Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Man bezeichnet in der Sternkunde die Erde, wenn man sie als einen Planeten betrachtet, mit [Abbildung] . Sie hat zum beständigen Begleiter in ihrer jährlichen Laufbahn den Mond, einen im Durchmesser beynahe viermal kleinern kugelförmigen Körper, welcher seinen elliptischen Umlauf um die Erde, von der er etwa um 60 Erdhalbmesser absteht, monatlich einmal vollendet, und von welchem in einem eignen Artikel gehandelt wird. Oberfläche der Erde. Nach der im Vorigen angegebnen Größe der Erde begreift ihre Oberfläche einen Raum von 9282060 geographischen Quadratmeilen. Zwar ist die wahre Oberfläche wegen der durch Berge und Thäler verursachten Unebenheiten größer; da sich aber hierüber keine Rechnung führen läßt, so giebt obige Zahl wenigstens die der Meeresfläche gleich liegende Grundoberfläche an. Der größte Theil dieser Oberfläche ist mit Wasser bedeckt, über welches vornehmlich zwey große Stücken festen Landes, außerdem aber auch noch viele tausend kleinere Inseln von verschiedener Größe hervorragen, und die den Menschen angewiesenen Wohnplätze ausmachen. Da das südwärts von den Molucken gelegne Neuholland eine sehr große Insel ist, so wird es von Herrn Forster (Bemerkungen über Gegenstände der physikalischen Erdbeschreibung, a. d. Engl. Berlin, 1783. 8.) für ein drittes Stück festen Landes gerechnet. Das erste Stück des festen Landes, gemeiniglich die alte Welt genannt (weil es größtentheils schon den Alten bekannt war), begreift die drey Welttheile, oder Erdtheile Europa, Asien und Afrika. Europa bedeckt ohngefähr
Man bezeichnet in der Sternkunde die Erde, wenn man ſie als einen Planeten betrachtet, mit [Abbildung] . Sie hat zum beſtaͤndigen Begleiter in ihrer jaͤhrlichen Laufbahn den Mond, einen im Durchmeſſer beynahe viermal kleinern kugelfoͤrmigen Koͤrper, welcher ſeinen elliptiſchen Umlauf um die Erde, von der er etwa um 60 Erdhalbmeſſer abſteht, monatlich einmal vollendet, und von welchem in einem eignen Artikel gehandelt wird. Oberflaͤche der Erde. Nach der im Vorigen angegebnen Groͤße der Erde begreift ihre Oberflaͤche einen Raum von 9282060 geographiſchen Quadratmeilen. Zwar iſt die wahre Oberflaͤche wegen der durch Berge und Thaͤler verurſachten Unebenheiten groͤßer; da ſich aber hieruͤber keine Rechnung fuͤhren laͤßt, ſo giebt obige Zahl wenigſtens die der Meeresflaͤche gleich liegende Grundoberflaͤche an. Der groͤßte Theil dieſer Oberflaͤche iſt mit Waſſer bedeckt, uͤber welches vornehmlich zwey große Stuͤcken feſten Landes, außerdem aber auch noch viele tauſend kleinere Inſeln von verſchiedener Groͤße hervorragen, und die den Menſchen angewieſenen Wohnplaͤtze ausmachen. Da das ſuͤdwaͤrts von den Molucken gelegne Neuholland eine ſehr große Inſel iſt, ſo wird es von Herrn Forſter (Bemerkungen uͤber Gegenſtaͤnde der phyſikaliſchen Erdbeſchreibung, a. d. Engl. Berlin, 1783. 8.) fuͤr ein drittes Stuͤck feſten Landes gerechnet. Das erſte Stuͤck des feſten Landes, gemeiniglich die alte Welt genannt (weil es groͤßtentheils ſchon den Alten bekannt war), begreift die drey Welttheile, oder Erdtheile Europa, Aſien und Afrika. Europa bedeckt ohngefaͤhr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0053" xml:id="P.2.47" n="47"/><lb/> Maſſe der Erde nur den 365412ten Theil von der Maſſe des Sonnenkoͤrpers ausmache. Da endlich die Dichtigkeiten ſich, wie die Quotienten der Maſſen durch die Volumina, verhalten, ſo findet ſich die Dichte des Erdkoͤrpers (1404928/365412) d. i. beynahe viermal groͤßer, als die Dichte der Sonne.</p> <p>Man bezeichnet in der Sternkunde die <hi rendition="#b">Erde,</hi> wenn man ſie als einen Planeten betrachtet, mit <figure/>.