Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
D. Ingenhouß (Beschreibung einer Brennluftlampe, in s. Veemischten Schriften, übers. und herausg. von Molitor, Wien, 1784. gr. 8. I. Th. S. 213. u. f.) hat an dieser Lampe noch verschiedene Verbesserungen angebracht. Zu leichterer Einsüllung der Brennluft giebt er dem Boden des untern Gefäßes eine trichterförmige Gestalt. Den elektrischen Funken zu leiten, dient eine von zwoen isolirenden Stützen N, O, Taf. XIII. Fig. 98. gehaltene metallische Stange G, welche den Funken auf die Spitze des metallischen Hakens H überführt. So fährt er durch die aus D aufsteigende Säule der brennbaren Luft, setzet sie in Feuer und entzündet den Dacht der Wachskerze I. Der Haken H ist mit dem Erdboden durch das Gefäß selbst, nemlich durch die metallnen Röhren, das Wasser, und den messingnen Boden des untern Gefäßes verbunden. Das Loch Q dient, um das obere Gefäß mit Wasser zu füllen. Endlich ist an den Hahn selbst eine Scheibe angebracht, um deren Peripherie eine daran befestigte seidne Schnur herumgeht, deren Ende L an eine messingene Kette gebunden ist. Diese Kette wird über eine an der Stange G befestigte Rolle K gezogen, und ihr anderes wieder herabgehendes Ende trägt den Deckel des Elektrophors. Auf diese Art hebt sich beym Umdrehen des Hahns durch das Anziehen der Schnur und Kette der Deckel von selbst auf, und der Funken entsteht sogleich, wenn der Hahn aufgedrehet ist. Hiebey hat man also, um sogleich und zu jeder Zeit Licht zu haben, nur eine Hand nöthig; d. i. man hat nichts zu thun, als den Deckel, oder auch nur die Kette, zu berühren, und dem Hahne die Wendung zu geben. Diese Veranstaltung, die das ganze Werkzeug höchst einfach macht, ist eine Erfindung des Herrn Pickel in Würzburg. Den Hahn M, Fig. 98., hat D. Ingenhouß hinzugesetzt. Er wird verschlossen, wenn man die Lampe nicht braucht, damit sich die im Rohre befindliche Brennluft nicht in die Atmosphäre zerstreue, und beym Gebrauche selbst gleich das erste, was aus der Mündung ausströmt, brennbare Luft sey.
D. Ingenhouß (Beſchreibung einer Brennluftlampe, in ſ. Veemiſchten Schriften, uͤberſ. und herausg. von Molitor, Wien, 1784. gr. 8. I. Th. S. 213. u. f.) hat an dieſer Lampe noch verſchiedene Verbeſſerungen angebracht. Zu leichterer Einſuͤllung der Brennluft giebt er dem Boden des untern Gefaͤßes eine trichterfoͤrmige Geſtalt. Den elektriſchen Funken zu leiten, dient eine von zwoen iſolirenden Stuͤtzen N, O, Taf. XIII. Fig. 98. gehaltene metalliſche Stange G, welche den Funken auf die Spitze des metalliſchen Hakens H uͤberfuͤhrt. So faͤhrt er durch die aus D aufſteigende Saͤule der brennbaren Luft, ſetzet ſie in Feuer und entzuͤndet den Dacht der Wachskerze I. Der Haken H iſt mit dem Erdboden durch das Gefaͤß ſelbſt, nemlich durch die metallnen Roͤhren, das Waſſer, und den meſſingnen Boden des untern Gefaͤßes verbunden. Das Loch Q dient, um das obere Gefaͤß mit Waſſer zu fuͤllen. Endlich iſt an den Hahn ſelbſt eine Scheibe angebracht, um deren Peripherie eine daran befeſtigte ſeidne Schnur herumgeht, deren Ende L an eine meſſingene Kette gebunden iſt. Dieſe Kette wird uͤber eine an der Stange G befeſtigte Rolle K gezogen, und ihr anderes wieder herabgehendes Ende traͤgt den Deckel des Elektrophors. Auf dieſe Art hebt ſich beym Umdrehen des Hahns durch das Anziehen der Schnur und Kette der Deckel von ſelbſt auf, und der Funken entſteht ſogleich, wenn der Hahn aufgedrehet iſt. Hiebey hat man alſo, um ſogleich und zu jeder Zeit Licht zu haben, nur eine Hand noͤthig; d. i. man hat nichts zu thun, als den Deckel, oder auch nur die Kette, zu beruͤhren, und dem Hahne die Wendung zu geben. Dieſe Veranſtaltung, die das ganze Werkzeug hoͤchſt einfach macht, iſt eine Erfindung des Herrn Pickel in Wuͤrzburg. Den Hahn M, Fig. 98., hat D. Ingenhouß hinzugeſetzt. Er wird verſchloſſen, wenn man die Lampe nicht braucht, damit ſich die im Rohre befindliche Brennluft nicht in die Atmoſphaͤre zerſtreue, und beym Gebrauche ſelbſt gleich das erſte, was aus der Muͤndung ausſtroͤmt, brennbare Luft ſey. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0855" xml:id="P.2.849" n="849"/><lb/> die Elektricitaͤt an die Metallſcheibe <hi rendition="#aq">OO,</hi> welche durch eine Kette mit dem Fußboden verbunden werden kan.