man durch die Oefnungen an den Seiten der Röhren zwischen die zwey vorhin erwähnten Platten, welche in der Mitte durchbohrt sind, so, daß das Loch mit dem Gegenstande vor der Mitte steht. Hier wird der Schieber durch die Kraft der Feder gegen das eingeschraubte Ende der innern Röbre fest angeklemmt, und man kan nun die ganze Vorrichrung bey dem Grif anfassen, die Stelle D an das Auge bringen, und indem man AC der Erleuchtung halber gegen das Taglicht kehrt, beyde Röhren so lang in einander schrauben, bis der Gegenstand die gehörige Entfernung von D erhält, und das vergrößerte Bild desselben recht deutlich wird. Dieses Mikroskop wird noch jetzt sehr häufig aus Messing, Elfenbein, Horn u. dgl. verfertigt, und mit der dazu nöthigen Geräthschaft und einer Anzahl Schiebern mit mikroskopischen Gegenständen in Etuis aufbewahrt. Insgemein ist es so eingerichtet, daß man bey D Fassungen mit größern und kleinern Linsen nach Gefallen einschrauben kan. Zur Betrachtung flüßiger Körper sind hohle gläserne Röhren dabey, die man mit den Flüßigkeiten füllet, und statt der Schieber zwischen die Platten bringt.
Eine andere Einrichtung, die von einem Prediger in Zeiß Gottfried Teuber herrührt, findet man beym Wolf(Elem. Dioptr. Probl. 40. §. 418). Sie besteht aus zwo messingnen Platten, die sich in einem Charniere so bewegen, daß sich der Winkel, den sie machen, mehr öfnen oder schliessen läßt. In der einen Platte liegen die Linsen oder Kügelchen, in der andern der Gegenstand auf einer Glasplatte: die ganze Vorrichtung wird an einem Griffe gehalten, und der Gegenstand gegen das Taglicht betrachtet. Das sogenannte Zirkelmikroskop hat die Form eines Zirkels, dessen eine Spitze die Fassung mit dem Glase, die andere den Gegenstand trägt, und den man so weit öfnet oder zurhut, bis Glas und Gegenstand in die gehörige Entfernung kommen. Mehrere Einrichtungen zu Linsen und Kügelchen beschreiben Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 38. §. 407. ingl. Probl. 40. §. 418. Nützliche Versuche, Th. III. Cap. 6. §. 76. u. f.) und Adams(Essay on the microscope. London, 1787. 4 maj.).
man durch die Oefnungen an den Seiten der Roͤhren zwiſchen die zwey vorhin erwaͤhnten Platten, welche in der Mitte durchbohrt ſind, ſo, daß das Loch mit dem Gegenſtande vor der Mitte ſteht. Hier wird der Schieber durch die Kraft der Feder gegen das eingeſchraubte Ende der innern Roͤbre feſt angeklemmt, und man kan nun die ganze Vorrichrung bey dem Grif anfaſſen, die Stelle D an das Auge bringen, und indem man AC der Erleuchtung halber gegen das Taglicht kehrt, beyde Roͤhren ſo lang in einander ſchrauben, bis der Gegenſtand die gehoͤrige Entfernung von D erhaͤlt, und das vergroͤßerte Bild deſſelben recht deutlich wird. Dieſes Mikroſkop wird noch jetzt ſehr haͤufig aus Meſſing, Elfenbein, Horn u. dgl. verfertigt, und mit der dazu noͤthigen Geraͤthſchaft und einer Anzahl Schiebern mit mikroſkopiſchen Gegenſtaͤnden in Etuis aufbewahrt. Insgemein iſt es ſo eingerichtet, daß man bey D Faſſungen mit groͤßern und kleinern Linſen nach Gefallen einſchrauben kan. Zur Betrachtung fluͤßiger Koͤrper ſind hohle glaͤſerne Roͤhren dabey, die man mit den Fluͤßigkeiten fuͤllet, und ſtatt der Schieber zwiſchen die Platten bringt.
Eine andere Einrichtung, die von einem Prediger in Zeiß Gottfried Teuber herruͤhrt, findet man beym Wolf(Elem. Dioptr. Probl. 40. §. 418). Sie beſteht aus zwo meſſingnen Platten, die ſich in einem Charniere ſo bewegen, daß ſich der Winkel, den ſie machen, mehr oͤfnen oder ſchlieſſen laͤßt. In der einen Platte liegen die Linſen oder Kuͤgelchen, in der andern der Gegenſtand auf einer Glasplatte: die ganze Vorrichtung wird an einem Griffe gehalten, und der Gegenſtand gegen das Taglicht betrachtet. Das ſogenannte Zirkelmikroſkop hat die Form eines Zirkels, deſſen eine Spitze die Faſſung mit dem Glaſe, die andere den Gegenſtand traͤgt, und den man ſo weit oͤfnet oder zurhut, bis Glas und Gegenſtand in die gehoͤrige Entfernung kommen. Mehrere Einrichtungen zu Linſen und Kuͤgelchen beſchreiben Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 38. §. 407. ingl. Probl. 40. §. 418. Nuͤtzliche Verſuche, Th. III. Cap. 6. §. 76. u. f.) und Adams(Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4 maj.).
