Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Die ersten Beobachter des elektrischen Lichts, Boyle, Otto von Guericke, D. Wall, und Hawksbee sahen es blos an Nicht-leitern, und bemerkten gleichsam nur einen Schimmer und das Knistern davon. D Wall fühlte doch schon, daß das Licht des geriebnen Bernsteins den Finger auf eine empfindliche Art, mit einem plötzlichen Stoße, oder mit einem Blasen, wie ein Wind, treffe. Hawksbee nennt den Schall ein Schnappen (Snapping), und die Wirkung auf den Finger eine Art von Druck (a kind of pressure). Funken aus einem Leiter sahe Gray zuerst, da er seine geriebne Glasröhre gegen die Oberfläche des Wassers in einem Gefäße brachte (Phil. Trans. 1730.). Er erzählt, es sey ein feiner Stral aus dem Wasser hervorgekommen. Die eigentliche Entdeckung des. Funkens aber gehört dem du Fay, welcher ihn im Jahre 1732 zuerst aus seinem eignen Körper zog (Mem. de Paris 1733.). Er sowohl, als die, die ihn berührten, empfanden einen Schmerz, wie von einem Nadelstiche, oder vom Brennen eines Funkens, der durch die Kleider eben so, wie auf die bloße Haut, wirkte, und im Dunkeln sahe man den Funken sehr deutlich. Noller, der damals du Fay's Schüler war, sagt (Lecons de phys. Vol. VI. p. 408., er werde die Bestürzung nie vergessen, in die der erste Funke aus dem menschlichen Körper du Fay und ihn versetzt habe. Er fand hernach, daß man aus Metallen noch stärkere Funken erhielte, wodurch Gray veranlaßt wurde, metallne Conductoren oder erste Leiter anzubringen, die ihm so starke Funken aus Wasser gaben, daß er die Aehnlichkeit mit dem Blitze im voraus ahndete, (s. dieses Wörterb. I. Th. S. 748.).
Die erſten Beobachter des elektriſchen Lichts, Boyle, Otto von Guericke, D. Wall, und Hawksbee ſahen es blos an Nicht-leitern, und bemerkten gleichſam nur einen Schimmer und das Kniſtern davon. D Wall fuͤhlte doch ſchon, daß das Licht des geriebnen Bernſteins den Finger auf eine empfindliche Art, mit einem ploͤtzlichen Stoße, oder mit einem Blaſen, wie ein Wind, treffe. Hawksbee nennt den Schall ein Schnappen (Snapping), und die Wirkung auf den Finger eine Art von Druck (a kind of preſſure). Funken aus einem Leiter ſahe Gray zuerſt, da er ſeine geriebne Glasroͤhre gegen die Oberflaͤche des Waſſers in einem Gefaͤße brachte (Phil. Trans. 1730.). Er erzaͤhlt, es ſey ein feiner Stral aus dem Waſſer hervorgekommen. Die eigentliche Entdeckung des. Funkens aber gehoͤrt dem du Fay, welcher ihn im Jahre 1732 zuerſt aus ſeinem eignen Koͤrper zog (Mém. de Paris 1733.). Er ſowohl, als die, die ihn beruͤhrten, empfanden einen Schmerz, wie von einem Nadelſtiche, oder vom Brennen eines Funkens, der durch die Kleider eben ſo, wie auf die bloße Haut, wirkte, und im Dunkeln ſahe man den Funken ſehr deutlich. Noller, der damals du Fay's Schuͤler war, ſagt (Leçons de phyſ. Vol. VI. p. 408., er werde die Beſtuͤrzung nie vergeſſen, in die der erſte Funke aus dem menſchlichen Koͤrper du Fay und ihn verſetzt habe. Er fand hernach, daß man aus Metallen noch ſtaͤrkere Funken erhielte, wodurch Gray veranlaßt wurde, metallne Conductoren oder erſte Leiter anzubringen, die ihm ſo ſtarke Funken aus Waſſer gaben, daß er die Aehnlichkeit mit dem Blitze im voraus ahndete, (ſ. dieſes Woͤrterb. I. Th. S. 748.). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0344" xml:id="P.2.338" n="338"/><lb/> iſt, um mit den <hi rendition="#aq">E</hi> durchbrochen zu werden. Alsdann gehen beyde <hi rendition="#aq">E</hi> in ſichtbarer Geſtalt in einander uͤber, ſaͤttigen ſich und bringen beyde Koͤrper ins Gleichgewicht. Nicht-leiter, welche die Elektricitaͤt nur ſchwer verlieren und annehmen, geben nur kleine Funken, oder nur ſtechendes Licht mit Kniſtern, Leiter hingegen veranlaſſen ſtaͤrkere Funken. Was die Abſtumpfung der Enden hiebey thut, findet man im Art. <hi rendition="#b">Spitzen.