C fort, so wird das -- M bey A immer schwächer, bis man an M kömmt, wo es = o wird. Hingegen wird das + M bey C immer stärker, bis man an P kömmt, wo es seine größte Stärke erreicht. Indeß fängt A an, auch + M zu zeigen. Hebt man hier den Pol des Magnets ab, so behält der Stab, wenn er gehärtet ist, diese Magnetismen eine Zeitlang, und man hat einen künstlichen Magnet mit drey Polen bey A, P, C, oder eine Nadel, an der beyde Ende einerley Polarität zeigen. Dieses Phänomen ist schon lange bekannt gewesen, und von Hamberger(Elementa Physices, Jenae, 1735. 8.) die Partialität der Magnetnadel genannt worden.
Setzt man das Streichen weiter fort, so kömmt man an einen Punkt N, wobey das + M an C, dessen Stärke bis dahin wieder abgenommen hat, nunmehr = o wird. Streicht man bis ans Ende C, so erhält C den Magnetismus -- M, und der Stab ist nunmehr ein künstlicher Magnet von zween Polen bey A und C. Das Zurückstreichen von C bis A nimmt allen Magnetismus wieder hinweg. Die Wirkungen des ganzen Strichs waren längst bekannt, die IndifferenzpunkteM und N aber sind von Brugmans 1765., und der culminirende PunktP ist von van Jwinden(Tentamina theoriae mathematicae de phaenomenis magneticis, Specim. I. Franequ. 4maj.) entdeckt worden. Die Lage der Punkte M, P, N hängt von der Länge und Dicke des Stabs, von der Härte des Eisens und der Stärke des Magnets nach Gesetzen ab, über welche Herr van Swinden schätzbare Versuche angestellt hat, deren Resultate auch beym Cavallo (Abhandl. vom Magnetismus, a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f.) stehen.
Man sieht leicht, wie sich diese merkwürdigen Erscheinungen aus dem einfachen Gesetze der Wirkungskreise berleiten lassen. Der Pol + M zicht alles -- M des Stabes gegen den Punkt, wo er steht, so weit sein Wirkungskreis reicht, und so viel es die Härte des Eisens zuläßt, dagegen stößt er alles + M so weit, als möglich, von sich.
C fort, ſo wird das — M bey A immer ſchwaͤcher, bis man an M koͤmmt, wo es = o wird. Hingegen wird das + M bey C immer ſtaͤrker, bis man an P koͤmmt, wo es ſeine groͤßte Staͤrke erreicht. Indeß faͤngt A an, auch + M zu zeigen. Hebt man hier den Pol des Magnets ab, ſo behaͤlt der Stab, wenn er gehaͤrtet iſt, dieſe Magnetismen eine Zeitlang, und man hat einen kuͤnſtlichen Magnet mit drey Polen bey A, P, C, oder eine Nadel, an der beyde Ende einerley Polaritaͤt zeigen. Dieſes Phaͤnomen iſt ſchon lange bekannt geweſen, und von Hamberger(Elementa Phyſices, Jenae, 1735. 8.) die Partialitaͤt der Magnetnadel genannt worden.
Setzt man das Streichen weiter fort, ſo koͤmmt man an einen Punkt N, wobey das + M an C, deſſen Staͤrke bis dahin wieder abgenommen hat, nunmehr = o wird. Streicht man bis ans Ende C, ſo erhaͤlt C den Magnetismus — M, und der Stab iſt nunmehr ein kuͤnſtlicher Magnet von zween Polen bey A und C. Das Zuruͤckſtreichen von C bis A nimmt allen Magnetismus wieder hinweg. Die Wirkungen des ganzen Strichs waren laͤngſt bekannt, die IndifferenzpunkteM und N aber ſind von Brugmans 1765., und der culminirende PunktP iſt von van Jwinden(Tentamina theoriae mathematicae de phaenomenis magneticis, Specim. I. Franequ. 4maj.) entdeckt worden. Die Lage der Punkte M, P, N haͤngt von der Laͤnge und Dicke des Stabs, von der Haͤrte des Eiſens und der Staͤrke des Magnets nach Geſetzen ab, uͤber welche Herr van Swinden ſchaͤtzbare Verſuche angeſtellt hat, deren Reſultate auch beym Cavallo (Abhandl. vom Magnetismus, a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f.) ſtehen.
Man ſieht leicht, wie ſich dieſe merkwuͤrdigen Erſcheinungen aus dem einfachen Geſetze der Wirkungskreiſe berleiten laſſen. Der Pol + M zicht alles — M des Stabes gegen den Punkt, wo er ſteht, ſo weit ſein Wirkungskreis reicht, und ſo viel es die Haͤrte des Eiſens zulaͤßt, dagegen ſtoͤßt er alles + M ſo weit, als moͤglich, von ſich.
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C fort, ſo wird das — M bey A immer ſchwaͤcher, bis man an M koͤmmt, wo es = o wird. Hingegen wird das + M bey C immer ſtaͤrker, bis man an P koͤmmt, wo es ſeine groͤßte Staͤrke erreicht. Indeß faͤngt A an, auch + M zu zeigen. Hebt man hier den Pol des Magnets ab, ſo behaͤlt der Stab, wenn er gehaͤrtet iſt, dieſe Magnetismen eine Zeitlang, und man hat einen kuͤnſtlichen Magnet mit drey Polen bey A, P, C, oder eine Nadel, an der beyde Ende einerley Polaritaͤt zeigen. Dieſes Phaͤnomen iſt ſchon lange bekannt geweſen, und von Hamberger (Elementa Phyſices, Jenae, 1735. 8.) die Partialitaͤt der Magnetnadel genannt worden.
Setzt man das Streichen weiter fort, ſo koͤmmt man an einen Punkt N, wobey das + M an C, deſſen Staͤrke bis dahin wieder abgenommen hat, nunmehr = o wird. Streicht man bis ans Ende C, ſo erhaͤlt C den Magnetismus — M, und der Stab iſt nunmehr ein kuͤnſtlicher Magnet von zween Polen bey A und C. Das Zuruͤckſtreichen von C bis A nimmt allen Magnetismus wieder hinweg. Die Wirkungen des ganzen Strichs waren laͤngſt bekannt, die Indifferenzpunkte M und N aber ſind von Brugmans 1765., und der culminirende Punkt P iſt von van Jwinden (Tentamina theoriae mathematicae de phaenomenis magneticis, Specim. I. Franequ. 4maj.) entdeckt worden. Die Lage der Punkte M, P, N haͤngt von der Laͤnge und Dicke des Stabs, von der Haͤrte des Eiſens und der Staͤrke des Magnets nach Geſetzen ab, uͤber welche Herr van Swinden ſchaͤtzbare Verſuche angeſtellt hat, deren Reſultate auch beym Cavallo (Abhandl. vom Magnetismus, a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f.) ſtehen.
Man ſieht leicht, wie ſich dieſe merkwuͤrdigen Erſcheinungen aus dem einfachen Geſetze der Wirkungskreiſe berleiten laſſen. Der Pol + M zicht alles — M des Stabes gegen den Punkt, wo er ſteht, ſo weit ſein Wirkungskreis reicht, und ſo viel es die Haͤrte des Eiſens zulaͤßt, dagegen ſtoͤßt er alles + M ſo weit, als moͤglich, von ſich.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/112>, abgerufen am 21.11.2024.
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