Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.Ebrmann Beschreibung und Gebrauch einlger elektrischer Lampen, a. d. Frz. mit einer Kupfertafel. Straßburg, 1780. 8. Job. Ingenhouß vermischte Schriften physisch-medicinischen Inhalts, übers. und herausg. v. Molitor, Wien, 1784. gr. 8. Erster Band. S. 213. u. f. Lampen, Lampades, Lampes. Etwas von der Theorie der Lampen und Kerzen findet man bey dem Worte: Flamme, wo besonders gezeigt wird, warum hiebey der Dacht nothwendig sey. Die Erzeugung einer recht hellen und reinen Flamme hängt vornehmlich davon ab, daß das Oel an der Stelle, wo es brennen soll, so viel möglich, von allen Seiten her erhitzt und vollkommen zersetzt werde. Die gemeinen Dachte, welche massive Cylinder sind, leisten dies nicht vollkommen, weil sie der Luft, die zur Verbrennung nothwendig ist, zu wenig Oberfläche darstellen. Man hat daher schon längst bandförmige Dachte empfohlen, deren Gestalt der Luft mehr Oberfläche aussetzt, als die cylindrische. Alströmer (Versuche mit bandförmigen Lampendachten, welche nicht rauchen, in den neuen schwed. Abhdl. für das Jahr 1784. Num. 22.) fand dieselben sehr vortheilhaft, besonders wenn sie fein waren und das rechte Maaß im Ausziehen beobachtet ward. Sie rauchten gar nicht, weil der freye Zutritt der Luft die Hitze allenthalben so verstärkte, daß sie die brennbare Materie ganz zu zersetzen im Stande war. Denn der Mangel an Hitze verursacht mehr Rauch; daher auch ausgeblasene Lampen so stark dampfen. Die von Alströmer gebrauchten Dachte sind von Baumwolle, und geben außer der schönen gleichförmigen Helle auch eine ungemeine Ersparung von Brennstoff. Noch glücklicher aber war der Gedanke des Herrn Argand aus Genf, zu den Lampen hohle cylindrische Dachte zu gebrauchen, in deren innerer Höhlung beym Brennen ein beständiger Luftzug unterhalten wird. Diese Lampen wurden um das Jahr 1783 bekannt, und ihr Erfinder erhielt über die Verfertigung derselben in England ein ausschließendes Privilegium auf 14 Jahre. Ihre wichtigsten Vorzüge sind: eine große Helligkeit, Abwesenheit von Ebrmann Beſchreibung und Gebrauch einlger elektriſcher Lampen, a. d. Frz. mit einer Kupfertafel. Straßburg, 1780. 8. Job. Ingenhouß vermiſchte Schriften phyſiſch-mediciniſchen Inhalts, uͤberſ. und herausg. v. Molitor, Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. S. 213. u. f. Lampen, Lampades, Lampes. Etwas von der Theorie der Lampen und Kerzen findet man bey dem Worte: Flamme, wo beſonders gezeigt wird, warum hiebey der Dacht nothwendig ſey. Die Erzeugung einer recht hellen und reinen Flamme haͤngt vornehmlich davon ab, daß das Oel an der Stelle, wo es brennen ſoll, ſo viel moͤglich, von allen Seiten her erhitzt und vollkommen zerſetzt werde. Die gemeinen Dachte, welche maſſive Cylinder ſind, leiſten dies nicht vollkommen, weil ſie der Luft, die zur Verbrennung nothwendig iſt, zu wenig Oberflaͤche darſtellen. Man hat daher ſchon laͤngſt bandfoͤrmige Dachte empfohlen, deren Geſtalt der Luft mehr Oberflaͤche ausſetzt, als die cylindriſche. Alſtroͤmer (Verſuche mit bandfoͤrmigen Lampendachten, welche nicht rauchen, in den neuen ſchwed. Abhdl. fuͤr das Jahr 1784. Num. 22.) fand dieſelben ſehr vortheilhaft, beſonders wenn ſie fein waren und das rechte Maaß im Ausziehen beobachtet ward. Sie rauchten gar nicht, weil der freye Zutritt der Luft die Hitze allenthalben ſo verſtaͤrkte, daß