</hi></p> <p>Die erſten Beobachter des elektriſchen Lichts, <hi rendition="#b">Boyle, Otto von Guericke, D. Wall,</hi> und <hi rendition="#b">Hawksbee</hi> ſahen es blos an Nicht-leitern, und bemerkten gleichſam nur einen Schimmer und das Kniſtern davon. <hi rendition="#b">D Wall</hi> fuͤhlte doch ſchon, daß das Licht des geriebnen Bernſteins den Finger auf eine empfindliche Art, mit einem ploͤtzlichen Stoße, oder mit einem Blaſen, wie ein Wind, treffe. <hi rendition="#b">Hawksbee</hi> nennt den Schall ein Schnappen <hi rendition="#aq">(Snapping),</hi> und die Wirkung auf den Finger eine Art von Druck <hi rendition="#aq">(a kind of preſſure).</hi> Funken aus einem Leiter ſahe <hi rendition="#b">Gray</hi> zuerſt, da er ſeine geriebne Glasroͤhre gegen die Oberflaͤche des Waſſers in einem Gefaͤße brachte <hi rendition="#aq">(Phil. Trans. 1730.).</hi> Er erzaͤhlt, es ſey ein feiner Stral aus dem Waſſer hervorgekommen. Die eigentliche Entdeckung des. Funkens aber gehoͤrt dem <hi rendition="#b">du Fay,</hi> welcher ihn im Jahre 1732 zuerſt aus ſeinem eignen Koͤrper zog <hi rendition="#aq">(Mém. de Paris 1733.).</hi> Er ſowohl, als die, die ihn beruͤhrten, empfanden einen Schmerz, wie von einem Nadelſtiche, oder vom Brennen eines Funkens, der durch die Kleider eben ſo, wie auf die bloße Haut, wirkte, und im Dunkeln ſahe man den Funken ſehr deutlich. <hi rendition="#b">Noller,</hi> der damals <hi rendition="#b">du Fay's</hi> Schuͤler war, ſagt <hi rendition="#aq">(Leçons de phyſ. Vol. VI. p. 408.,</hi> er werde die Beſtuͤrzung nie vergeſſen, in die der erſte Funke aus dem menſchlichen Koͤrper du Fay und ihn verſetzt habe. Er fand hernach, daß man aus Metallen noch ſtaͤrkere Funken erhielte, wodurch <hi rendition="#b">Gray</hi> veranlaßt wurde, metallne Conductoren oder erſte Leiter anzubringen, die ihm ſo ſtarke Funken aus Waſſer gaben, daß er die Aehnlichkeit mit dem Blitze im voraus ahndete, (ſ. dieſes Woͤrterb. <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. S. 748.).<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0344]
iſt, um mit den E durchbrochen zu werden. Alsdann gehen beyde E in ſichtbarer Geſtalt in einander uͤber, ſaͤttigen ſich und bringen beyde Koͤrper ins Gleichgewicht. Nicht-leiter, welche die Elektricitaͤt nur ſchwer verlieren und annehmen, geben nur kleine Funken, oder nur ſtechendes Licht mit Kniſtern, Leiter hingegen veranlaſſen ſtaͤrkere Funken. Was die Abſtumpfung der Enden hiebey thut, findet man im Art. Spitzen.
Die erſten Beobachter des elektriſchen Lichts, Boyle, Otto von Guericke, D. Wall, und Hawksbee ſahen es blos an Nicht-leitern, und bemerkten gleichſam nur einen Schimmer und das Kniſtern davon. D Wall fuͤhlte doch ſchon, daß das Licht des geriebnen Bernſteins den Finger auf eine empfindliche Art, mit einem ploͤtzlichen Stoße, oder mit einem Blaſen, wie ein Wind, treffe. Hawksbee nennt den Schall ein Schnappen (Snapping), und die Wirkung auf den Finger eine Art von Druck (a kind of preſſure). Funken aus einem Leiter ſahe Gray zuerſt, da er ſeine geriebne Glasroͤhre gegen die Oberflaͤche des Waſſers in einem Gefaͤße brachte (Phil. Trans. 1730.). Er erzaͤhlt, es ſey ein feiner Stral aus dem Waſſer hervorgekommen. Die eigentliche Entdeckung des. Funkens aber gehoͤrt dem du Fay, welcher ihn im Jahre 1732 zuerſt aus ſeinem eignen Koͤrper zog (Mém. de Paris 1733.). Er ſowohl, als die, die ihn beruͤhrten, empfanden einen Schmerz, wie von einem Nadelſtiche, oder vom Brennen eines Funkens, der durch die Kleider eben ſo, wie auf die bloße Haut, wirkte, und im Dunkeln ſahe man den Funken ſehr deutlich. Noller, der damals du Fay's Schuͤler war, ſagt (Leçons de phyſ. Vol. VI. p. 408., er werde die Beſtuͤrzung nie vergeſſen, in die der erſte Funke aus dem menſchlichen Koͤrper du Fay und ihn verſetzt habe. Er fand hernach, daß man aus Metallen noch ſtaͤrkere Funken erhielte, wodurch Gray veranlaßt wurde, metallne Conductoren oder erſte Leiter anzubringen, die ihm ſo ſtarke Funken aus Waſſer gaben, daß er die Aehnlichkeit mit dem Blitze im voraus ahndete, (ſ. dieſes Woͤrterb. I. Th. S. 748.).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |