Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Herr Kästner (Anfangsgründe der Hydrodynamik, der mathematischen Anfangsgr. IV. Theil, 2te Abth. Göttingen, 1769. 8.) giebt von den ältern Schriftstellern sehr vollständige Nachrichten, und trägt die Theorie nach Johann Bernoulli mit Vergleichung der eulerischen Methoden vor. Karsten (Lehrbegriff der gesammten Mathem. 5ter Theil, Greifsw. 1770. 8. 6ter Th. 1771. 8.) hat die Hydraulik sehr ausführlich und mit häufigen praktischen Anwendungen, vorzüglich nach Euler erklärt, zugleich aber auch auf die Methoden der beyden Bernoulli Rücksicht genommen. Hydrographie, Hydrographia, Hydrographie. Derjenige Theil der mathematischen Geographie, welcher von der Kenntniß, und Beschiffung des Meeres handelt. Man rechnet dahin die Lehren vom Compaß, Bestimmung der Länge und Breite zur See, den Seekarten, der Loxodromie und Erfindung des Weges zur See, welches letztere auch besonders mit dem Namen der Schiffahrt (Navigation) belegt wird. Im vorigen Jahrhunderte trug der Iesuit Fournier, (Hydrographie, Paris, 1653. fol.) alles, was hievon zu seiner Zeit bekannt war, zusammen, und eine ähnliche Sammlung verband Riccioli mit seinem geographischen Werke (Geographia et Hydrographia reformata. Venet. 1662. fol.). Die Theorie der Seekarten mit wachsenden Breiten, dergleichen schon vorher Gerhard Mercator verfertigt hatte, zeigte Eduard Wright (Certain errors in Navigation detected and corrected, the 2d edit. Lond. 1657.). Alle diese Lehren aber sind
Herr Kaͤſtner (Anfangsgruͤnde der Hydrodynamik, der mathematiſchen Anfangsgr. IV. Theil, 2te Abth. Goͤttingen, 1769. 8.) giebt von den aͤltern Schriftſtellern ſehr vollſtaͤndige Nachrichten, und traͤgt die Theorie nach Johann Bernoulli mit Vergleichung der euleriſchen Methoden vor. Karſten (Lehrbegriff der geſammten Mathem. 5ter Theil, Greifsw. 1770. 8. 6ter Th. 1771. 8.) hat die Hydraulik ſehr ausfuͤhrlich und mit haͤufigen praktiſchen Anwendungen, vorzuͤglich nach Euler erklaͤrt, zugleich aber auch auf die Methoden der beyden Bernoulli Ruͤckſicht genommen. Hydrographie, Hydrographia, Hydrographie. Derjenige Theil der mathematiſchen Geographie, welcher von der Kenntniß, und Beſchiffung des Meeres handelt. Man rechnet dahin die Lehren vom Compaß, Beſtimmung der Laͤnge und Breite zur See, den Seekarten, der Loxodromie und Erfindung des Weges zur See, welches letztere auch beſonders mit dem Namen der Schiffahrt (Navigation) belegt wird. Im vorigen Jahrhunderte trug der Ieſuit Fournier, (Hydrographie, Paris, 1653. fol.) alles, was hievon zu ſeiner Zeit bekannt war, zuſammen, und eine aͤhnliche Sammlung verband Riccioli mit ſeinem geographiſchen Werke (Geographia et Hydrographia reformata. Venet. 1662. fol.). Die Theorie der Seekarten mit wachſenden Breiten, dergleichen ſchon vorher Gerhard Mercator verfertigt hatte, zeigte Eduard Wright (Certain errors in Navigation detected and corrected, the 2d edit. Lond. 1657.). Alle dieſe Lehren aber ſind <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0664" xml:id="P.2.658" n="658"/><lb/> de dynamique. à Paris, 1744. 4.)</hi> hat Johann Bernoullis Gruͤnde ſtreng getadelt, und dagegen ſeine Fundamentalgleichungen aus einer leichten ihm eignen analytiſchen Formel hergeleitet, auf die er auch ſchon die Dynamik der feſten Koͤrper gebaut hatte, ohne jedoch dieſe Formel umſtaͤndlich zu erlaͤutern und uͤberzeugend zu rechtfertigen. Auch bleibt er blos bey allgemeinen theoretiſchen Unterſuchungen ſtehen.</p> <p>Herr <hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> (Anfangsgruͤnde der Hydrodynamik, der mathematiſchen Anfangsgr. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Theil, 2te Abth. Goͤttingen, 1769. 