nicht isolirt ist. Berührt man aber Form und Deckel zugleich, so entläßt die Form ihr +E, und der Deckel zugleich sein --E, das nun in stärkerm Maaße in ihm frey wird, und man sühlt einen erschütternden Schlag.

9. Wird nun der Deckel aufgezogen, so findet man ihn positiv, und die Form negativ, wenn man sie gleich nicht mit berührt hat. Denn das --E des Kuchens zieht nun das +E der untern Seite und der Form stärker, die also das --E der Form, das sie vorher gebunden hatte, fahren läßt, und sensibel macht.


3. Weil hiebey +E und —E einander ſaͤttigen, ſo zeigen nach der Beruͤhrung Form und Deckel keine Elektricitaͤt.

4. Hebt man aber den Deckel ab, und bringt ihn aus dem Wirkungskreiſe des Kuchens heraus, ſo wird ſein vorher durch das —E des Kuchens gebundnes +E wieder frey, und giebt einem genaͤherten Leiter einen poſitiven Funken. Hat man vorher Deckel und Form zugleich beruͤbrt, ſo iſt dieſer Funken ſtaͤrker, weil das Zuruͤckſtoßen der untern Seite des Kuchens mehr +E in den Deckel getrieben hat.

5. Hiebey iſt der aufgehobne Deckel poſitiv, wenn die obere Seite des Kuchens negativ iſt.

6. Bey Num. 2. hingegen hat der Deckel, ehe er beruͤhrt wird, freyes —E, oder iſt negativ, wie die obere Seite des Kuchens ſelbſt.

7. Das Perpetuelle erklaͤrt ſich daher, weil der Kuchen von ſeiner Elektricitaͤt nichts verliert, ſondern blos durch ſeine Atmoſphaͤre wirkt.

8. Iſt die Baſis iſolirt, ſo kan die Form kein E abgeben. Ihr +E aber bindet einen Theil des —E im Kuchen, und ſchwaͤcht daher die Wirkung ſeiner Atmoſphaͤre. Wird nun der Deckel aufgeſetzt, ſo kan das nicht ganz freye —E des Kuchens nicht ſo viel von dem +E des Deckels binden, daher nicht ſo viel —E in ihm frey machen, und der ihm genaͤherte Finger wird einen ſchwaͤchern Funken erhalten, als wenn die Baſis nicht iſolirt iſt. Beruͤhrt man aber Form und Deckel zugleich, ſo entlaͤßt die Form ihr +E, und der Deckel zugleich ſein —E, das nun in ſtaͤrkerm Maaße in ihm frey wird, und man ſuͤhlt einen erſchuͤtternden Schlag.

9. Wird nun der Deckel aufgezogen, ſo findet man ihn poſitiv, und die Form negativ, wenn man ſie gleich nicht mit beruͤhrt hat. Denn das —E des Kuchens zieht nun das +E der untern Seite und der Form ſtaͤrker, die alſo das —E der Form, das ſie vorher gebunden hatte, fahren laͤßt, und ſenſibel macht.

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[829/0843] 3. Weil hiebey +E und —E einander ſaͤttigen, ſo zeigen nach der Beruͤhrung Form und Deckel keine Elektricitaͤt. 4. Hebt man aber den Deckel ab, und bringt ihn aus dem Wirkungskreiſe des Kuchens heraus, ſo wird ſein vorher durch das —E des Kuchens gebundnes +E wieder frey, und giebt einem genaͤherten Leiter einen poſitiven Funken. Hat man vorher Deckel und Form zugleich beruͤbrt, ſo iſt dieſer Funken ſtaͤrker, weil das Zuruͤckſtoßen der untern Seite des Kuchens mehr +E in den Deckel getrieben hat. 5. Hiebey iſt der aufgehobne Deckel poſitiv, wenn die obere Seite des Kuchens negativ iſt. 6. Bey Num. 2. hingegen hat der Deckel, ehe er beruͤhrt wird, freyes —E, oder iſt negativ, wie die obere Seite des Kuchens ſelbſt. 7. Das Perpetuelle erklaͤrt ſich daher, weil der Kuchen von ſeiner Elektricitaͤt nichts verliert, ſondern blos durch ſeine Atmoſphaͤre wirkt. 8. Iſt die Baſis iſolirt, ſo kan die Form kein E abgeben. Ihr +E aber bindet einen Theil des —E im Kuchen, und ſchwaͤcht daher die Wirkung ſeiner Atmoſphaͤre. Wird nun der Deckel aufgeſetzt, ſo kan das nicht ganz freye —E des Kuchens nicht ſo viel von dem +E des Deckels binden, daher nicht ſo viel —E in ihm frey machen, und der ihm genaͤherte Finger wird einen ſchwaͤchern Funken erhalten, als wenn die Baſis nicht iſolirt iſt. Beruͤhrt man aber Form und Deckel zugleich, ſo entlaͤßt die Form ihr +E, und der Deckel zugleich ſein —E, das nun in ſtaͤrkerm Maaße in ihm frey wird, und man ſuͤhlt einen erſchuͤtternden Schlag. 9. Wird nun der Deckel aufgezogen, ſo findet man ihn poſitiv, und die Form negativ, wenn man ſie gleich nicht mit beruͤhrt hat. Denn das —E des Kuchens zieht nun das +E der untern Seite und der Form ſtaͤrker, die alſo das —E der Form, das ſie vorher gebunden hatte, fahren laͤßt, und ſenſibel macht.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/843>, abgerufen am 22.11.2024.