Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Cavallo (Abhandl. über die Eigenschaften der Luft rc. S. 122.) läst, um den Apparat noch einfacher zu machen, den messingenen Cylinder dddd ganz hinweg, und bringt dagegen an dem obern verschloßnen Ende der Glasröhre einen Ring oder eine Schleife an, womit man sie an einem auf der Wanne des pnevmatischen Apparats befindlichen messingenen Haken aufhängen kan. Auf der Scale zählt er die Hunderttheile an dem einen Stabe vom obern Ringe, am andern vom untern an. Bey der Prüfung selbst läst er 2 Maaß gemeine und 1 Maaß nitröse Luft in die Röhre, schüttelt sie 15 Secunden lang im Wasser der Wanne, und hängt sie an den Haken so, daß die Oberfläche der Wassersäule darinn etwa zween Zoll über der Wasserfläche in der Wanne zu stehen kömmt. Dann schiebt er die Scale so, daß der obere Rand des untern Ringes mit dem mittlern Theile der Wasserfläche in der Röhre zusammentrift, und bemerkt, welche Abtheilung mit einem Striche an der Glasröhre gleich stehet. Gesetzt, der 56ste Theilungsstrich treffe den zweyten Strich der Glasröhre von oben herab gerechnet, so schreibt er dafür II, I; 2, 56, d. i. zwey Maaß gemeine und ein Maaß salpeterartige Luft sind durch die Vermischung auf 2, 56 Maaß zurückgebracht worden. Hierauf läst er ein zweytes Maaß nitröse Luft hinzu, verfährt wie vorhin, und bemerkt dies, wenn z. B. der 7te Theilungsstrich der Scale mit der dritten Abtheilung der Glasröhre zusammentrift, mit II, II; 3, 07. Die andere umgekehrt gezählte Theilung der Scale wird gebraucht, wenn es die an der Röhre befindliche Schleife nicht verstattet, den untern Ring an die Wasserfläche zu stellen, und man also genöthigt ist, den obern Ring daran zu bringen, und die Grade von oben herab zu zählen. D. Ingenhouß (Versuche mit Pflanzen rc. Leipzig,
Cavallo (Abhandl. uͤber die Eigenſchaften der Luft rc. S. 122.) laͤſt, um den Apparat noch einfacher zu machen, den meſſingenen Cylinder dddd ganz hinweg, und bringt dagegen an dem obern verſchloßnen Ende der Glasroͤhre einen Ring oder eine Schleife an, womit man ſie an einem auf der Wanne des pnevmatiſchen Apparats befindlichen meſſingenen Haken aufhaͤngen kan. Auf der Scale zaͤhlt er die Hunderttheile an dem einen Stabe vom obern Ringe, am andern vom untern an. Bey der Pruͤfung ſelbſt laͤſt er 2 Maaß gemeine und 1 Maaß nitroͤſe Luft in die Roͤhre, ſchuͤttelt ſie 15 Secunden lang im Waſſer der Wanne, und haͤngt ſie an den Haken ſo, daß die Oberflaͤche der Waſſerſaͤule darinn etwa zween Zoll uͤber der Waſſerflaͤche in der Wanne zu ſtehen koͤmmt. Dann ſchiebt er die Scale ſo, daß der obere Rand des untern Ringes mit dem mittlern Theile der Waſſerflaͤche in der Roͤhre zuſammentrift, und bemerkt, welche Abtheilung mit einem Striche an der Glasroͤhre gleich ſtehet. Geſetzt, der 56ſte Theilungsſtrich treffe den zweyten Strich der Glasroͤhre von oben herab gerechnet, ſo ſchreibt er dafuͤr II, I; 2, 56, d. i. zwey Maaß gemeine und ein Maaß ſalpeterartige Luft ſind durch die Vermiſchung auf 2, 56 Maaß zuruͤckgebracht worden. Hierauf laͤſt er ein zweytes Maaß nitroͤſe Luft hinzu, verfaͤhrt wie vorhin, und bemerkt dies, wenn z. B. der 7te Theilungsſtrich der Scale mit der dritten Abtheilung der Glasroͤhre zuſammentrift, mit II, II; 3, 07. Die andere umgekehrt gezaͤhlte Theilung der Scale wird gebraucht, wenn es die an der Roͤhre befindliche Schleife nicht verſtattet, den untern Ring an die Waſſerflaͤche zu ſtellen, und man alſo genoͤthigt iſt, den obern Ring daran zu bringen, und die Grade von oben herab zu zaͤhlen. D. Ingenhouß (Verſuche mit Pflanzen rc. Leipzig, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0108" xml:id="P.2.102" n="102"/><lb/> eine gleichfoͤrmige Art verrichte, die Glasroͤhre ſtets eine gleiche Zeit hindurch ſchuͤttle, und eine gleiche Zeit ruhen laſſe u. ſ. f. Geſchieht dies nicht, ſo wird man bey verſchiedenen Verſuchen, wenn ſie auch mit den nemlichen Luftarten angeſtellt werden, dennoch verſchiedene Reſultate erhalten.