8.) giebt von den aͤltern Schriftſtellern ſehr vollſtaͤndige Nachrichten, und traͤgt die Theorie nach Johann Bernoulli mit Vergleichung der euleriſchen Methoden vor. <hi rendition="#b">Karſten</hi> (Lehrbegriff der geſammten Mathem. 5ter Theil, Greifsw. 1770. 8. 6ter Th. 1771. 8.) hat die Hydraulik ſehr ausfuͤhrlich und mit haͤufigen praktiſchen Anwendungen, vorzuͤglich nach Euler erklaͤrt, zugleich aber auch auf die Methoden der beyden Bernoulli Ruͤckſicht genommen.</p> </div> <div n="2"> <head>Hydrographie, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Hydrographia</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Hydrographie</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Derjenige Theil der mathematiſchen Geographie, welcher von der Kenntniß, und Beſchiffung des Meeres handelt. Man rechnet dahin die Lehren vom Compaß, Beſtimmung der Laͤnge und Breite zur See, den Seekarten, der Loxodromie und Erfindung des Weges zur See, welches letztere auch beſonders mit dem Namen der <hi rendition="#b">Schiffahrt</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Navigation</hi>)</hi> belegt wird.</p> <p>Im vorigen Jahrhunderte trug der Ieſuit <hi rendition="#b">Fournier,</hi> <hi rendition="#aq">(Hydrographie, Paris, 1653. fol.)</hi> alles, was hievon zu ſeiner Zeit bekannt war, zuſammen, und eine aͤhnliche Sammlung verband <hi rendition="#b">Riccioli</hi> mit ſeinem geographiſchen Werke <hi rendition="#aq">(Geographia et Hydrographia reformata. Venet. 1662. fol.).</hi> Die Theorie der Seekarten mit wachſenden Breiten, dergleichen ſchon vorher <hi rendition="#b">Gerhard Mercator</hi> verfertigt hatte, zeigte <hi rendition="#b">Eduard Wright</hi> <hi rendition="#aq">(Certain errors in Navigation detected and corrected, the 2d edit. Lond. 1657.).</hi> Alle dieſe Lehren aber ſind<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [658/0664]
de dynamique. à Paris, 1744. 4.) hat Johann Bernoullis Gruͤnde ſtreng getadelt, und dagegen ſeine Fundamentalgleichungen aus einer leichten ihm eignen analytiſchen Formel hergeleitet, auf die er auch ſchon die Dynamik der feſten Koͤrper gebaut hatte, ohne jedoch dieſe Formel umſtaͤndlich zu erlaͤutern und uͤberzeugend zu rechtfertigen. Auch bleibt er blos bey allgemeinen theoretiſchen Unterſuchungen ſtehen.
Herr Kaͤſtner (Anfangsgruͤnde der Hydrodynamik, der mathematiſchen Anfangsgr. IV. Theil, 2te Abth. Goͤttingen, 1769. 8.) giebt von den aͤltern Schriftſtellern ſehr vollſtaͤndige Nachrichten, und traͤgt die Theorie nach Johann Bernoulli mit Vergleichung der euleriſchen Methoden vor. Karſten (Lehrbegriff der geſammten Mathem. 5ter Theil, Greifsw. 1770. 8. 6ter Th. 1771. 8.) hat die Hydraulik ſehr ausfuͤhrlich und mit haͤufigen praktiſchen Anwendungen, vorzuͤglich nach Euler erklaͤrt, zugleich aber auch auf die Methoden der beyden Bernoulli Ruͤckſicht genommen.
Hydrographie, Hydrographia, Hydrographie.
Derjenige Theil der mathematiſchen Geographie, welcher von der Kenntniß, und Beſchiffung des Meeres handelt. Man rechnet dahin die Lehren vom Compaß, Beſtimmung der Laͤnge und Breite zur See, den Seekarten, der Loxodromie und Erfindung des Weges zur See, welches letztere auch beſonders mit dem Namen der Schiffahrt (Navigation) belegt wird.
Im vorigen Jahrhunderte trug der Ieſuit Fournier, (Hydrographie, Paris, 1653. fol.) alles, was hievon zu ſeiner Zeit bekannt war, zuſammen, und eine aͤhnliche Sammlung verband Riccioli mit ſeinem geographiſchen Werke (Geographia et Hydrographia reformata. Venet. 1662. fol.). Die Theorie der Seekarten mit wachſenden Breiten, dergleichen ſchon vorher Gerhard Mercator verfertigt hatte, zeigte Eduard Wright (Certain errors in Navigation detected and corrected, the 2d edit. Lond. 1657.). Alle dieſe Lehren aber ſind
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