aus zwey Convergläsern, der ObjectivlinseDE, Taf. XVI. Fig. 46., und dem AugenglaseGH. Der Gegenstand AB ist von der Objectivlinse DE um etwas weniges mehr entfernt, als ihre Brennweite CF beträgt. Dadurch entsteht, den Eigenschaften der Linsengläser gemäß, in ab ein umgekehrtes und vergrößertes Bild des Gegenstandes, welches im Brennpunkte des Ocularglases GH liegt, und durch dieses Glas vom Auge O betrachtet wird. Da alle aus einem Punkte des Bildes, z. B aus a kommende Stralen aus dem Brennraume des Glases GH ausfahren, so werden sie nach der Brechung mit einander parallel, und zeigen dem Auge in O den Punkt a deutlich. Weil aber O den Punkt B des Gegenstands nach der Richtung OG sieht, so erscheint die Sache durch dieses Mikroskop umgekehrt.
Man setze der Objectivlinse Brennweite CF=f, die des Ocularglases Ka=F, die Weite des Gegenstands von der Objectivlinse CA=b, so ist die Entfernung des Bildes , s. Linsengläser. Der Winkel GOK, unter welchem das Bild gesehen wird, ist=bKa, und verhält sich zu bCa=ACB, wie Ca : Ka, d. i. wie Ca : F. Der Winkel bCa aber verhält sich zu dem, unter welchem der Gegenstand in der Entfernung von 8 Zoll erscheint, wie 8 Zoll zu CA=b. Also vergrößert das Werkzeug in dem zusammengesetzten Verhältnisse --(Ca : F) + --(8 Zoll: b,) d. i. wenn alle Längen in Zollen ausgedrückt werden, im Verhältnisse 8. Ca: b. F, oder wenn man für Ca seinen obigen Werth setzt, im Verhältnisse 8 f: (b -- f) F.
Bey einerley Gläsern, oder wenn F und f ungeändert bleiben, wird die Vergrößerung desto stärker, je kleiner b -- f oder FA ist, d. i. je näher der Gegenstand AB an den Brennpunkt der Objectivlinse gebracht wird. Man kan auf diese Art sehr starke Vergrößerungen erhalten; aber es wächst dabey auch die Länge des Werkzeugs, oder die Entfernung beyder Gläser, welche = Ca + F ist, weil Ca desto größer wird, je näher AB dem Brennpunkte kömmt.
aus zwey Converglaͤſern, der ObjectivlinſeDE, Taf. XVI. Fig. 46., und dem AugenglaſeGH. Der Gegenſtand AB iſt von der Objectivlinſe DE um etwas weniges mehr entfernt, als ihre Brennweite CF betraͤgt. Dadurch entſteht, den Eigenſchaften der Linſenglaͤſer gemaͤß, in ab ein umgekehrtes und vergroͤßertes Bild des Gegenſtandes, welches im Brennpunkte des Ocularglaſes GH liegt, und durch dieſes Glas vom Auge O betrachtet wird. Da alle aus einem Punkte des Bildes, z. B aus a kommende Stralen aus dem Brennraume des Glaſes GH ausfahren, ſo werden ſie nach der Brechung mit einander parallel, und zeigen dem Auge in O den Punkt a deutlich. Weil aber O den Punkt B des Gegenſtands nach der Richtung OG ſieht, ſo erſcheint die Sache durch dieſes Mikroſkop umgekehrt.
