und auf seine Kosten werden nicht nur in den churfürstlichen Landen, sondern überhaupt in- und außerhalb Europa, an schicklichen Orten, correspondirende Instrumente aufgestellt, und damit täglich zu bestimmten Stunden Beobachtungen gemacht. Das Directorium dieser Anstalt führt die meteorologische Classe der churpfälzischen Akademie zu Manheim. Die von der Societät versendeten Instrumente sind ein Barometer, ein Thermometer mit reaumürischer Scale und ein Gänsekielhygrometer, bisweilen auch ein branderisches Declinatorium, deren Behandlung und Gebrauch in einer ausführlichen Instruction angegeben sind. Die Gesellschast wünscht, daß sich die Beobachter auch noch mit einem Luft- und Wolkenelektrometer, Wind- Regen- und Ausdünstungsmesser versehen möchten. Die Beobachtungen selbst werden täglich dreymal, als früh um 7, Nachmittags um 2, und Abends um 9 Uhr angestellt, und mit sehr schicklich ausgedachten und vorgeschriebnen Bezeichnungen der begleitenden Umstände, in Tafeln eingetragen. Von diesen der Societät eingesendeten Beobachtungen sind nun bereits 5 Jahrgänge (Ephemerides societatis meteorologicae palatinae. Historia et observationes. Manhemii, 1783-1787. 4maj.) erschienen, welche die Beobachtungen der Jahre 1781 bis 1785 mit angehangenen schätzbaren Bemerkungen und Abhandlungen enthalten; auch hat Herr Hemmer(Descriptio instrumentorum societatis meteorol. palat. Manh. 1782. 4maj.) die gebrauchten Werkzeuge besonders beschrieben. Dieses Werk, dessen vierter Band bereits Beobachtungen von 30 verschiedenen Orten enthält, ist für die Witterungslehre von äußerster Wichtigkeit, und verspricht sehr viel für die Zukunft, ob es gleich, nach dem unvermeidlichen Schicksale menschlicher Unternehmungen, nicht von allem Tadel frey geblieben ist.)
Unter den Barometerbeobachtungen sind blos die des Herrn Prof. Planer zu Erfurt wegen der Wärme berichtiget. Die übrigen müssen beym Gebrauch erst uach den dabey befindlichen Thermometerangaben berichtiget werden. Wie sehr dies den Gebrauch erschwere, fällt in die Augen. Jch habe bey dem Worte: Barometer (Th. I. S. 264.) erinnert, daß zu dieser Berichtigung Tabellen, nach den dort angegebnen allgemeinen Formeln berechnet, sehr brauchbar seyn würden. Solche Reductionstabellen, die ganz besonders für das manheimische Institut eingerichtet sind, haben wir nunmebr wirklich erhalten (Tabulae pro reductione quorumuis statuum barometri ad normalem quendam caloris gradum publico vsui datae a P. Guarino Schlögl. München und Ingolst. 1787. 4.). Es ist darinn angenommen, daß sich 27 Zoll Quecksilber von 0 bis 80 Gr. Reaum. um 5, 5 Lin. ausdehnen.
und auf ſeine Koſten werden nicht nur in den churfuͤrſtlichen Landen, ſondern uͤberhaupt in- und außerhalb Europa, an ſchicklichen Orten, correſpondirende Inſtrumente aufgeſtellt, und damit taͤglich zu beſtimmten Stunden Beobachtungen gemacht. Das Directorium dieſer Anſtalt fuͤhrt die meteorologiſche Claſſe der churpfaͤlziſchen Akademie zu Manheim. Die von der Societaͤt verſendeten Inſtrumente ſind ein Barometer, ein Thermometer mit reaumuͤriſcher Scale und ein Gaͤnſekielhygrometer, bisweilen auch ein branderiſches Declinatorium, deren Behandlung und Gebrauch in einer ausfuͤhrlichen Inſtruction angegeben ſind. Die Geſellſchaſt wuͤnſcht, daß ſich die Beobachter auch noch mit einem Luft- und Wolkenelektrometer, Wind- Regen- und Ausduͤnſtungsmeſſer verſehen moͤchten. Die Beobachtungen ſelbſt werden taͤglich dreymal, als fruͤh um 7, Nachmittags um 2, und Abends um 9 Uhr angeſtellt, und mit ſehr ſchicklich ausgedachten und vorgeſchriebnen Bezeichnungen der begleitenden Umſtaͤnde, in Tafeln eingetragen. Von dieſen der Societaͤt eingeſendeten Beobachtungen ſind nun bereits 5 Jahrgaͤnge (Ephemerides ſocietatis meteorologicae palatinae. Hiſtoria et obſervationes. Manhemii, 1783-1787. 4maj.) erſchienen, welche die Beobachtungen der Jahre 1781 bis 1785 mit angehangenen ſchaͤtzbaren Bemerkungen und Abhandlungen enthalten; auch hat Herr Hemmer(Deſcriptio inſtrumentorum ſocietatis meteorol. palat. Manh. 1782. 4maj.) die gebrauchten Werkzeuge beſonders beſchrieben. Dieſes Werk, deſſen vierter Band bereits Beobachtungen von 30 verſchiedenen Orten enthaͤlt, iſt fuͤr die Witterungslehre von aͤußerſter Wichtigkeit, und verſpricht ſehr viel fuͤr die Zukunft, ob es gleich, nach dem unvermeidlichen Schickſale menſchlicher Unternehmungen, nicht von allem Tadel frey geblieben iſt.)