</p> <p>Sie hat zum beſtaͤndigen Begleiter in ihrer jaͤhrlichen Laufbahn den <hi rendition="#b">Mond,</hi> einen im Durchmeſſer beynahe viermal kleinern kugelfoͤrmigen Koͤrper, welcher ſeinen elliptiſchen Umlauf um die Erde, von der er etwa um 60 Erdhalbmeſſer abſteht, monatlich einmal vollendet, und von welchem in einem eignen Artikel gehandelt wird. <hi rendition="#c">Oberflaͤche der Erde.</hi></p> <p>Nach der im Vorigen angegebnen Groͤße der Erde begreift ihre Oberflaͤche einen Raum von 9282060 geographiſchen Quadratmeilen. Zwar iſt die wahre Oberflaͤche wegen der durch Berge und Thaͤler verurſachten Unebenheiten groͤßer; da ſich aber hieruͤber keine Rechnung fuͤhren laͤßt, ſo giebt obige Zahl wenigſtens die der Meeresflaͤche gleich liegende Grundoberflaͤche an.</p> <p>Der groͤßte Theil dieſer Oberflaͤche iſt mit Waſſer bedeckt, uͤber welches vornehmlich zwey große Stuͤcken feſten Landes, außerdem aber auch noch viele tauſend kleinere Inſeln von verſchiedener Groͤße hervorragen, und die den Menſchen angewieſenen Wohnplaͤtze ausmachen. Da das ſuͤdwaͤrts von den <hi rendition="#b">Molucken</hi> gelegne <hi rendition="#b">Neuholland</hi> eine ſehr große Inſel iſt, ſo wird es von Herrn <hi rendition="#b">Forſter</hi> (Bemerkungen uͤber Gegenſtaͤnde der phyſikaliſchen Erdbeſchreibung, a. d. Engl. Berlin, 1783. 8.) fuͤr ein drittes Stuͤck feſten Landes gerechnet.</p> <p>Das erſte Stuͤck des feſten Landes, gemeiniglich die alte <hi rendition="#b">Welt</hi> genannt (weil es groͤßtentheils ſchon den Alten bekannt war), begreift die drey Welttheile, oder Erdtheile <hi rendition="#b">Europa, Aſien</hi> und <hi rendition="#b">Afrika. Europa</hi> bedeckt ohngefaͤhr<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0053]
Maſſe der Erde nur den 365412ten Theil von der Maſſe des Sonnenkoͤrpers ausmache. Da endlich die Dichtigkeiten ſich, wie die Quotienten der Maſſen durch die Volumina, verhalten, ſo findet ſich die Dichte des Erdkoͤrpers (1404928/365412) d. i. beynahe viermal groͤßer, als die Dichte der Sonne.
Man bezeichnet in der Sternkunde die Erde, wenn man ſie als einen Planeten betrachtet, mit
[Abbildung]
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Sie hat zum beſtaͤndigen Begleiter in ihrer jaͤhrlichen Laufbahn den Mond, einen im Durchmeſſer beynahe viermal kleinern kugelfoͤrmigen Koͤrper, welcher ſeinen elliptiſchen Umlauf um die Erde, von der er etwa um 60 Erdhalbmeſſer abſteht, monatlich einmal vollendet, und von welchem in einem eignen Artikel gehandelt wird. Oberflaͤche der Erde.
Nach der im Vorigen angegebnen Groͤße der Erde begreift ihre Oberflaͤche einen Raum von 9282060 geographiſchen Quadratmeilen. Zwar iſt die wahre Oberflaͤche wegen der durch Berge und Thaͤler verurſachten Unebenheiten groͤßer; da ſich aber hieruͤber keine Rechnung fuͤhren laͤßt, ſo giebt obige Zahl wenigſtens die der Meeresflaͤche gleich liegende Grundoberflaͤche an.
Der groͤßte Theil dieſer Oberflaͤche iſt mit Waſſer bedeckt, uͤber welches vornehmlich zwey große Stuͤcken feſten Landes, außerdem aber auch noch viele tauſend kleinere Inſeln von verſchiedener Groͤße hervorragen, und die den Menſchen angewieſenen Wohnplaͤtze ausmachen. Da das ſuͤdwaͤrts von den Molucken gelegne Neuholland eine ſehr große Inſel iſt, ſo wird es von Herrn Forſter (Bemerkungen uͤber Gegenſtaͤnde der phyſikaliſchen Erdbeſchreibung, a. d. Engl. Berlin, 1783. 8.) fuͤr ein drittes Stuͤck feſten Landes gerechnet.
Das erſte Stuͤck des feſten Landes, gemeiniglich die alte Welt genannt (weil es groͤßtentheils ſchon den Alten bekannt war), begreift die drey Welttheile, oder Erdtheile Europa, Aſien und Afrika. Europa bedeckt ohngefaͤhr
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