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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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für ein Eisenerz gehalten; aber Pott (Miscell. Berol.To.VI. 1740. p. 40. sq.) und Cronstedt fanden schon, daß er dieses nicht sey. Sage führt ihn unter den Zinkerzen auf. Endlich entdeckten Gahn im Jahre 1774 und Bergmann (Nov. Act. Vpsal. Vol. II. p. 246. sq.), daß er ein ganz neues Halbmetall, den Braunsteinkönig (Magnesium), enthalte. Dieser Braunsteinkönig ist brüchig, auf dem Bruche körnicht, weiß und glänzend, und noch härter und strengflüßiger, als das Eisen. Sein Kalk sieht schwarz, und im strengsten Feuer grün aus, wird aber, wenn er mehr Brennbares erhält, weiß. Lapeirouse (Obs. sur quelques proprietes de la manganese, in Rozier Journal de phys. To. XVI. p. 156.) und de Morveau (ebend. p. 157. und p. 348. sq.) haben diesen König ebenfalls erhalten, und es außer Zweifel gesetzt, daß er ein eignes neues Halbmetall sey. Seine specifische Schwere ist 6,850mal größer, als die des Wassers. In der Luft läuft er bald an, und in feuchter verwittert er zu einem schwärzlich braunen Kalke, der schwerer, als der König, ist. Er löset sich in allen Säuren, vorzüglich in der Salpetersäure, auf. Durch Rösten giebt er einen schwärzlichen Kalk, der bey starkem Feuer in ein gelblich braunes durchsichtiges Glas verwandelt wird.

Das Wasserbley (Molybdaena) und Reißbley (Plumbago) sind keine Halbmetalle, sondern vielmehr verbrennliche Substanzen, welche etwas Eisen enthalten. Scheele fand in dem ersten eine besondere mit Schwefel übersetzte Säure, im letztern viel Brennbares und fixe Luft.

Von dem neuen Metalle, welches Scheele und Bergmann aus dem Tungstein, die Gebrüder de Luyart aber aus dem Wolfram gezogen haben, werde ich bey dem Worte: Metalle, etwas anführen.

Macquer chym Wörterb. mit Hrn. Leonhardi Anm. Art. Halbmetalle, Braunstein.

Halbleiter, unvollkommne Leiter der Elektricität, schlechte Leiter, Conductores electricitatis


fuͤr ein Eiſenerz gehalten; aber Pott (Miſcell. Berol.To.VI. 1740. p. 40. ſq.) und Cronſtedt fanden ſchon, daß er dieſes nicht ſey. Sage fuͤhrt ihn unter den Zinkerzen auf. Endlich entdeckten Gahn im Jahre 1774 und Bergmann (Nov. Act. Vpſal. Vol. II. p. 246. ſq.), daß er ein ganz neues Halbmetall, den Braunſteinkoͤnig (Magneſium), enthalte. Dieſer Braunſteinkoͤnig iſt bruͤchig, auf dem Bruche koͤrnicht, weiß und glaͤnzend, und noch haͤrter und ſtrengfluͤßiger, als das Eiſen. Sein Kalk ſieht ſchwarz, und im ſtrengſten Feuer gruͤn aus, wird aber, wenn er mehr Brennbares erhaͤlt, weiß. Lapeirouſe (Obſ. ſur quelques proprietés de la manganèſe, in Rozier Journal de phyſ. To. XVI. p. 156.) und de Morveau (ebend. p. 157. und p. 348. ſq.) haben dieſen Koͤnig ebenfalls erhalten, und es außer Zweifel geſetzt, daß er ein eignes neues Halbmetall ſey. Seine ſpecifiſche Schwere iſt 6,850mal groͤßer, als die des Waſſers. In der Luft laͤuft er bald an, und in feuchter verwittert er zu einem ſchwaͤrzlich braunen Kalke, der ſchwerer, als der Koͤnig, iſt. Er loͤſet ſich in allen Saͤuren, vorzuͤglich in der Salpeterſaͤure, auf. Durch Roͤſten giebt er einen ſchwaͤrzlichen Kalk, der bey ſtarkem Feuer in ein gelblich braunes durchſichtiges Glas verwandelt wird.

Das Waſſerbley (Molybdaena) und Reißbley (Plumbago) ſind keine Halbmetalle, ſondern vielmehr verbrennliche Subſtanzen, welche etwas Eiſen enthalten. Scheele fand in dem erſten eine beſondere mit Schwefel uͤberſetzte Saͤure, im letztern viel Brennbares und fixe Luft.

Von dem neuen Metalle, welches Scheele und Bergmann aus dem Tungſtein, die Gebruͤder de Luyart aber aus dem Wolfram gezogen haben, werde ich bey dem Worte: Metalle, etwas anfuͤhren.

Macquer chym Woͤrterb. mit Hrn. Leonhardi Anm. Art. Halbmetalle, Braunſtein.

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[559/0565] fuͤr ein Eiſenerz gehalten; aber Pott (Miſcell. Berol.To.VI. 1740. p. 40. ſq.) und Cronſtedt fanden ſchon, daß er dieſes nicht ſey. Sage fuͤhrt ihn unter den Zinkerzen auf. Endlich entdeckten Gahn im Jahre 1774 und Bergmann (Nov. Act. Vpſal. Vol. II. p. 246. ſq.), daß er ein ganz neues Halbmetall, den Braunſteinkoͤnig (Magneſium), enthalte. Dieſer Braunſteinkoͤnig iſt bruͤchig, auf dem Bruche koͤrnicht, weiß und glaͤnzend, und noch haͤrter und ſtrengfluͤßiger, als das Eiſen. Sein Kalk ſieht ſchwarz, und im ſtrengſten Feuer gruͤn aus, wird aber, wenn er mehr Brennbares erhaͤlt, weiß. Lapeirouſe (Obſ. ſur quelques proprietés de la manganèſe, in Rozier Journal de phyſ. To. XVI. p. 156.) und de Morveau (ebend. p. 157. und p. 348. ſq.) haben dieſen Koͤnig ebenfalls erhalten, und es außer Zweifel geſetzt, daß er ein eignes neues Halbmetall ſey. Seine ſpecifiſche Schwere iſt 6,850mal groͤßer, als die des Waſſers. In der Luft laͤuft er bald an, und in feuchter verwittert er zu einem ſchwaͤrzlich braunen Kalke, der ſchwerer, als der Koͤnig, iſt. Er loͤſet ſich in allen Saͤuren, vorzuͤglich in der Salpeterſaͤure, auf. Durch Roͤſten giebt er einen ſchwaͤrzlichen Kalk, der bey ſtarkem Feuer in ein gelblich braunes durchſichtiges Glas verwandelt wird. Das Waſſerbley (Molybdaena) und Reißbley (Plumbago) ſind keine Halbmetalle, ſondern vielmehr verbrennliche Subſtanzen, welche etwas Eiſen enthalten. Scheele fand in dem erſten eine beſondere mit Schwefel uͤberſetzte Saͤure, im letztern viel Brennbares und fixe Luft. Von dem neuen Metalle, welches Scheele und Bergmann aus dem Tungſtein, die Gebruͤder de Luyart aber aus dem Wolfram gezogen haben, werde ich bey dem Worte: Metalle, etwas anfuͤhren. Macquer chym Woͤrterb. mit Hrn. Leonhardi Anm. Art. Halbmetalle, Braunſtein. Halbleiter, unvollkommne Leiter der Elektricitaͤt, ſchlechte Leiter, Conductores electricitatis

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/565>, abgerufen am 22.11.2024.