Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Daß übrigens die Materie, woraus das brechende Mittel besteht, in einem ganz andern Verhältnisse auf die mittlere Brechung, als auf die Farbenverbreitung, wirkt, scheint ein wichtiger Einwurf gegen die Eulerische Farbentheorie zu seyn. Nach dieser Theorie hängt die Größe der Brechung eben sowohl, als die Farbe, von der Geschwindigkeit ab, mit welcher die Schwingungen des Aethers auf einander folgen. Man sieht hiebey schwerlich ein, wie es Glasarten geben kan, welche die grünen Stralen gleich stark, die rothen und violetten hingegen in sehr ungleichen Verhältnissen brechen, wovon sich im Emanationssystem doch wenigstens die Erklärung geben läst, daß vielleicht gewisse Materien die verschiedenen Farbentheile des Lichts in verschiedenen Verhältnissen anziehen mögen, daher zwo Glasarten das grüne Licht mit gleicher, das rothe mit ungleicher Stärke anziehen können. Priestley Geschichte der Optik, Zusätze Hrn. Klügels, S. 254. u. f. Federhart, s. Elastisch. Federkraft, s. Elasticität. Fein, Subtile, Subtil, Fin, Delie. Was in ungemein kleine Theile zertrennt oder aufgelöset ist, wie ein feines Pulver, feine Ausflüsse der Körper, ein feines Gewebe. Oft auch überhaupt, was so klein ist, daß es fast den Sinnen entgeht, z. B. ein feiner Faden. Die Metalle heißen fein, wenn sie rein und ohne merkliche fremde Beymischung sind, wie feines Gold. Descartes gab einer eignen im Weltraume vorhandenen Flüßigkeit den Namen der feinen oder subtilen Materie, s. Aether. Fernrohr, Sehrohr, Teleskop, Tubus opticus, Telescopium, Conspicillum, Lunette, Lunette d' approche, Telescope. Ein Werkzeug, wodurch sich entlegne Gegenstände
Daß uͤbrigens die Materie, woraus das brechende Mittel beſteht, in einem ganz andern Verhaͤltniſſe auf die mittlere Brechung, als auf die Farbenverbreitung, wirkt, ſcheint ein wichtiger Einwurf gegen die Euleriſche Farbentheorie zu ſeyn. Nach dieſer Theorie haͤngt die Groͤße der Brechung eben ſowohl, als die Farbe, von der Geſchwindigkeit ab, mit welcher die Schwingungen des Aethers auf einander folgen. Man ſieht hiebey ſchwerlich ein, wie es Glasarten geben kan, welche die gruͤnen Stralen gleich ſtark, die rothen und violetten hingegen in ſehr ungleichen Verhaͤltniſſen brechen, wovon ſich im Emanationsſyſtem doch wenigſtens die Erklaͤrung geben laͤſt, daß vielleicht gewiſſe Materien die verſchiedenen Farbentheile des Lichts in verſchiedenen Verhaͤltniſſen anziehen moͤgen, daher zwo Glasarten das gruͤne Licht mit gleicher, das rothe mit ungleicher Staͤrke anziehen koͤnnen. Prieſtley Geſchichte der Optik, Zuſaͤtze Hrn. Kluͤgels, S. 254. u. f. Federhart, ſ. Elaſtiſch. Federkraft, ſ. Elaſticitaͤt. Fein, Subtile, Subtil, Fin, Deliè. Was in ungemein kleine Theile zertrennt oder aufgeloͤſet iſt, wie ein feines Pulver, feine Ausfluͤſſe der Koͤrper, ein feines Gewebe. Oft auch uͤberhaupt, was ſo klein iſt, daß es faſt den Sinnen entgeht, z. B. ein feiner Faden. Die Metalle heißen fein, wenn ſie rein und ohne merkliche fremde Beymiſchung ſind, wie feines Gold. Descartes gab einer eignen im Weltraume vorhandenen Fluͤßigkeit den Namen der feinen oder ſubtilen Materie, ſ. Aether. Fernrohr, Sehrohr, Teleſkop, Tubus opticus, Teleſcopium, Conſpicillum, Lunette, Lunette d' approche, Teleſcope. Ein Werkzeug, wodurch ſich entlegne Gegenſtaͤnde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0181" xml:id="P.2.175" n="175"/><lb/> 1767. angegeben. Von den uͤber die Farbenzerſtreuung gefuͤhrten Berechnungen und den Verbeſſerungen der Fernroͤhre, die ſich hierauf gruͤnden, findet man Nachrichten bey dem Worte: <hi rendition="#b">Achromatiſche Fernroͤhre.