Die Tangente des Halbmess. vom Gesichtsfelde =(7/648) r, und AB=(7/81) r Zoll.
Rückte man den Gegenstand um soviel näher, daß b nur (14/19) Zoll betrüge, so wäre
Die Vergrößerung 8.Ca:(2. (14/19))=76mal
Die Länge OA=2 2/7+16+(14/19), oder fast 19 Zoll
Die Tang. des Halbm. v. Gesichtsf. =(7/1216) r; AB= (7/152) r Zoll.
Hieraus erhellet, daß durch ein geringes Anrücken des Gegenstandes die Vergrößerung ungemein verstärkt wird, daß man aber dabey die Gläser viel weiter aus einander ziehen, das Auge etwas näher bringen, und mit einem kleinern Gesichtsfelde zufrieden seyn muß. Man läßt daher die zusammengesetzten Mikroskope aus zwo Röhren bestehen, die sich, wie beym Fernrohre, in einander verschieben lassen, und macht sie beweglich, oder setzt die Gegenstände auf einen beweglichen Träger, um ihren Abstand vom Objectivglase, und den Abstand beyder Gläser selbst, nach Befinden ändern zu können. So kan man zwar mit einerley Werkzeuge verschiedene Vergrößerungen erhalten; aber es giebt auch hier Grenzen, über welche man die Vergrößerung nicht treiben darf, wenn nicht die Abweichungen wegen der Gestalt der Gläser und wegen der Farbenzerstreuung allzugroße Undeutlichkeit verursachen sollen.
Man nahm die Wirkung dieser Abweichungen sehr frühzeitig wahr. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts suchte sie Eustachio de Divinis in Rom durch Verdopplung der Gläser zu vermindern. Er brauchte nemlich sowohl statt der Objectivlinse als statt des Augenglases
Den Abſtand des Auges OK=F+(F/Ca)=2 4/7 Zoll
Die ganze Laͤnge OA=2 4/7+9+7/9=(12 22/63) Zoll
Die Tangente des Halbmeſſ. vom Geſichtsfelde =(7/648) r, und AB=(7/81) r Zoll.
Ruͤckte man den Gegenſtand um ſoviel naͤher, daß b nur (14/19) Zoll betruͤge, ſo waͤre
Die Vergroͤßerung 8.Ca:(2. (14/19))=76mal
Die Laͤnge OA=2 2/7+16+(14/19), oder faſt 19 Zoll
Die Tang. des Halbm. v. Geſichtsf. =(7/1216) r; AB= (7/152) r Zoll.
Hieraus erhellet, daß durch ein geringes Anruͤcken des Gegenſtandes die Vergroͤßerung ungemein verſtaͤrkt wird, daß man aber dabey die Glaͤſer viel weiter aus einander ziehen, das Auge etwas naͤher bringen, und mit einem kleinern Geſichtsfelde zufrieden ſeyn muß. Man laͤßt daher die zuſammengeſetzten Mikroſkope aus zwo Roͤhren beſtehen, die ſich, wie beym Fernrohre, in einander verſchieben laſſen, und macht ſie beweglich, oder ſetzt die Gegenſtaͤnde auf einen beweglichen Traͤger, um ihren Abſtand vom Objectivglaſe, und den Abſtand beyder Glaͤſer ſelbſt, nach Befinden aͤndern zu koͤnnen. So kan man zwar mit einerley Werkzeuge verſchiedene Vergroͤßerungen erhalten; aber es giebt auch hier Grenzen, uͤber welche man die Vergroͤßerung nicht treiben darf, wenn nicht die Abweichungen wegen der Geſtalt der Glaͤſer und wegen der Farbenzerſtreuung allzugroße Undeutlichkeit verurſachen ſollen.
Man nahm die Wirkung dieſer Abweichungen ſehr fruͤhzeitig wahr. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ſuchte ſie Euſtachio de Divinis in Rom durch Verdopplung der Glaͤſer zu vermindern. Er brauchte nemlich ſowohl ſtatt der Objectivlinſe als ſtatt des Augenglaſes
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Den Abſtand des Auges OK=F+(F/Ca)=2 4/7 Zoll
Die ganze Laͤnge OA=2 4/7+9+7/9=(12 22/63) Zoll
Die Tangente des Halbmeſſ. vom Geſichtsfelde =(7/648) r, und AB=(7/81) r Zoll.
Ruͤckte man den Gegenſtand um ſoviel naͤher, daß b nur (14/19) Zoll betruͤge, ſo waͤre
Die Vergroͤßerung 8.Ca:(2. (14/19))=76mal
Die Laͤnge OA=2 2/7+16+(14/19), oder faſt 19 Zoll
Die Tang. des Halbm. v. Geſichtsf. =(7/1216) r; AB= (7/152) r Zoll.
Hieraus erhellet, daß durch ein geringes Anruͤcken des Gegenſtandes die Vergroͤßerung ungemein verſtaͤrkt wird, daß man aber dabey die Glaͤſer viel weiter aus einander ziehen, das Auge etwas naͤher bringen, und mit einem kleinern Geſichtsfelde zufrieden ſeyn muß. Man laͤßt daher die zuſammengeſetzten Mikroſkope aus zwo Roͤhren beſtehen, die ſich, wie beym Fernrohre, in einander verſchieben laſſen, und macht ſie beweglich, oder ſetzt die Gegenſtaͤnde auf einen beweglichen Traͤger, um ihren Abſtand vom Objectivglaſe, und den Abſtand beyder Glaͤſer ſelbſt, nach Befinden aͤndern zu koͤnnen. So kan man zwar mit einerley Werkzeuge verſchiedene Vergroͤßerungen erhalten; aber es giebt auch hier Grenzen, uͤber welche man die Vergroͤßerung nicht treiben darf, wenn nicht die Abweichungen wegen der Geſtalt der Glaͤſer und wegen der Farbenzerſtreuung allzugroße Undeutlichkeit verurſachen ſollen.
Man nahm die Wirkung dieſer Abweichungen ſehr fruͤhzeitig wahr. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ſuchte ſie Euſtachio de Divinis in Rom durch Verdopplung der Glaͤſer zu vermindern. Er brauchte nemlich ſowohl ſtatt der Objectivlinſe als ſtatt des Augenglaſes
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/232>, abgerufen am 16.07.2024.
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