ſie die brennbare Materie ganz zu zerſetzen im Stande war. Denn der Mangel an Hitze verurſacht mehr Rauch; daher auch ausgeblaſene Lampen ſo ſtark dampfen. Die von Alſtroͤmer gebrauchten Dachte ſind von Baumwolle, und geben außer der ſchoͤnen gleichfoͤrmigen Helle auch eine ungemeine Erſparung von Brennſtoff. Noch gluͤcklicher aber war der Gedanke des Herrn Argand aus Genf, zu den Lampen hohle cylindriſche Dachte zu gebrauchen, in deren innerer Hoͤhlung beym Brennen ein beſtaͤndiger Luftzug unterhalten wird. Dieſe Lampen wurden um das Jahr 1783 bekannt, und ihr Erfinder erhielt uͤber die Verfertigung derſelben in England ein ausſchließendes Privilegium auf 14 Jahre. Ihre wichtigſten Vorzuͤge ſind: eine große Helligkeit, Abweſenheit von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0857" xml:id="P.2.851" n="851"/><lb/> </p> <p><hi rendition="#b">Ebrmann</hi> Beſchreibung und <hi rendition="#b">Gebrauch</hi> einlger elektriſcher Lampen, a. d. Frz. mit einer Kupfertafel. Straßburg, 1780. 8.</p> <p><hi rendition="#b">Job. Ingenhouß</hi> vermiſchte Schriften phyſiſch-mediciniſchen Inhalts, uͤberſ. und herausg. v. <hi rendition="#b">Molitor,</hi> Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. 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Ebrmann Beſchreibung und Gebrauch einlger elektriſcher Lampen, a. d. Frz. mit einer Kupfertafel. Straßburg, 1780. 8.
Job. Ingenhouß vermiſchte Schriften phyſiſch-mediciniſchen Inhalts, uͤberſ. und herausg. v. Molitor, Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. S. 213. u. f.
Lampen, Lampades, Lampes.
Etwas von der Theorie der Lampen und Kerzen findet man bey dem Worte: Flamme, wo beſonders gezeigt wird, warum hiebey der Dacht nothwendig ſey. Die Erzeugung einer recht hellen und reinen Flamme haͤngt vornehmlich davon ab, daß das Oel an der Stelle, wo es brennen ſoll, ſo viel moͤglich, von allen Seiten her erhitzt und vollkommen zerſetzt werde. Die gemeinen Dachte, welche maſſive Cylinder ſind, leiſten dies nicht vollkommen, weil ſie der Luft, die zur Verbrennung nothwendig iſt, zu wenig Oberflaͤche darſtellen. Man hat daher ſchon laͤngſt bandfoͤrmige Dachte empfohlen, deren Geſtalt der Luft mehr Oberflaͤche ausſetzt, als die cylindriſche. Alſtroͤmer (Verſuche mit bandfoͤrmigen Lampendachten, welche nicht rauchen, in den neuen ſchwed. Abhdl. fuͤr das Jahr 1784. Num. 22.) fand dieſelben ſehr vortheilhaft, beſonders wenn ſie fein waren und das rechte Maaß im Ausziehen beobachtet ward. Sie rauchten gar nicht, weil der freye Zutritt der Luft die Hitze allenthalben ſo verſtaͤrkte, daß ſie die brennbare Materie ganz zu zerſetzen im Stande war. Denn der Mangel an Hitze verurſacht mehr Rauch; daher auch ausgeblaſene Lampen ſo ſtark dampfen. Die von Alſtroͤmer gebrauchten Dachte ſind von Baumwolle, und geben außer der ſchoͤnen gleichfoͤrmigen Helle auch eine ungemeine Erſparung von Brennſtoff.
Noch gluͤcklicher aber war der Gedanke des Herrn Argand aus Genf, zu den Lampen hohle cylindriſche Dachte zu gebrauchen, in deren innerer Hoͤhlung beym Brennen ein beſtaͤndiger Luftzug unterhalten wird. Dieſe Lampen wurden um das Jahr 1783 bekannt, und ihr Erfinder erhielt uͤber die Verfertigung derſelben in England ein ausſchließendes Privilegium auf 14 Jahre. Ihre wichtigſten Vorzuͤge ſind: eine große Helligkeit, Abweſenheit von
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