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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Physikalisches Wörterbuch oder Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstworte der Naturlehre, in alphabetischer Ordnung.
E

Erdäquator, s. Aequator der Erde.

Erdaxe, Axis terrae, Axe de la terre.

Die gerade Linie von einem Pole der Erde zum andern. Diese Linie bleibt bey der täglichen Umdrehung der Erdkugel unbewegt, und heißt daher auch die Axe der Umdrehung (Axis rotationis) der Erde. Sie ist die Axe des Erdäquators und aller mit ihm parallel laufenden Kreise, durch deren Mittelpunkte sie geht, s. Axe. Ihre Größe wird bey dem Worte: Erdkugel angegeben.

Erdbeben, Terrae motus, Tremblement de terre.

Eine Erschütterung eines Theils der Erdfläche, welche eine längere oder kürzere Zeit hindurch anhält, und oft mit den gewaltsamsten und schrecklichsten Folgen begleitet ist. Die Erdbeben haben auf der Oberfläche unserer Erdkugel die ausgezeichnetsten Veränderungen hervorgebracht, ganze Striche Landes mit Trümmern überschüttet, Länder, die vom Meere bedeckt waren, aufs Trockne versetzt, Inseln aus dem Schooße des Meeres emporgehoben, Berge gespalten oder eingestürzt, ansehnliche Theile vom festen Lande abgerissen, das Meer von seinem Grunde erhoben, die fürchterlichsten Ueberschwemmungen veranlasset, den Lauf der Flüsse verändert, die blühendsten Städte zertrümmert, und ihre unglücklichen Einwohner unter den Ruinen ihrer Wohnungen begraben.

Schon die ältesten Schriftsteller erwähnen solcher durch Erdbeben angerichteten Verwüstungen, und der Veränderungen, welche die Erdfläche dadurch erlitten hat. Besonders sind diejenigen Länder und Gegenden, welche in der


Phyſikaliſches Woͤrterbuch oder Verſuch einer Erklaͤrung der vornehmſten Begriffe und Kunſtworte der Naturlehre, in alphabetiſcher Ordnung.
E

Erdaͤquator, ſ. Aequator der Erde.

Erdaxe, Axis terrae, Axe de la terre.

Die gerade Linie von einem Pole der Erde zum andern. Dieſe Linie bleibt bey der taͤglichen Umdrehung der Erdkugel unbewegt, und heißt daher auch die Axe der Umdrehung (Axis rotationis) der Erde. Sie iſt die Axe des Erdaͤquators und aller mit ihm parallel laufenden Kreiſe, durch deren Mittelpunkte ſie geht, ſ. Axe. Ihre Groͤße wird bey dem Worte: Erdkugel angegeben.

Erdbeben, Terrae motus, Tremblement de terre.

Eine Erſchuͤtterung eines Theils der Erdflaͤche, welche eine laͤngere oder kuͤrzere Zeit hindurch anhaͤlt, und oft mit den gewaltſamſten und ſchrecklichſten Folgen begleitet iſt. Die Erdbeben haben auf der Oberflaͤche unſerer Erdkugel die ausgezeichnetſten Veraͤnderungen hervorgebracht, ganze Striche Landes mit Truͤmmern uͤberſchuͤttet, Laͤnder, die vom Meere bedeckt waren, aufs Trockne verſetzt, Inſeln aus dem Schooße des Meeres emporgehoben, Berge geſpalten oder eingeſtuͤrzt, anſehnliche Theile vom feſten Lande abgeriſſen, das Meer von ſeinem Grunde erhoben, die fuͤrchterlichſten Ueberſchwemmungen veranlaſſet, den Lauf der Fluͤſſe veraͤndert, die bluͤhendſten Staͤdte zertruͤmmert, und ihre ungluͤcklichen Einwohner unter den Ruinen ihrer Wohnungen begraben.

Schon die aͤlteſten Schriftſteller erwaͤhnen ſolcher durch Erdbeben angerichteten Verwuͤſtungen, und der Veraͤnderungen, welche die Erdflaͤche dadurch erlitten hat. Beſonders ſind diejenigen Laͤnder und Gegenden, welche in der

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[1/0007] Phyſikaliſches Woͤrterbuch oder Verſuch einer Erklaͤrung der vornehmſten Begriffe und Kunſtworte der Naturlehre, in alphabetiſcher Ordnung. E Erdaͤquator, ſ. Aequator der Erde. Erdaxe, Axis terrae, Axe de la terre. Die gerade Linie von einem Pole der Erde zum andern. Dieſe Linie bleibt bey der taͤglichen Umdrehung der Erdkugel unbewegt, und heißt daher auch die Axe der Umdrehung (Axis rotationis) der Erde. Sie iſt die Axe des Erdaͤquators und aller mit ihm parallel laufenden Kreiſe, durch deren Mittelpunkte ſie geht, ſ. Axe. Ihre Groͤße wird bey dem Worte: Erdkugel angegeben. Erdbeben, Terrae motus, Tremblement de terre. Eine Erſchuͤtterung eines Theils der Erdflaͤche, welche eine laͤngere oder kuͤrzere Zeit hindurch anhaͤlt, und oft mit den gewaltſamſten und ſchrecklichſten Folgen begleitet iſt. Die Erdbeben haben auf der Oberflaͤche unſerer Erdkugel die ausgezeichnetſten Veraͤnderungen hervorgebracht, ganze Striche Landes mit Truͤmmern uͤberſchuͤttet, Laͤnder, die vom Meere bedeckt waren, aufs Trockne verſetzt, Inſeln aus dem Schooße des Meeres emporgehoben, Berge geſpalten oder eingeſtuͤrzt, anſehnliche Theile vom feſten Lande abgeriſſen, das Meer von ſeinem Grunde erhoben, die fuͤrchterlichſten Ueberſchwemmungen veranlaſſet, den Lauf der Fluͤſſe veraͤndert, die bluͤhendſten Staͤdte zertruͤmmert, und ihre ungluͤcklichen Einwohner unter den Ruinen ihrer Wohnungen begraben. Schon die aͤlteſten Schriftſteller erwaͤhnen ſolcher durch Erdbeben angerichteten Verwuͤſtungen, und der Veraͤnderungen, welche die Erdflaͤche dadurch erlitten hat. Beſonders ſind diejenigen Laͤnder und Gegenden, welche in der

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/7>, abgerufen am 24.11.2024.