</hi></p> <p>Daß uͤbrigens die Materie, woraus das brechende Mittel beſteht, in einem ganz andern Verhaͤltniſſe auf die mittlere Brechung, als auf die Farbenverbreitung, wirkt, ſcheint ein wichtiger Einwurf gegen die Euleriſche Farbentheorie zu ſeyn. Nach dieſer Theorie haͤngt die Groͤße der Brechung eben ſowohl, als die Farbe, von der Geſchwindigkeit ab, mit welcher die Schwingungen des Aethers auf einander folgen. Man ſieht hiebey ſchwerlich ein, wie es Glasarten geben kan, welche die gruͤnen Stralen gleich ſtark, die rothen und violetten hingegen in ſehr ungleichen Verhaͤltniſſen brechen, wovon ſich im Emanationsſyſtem doch wenigſtens die Erklaͤrung geben laͤſt, daß vielleicht gewiſſe Materien die verſchiedenen Farbentheile des Lichts in verſchiedenen Verhaͤltniſſen anziehen moͤgen, daher zwo Glasarten das gruͤne Licht mit gleicher, das rothe mit ungleicher Staͤrke anziehen koͤnnen.</p> <p>Prieſtley Geſchichte der Optik, Zuſaͤtze Hrn. Kluͤgels, S. 254. u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Federhart, ſ. Elaſtiſch.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Federkraft, ſ. Elaſticitaͤt.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Fein, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Subtile</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Subtil, Fin, Deliè</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Was in ungemein kleine Theile zertrennt oder aufgeloͤſet iſt, wie ein feines Pulver, feine Ausfluͤſſe der Koͤrper, ein feines Gewebe. Oft auch uͤberhaupt, was ſo klein iſt, daß es faſt den Sinnen entgeht, z. B. ein feiner Faden. Die Metalle heißen fein, wenn ſie rein und ohne merkliche fremde Beymiſchung ſind, wie feines Gold. <hi rendition="#b">Descartes</hi> gab einer eignen im Weltraume vorhandenen Fluͤßigkeit den Namen der <hi rendition="#b">feinen</hi> oder <hi rendition="#b">ſubtilen Materie, ſ. Aether.</hi></p> </div> <div n="2"> <head>Fernrohr, Sehrohr, Teleſkop, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Tubus opticus, Teleſcopium, Conſpicillum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Lunette, Lunette d' approche, Teleſcope</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Ein Werkzeug, wodurch ſich entlegne Gegenſtaͤnde<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0181]
1767. angegeben. Von den uͤber die Farbenzerſtreuung gefuͤhrten Berechnungen und den Verbeſſerungen der Fernroͤhre, die ſich hierauf gruͤnden, findet man Nachrichten bey dem Worte: Achromatiſche Fernroͤhre.
Daß uͤbrigens die Materie, woraus das brechende Mittel beſteht, in einem ganz andern Verhaͤltniſſe auf die mittlere Brechung, als auf die Farbenverbreitung, wirkt, ſcheint ein wichtiger Einwurf gegen die Euleriſche Farbentheorie zu ſeyn. Nach dieſer Theorie haͤngt die Groͤße der Brechung eben ſowohl, als die Farbe, von der Geſchwindigkeit ab, mit welcher die Schwingungen des Aethers auf einander folgen. Man ſieht hiebey ſchwerlich ein, wie es Glasarten geben kan, welche die gruͤnen Stralen gleich ſtark, die rothen und violetten hingegen in ſehr ungleichen Verhaͤltniſſen brechen, wovon ſich im Emanationsſyſtem doch wenigſtens die Erklaͤrung geben laͤſt, daß vielleicht gewiſſe Materien die verſchiedenen Farbentheile des Lichts in verſchiedenen Verhaͤltniſſen anziehen moͤgen, daher zwo Glasarten das gruͤne Licht mit gleicher, das rothe mit ungleicher Staͤrke anziehen koͤnnen.
Prieſtley Geſchichte der Optik, Zuſaͤtze Hrn. Kluͤgels, S. 254. u. f.
Federhart, ſ. Elaſtiſch.
Federkraft, ſ. Elaſticitaͤt.
Fein, Subtile, Subtil, Fin, Deliè.
Was in ungemein kleine Theile zertrennt oder aufgeloͤſet iſt, wie ein feines Pulver, feine Ausfluͤſſe der Koͤrper, ein feines Gewebe. Oft auch uͤberhaupt, was ſo klein iſt, daß es faſt den Sinnen entgeht, z. B. ein feiner Faden. Die Metalle heißen fein, wenn ſie rein und ohne merkliche fremde Beymiſchung ſind, wie feines Gold. Descartes gab einer eignen im Weltraume vorhandenen Fluͤßigkeit den Namen der feinen oder ſubtilen Materie, ſ. Aether.
Fernrohr, Sehrohr, Teleſkop, Tubus opticus, Teleſcopium, Conſpicillum, Lunette, Lunette d' approche, Teleſcope.
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