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man durch die Oefnungen an den Seiten der Roͤhren zwiſchen die zwey vorhin erwaͤhnten Platten, welche in der Mitte durchbohrt ſind, ſo, daß das Loch mit dem Gegenſtande vor der Mitte ſteht. Hier wird der Schieber durch die Kraft der Feder gegen das eingeſchraubte Ende der innern Roͤbre feſt angeklemmt, und man kan nun die ganze Vorrichrung bey dem Grif anfaſſen, die Stelle <hirendition="#aq">D</hi> an das Auge bringen, und indem man <hirendition="#aq">AC</hi> der Erleuchtung halber gegen das Taglicht kehrt, beyde Roͤhren ſo lang in einander ſchrauben, bis der Gegenſtand die gehoͤrige Entfernung von <hirendition="#aq">D</hi> erhaͤlt, und das vergroͤßerte Bild deſſelben recht deutlich wird. Dieſes Mikroſkop wird noch jetzt ſehr haͤufig aus Meſſing, Elfenbein, Horn u. dgl. verfertigt, und mit der dazu noͤthigen Geraͤthſchaft und einer Anzahl Schiebern mit mikroſkopiſchen Gegenſtaͤnden in Etuis aufbewahrt. Insgemein iſt es ſo eingerichtet, daß man bey <hirendition="#aq">D</hi> Faſſungen mit groͤßern und kleinern Linſen nach Gefallen einſchrauben kan. Zur Betrachtung fluͤßiger Koͤrper ſind hohle glaͤſerne Roͤhren dabey, die man mit den Fluͤßigkeiten fuͤllet, und ſtatt der Schieber zwiſchen die Platten bringt.</p><p>Eine andere Einrichtung, die von einem Prediger in Zeiß <hirendition="#b">Gottfried Teuber</hi> herruͤhrt, findet man beym <hirendition="#b">Wolf</hi><hirendition="#aq">(Elem. Dioptr. Probl. 40. §. 418).</hi> Sie beſteht aus zwo meſſingnen Platten, die ſich in einem Charniere ſo bewegen, daß ſich der Winkel, den ſie machen, mehr oͤfnen oder ſchlieſſen laͤßt. In der einen Platte liegen die Linſen oder Kuͤgelchen, in der andern der Gegenſtand auf einer Glasplatte: die ganze Vorrichtung wird an einem Griffe gehalten, und der Gegenſtand gegen das Taglicht betrachtet. Das ſogenannte <hirendition="#b">Zirkelmikroſkop</hi> hat die Form eines Zirkels, deſſen eine Spitze die Faſſung mit dem Glaſe, die andere den Gegenſtand traͤgt, und den man ſo weit oͤfnet oder zurhut, bis Glas und Gegenſtand in die gehoͤrige Entfernung kommen. Mehrere Einrichtungen zu Linſen und Kuͤgelchen beſchreiben <hirendition="#b">Wolf</hi> (<hirendition="#aq">Elem. Dioptr. Probl. 38. §. 407.</hi> ingl. <hirendition="#aq">Probl. 40. §. 418.</hi> Nuͤtzliche Verſuche, Th. <hirendition="#aq">III.</hi> Cap. 6. §. 76. u. f.) und <hirendition="#b">Adams</hi><hirendition="#aq">(Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4 maj.).</hi><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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man durch die Oefnungen an den Seiten der Roͤhren zwiſchen die zwey vorhin erwaͤhnten Platten, welche in der Mitte durchbohrt ſind, ſo, daß das Loch mit dem Gegenſtande vor der Mitte ſteht. Hier wird der Schieber durch die Kraft der Feder gegen das eingeſchraubte Ende der innern Roͤbre feſt angeklemmt, und man kan nun die ganze Vorrichrung bey dem Grif anfaſſen, die Stelle D an das Auge bringen, und indem man AC der Erleuchtung halber gegen das Taglicht kehrt, beyde Roͤhren ſo lang in einander ſchrauben, bis der Gegenſtand die gehoͤrige Entfernung von D erhaͤlt, und das vergroͤßerte Bild deſſelben recht deutlich wird. Dieſes Mikroſkop wird noch jetzt ſehr haͤufig aus Meſſing, Elfenbein, Horn u. dgl. verfertigt, und mit der dazu noͤthigen Geraͤthſchaft und einer Anzahl Schiebern mit mikroſkopiſchen Gegenſtaͤnden in Etuis aufbewahrt. Insgemein iſt es ſo eingerichtet, daß man bey D Faſſungen mit groͤßern und kleinern Linſen nach Gefallen einſchrauben kan. Zur Betrachtung fluͤßiger Koͤrper ſind hohle glaͤſerne Roͤhren dabey, die man mit den Fluͤßigkeiten fuͤllet, und ſtatt der Schieber zwiſchen die Platten bringt.
Eine andere Einrichtung, die von einem Prediger in Zeiß Gottfried Teuber herruͤhrt, findet man beym Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 40. §. 418). Sie beſteht aus zwo meſſingnen Platten, die ſich in einem Charniere ſo bewegen, daß ſich der Winkel, den ſie machen, mehr oͤfnen oder ſchlieſſen laͤßt. In der einen Platte liegen die Linſen oder Kuͤgelchen, in der andern der Gegenſtand auf einer Glasplatte: die ganze Vorrichtung wird an einem Griffe gehalten, und der Gegenſtand gegen das Taglicht betrachtet. Das ſogenannte Zirkelmikroſkop hat die Form eines Zirkels, deſſen eine Spitze die Faſſung mit dem Glaſe, die andere den Gegenſtand traͤgt, und den man ſo weit oͤfnet oder zurhut, bis Glas und Gegenſtand in die gehoͤrige Entfernung kommen. Mehrere Einrichtungen zu Linſen und Kuͤgelchen beſchreiben Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 38. §. 407. ingl. Probl. 40. §. 418. Nuͤtzliche Verſuche, Th. III. Cap. 6. §. 76. u. f.) und Adams (Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4 maj.).
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/228>, abgerufen am 21.11.2024.
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