Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Durch das Barometer können auch weite Strecken Landes, oder der Lauf der Flüsse, nivellirt werden. Man läßt entweder an einem Orte das Barometer täglich zu gewissen Stunden beobachten, und macht die Beobachtungen an andern Orten zu eben den Stunden, um die gleichzeitigen paarweise zur Berechnung zu gebrauchen; oder man nimmt für jeden Ort die daselbst beobach<*>eten mittlern Barometerhöhen. Für die Meeresfläche ist der mittlere Barometerstand nach Bouguer 28 pariser Zoll 1 Lin.; er kan aber bis 28 Zoll 4 3/4 Lin. steigen. Recherches sur les modifications de l'atmosphere par Mr. Iean Andre de Luc, a Geneve, To. I et II. 1772. gr. 4. I. A. de Lüc Untersuchungen über die Atmosphäre; aus dem Franz. übers. Leipzig, I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8. A. G. Kästners Abhandlung von Höhenmessungen durch das Barometer, in s. Anmerkungen über die Markscheidekunst. Göttingen, 1775. 8. S. 215. u. f. C. H. Damen Diss. phys. et math. de montium altitudine barometro metienda. Hagae Com. 1783. 8. Höhlen, unterirdische, Grotten, Cavernae, Cavernes, Grottes. Leere Räume von verschiedener Größe, in den Bergen oder im Innern der Erde. Sie werden mehrentheils in gebirgichten Orten, vornehmlich in Kalkgebirgen, selten oder niemals im platten Lande angetroffen. Auf den Inseln des Archipelagus, den azorischen, canarischen, grünen, moluckischen u. a. sind sie sehr häufig, da Inseln überhaupt nichts als Spitzen von Bergen sind, die
Durch das Barometer koͤnnen auch weite Strecken Landes, oder der Lauf der Fluͤſſe, nivellirt werden. Man laͤßt entweder an einem Orte das Barometer taͤglich zu gewiſſen Stunden beobachten, und macht die Beobachtungen an andern Orten zu eben den Stunden, um die gleichzeitigen paarweiſe zur Berechnung zu gebrauchen; oder man nimmt fuͤr jeden Ort die daſelbſt beobach<*>eten mittlern Barometerhoͤhen. Fuͤr die Meeresflaͤche iſt der mittlere Barometerſtand nach Bouguer 28 pariſer Zoll 1 Lin.; er kan aber bis 28 Zoll 4 3/4 Lin. ſteigen. Recherches ſur les modifications de l'atmoſphère par Mr. Iean Andre de Luc, à Geneve, To. I et II. 1772. gr. 4. I. A. de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre; aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig, I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8. A. G. Kaͤſtners Abhandlung von Hoͤhenmeſſungen durch das Barometer, in ſ. Anmerkungen uͤber die Markſcheidekunſt. Goͤttingen, 1775. 8. S. 215. u. f. C. H. Damen Diſſ. phyſ. et math. de montium altitudine barometro metienda. Hagae Com. 1783. 8. Hoͤhlen, unterirdiſche, Grotten, Cavernae, Cavernes, Grottes. Leere Raͤume von verſchiedener Groͤße, in den Bergen oder im Innern der Erde. Sie werden mehrentheils in gebirgichten Orten, vornehmlich in Kalkgebirgen, ſelten oder niemals im platten Lande angetroffen. Auf den Inſeln des Archipelagus, den azoriſchen, canariſchen, gruͤnen, moluckiſchen u. a. ſind ſie ſehr haͤufig, da Inſeln uͤberhaupt nichts als Spitzen von Bergen ſind, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0643" xml:id="P.2.637" n="637"/><lb/> des Barometers auf eine große Strecke Landes <hi rendition="#b">gleichzeitig</hi> erfolgen, und wenn die Orte gleich hoch liegen, auch gleich <hi rendition="#b">groß,</hi> bey nicht allzugroßen Unterſchieden der Hoͤhen aber den mittlern Hoͤhen der Queckſilberſaͤulen an dieſen Orten proportional ſind. Bey großen Unterſchieden der Hoͤhen aber, die mehrere Hunderte von Toiſen betragen, hoͤrt dieſes Geſetz auf, und die Barometerveraͤnderungen werden in der Hoͤhe weit geringer, welches ein ungluͤcklicher Umſtand fuͤr die Hoͤhenmeſſungen iſt. (Man ſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sauſſure</hi> Voyages dans les Alpes, To. IV.)</hi></p> <p>Durch das Barometer koͤnnen auch weite Strecken Landes, oder der Lauf der Fluͤſſe, nivellirt werden. Man laͤßt entweder an einem Orte das Barometer taͤglich zu gewiſſen Stunden beobachten, und macht die Beobachtungen an andern Orten zu eben den Stunden, um die gleichzeitigen paarweiſe zur Berechnung zu gebrauchen; oder man nimmt fuͤr jeden Ort die daſelbſt beobach<*>eten <hi rendition="#b">mittlern Barometerhoͤhen.