vom Morgenpunkte mitternachtwärts, südlich, wenn er mittagwärts absteht. Die Gestirne in der nördlichen Halbkugel des Himmels haben nördliche, die in der südlichen südliche Morgenweiten.
Die Morgenweite der Gestirne wird aus ihrer Abweichung und der Polhöhe des Orts durch eben die Formel, wie die Abendweite, gefunden, s. Abendweite. Die Tafeln für die Abendweiten gelten also auch für die Morgenweiten, nur daß man für Gestirne, deren Abweichung sich den Tag über ändert, hier diejenige Abweichung brauchen muß, die sie im Augenblicke ihres Aufgangs haben.
Die Berechnung der Morgenweiten der Sonne dient vorzüglich den Seefahrern zu Beobachtung der Abweichung der Magnetnadel.
Muffeten, s. Gas (Th. II. S. 352.).
Musik, s. Akustik, Ton.
Muskeln, Musculi, Muscles.
Die fleischigen Theile, durch deren Zusammen ziehung die Bewegungen des thierischen Körpers hervorgebracht werden. Diese Muskeln bestehen aus langen, cylindrischen, parallellaufenden Fibern oder Fasern, s. Sibern, welche bey den warmblütigen Thieren eine rothe Farbe haben. Der mittlere Theil des Muskels ist gewöhnlich der stärkste, und fleischigste, die Enden sind schlanker und härter, oder flechsenartig, besonders da, wo sie sich mit den Knochen verbinden.
Ueber die Zusammensetzung der Muskeln aus ihren Fibern sind die Meinungen sehr getheilt gewesen. D. Hook und Swammerdam verglichen die kleinste Fiber mit einer Reihe von Kügelchen, Cowper und Le Cat mit einer Reihe Zellen oder Bläschen, Borelli setzte die Muskeln aus Reihen von Parallelogrammen oder Rhomboiden von Fäden zusammen. Die meisten Neuern aber nehmen sie mit Muys und Haller für cylindrisch an. Diese Fibern verbinder ein Zellgewebe mit Blutgefäßen und Nerven.
Da die thierischen Körper eine der vornehmsten Quellen der Begung ausmachen, so wird es nicht überflüßig seyn, hier etwas von der Wirkung ihrer Muskeln anzuführen,
vom Morgenpunkte mitternachtwaͤrts, ſuͤdlich, wenn er mittagwaͤrts abſteht. Die Geſtirne in der noͤrdlichen Halbkugel des Himmels haben noͤrdliche, die in der ſuͤdlichen ſuͤdliche Morgenweiten.
Die Morgenweite der Geſtirne wird aus ihrer Abweichung und der Polhoͤhe des Orts durch eben die Formel, wie die Abendweite, gefunden, ſ. Abendweite. Die Tafeln fuͤr die Abendweiten gelten alſo auch fuͤr die Morgenweiten, nur daß man fuͤr Geſtirne, deren Abweichung ſich den Tag uͤber aͤndert, hier diejenige Abweichung brauchen muß, die ſie im Augenblicke ihres Aufgangs haben.
Die Berechnung der Morgenweiten der Sonne dient vorzuͤglich den Seefahrern zu Beobachtung der Abweichung der Magnetnadel.
Muffeten, ſ. Gas (Th. II. S. 352.).
Muſik, ſ. Akuſtik, Ton.
Muſkeln, Muſculi, Muſcles.
Die fleiſchigen Theile, durch deren Zuſammen ziehung die Bewegungen des thieriſchen Koͤrpers hervorgebracht werden. Dieſe Muſkeln beſtehen aus langen, cylindriſchen, parallellaufenden Fibern oder Faſern, ſ. Sibern, welche bey den warmbluͤtigen Thieren eine rothe Farbe haben. Der mittlere Theil des Muſkels iſt gewoͤhnlich der ſtaͤrkſte, und fleiſchigſte, die Enden ſind ſchlanker und haͤrter, oder flechſenartig, beſonders da, wo ſie ſich mit den Knochen verbinden.
Ueber die Zuſammenſetzung der Muſkeln aus ihren Fibern ſind die Meinungen ſehr getheilt geweſen. D. Hook und Swammerdam verglichen die kleinſte Fiber mit einer Reihe von Kuͤgelchen, Cowper und Le Cat mit einer Reihe Zellen oder Blaͤschen, Borelli ſetzte die Muſkeln aus Reihen von Parallelogrammen oder Rhomboiden von Faͤden zuſammen. Die meiſten Neuern aber nehmen ſie mit Muys und Haller fuͤr cylindriſch an. Dieſe Fibern verbinder ein Zellgewebe mit Blutgefaͤßen und Nerven.
Da die thieriſchen Koͤrper eine der vornehmſten Quellen der Begung ausmachen, ſo wird es nicht uͤberfluͤßig ſeyn, hier etwas von der Wirkung ihrer Muſkeln anzufuͤhren,
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vom Morgenpunkte mitternachtwaͤrts, ſuͤdlich, wenn er mittagwaͤrts abſteht. Die Geſtirne in der noͤrdlichen Halbkugel des Himmels haben noͤrdliche, die in der ſuͤdlichen ſuͤdliche Morgenweiten.
Die Morgenweite der Geſtirne wird aus ihrer Abweichung und der Polhoͤhe des Orts durch eben die Formel, wie die Abendweite, gefunden, ſ. Abendweite. Die Tafeln fuͤr die Abendweiten gelten alſo auch fuͤr die Morgenweiten, nur daß man fuͤr Geſtirne, deren Abweichung ſich den Tag uͤber aͤndert, hier diejenige Abweichung brauchen muß, die ſie im Augenblicke ihres Aufgangs haben.
Die Berechnung der Morgenweiten der Sonne dient vorzuͤglich den Seefahrern zu Beobachtung der Abweichung der Magnetnadel.
Muffeten, ſ. Gas (Th. II. S. 352.).
Muſik, ſ. Akuſtik, Ton.
Muſkeln, Muſculi, Muſcles.
Die fleiſchigen Theile, durch deren Zuſammen ziehung die Bewegungen des thieriſchen Koͤrpers hervorgebracht werden. Dieſe Muſkeln beſtehen aus langen, cylindriſchen, parallellaufenden Fibern oder Faſern, ſ. Sibern, welche bey den warmbluͤtigen Thieren eine rothe Farbe haben. Der mittlere Theil des Muſkels iſt gewoͤhnlich der ſtaͤrkſte, und fleiſchigſte, die Enden ſind ſchlanker und haͤrter, oder flechſenartig, beſonders da, wo ſie ſich mit den Knochen verbinden.
Ueber die Zuſammenſetzung der Muſkeln aus ihren Fibern ſind die Meinungen ſehr getheilt geweſen. D. Hook und Swammerdam verglichen die kleinſte Fiber mit einer Reihe von Kuͤgelchen, Cowper und Le Cat mit einer Reihe Zellen oder Blaͤschen, Borelli ſetzte die Muſkeln aus Reihen von Parallelogrammen oder Rhomboiden von Faͤden zuſammen. Die meiſten Neuern aber nehmen ſie mit Muys und Haller fuͤr cylindriſch an. Dieſe Fibern verbinder ein Zellgewebe mit Blutgefaͤßen und Nerven.
Da die thieriſchen Koͤrper eine der vornehmſten Quellen der Begung ausmachen, ſo wird es nicht uͤberfluͤßig ſeyn, hier etwas von der Wirkung ihrer Muſkeln anzufuͤhren,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/301>, abgerufen am 19.06.2024.
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