Man ſetze der Objectivlinſe Brennweite CF=f, die des Ocularglaſes Ka=F, die Weite des Gegenſtands von der Objectivlinſe CA=b, ſo iſt die Entfernung des Bildes , ſ. Linſenglaͤſer. Der Winkel GOK, unter welchem das Bild geſehen wird, iſt=bKa, und verhaͤlt ſich zu bCa=ACB, wie Ca : Ka, d. i. wie Ca : F. Der Winkel bCa aber verhaͤlt ſich zu dem, unter welchem der Gegenſtand in der Entfernung von 8 Zoll erſcheint, wie 8 Zoll zu CA=b. Alſo vergroͤßert das Werkzeug in dem zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —(Ca : F) + —(8 Zoll: b,) d. i. wenn alle Laͤngen in Zollen ausgedruͤckt werden, im Verhaͤltniſſe 8. Ca: b. F, oder wenn man fuͤr Ca ſeinen obigen Werth ſetzt, im Verhaͤltniſſe 8 f: (b — f) F.
Bey einerley Glaͤſern, oder wenn F und f ungeaͤndert bleiben, wird die Vergroͤßerung deſto ſtaͤrker, je kleiner b — f oder FA iſt, d. i. je naͤher der Gegenſtand AB an den Brennpunkt der Objectivlinſe gebracht wird. Man kan auf dieſe Art ſehr ſtarke Vergroͤßerungen erhalten; aber es waͤchſt dabey auch die Laͤnge des Werkzeugs, oder die Entfernung beyder Glaͤſer, welche = Ca + F iſt, weil Ca deſto groͤßer wird, je naͤher AB dem Brennpunkte koͤmmt.
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aus zwey Converglaͤſern, der Objectivlinſe DE, Taf. XVI. Fig. 46., und dem Augenglaſe GH. Der Gegenſtand AB iſt von der Objectivlinſe DE um etwas weniges mehr entfernt, als ihre Brennweite CF betraͤgt. Dadurch entſteht, den Eigenſchaften der Linſenglaͤſer gemaͤß, in ab ein umgekehrtes und vergroͤßertes Bild des Gegenſtandes, welches im Brennpunkte des Ocularglaſes GH liegt, und durch dieſes Glas vom Auge O betrachtet wird. Da alle aus einem Punkte des Bildes, z. B aus a kommende Stralen aus dem Brennraume des Glaſes GH ausfahren, ſo werden ſie nach der Brechung mit einander parallel, und zeigen dem Auge in O den Punkt a deutlich. Weil aber O den Punkt B des Gegenſtands nach der Richtung OG ſieht, ſo erſcheint die Sache durch dieſes Mikroſkop umgekehrt.
Man ſetze der Objectivlinſe Brennweite CF=f, die des Ocularglaſes Ka=F, die Weite des Gegenſtands von der Objectivlinſe CA=b, ſo iſt die Entfernung des Bildes , ſ. Linſenglaͤſer. Der Winkel GOK, unter welchem das Bild geſehen wird, iſt=bKa, und verhaͤlt ſich zu bCa=ACB, wie Ca : Ka, d. i. wie Ca : F. Der Winkel bCa aber verhaͤlt ſich zu dem, unter welchem der Gegenſtand in der Entfernung von 8 Zoll erſcheint, wie 8 Zoll zu CA=b. Alſo vergroͤßert das Werkzeug in dem zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —(Ca : F) + —(8 Zoll: b,) d. i. wenn alle Laͤngen in Zollen ausgedruͤckt werden, im Verhaͤltniſſe 8. Ca: b. F, oder wenn man fuͤr Ca ſeinen obigen Werth ſetzt, im Verhaͤltniſſe 8 f: (b — f) F.
Bey einerley Glaͤſern, oder wenn F und f ungeaͤndert bleiben, wird die Vergroͤßerung deſto ſtaͤrker, je kleiner b — f oder FA iſt, d. i. je naͤher der Gegenſtand AB an den Brennpunkt der Objectivlinſe gebracht wird. Man kan auf dieſe Art ſehr ſtarke Vergroͤßerungen erhalten; aber es waͤchſt dabey auch die Laͤnge des Werkzeugs, oder die Entfernung beyder Glaͤſer, welche = Ca + F iſt, weil Ca deſto groͤßer wird, je naͤher AB dem Brennpunkte koͤmmt.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/230>, abgerufen am 21.11.2024.
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