Unter den Barometerbeobachtungen ſind blos die des Herrn Prof. Planer zu Erfurt wegen der Waͤrme berichtiget. Die uͤbrigen muͤſſen beym Gebrauch erſt uach den dabey befindlichen Thermometerangaben berichtiget werden. Wie ſehr dies den Gebrauch erſchwere, faͤllt in die Augen. Jch habe bey dem Worte: Barometer (Th. I. S. 264.) erinnert, daß zu dieſer Berichtigung Tabellen, nach den dort angegebnen allgemeinen Formeln berechnet, ſehr brauchbar ſeyn wuͤrden. Solche Reductionstabellen, die ganz beſonders fuͤr das manheimiſche Inſtitut eingerichtet ſind, haben wir nunmebr wirklich erhalten (Tabulae pro reductione quorumuis ſtatuum barometri ad normalem quendam caloris gradum publico vſui datae a P. Guarino Schlögl. Muͤnchen und Ingolſt. 1787. 4.). Es iſt darinn angenommen, daß ſich 27 Zoll Queckſilber von 0 bis 80 Gr. Reaum. um 5, 5 Lin. ausdehnen.
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und auf ſeine Koſten werden nicht nur in den churfuͤrſtlichen Landen, ſondern uͤberhaupt in- und außerhalb Europa, an ſchicklichen Orten, correſpondirende Inſtrumente aufgeſtellt, und damit taͤglich zu beſtimmten Stunden Beobachtungen gemacht. Das Directorium dieſer Anſtalt fuͤhrt die meteorologiſche Claſſe der churpfaͤlziſchen Akademie zu Manheim. Die von der Societaͤt verſendeten Inſtrumente ſind ein Barometer, ein Thermometer mit reaumuͤriſcher Scale und ein Gaͤnſekielhygrometer, bisweilen auch ein branderiſches Declinatorium, deren Behandlung und Gebrauch in einer ausfuͤhrlichen Inſtruction angegeben ſind. Die Geſellſchaſt wuͤnſcht, daß ſich die Beobachter auch noch mit einem Luft- und Wolkenelektrometer, Wind- Regen- und Ausduͤnſtungsmeſſer verſehen moͤchten. Die Beobachtungen ſelbſt werden taͤglich dreymal, als fruͤh um 7, Nachmittags um 2, und Abends um 9 Uhr angeſtellt, und mit ſehr ſchicklich ausgedachten und vorgeſchriebnen Bezeichnungen der begleitenden Umſtaͤnde, in Tafeln eingetragen. Von dieſen der Societaͤt eingeſendeten Beobachtungen ſind nun bereits 5 Jahrgaͤnge <hirendition="#aq">(Ephemerides ſocietatis meteorologicae palatinae. Hiſtoria et obſervationes. Manhemii, 1783-1787. 4maj.)</hi> erſchienen, welche die Beobachtungen der Jahre 1781 bis 1785 mit angehangenen ſchaͤtzbaren Bemerkungen und Abhandlungen enthalten; auch hat Herr <hirendition="#b">Hemmer</hi><hirendition="#aq">(Deſcriptio inſtrumentorum ſocietatis meteorol. palat. Manh. 1782. 4maj.)</hi> die gebrauchten Werkzeuge beſonders beſchrieben. Dieſes Werk, deſſen vierter Band bereits Beobachtungen von 30 verſchiedenen Orten enthaͤlt, iſt fuͤr die Witterungslehre von aͤußerſter Wichtigkeit, und verſpricht ſehr viel fuͤr die Zukunft, ob es gleich, nach dem unvermeidlichen Schickſale menſchlicher Unternehmungen, nicht von allem Tadel frey geblieben iſt.<noteplace="foot">Unter den Barometerbeobachtungen ſind blos die des Herrn Prof. Planer zu Erfurt wegen der Waͤrme berichtiget. Die uͤbrigen muͤſſen beym Gebrauch erſt uach den dabey befindlichen Thermometerangaben berichtiget werden. Wie ſehr dies den Gebrauch erſchwere, faͤllt in die Augen. Jch habe bey dem Worte: Barometer (Th. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 264.) erinnert, daß zu dieſer Berichtigung Tabellen, nach den dort angegebnen allgemeinen Formeln berechnet, ſehr brauchbar ſeyn wuͤrden. Solche Reductionstabellen, die ganz beſonders fuͤr das manheimiſche Inſtitut eingerichtet ſind, haben wir nunmebr wirklich erhalten (<hirendition="#aq">Tabulae pro reductione quorumuis ſtatuum barometri ad normalem quendam caloris gradum publico vſui datae a P. <hirendition="#i">Guarino Schlögl.</hi></hi> Muͤnchen und Ingolſt. 1787. 4.). Es iſt darinn angenommen, daß ſich 27 Zoll Queckſilber von 0 bis 80 Gr. Reaum. um 5, 5 Lin. ausdehnen.</note>)<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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und auf ſeine Koſten werden nicht nur in den churfuͤrſtlichen Landen, ſondern uͤberhaupt in- und außerhalb Europa, an ſchicklichen Orten, correſpondirende Inſtrumente aufgeſtellt, und damit taͤglich zu beſtimmten Stunden Beobachtungen gemacht. Das Directorium dieſer Anſtalt fuͤhrt die meteorologiſche Claſſe der churpfaͤlziſchen Akademie zu Manheim. Die von der Societaͤt verſendeten Inſtrumente ſind ein Barometer, ein Thermometer mit reaumuͤriſcher Scale und ein Gaͤnſekielhygrometer, bisweilen auch ein branderiſches Declinatorium, deren Behandlung und Gebrauch in einer ausfuͤhrlichen Inſtruction angegeben ſind. Die Geſellſchaſt wuͤnſcht, daß ſich die Beobachter auch noch mit einem Luft- und Wolkenelektrometer, Wind- Regen- und Ausduͤnſtungsmeſſer verſehen moͤchten. Die Beobachtungen ſelbſt werden taͤglich dreymal, als fruͤh um 7, Nachmittags um 2, und Abends um 9 Uhr angeſtellt, und mit ſehr ſchicklich ausgedachten und vorgeſchriebnen Bezeichnungen der begleitenden Umſtaͤnde, in Tafeln eingetragen. Von dieſen der Societaͤt eingeſendeten Beobachtungen ſind nun bereits 5 Jahrgaͤnge (Ephemerides ſocietatis meteorologicae palatinae. Hiſtoria et obſervationes. Manhemii, 1783-1787. 4maj.) erſchienen, welche die Beobachtungen der Jahre 1781 bis 1785 mit angehangenen ſchaͤtzbaren Bemerkungen und Abhandlungen enthalten; auch hat Herr Hemmer (Deſcriptio inſtrumentorum ſocietatis meteorol. palat. Manh. 1782. 4maj.) die gebrauchten Werkzeuge beſonders beſchrieben. Dieſes Werk, deſſen vierter Band bereits Beobachtungen von 30 verſchiedenen Orten enthaͤlt, iſt fuͤr die Witterungslehre von aͤußerſter Wichtigkeit, und verſpricht ſehr viel fuͤr die Zukunft, ob es gleich, nach dem unvermeidlichen Schickſale menſchlicher Unternehmungen, nicht von allem Tadel frey geblieben iſt. )
Unter den Barometerbeobachtungen ſind blos die des Herrn Prof. Planer zu Erfurt wegen der Waͤrme berichtiget. Die uͤbrigen muͤſſen beym Gebrauch erſt uach den dabey befindlichen Thermometerangaben berichtiget werden. Wie ſehr dies den Gebrauch erſchwere, faͤllt in die Augen. Jch habe bey dem Worte: Barometer (Th. I. S. 264.) erinnert, daß zu dieſer Berichtigung Tabellen, nach den dort angegebnen allgemeinen Formeln berechnet, ſehr brauchbar ſeyn wuͤrden. Solche Reductionstabellen, die ganz beſonders fuͤr das manheimiſche Inſtitut eingerichtet ſind, haben wir nunmebr wirklich erhalten (Tabulae pro reductione quorumuis ſtatuum barometri ad normalem quendam caloris gradum publico vſui datae a P. Guarino Schlögl. Muͤnchen und Ingolſt. 1787. 4.). Es iſt darinn angenommen, daß ſich 27 Zoll Queckſilber von 0 bis 80 Gr. Reaum. um 5, 5 Lin. ausdehnen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/211>, abgerufen am 21.11.2024.
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