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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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mit einem Vernier ab. Um die Länge des Fernrohrs abzukürzen, schlägt er vor, hinter die beyden halbirten Objective noch ein ganzes von kürzerer Brennweite zu setzen; oder noch lieber die halbirten Objective an der vordern Oefnung eines Spiegelteleskops anzubringen. Werkzeuge nach dem letztern Vorschlage eingerichtet, heißen Spiegelteleskope mit Objectivmikrometern. Sie werden häufig gebraucht, weil das Spiegelteleskop wegen der Kleinheit seines Bildes das gewöhnliche Mikrometer nicht wohl zuläßt. Beschreibungen davon findet man bey de la Lande (Astron. zweyte Ausg. §. 2438. u. f.) und in einer Disputation von Hallencreuz und Insulin (De micrometro objectivo, Upsala. 1767. 4.).

Das Heliometer kan überhaupt zu Messung kleiner Weiten am Himmel dienen. Lambert (Beyträge zum Gebrauch der Mathem. III. Th. Berlin, 1772. 8. Num. VII. §. 25.) beschreibt ein wohlfeiles Werkzeug dieser Art, das er gebraucht hat, Abstände eines Kometen von Fixsternen zu messen.

Kästner Astronomische Abhandlungen, Zweyte Sammlung, Göttingen, 1774. 8. S. 372. u. f.

Helioskop, Helioscopium, Helioscope.

Ein Fernrohr, hinter welchem man das Bild der Sonne auf einer Ebne auffängt. Ein astronomisches oder holländisches Fernrohr wird etwas weiter aus einander gezogen, als es, um dadurch zu sehen, nöthig ist. So wird es gegen die Sonne gerichtet, und das dadurch entstehende Bild in einem dunklen Orte aufgefangen. In dieser Absicht wird entweder ein Zimmer verfinstert; oder man steckt das Fernrohr in ein dunkles trichterförmiges Behältniß, dessen Boden mit Papier in Oel getränkt überspannt, oder mit einem mattgeschliffenen Glase verschlossen ist, darauf sich die Sonne abbildet. Auf diesem Papiere oder Glase wird ein Kreis beschrieben, den das Sonnenbild gerade ausfüllt (circulus observatorius), und der durch 5 innere concentrische Kreise in die gewöhnlichen 12 Zolle getheilt wird.

Scheiner (Rosa Ursina, Bracciani, 1626. fol. L. II.


mit einem Vernier ab. Um die Laͤnge des Fernrohrs abzukuͤrzen, ſchlaͤgt er vor, hinter die beyden halbirten Objective noch ein ganzes von kuͤrzerer Brennweite zu ſetzen; oder noch lieber die halbirten Objective an der vordern Oefnung eines Spiegelteleſkops anzubringen. Werkzeuge nach dem letztern Vorſchlage eingerichtet, heißen Spiegelteleſkope mit Objectivmikrometern. Sie werden haͤufig gebraucht, weil das Spiegelteleſkop wegen der Kleinheit ſeines Bildes das gewoͤhnliche Mikrometer nicht wohl zulaͤßt. Beſchreibungen davon findet man bey de la Lande (Aſtron. zweyte Ausg. §. 2438. u. f.) und in einer Disputation von Hallencreuz und Inſulin (De micrometro objectivo, Upſala. 1767. 4.).

Das Heliometer kan uͤberhaupt zu Meſſung kleiner Weiten am Himmel dienen. Lambert (Beytraͤge zum Gebrauch der Mathem. III. Th. Berlin, 1772. 8. Num. VII. §. 25.) beſchreibt ein wohlfeiles Werkzeug dieſer Art, das er gebraucht hat, Abſtaͤnde eines Kometen von Fixſternen zu meſſen.

Kaͤſtner Aſtronomiſche Abhandlungen, Zweyte Sammlung, Goͤttingen, 1774. 8. S. 372. u. f.

Helioſkop, Helioſcopium, Hélioſcope.

Ein Fernrohr, hinter welchem man das Bild der Sonne auf einer Ebne auffaͤngt. Ein aſtronomiſches oder hollaͤndiſches Fernrohr wird etwas weiter aus einander gezogen, als es, um dadurch zu ſehen, noͤthig iſt. So wird es gegen die Sonne gerichtet, und das dadurch entſtehende Bild in einem dunklen Orte aufgefangen. In dieſer Abſicht wird entweder ein Zimmer verfinſtert; oder man ſteckt das Fernrohr in ein dunkles trichterfoͤrmiges Behaͤltniß, deſſen Boden mit Papier in Oel getraͤnkt uͤberſpannt, oder mit einem mattgeſchliffenen Glaſe verſchloſſen iſt, darauf ſich die Sonne abbildet. Auf dieſem Papiere oder Glaſe wird ein Kreis beſchrieben, den das Sonnenbild gerade ausfuͤllt (circulus obſervatorius), und der durch 5 innere concentriſche Kreiſe in die gewoͤhnlichen 12 Zolle getheilt wird.

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[588/0594] mit einem Vernier ab. Um die Laͤnge des Fernrohrs abzukuͤrzen, ſchlaͤgt er vor, hinter die beyden halbirten Objective noch ein ganzes von kuͤrzerer Brennweite zu ſetzen; oder noch lieber die halbirten Objective an der vordern Oefnung eines Spiegelteleſkops anzubringen. Werkzeuge nach dem letztern Vorſchlage eingerichtet, heißen Spiegelteleſkope mit Objectivmikrometern. Sie werden haͤufig gebraucht, weil das Spiegelteleſkop wegen der Kleinheit ſeines Bildes das gewoͤhnliche Mikrometer nicht wohl zulaͤßt. Beſchreibungen davon findet man bey de la Lande (Aſtron. zweyte Ausg. §. 2438. u. f.) und in einer Disputation von Hallencreuz und Inſulin (De micrometro objectivo, Upſala. 1767. 4.). Das Heliometer kan uͤberhaupt zu Meſſung kleiner Weiten am Himmel dienen. Lambert (Beytraͤge zum Gebrauch der Mathem. III. Th. Berlin, 1772. 8. Num. VII. §. 25.) beſchreibt ein wohlfeiles Werkzeug dieſer Art, das er gebraucht hat, Abſtaͤnde eines Kometen von Fixſternen zu meſſen. Kaͤſtner Aſtronomiſche Abhandlungen, Zweyte Sammlung, Goͤttingen, 1774. 8. S. 372. u. f. Helioſkop, Helioſcopium, Hélioſcope. Ein Fernrohr, hinter welchem man das Bild der Sonne auf einer Ebne auffaͤngt. Ein aſtronomiſches oder hollaͤndiſches Fernrohr wird etwas weiter aus einander gezogen, als es, um dadurch zu ſehen, noͤthig iſt. So wird es gegen die Sonne gerichtet, und das dadurch entſtehende Bild in einem dunklen Orte aufgefangen. In dieſer Abſicht wird entweder ein Zimmer verfinſtert; oder man ſteckt das Fernrohr in ein dunkles trichterfoͤrmiges Behaͤltniß, deſſen Boden mit Papier in Oel getraͤnkt uͤberſpannt, oder mit einem mattgeſchliffenen Glaſe verſchloſſen iſt, darauf ſich die Sonne abbildet. Auf dieſem Papiere oder Glaſe wird ein Kreis beſchrieben, den das Sonnenbild gerade ausfuͤllt (circulus obſervatorius), und der durch 5 innere concentriſche Kreiſe in die gewoͤhnlichen 12 Zolle getheilt wird. Scheiner (Roſa Urſina, Bracciani, 1626. fol. L. II.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/594>, abgerufen am 22.11.2024.