</p> <p><hi rendition="#b">Cavallo</hi> (Abhandl. uͤber die Eigenſchaften der Luft rc. S. 122.) laͤſt, um den Apparat noch einfacher zu machen, den meſſingenen Cylinder <hi rendition="#aq">dddd</hi> ganz hinweg, und bringt dagegen an dem obern verſchloßnen Ende der Glasroͤhre einen Ring oder eine Schleife an, womit man ſie an einem auf der Wanne des pnevmatiſchen Apparats befindlichen meſſingenen Haken aufhaͤngen kan. Auf der Scale zaͤhlt er die Hunderttheile an dem einen Stabe vom obern Ringe, am andern vom untern an. Bey der Pruͤfung ſelbſt laͤſt er 2 Maaß gemeine und 1 Maaß nitroͤſe Luft in die Roͤhre, ſchuͤttelt ſie 15 Secunden lang im Waſſer der Wanne, und haͤngt ſie an den Haken ſo, daß die Oberflaͤche der Waſſerſaͤule darinn etwa zween Zoll uͤber der Waſſerflaͤche in der Wanne zu ſtehen koͤmmt. Dann ſchiebt er die Scale ſo, daß der obere Rand des untern Ringes mit dem mittlern Theile der Waſſerflaͤche in der Roͤhre zuſammentrift, und bemerkt, welche Abtheilung mit einem Striche an der Glasroͤhre gleich ſtehet. Geſetzt, der 56ſte Theilungsſtrich treffe den zweyten Strich der Glasroͤhre von oben herab gerechnet, ſo ſchreibt er dafuͤr <hi rendition="#aq">II, I;</hi> 2, 56, d. i. zwey Maaß gemeine und ein Maaß ſalpeterartige Luft ſind durch die Vermiſchung auf 2, 56 Maaß zuruͤckgebracht worden. Hierauf laͤſt er ein zweytes Maaß nitroͤſe Luft hinzu, verfaͤhrt wie vorhin, und bemerkt dies, wenn z. B. der 7te Theilungsſtrich der Scale mit der dritten Abtheilung der Glasroͤhre zuſammentrift, mit <hi rendition="#aq">II, II;</hi> 3, 07. Die andere umgekehrt gezaͤhlte Theilung der Scale wird gebraucht, wenn es die an der Roͤhre befindliche Schleife nicht verſtattet, den untern Ring an die Waſſerflaͤche zu ſtellen, und man alſo genoͤthigt iſt, den obern Ring daran zu bringen, und die Grade von oben herab zu zaͤhlen.</p> <p><hi rendition="#b">D. Ingenhouß</hi> (Verſuche mit Pflanzen rc. Leipzig,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0108]
eine gleichfoͤrmige Art verrichte, die Glasroͤhre ſtets eine gleiche Zeit hindurch ſchuͤttle, und eine gleiche Zeit ruhen laſſe u. ſ. f. Geſchieht dies nicht, ſo wird man bey verſchiedenen Verſuchen, wenn ſie auch mit den nemlichen Luftarten angeſtellt werden, dennoch verſchiedene Reſultate erhalten.
Cavallo (Abhandl. uͤber die Eigenſchaften der Luft rc. S. 122.) laͤſt, um den Apparat noch einfacher zu machen, den meſſingenen Cylinder dddd ganz hinweg, und bringt dagegen an dem obern verſchloßnen Ende der Glasroͤhre einen Ring oder eine Schleife an, womit man ſie an einem auf der Wanne des pnevmatiſchen Apparats befindlichen meſſingenen Haken aufhaͤngen kan. Auf der Scale zaͤhlt er die Hunderttheile an dem einen Stabe vom obern Ringe, am andern vom untern an. Bey der Pruͤfung ſelbſt laͤſt er 2 Maaß gemeine und 1 Maaß nitroͤſe Luft in die Roͤhre, ſchuͤttelt ſie 15 Secunden lang im Waſſer der Wanne, und haͤngt ſie an den Haken ſo, daß die Oberflaͤche der Waſſerſaͤule darinn etwa zween Zoll uͤber der Waſſerflaͤche in der Wanne zu ſtehen koͤmmt. Dann ſchiebt er die Scale ſo, daß der obere Rand des untern Ringes mit dem mittlern Theile der Waſſerflaͤche in der Roͤhre zuſammentrift, und bemerkt, welche Abtheilung mit einem Striche an der Glasroͤhre gleich ſtehet. Geſetzt, der 56ſte Theilungsſtrich treffe den zweyten Strich der Glasroͤhre von oben herab gerechnet, ſo ſchreibt er dafuͤr II, I; 2, 56, d. i. zwey Maaß gemeine und ein Maaß ſalpeterartige Luft ſind durch die Vermiſchung auf 2, 56 Maaß zuruͤckgebracht worden. Hierauf laͤſt er ein zweytes Maaß nitroͤſe Luft hinzu, verfaͤhrt wie vorhin, und bemerkt dies, wenn z. B. der 7te Theilungsſtrich der Scale mit der dritten Abtheilung der Glasroͤhre zuſammentrift, mit II, II; 3, 07. Die andere umgekehrt gezaͤhlte Theilung der Scale wird gebraucht, wenn es die an der Roͤhre befindliche Schleife nicht verſtattet, den untern Ring an die Waſſerflaͤche zu ſtellen, und man alſo genoͤthigt iſt, den obern Ring daran zu bringen, und die Grade von oben herab zu zaͤhlen.
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