</hi> Fuͤr <hi rendition="#b">die Meeresflaͤche</hi> iſt der mittlere Barometerſtand nach <hi rendition="#b">Bouguer</hi> 28 pariſer Zoll 1 Lin.; er kan aber bis 28 Zoll 4 3/4 Lin. ſteigen.</p> <p><hi rendition="#aq">Recherches ſur les modifications de l'atmoſphère par Mr. <hi rendition="#i">Iean Andre de Luc,</hi> à Geneve, To. I et II. 1772.</hi> gr. 4.</p> <p>I. A. de <hi rendition="#b">Luͤc</hi> Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre; aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig, <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. 1776. <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 1778. gr. 8.</p> <p>A. G. Kaͤſtners Abhandlung von Hoͤhenmeſſungen durch das Barometer, in ſ. Anmerkungen uͤber die Markſcheidekunſt. Goͤttingen, 1775. 8. S. 215. u. f.</p> <p> <hi rendition="#aq">C. H. <hi rendition="#i">Damen</hi> Diſſ. phyſ. et math. de montium altitudine barometro metienda. Hagae Com. 1783. 8.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Hoͤhlen, unterirdiſche, Grotten, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Cavernae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Cavernes, Grottes</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Leere Raͤume von verſchiedener Groͤße, in den Bergen oder im Innern der Erde. Sie werden mehrentheils in gebirgichten Orten, vornehmlich in Kalkgebirgen, ſelten oder niemals im platten Lande angetroffen. Auf den Inſeln des Archipelagus, den azoriſchen, canariſchen, gruͤnen, moluckiſchen u. a. ſind ſie ſehr haͤufig, da Inſeln uͤberhaupt nichts als Spitzen von Bergen ſind, die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [637/0643]
des Barometers auf eine große Strecke Landes gleichzeitig erfolgen, und wenn die Orte gleich hoch liegen, auch gleich groß, bey nicht allzugroßen Unterſchieden der Hoͤhen aber den mittlern Hoͤhen der Queckſilberſaͤulen an dieſen Orten proportional ſind. Bey großen Unterſchieden der Hoͤhen aber, die mehrere Hunderte von Toiſen betragen, hoͤrt dieſes Geſetz auf, und die Barometerveraͤnderungen werden in der Hoͤhe weit geringer, welches ein ungluͤcklicher Umſtand fuͤr die Hoͤhenmeſſungen iſt. (Man ſ. Sauſſure Voyages dans les Alpes, To. IV.)
Durch das Barometer koͤnnen auch weite Strecken Landes, oder der Lauf der Fluͤſſe, nivellirt werden. Man laͤßt entweder an einem Orte das Barometer taͤglich zu gewiſſen Stunden beobachten, und macht die Beobachtungen an andern Orten zu eben den Stunden, um die gleichzeitigen paarweiſe zur Berechnung zu gebrauchen; oder man nimmt fuͤr jeden Ort die daſelbſt beobach<*>eten mittlern Barometerhoͤhen. Fuͤr die Meeresflaͤche iſt der mittlere Barometerſtand nach Bouguer 28 pariſer Zoll 1 Lin.; er kan aber bis 28 Zoll 4 3/4 Lin. ſteigen.
Recherches ſur les modifications de l'atmoſphère par Mr. Iean Andre de Luc, à Geneve, To. I et II. 1772. gr. 4.
I. A. de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre; aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig, I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8.
A. G. Kaͤſtners Abhandlung von Hoͤhenmeſſungen durch das Barometer, in ſ. Anmerkungen uͤber die Markſcheidekunſt. Goͤttingen, 1775. 8. S. 215. u. f.
C. H. Damen Diſſ. phyſ. et math. de montium altitudine barometro metienda. Hagae Com. 1783. 8.
Hoͤhlen, unterirdiſche, Grotten, Cavernae, Cavernes, Grottes.
Leere Raͤume von verſchiedener Groͤße, in den Bergen oder im Innern der Erde. Sie werden mehrentheils in gebirgichten Orten, vornehmlich in Kalkgebirgen, ſelten oder niemals im platten Lande angetroffen. Auf den Inſeln des Archipelagus, den azoriſchen, canariſchen, gruͤnen, moluckiſchen u. a. ſind ſie ſehr haͤufig, da Inſeln uͤberhaupt nichts als Spitzen von Bergen ſind, die
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