Lulofs (Einleitung zur math. u. phys. Kenntniß der Erdkugel, §. 446. u. f.). Fontana(Delle Altezze barometriche, Saggio analitico del P. Gregorio Fontana. Pavia, 1771. 8.) zieht hiebey die Abnahme der Schwere nach dem Gesetze der Gravitation mit in Betrachtung -- eine bloße analytische Uebung. Newton(Princ. L. II. prop. 22.) hatte schon eben diese Untersuchung durch die Betrachtung der Hyperbel, und Cotes(Harm. mensurarum, in Opp. Cantabr. 1722. p. 18.) durch die logarithmische Linie angestellt.
Tobias Mayer in Göttingen hat zwo Tafeln zu barometrischen Höhenmessungen verfertigt, von welchen Herr Beckmann (in Laxmanns sibirischen Briefen, Göttingen, 1769. 8. Anm. S. 34.), und genauer Herr Kästner (Abhdl. v. Höhenm. durch das Barom. §. 214. u. f.) redet. Sie enthalten Barometerhöhen und zugehörige Höhen über den Horizont des Meeres, der in der ersten bey 28" 4t', in der zwoten bey 28" Barometerhöhe angenommen wird. Beyder Tafeln Horizonte sind daher um 52 Toisen unterschieden; übrigens zeigt sich durch gehörige Untersuchung, daß die Tafeln selbst auf der Formel beruhen. Man weiß nicht, was Mayern bewogen hat, ce=10000 anzunehmen; inzwischen ist dies eben die Formel, welche bey der leichtesten Rechnung zugleich die richtigsten Resultate giebt, und daher bey den neuern Verbesserungen dieser Theorie durchgängig zum Grunde gelegt worden ist.
Eines der vorzüglichsten Werke über diesen Gegenstand find des Herrn de Lüc Untersuchungen über die Atmosphäre (Geneve, 1772. II. To. 4.), deren vollständiger Titel nebst der deutschen Uebersetzung am Ende dieses Artikels angeführt wird. Wie weit die vor der Erscheinung dieses Buchs bekannten Regeln der Höhenmessung von einander abgiengen, werden folgende Resultate aus ihnen zeigen.
Lulofs (Einleitung zur math. u. phyſ. Kenntniß der Erdkugel, §. 446. u. f.). Fontana(Delle Altezze barometriche, Saggio analitico del P. Gregorio Fontana. Pavia, 1771. 8.) zieht hiebey die Abnahme der Schwere nach dem Geſetze der Gravitation mit in Betrachtung — eine bloße analytiſche Uebung. Newton(Princ. L. II. prop. 22.) hatte ſchon eben dieſe Unterſuchung durch die Betrachtung der Hyperbel, und Cotes(Harm. menſurarum, in Opp. Cantabr. 1722. p. 18.) durch die logarithmiſche Linie angeſtellt.
Tobias Mayer in Goͤttingen hat zwo Tafeln zu barometriſchen Hoͤhenmeſſungen verfertigt, von welchen Herr Beckmann (in Laxmanns ſibiriſchen Briefen, Goͤttingen, 1769. 8. Anm. S. 34.), und genauer Herr Kaͤſtner (Abhdl. v. Hoͤhenm. durch das Barom. §. 214. u. f.) redet. Sie enthalten Barometerhoͤhen und zugehoͤrige Hoͤhen uͤber den Horizont des Meeres, der in der erſten bey 28″ 4tʹ, in der zwoten bey 28″ Barometerhoͤhe angenommen wird. Beyder Tafeln Horizonte ſind daher um 52 Toiſen unterſchieden; uͤbrigens zeigt ſich durch gehoͤrige Unterſuchung, daß die Tafeln ſelbſt auf der Formel beruhen. Man weiß nicht, was Mayern bewogen hat, ce=10000 anzunehmen; inzwiſchen iſt dies eben die Formel, welche bey der leichteſten Rechnung zugleich die richtigſten Reſultate giebt, und daher bey den neuern Verbeſſerungen dieſer Theorie durchgaͤngig zum Grunde gelegt worden iſt.
Eines der vorzuͤglichſten Werke uͤber dieſen Gegenſtand find des Herrn de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre (Geneve, 1772. II. To. 4.), deren vollſtaͤndiger Titel nebſt der deutſchen Ueberſetzung am Ende dieſes Artikels angefuͤhrt wird. Wie weit die vor der Erſcheinung dieſes Buchs bekannten Regeln der Hoͤhenmeſſung von einander abgiengen, werden folgende Reſultate aus ihnen zeigen.
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Lulofs (Einleitung zur math. u. phyſ. Kenntniß der Erdkugel, §. 446. u. f.). Fontana (Delle Altezze barometriche, Saggio analitico del P. Gregorio Fontana. Pavia, 1771. 8.) zieht hiebey die Abnahme der Schwere nach dem Geſetze der Gravitation mit in Betrachtung — eine bloße analytiſche Uebung. Newton (Princ. L. II. prop. 22.) hatte ſchon eben dieſe Unterſuchung durch die Betrachtung der Hyperbel, und Cotes (Harm. menſurarum, in Opp. Cantabr. 1722. p. 18.) durch die logarithmiſche Linie angeſtellt.
Tobias Mayer in Goͤttingen hat zwo Tafeln zu barometriſchen Hoͤhenmeſſungen verfertigt, von welchen Herr Beckmann (in Laxmanns ſibiriſchen Briefen, Goͤttingen, 1769. 8. Anm. S. 34.), und genauer Herr Kaͤſtner (Abhdl. v. Hoͤhenm. durch das Barom. §. 214. u. f.) redet. Sie enthalten Barometerhoͤhen und zugehoͤrige Hoͤhen uͤber den Horizont des Meeres, der in der erſten bey 28″ 4tʹ, in der zwoten bey 28″ Barometerhoͤhe angenommen wird. Beyder Tafeln Horizonte ſind daher um 52 Toiſen unterſchieden; uͤbrigens zeigt ſich durch gehoͤrige Unterſuchung, daß die Tafeln ſelbſt auf der Formel beruhen. Man weiß nicht, was Mayern bewogen hat, ce=10000 anzunehmen; inzwiſchen iſt dies eben die Formel, welche bey der leichteſten Rechnung zugleich die richtigſten Reſultate giebt, und daher bey den neuern Verbeſſerungen dieſer Theorie durchgaͤngig zum Grunde gelegt worden iſt.
Eines der vorzuͤglichſten Werke uͤber dieſen Gegenſtand find des Herrn de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre (Geneve, 1772. II. To. 4.), deren vollſtaͤndiger Titel nebſt der deutſchen Ueberſetzung am Ende dieſes Artikels angefuͤhrt wird. Wie weit die vor der Erſcheinung dieſes Buchs bekannten Regeln der Hoͤhenmeſſung von einander abgiengen, werden folgende Reſultate aus ihnen zeigen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/629>, abgerufen am 22.11.2024.
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