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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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brennbare, und leichter als die unten liegende fixe Luft, ist. Von andern Anwendungen der brennbaren Luft wird man bey den Worten: Lampe, elektrische, Pistole, elektrische Nachrichten finden.

Gas, dephlogistisirtes, dephlogistisirte Luft, brennstoffleere Luft, reine Luft

(Bergmann), Feuerluft (Scheele) künstliche reine Luft (Keir), Lebensluft (Ingenhouß), Empyrealluft, Gas dephlogisticatum, Aer dephlogisticatus, Aer purissimus, Aer verus factitius, Aer vitalis, Gas ou Air dephlogistique. Derjenige Bestandtheil der atmosphärischen Luft, welcher dieselbe zu Unterhaltung des Feuers und des Athemholens der Thiere einzig und allein geschickt macht. Man kan ihn als einen eignen luftförmigen Stoff darstellen, welcher alle Eigenschaften der gemeinen Luft hat, aber das Athemholen und das Feuer weit mehr, als diese, befördert und weit länger unterhält.

Es finden sich schon in den Werken einiger ältern Schriftsteller dunkle Ideen von einem reinern Bestandtheile der gemeinen Luft; besonders hat der D Mayow (lo. Mayow Opera omnia medico-physica. Oxon. 1674. 8. Hag. Com. 1681. 8. Tract. I. De Sale Nitro et Spiritu Nitro-aereo) schon einen feinsten Theil der Luft als zum Athmen tauglich erkannt; aber diese Begrisfe sind noch so undeutlich und hypothetisch, daß die neuern Naturforscher wohl wenig Licht dadurch haben erhalten können.

D. Priestley und Scheele sind daher als die ersten anzusehen, welchen man die Entdeckung dieses reinen Theils der Luft zu danken hat. Jener hatte schon in dem 1774 herausgekommenen ersten Bande seiner Versuche und Beobachtungen (p. 155., der deutsch. Uebers. S. 152.), einer bleibend elastischen Materie gedacht, welche reiner, als andere künstliche Luftgattungen sey. Aber erst im 2ten Bande, welcher 1776 erschien, findet sich die zahlreiche Menge von Versuchen, welche zu allen unsern Kenntnissen von der dephlogistisirten Luft den Grund gelegt haben. Priestley erhielt diese Luft zum Erstenmale am 1. Aug. 1774. aus


brennbare, und leichter als die unten liegende fixe Luft, iſt. Von andern Anwendungen der brennbaren Luft wird man bey den Worten: Lampe, elektriſche, Piſtole, elektriſche Nachrichten finden.

Gas, dephlogiſtiſirtes, dephlogiſtiſirte Luft, brennſtoffleere Luft, reine Luft

(Bergmann), Feuerluft (Scheele) kuͤnſtliche reine Luft (Keir), Lebensluft (Ingenhouß), Empyrealluft, Gas dephlogiſticatum, Aer dephlogiſticatus, Aer puriſſimus, Aer verus factitius, Aer vitalis, Gas ou Air dephlogiſtique. Derjenige Beſtandtheil der atmoſphaͤriſchen Luft, welcher dieſelbe zu Unterhaltung des Feuers und des Athemholens der Thiere einzig und allein geſchickt macht. Man kan ihn als einen eignen luftfoͤrmigen Stoff darſtellen, welcher alle Eigenſchaften der gemeinen Luft hat, aber das Athemholen und das Feuer weit mehr, als dieſe, befoͤrdert und weit laͤnger unterhaͤlt.

Es finden ſich ſchon in den Werken einiger aͤltern Schriftſteller dunkle Ideen von einem reinern Beſtandtheile der gemeinen Luft; beſonders hat der D Mayow (lo. Mayow Opera omnia medico-phyſica. Oxon. 1674. 8. Hag. Com. 1681. 8. Tract. I. De Sale Nitro et Spiritu Nitro-aëreo) ſchon einen feinſten Theil der Luft als zum Athmen tauglich erkannt; aber dieſe Begriſfe ſind noch ſo undeutlich und hypothetiſch, daß die neuern Naturforſcher wohl wenig Licht dadurch haben erhalten koͤnnen.

D. Prieſtley und Scheele ſind daher als die erſten anzuſehen, welchen man die Entdeckung dieſes reinen Theils der Luft zu danken hat. Jener hatte ſchon in dem 1774 herausgekommenen erſten Bande ſeiner Verſuche und Beobachtungen (p. 155., der deutſch. Ueberſ. S. 152.), einer bleibend elaſtiſchen Materie gedacht, welche reiner, als andere kuͤnſtliche Luftgattungen ſey. Aber erſt im 2ten Bande, welcher 1776 erſchien, findet ſich die zahlreiche Menge von Verſuchen, welche zu allen unſern Kenntniſſen von der dephlogiſtiſirten Luft den Grund gelegt haben. Prieſtley erhielt dieſe Luft zum Erſtenmale am 1. Aug. 1774. aus

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[371/0377] brennbare, und leichter als die unten liegende fixe Luft, iſt. Von andern Anwendungen der brennbaren Luft wird man bey den Worten: Lampe, elektriſche, Piſtole, elektriſche Nachrichten finden. Gas, dephlogiſtiſirtes, dephlogiſtiſirte Luft, brennſtoffleere Luft, reine Luft (Bergmann), Feuerluft (Scheele) kuͤnſtliche reine Luft (Keir), Lebensluft (Ingenhouß), Empyrealluft, Gas dephlogiſticatum, Aer dephlogiſticatus, Aer puriſſimus, Aer verus factitius, Aer vitalis, Gas ou Air dephlogiſtique. Derjenige Beſtandtheil der atmoſphaͤriſchen Luft, welcher dieſelbe zu Unterhaltung des Feuers und des Athemholens der Thiere einzig und allein geſchickt macht. Man kan ihn als einen eignen luftfoͤrmigen Stoff darſtellen, welcher alle Eigenſchaften der gemeinen Luft hat, aber das Athemholen und das Feuer weit mehr, als dieſe, befoͤrdert und weit laͤnger unterhaͤlt. Es finden ſich ſchon in den Werken einiger aͤltern Schriftſteller dunkle Ideen von einem reinern Beſtandtheile der gemeinen Luft; beſonders hat der D Mayow (lo. Mayow Opera omnia medico-phyſica. Oxon. 1674. 8. Hag. Com. 1681. 8. Tract. I. De Sale Nitro et Spiritu Nitro-aëreo) ſchon einen feinſten Theil der Luft als zum Athmen tauglich erkannt; aber dieſe Begriſfe ſind noch ſo undeutlich und hypothetiſch, daß die neuern Naturforſcher wohl wenig Licht dadurch haben erhalten koͤnnen. D. Prieſtley und Scheele ſind daher als die erſten anzuſehen, welchen man die Entdeckung dieſes reinen Theils der Luft zu danken hat. Jener hatte ſchon in dem 1774 herausgekommenen erſten Bande ſeiner Verſuche und Beobachtungen (p. 155., der deutſch. Ueberſ. S. 152.), einer bleibend elaſtiſchen Materie gedacht, welche reiner, als andere kuͤnſtliche Luftgattungen ſey. Aber erſt im 2ten Bande, welcher 1776 erſchien, findet ſich die zahlreiche Menge von Verſuchen, welche zu allen unſern Kenntniſſen von der dephlogiſtiſirten Luft den Grund gelegt haben. Prieſtley erhielt dieſe Luft zum Erſtenmale am 1. Aug. 1774. aus

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/377>, abgerufen am 24.11.2024.