</p> <p><hi rendition="#b">D. Ingenhouß</hi> (Beſchreibung einer Brennluftlampe, in ſ. Veemiſchten Schriften, uͤberſ. und herausg. von <hi rendition="#b">Molitor,</hi> Wien, 1784. gr. 8. <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. S. 213. u. f.) hat an dieſer Lampe noch verſchiedene Verbeſſerungen angebracht. Zu leichterer Einſuͤllung der Brennluft giebt er dem Boden des untern Gefaͤßes eine trichterfoͤrmige Geſtalt. Den elektriſchen Funken zu leiten, dient eine von zwoen iſolirenden Stuͤtzen <hi rendition="#aq">N, O,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Fig. 98. gehaltene metalliſche Stange <hi rendition="#aq">G,</hi> welche den Funken auf die Spitze des metalliſchen Hakens <hi rendition="#aq">H</hi> uͤberfuͤhrt. So faͤhrt er durch die aus <hi rendition="#aq">D</hi> aufſteigende Saͤule der brennbaren Luft, ſetzet ſie in Feuer und entzuͤndet den Dacht der Wachskerze <hi rendition="#aq">I.</hi> Der Haken <hi rendition="#aq">H</hi> iſt mit dem Erdboden durch das Gefaͤß ſelbſt, nemlich durch die metallnen Roͤhren, das Waſſer, und den meſſingnen Boden des untern Gefaͤßes verbunden. Das Loch <hi rendition="#aq">Q</hi> dient, um das obere Gefaͤß mit Waſſer zu fuͤllen. Endlich iſt an den Hahn ſelbſt eine Scheibe angebracht, um deren Peripherie eine daran befeſtigte ſeidne Schnur herumgeht, deren Ende <hi rendition="#aq">L</hi> an eine meſſingene Kette gebunden iſt. Dieſe Kette wird uͤber eine an der Stange <hi rendition="#aq">G</hi> befeſtigte Rolle <hi rendition="#aq">K</hi> gezogen, und ihr anderes wieder herabgehendes Ende traͤgt den Deckel des Elektrophors. Auf dieſe Art hebt ſich beym Umdrehen des Hahns durch das Anziehen der Schnur und Kette der Deckel von ſelbſt auf, und der Funken entſteht ſogleich, wenn der Hahn aufgedrehet iſt. Hiebey hat man alſo, um ſogleich und zu jeder Zeit Licht zu haben, nur eine Hand noͤthig; d. i. man hat nichts zu thun, als den Deckel, oder auch nur die Kette, zu beruͤhren, und dem Hahne die Wendung zu geben. Dieſe Veranſtaltung, die das ganze Werkzeug hoͤchſt einfach macht, iſt eine Erfindung des Herrn <hi rendition="#b">Pickel</hi> in Wuͤrzburg. Den Hahn <hi rendition="#aq">M,</hi> Fig. 98., hat D. Ingenhouß hinzugeſetzt. Er wird verſchloſſen, wenn man die Lampe nicht braucht, damit ſich die im Rohre befindliche Brennluft nicht in die Atmoſphaͤre zerſtreue, und beym Gebrauche ſelbſt gleich das erſte, was aus der Muͤndung ausſtroͤmt, brennbare Luft ſey.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [849/0855]
die Elektricitaͤt an die Metallſcheibe OO, welche durch eine Kette mit dem Fußboden verbunden werden kan.
D. Ingenhouß (Beſchreibung einer Brennluftlampe, in ſ. Veemiſchten Schriften, uͤberſ. und herausg. von Molitor, Wien, 1784. gr. 8. I. Th. S. 213. u. f.) hat an dieſer Lampe noch verſchiedene Verbeſſerungen angebracht. Zu leichterer Einſuͤllung der Brennluft giebt er dem Boden des untern Gefaͤßes eine trichterfoͤrmige Geſtalt. Den elektriſchen Funken zu leiten, dient eine von zwoen iſolirenden Stuͤtzen N, O, Taf. XIII. Fig. 98. gehaltene metalliſche Stange G, welche den Funken auf die Spitze des metalliſchen Hakens H uͤberfuͤhrt. So faͤhrt er durch die aus D aufſteigende Saͤule der brennbaren Luft, ſetzet ſie in Feuer und entzuͤndet den Dacht der Wachskerze I. Der Haken H iſt mit dem Erdboden durch das Gefaͤß ſelbſt, nemlich durch die metallnen Roͤhren, das Waſſer, und den meſſingnen Boden des untern Gefaͤßes verbunden. Das Loch Q dient, um das obere Gefaͤß mit Waſſer zu fuͤllen. Endlich iſt an den Hahn ſelbſt eine Scheibe angebracht, um deren Peripherie eine daran befeſtigte ſeidne Schnur herumgeht, deren Ende L an eine meſſingene Kette gebunden iſt. Dieſe Kette wird uͤber eine an der Stange G befeſtigte Rolle K gezogen, und ihr anderes wieder herabgehendes Ende traͤgt den Deckel des Elektrophors. Auf dieſe Art hebt ſich beym Umdrehen des Hahns durch das Anziehen der Schnur und Kette der Deckel von ſelbſt auf, und der Funken entſteht ſogleich, wenn der Hahn aufgedrehet iſt. Hiebey hat man alſo, um ſogleich und zu jeder Zeit Licht zu haben, nur eine Hand noͤthig; d. i. man hat nichts zu thun, als den Deckel, oder auch nur die Kette, zu beruͤhren, und dem Hahne die Wendung zu geben. Dieſe Veranſtaltung, die das ganze Werkzeug hoͤchſt einfach macht, iſt eine Erfindung des Herrn Pickel in Wuͤrzburg. Den Hahn M, Fig. 98., hat D. Ingenhouß hinzugeſetzt. Er wird verſchloſſen, wenn man die Lampe nicht braucht, damit ſich die im Rohre befindliche Brennluft nicht in die Atmoſphaͤre zerſtreue, und beym Gebrauche ſelbſt gleich das erſte, was aus der Muͤndung ausſtroͤmt, brennbare Luft ſey.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |