Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Wolf giebt auch einige Spielwerke an, die sich mit dem Heber machen lassen. Man kan ihm z. B. die Gestalt einer Schlange geben, die aus einem Bassin das Wasser aussäuft, was ein Storch in selbiges ausspeyt u. dgl. Nimmt man zum Heber eine Glasröhre, wie ABC, Taf. XI. Fig. 62., deren unteres Ende C aufwärts umgebogen und in eine Spitze mit einer engen Oefnung ausgezogen ist, so springt das bey C auslaufende Wasser in die Höhe, und man erhält einen kleinen Springbrunnen, den man an ein Gefäß mit Wasser hängen kan. Auch der unterbrochne Heber, Taf. XI. Fig. 67. kan zum Springbrunnen dienen, wenn man statt des Gefäßes FG eine hohe gläserne Glecke auf einen metallnen Teller küttet, die Steigröhre CE durch den Teller führt und ihr eine zugespitzte Oefnung giebt, wobey das Gefäß KL ganz wegbleiben, und die Röhre HI bis N in einem fortgeführt werden kan. Eine große Anzahl von allerley Hebern beschreibt Lehmann (Diss. de Siphonibus, Lips. 1710. 4.). Die einfachen Heber werden insgemein durch Saugen gefüllt. Weil man sie bisweilen zu Liquoren braucht, die man nicht gern in den Mund kommen läßt, so bringt man am längern Schenkel, etwa bey G, Taf. XI. Fig. 61. noch ein aufwärtsgehendes Glasrohr an, an dessen Ende man, indem C mit dem Finger verschlossen wird, so lange saugt, bis der Liquor den ganzen Schenkel BC angefüllt hat. Ein solcher Heber heißt ein doppelter (siphon double, ou de laboratoire). Lowitz (Sammlung der Versuche, wodurch sich die Eigenschaften der Luft begreiflich machen lassen. Nürnb. 1754. 4.) hat einen Heber angegeben, der sich ohne Saugen füllen läßt. Mit den gemeinen
Wolf giebt auch einige Spielwerke an, die ſich mit dem Heber machen laſſen. Man kan ihm z. B. die Geſtalt einer Schlange geben, die aus einem Baſſin das Waſſer ausſaͤuft, was ein Storch in ſelbiges ausſpeyt u. dgl. Nimmt man zum Heber eine Glasroͤhre, wie ABC, Taf. XI. Fig. 62., deren unteres Ende C aufwaͤrts umgebogen und in eine Spitze mit einer engen Oefnung ausgezogen iſt, ſo ſpringt das bey C auslaufende Waſſer in die Hoͤhe, und man erhaͤlt einen kleinen Springbrunnen, den man an ein Gefaͤß mit Waſſer haͤngen kan. Auch der unterbrochne Heber, Taf. XI. Fig. 67. kan zum Springbrunnen dienen, wenn man ſtatt des Gefaͤßes FG eine hohe glaͤſerne Glecke auf einen metallnen Teller kuͤttet, die Steigroͤhre CE durch den Teller fuͤhrt und ihr eine zugeſpitzte Oefnung giebt, wobey das Gefaͤß KL ganz wegbleiben, und die Roͤhre HI bis N in einem fortgefuͤhrt werden kan. Eine große Anzahl von allerley Hebern beſchreibt Lehmann (Diſſ. de Siphonibus, Lipſ. 1710. 4.). Die einfachen Heber werden insgemein durch Saugen gefuͤllt. Weil man ſie bisweilen zu Liquoren braucht, die man nicht gern in den Mund kommen laͤßt, ſo bringt man am laͤngern Schenkel, etwa bey G, Taf. XI. Fig. 61. noch ein aufwaͤrtsgehendes Glasrohr an, an deſſen Ende man, indem C mit dem Finger verſchloſſen wird, ſo lange ſaugt, bis der Liquor den ganzen Schenkel BC angefuͤllt hat. Ein ſolcher Heber heißt ein doppelter (ſiphon double, ou de laboratoire). Lowitz (Sammlung der Verſuche, wodurch ſich die Eigenſchaften der Luft begreiflich machen laſſen. Nuͤrnb. 1754. 4.) hat einen Heber angegeben, der ſich ohne Saugen fuͤllen laͤßt. Mit den gemeinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0590" xml:id="P.2.584" n="584"/><lb/> Hauſe in einen erhabnen Behaͤlter leitete. <hi rendition="#b">Leupold</hi> (a. a. O.) giebt eine Einrichtung an, die ſich von der Mitziſchen nur in Abſicht des Mechanismus zur Oefnung der Haͤhne unterſcheidet, auch zeigt er ſo, wie <hi rendition="#b">Wolf</hi> <hi rendition="#aq">(Elem. Matheſeos, Hydraul. §. 79. 80.),</hi> wie ſich mehrere dergleichen unterbrochne Heber verbinden laſſen, um das Waſſer auf betraͤchtlichere Hoͤhen zu heben.</p> <p><hi rendition="#b">Wolf</hi> giebt auch einige Spielwerke an, die ſich mit dem Heber machen laſſen. Man kan ihm z. B. die Geſtalt einer Schlange geben, die aus einem Baſſin das Waſſer ausſaͤuft, was ein Storch in ſelbiges ausſpeyt u. dgl. Nimmt man zum Heber eine Glasroͤhre, wie <hi rendition="#aq">ABC,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Fig. 62., deren unteres Ende <hi rendition="#aq">C</hi> aufwaͤrts umgebogen und in eine Spitze mit einer engen Oefnung ausgezogen iſt, ſo ſpringt das bey <hi rendition="#aq">C</hi> auslaufende Waſſer in die Hoͤhe, und man erhaͤlt einen kleinen Springbrunnen, den man an ein Gefaͤß mit Waſſer haͤngen kan. Auch der unterbrochne Heber, Taf. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Fig. 67. kan zum Springbrunnen dienen, wenn man ſtatt des Gefaͤßes <hi rendition="#aq">FG</hi> eine hohe glaͤſerne Glecke auf einen metallnen Teller kuͤttet, die Steigroͤhre <hi rendition="#aq">CE</hi> durch den Teller fuͤhrt und ihr eine zugeſpitzte Oefnung giebt, wobey das Gefaͤß <hi rendition="#aq">KL</hi> ganz wegbleiben, und die Roͤhre <hi rendition="#aq">HI</hi> bis <hi rendition="#aq">N</hi> in einem fortgefuͤhrt werden kan. Eine große Anzahl von allerley Hebern beſchreibt <hi rendition="#b">Lehmann</hi> <hi rendition="#aq">(Diſſ. de Siphonibus, Lipſ. 1710. 4.).</hi></p> <p>Die einfachen Heber werden insgemein durch <hi rendition="#b">Saugen</hi> gefuͤllt. Weil man ſie bisweilen zu Liquoren braucht, die man nicht gern in den Mund kommen laͤßt, ſo bringt man am laͤngern Schenkel, etwa bey <hi rendition="#aq">G,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Fig. 61. noch ein aufwaͤrtsgehendes Glasrohr an, an deſſen Ende man, indem <hi rendition="#aq">C</hi> mit dem Finger verſchloſſen wird, ſo lange ſaugt, bis der Liquor den ganzen Schenkel <hi rendition="#aq">BC</hi> angefuͤllt hat. Ein ſolcher Heber heißt ein <hi rendition="#b">doppelter</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(ſiphon double, ou de laboratoire</hi>).</hi> <hi rendition="#b">Lowitz</hi> (Sammlung der Verſuche, wodurch ſich die Eigenſchaften der Luft begreiflich machen laſſen. Nuͤrnb. 1754. 4.) hat einen Heber angegeben, der ſich ohne Saugen fuͤllen laͤßt. Mit den gemeinen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [584/0590]
Hauſe in einen erhabnen Behaͤlter leitete. Leupold (a. a. O.) giebt eine Einrichtung an, die ſich von der Mitziſchen nur in Abſicht des Mechanismus zur Oefnung der Haͤhne unterſcheidet, auch zeigt er ſo, wie Wolf (Elem. Matheſeos, Hydraul. §. 79. 80.), wie ſich mehrere dergleichen unterbrochne Heber verbinden laſſen, um das Waſſer auf betraͤchtlichere Hoͤhen zu heben.
Wolf giebt auch einige Spielwerke an, die ſich mit dem Heber machen laſſen. Man kan ihm z. B. die Geſtalt einer Schlange geben, die aus einem Baſſin das Waſſer ausſaͤuft, was ein Storch in ſelbiges ausſpeyt u. dgl. Nimmt man zum Heber eine Glasroͤhre, wie ABC, Taf. XI. Fig. 62., deren unteres Ende C aufwaͤrts umgebogen und in eine Spitze mit einer engen Oefnung ausgezogen iſt, ſo ſpringt das bey C auslaufende Waſſer in die Hoͤhe, und man erhaͤlt einen kleinen Springbrunnen, den man an ein Gefaͤß mit Waſſer haͤngen kan. Auch der unterbrochne Heber, Taf. XI. Fig. 67. kan zum Springbrunnen dienen, wenn man ſtatt des Gefaͤßes FG eine hohe glaͤſerne Glecke auf einen metallnen Teller kuͤttet, die Steigroͤhre CE durch den Teller fuͤhrt und ihr eine zugeſpitzte Oefnung giebt, wobey das Gefaͤß KL ganz wegbleiben, und die Roͤhre HI bis N in einem fortgefuͤhrt werden kan. Eine große Anzahl von allerley Hebern beſchreibt Lehmann (Diſſ. de Siphonibus, Lipſ. 1710. 4.).
Die einfachen Heber werden insgemein durch Saugen gefuͤllt. Weil man ſie bisweilen zu Liquoren braucht, die man nicht gern in den Mund kommen laͤßt, ſo bringt man am laͤngern Schenkel, etwa bey G, Taf. XI. Fig. 61. noch ein aufwaͤrtsgehendes Glasrohr an, an deſſen Ende man, indem C mit dem Finger verſchloſſen wird, ſo lange ſaugt, bis der Liquor den ganzen Schenkel BC angefuͤllt hat. Ein ſolcher Heber heißt ein doppelter (ſiphon double, ou de laboratoire). Lowitz (Sammlung der Verſuche, wodurch ſich die Eigenſchaften der Luft begreiflich machen laſſen. Nuͤrnb. 1754. 4.) hat einen Heber angegeben, der ſich ohne Saugen fuͤllen laͤßt. Mit den gemeinen
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