Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
D. Seip (Beschreibung der Pyrmontischen Mineralbrunnen und Stahlwasser. Hannov. 1750. 8.) hatte schon behauptet, daß im Pyrmonter Wasser etwas den Dämpsen der Hundsgrotte ähnliches enthalten sey; so wie auch D. Brownrigg (Philos. Trans. Vol. LV. for 1765.) äußert, daß das elastische Wesen der Spaa- und Pyrmonterbrunnen mit den erstickenden Schwaden der Bergwerke übereinstimme, und Lane (Phil. Trans. Vol. LIX. for the year 1769.), daß diese im Wasser gleichsam fixirte Lust das Eisen auflöslich mache. Als nun durch Blacks und Priestley's Entdeckungen die Natur der fixen Luft genauer bestimmt, und die Möglichkeit, sie mit dem Wasser zu verbinden, bekannt ward, dachte man auf Geräthschaften, wodurch sich eine Menge Wasser mit fixer Luft imprägniren, und ein künstliches Sauerwasser bereiten ließe. Priestley selbst (Versuche und Beob. über verschiedene Gatt. der Lust. II. Th. a. d. Engl. Wien u. Leipz. 1779. gr. 8. S. 273 u. f.) gab hiezu die erste Methode an, wobey er eine mit fixer Luft gefüllte Blase, nebst einer gläsernen Flasche und Röhre gebraucht; er zieht aber selbst die Gerärhschaft, welche nun beschrieben werden soll, der seinigen vor. D. Nooth (Phil. Transact. for 1775. Vol. LXV. P. 1. no. 4. p. 59.) ist eigentlich der Erfinder dieser Vorrichtung, die aber wegen der von Parker angebrachten und von Priestley (Vers. u. Beob. Th. II. S. 291 u. f.) beschriebenen Verbesserungen den Namen der Parkerischen Maschine erhalten hat. Diese Maschine besteht aus drey gläsernen, in einander geschliffenen Gefäßen S, T, V, Taf. XVIII. Fig. 73. Das untere V hat einen weiten Hals, in welchen das untere Ende des zweyten Gefäßes eingeschliffen ist, und eine kleine Oefnung a mit einem Glasstöpsel. Das zweyte Gefäß T hat drey Oefnungen: in der obern weitern steckt das untere Ende des Gefäßes S, die Seitenöfnung b hat einen Glasstöpsel,
D. Seip (Beſchreibung der Pyrmontiſchen Mineralbrunnen und Stahlwaſſer. Hannov. 1750. 8.) hatte ſchon behauptet, daß im Pyrmonter Waſſer etwas den Daͤmpſen der Hundsgrotte aͤhnliches enthalten ſey; ſo wie auch D. Brownrigg (Philoſ. Trans. Vol. LV. for 1765.) aͤußert, daß das elaſtiſche Weſen der Spaa- und Pyrmonterbrunnen mit den erſtickenden Schwaden der Bergwerke uͤbereinſtimme, und Lane (Phil. Trans. Vol. LIX. for the year 1769.), daß dieſe im Waſſer gleichſam fixirte Luſt das Eiſen aufloͤslich mache. Als nun durch Blacks und Prieſtley's Entdeckungen die Natur der fixen Luft genauer beſtimmt, und die Moͤglichkeit, ſie mit dem Waſſer zu verbinden, bekannt ward, dachte man auf Geraͤthſchaften, wodurch ſich eine Menge Waſſer mit fixer Luft impraͤgniren, und ein kuͤnſtliches Sauerwaſſer bereiten ließe. Prieſtley ſelbſt (Verſuche und Beob. uͤber verſchiedene Gatt. der Luſt. II. Th. a. d. Engl. Wien u. Leipz. 1779. gr. 8. S. 273 u. f.) gab hiezu die erſte Methode an, wobey er eine mit fixer Luft gefuͤllte Blaſe, nebſt einer glaͤſernen Flaſche und Roͤhre gebraucht; er zieht aber ſelbſt die Geraͤrhſchaft, welche nun beſchrieben werden ſoll, der ſeinigen vor. D. Nooth (Phil. Transact. for 1775. Vol. LXV. P. 1. no. 4. p. 59.) iſt eigentlich der Erfinder dieſer Vorrichtung, die aber wegen der von Parker angebrachten und von Prieſtley (Verſ. u. Beob. Th. II. S. 291 u. f.) beſchriebenen Verbeſſerungen den Namen der Parkeriſchen Maſchine erhalten hat. Dieſe Maſchine beſteht aus drey glaͤſernen, in einander geſchliffenen Gefaͤßen S, T, V, Taf. XVIII. Fig. 73. Das untere V hat einen weiten Hals, in welchen das untere Ende des zweyten Gefaͤßes eingeſchliffen iſt, und eine kleine Oefnung a mit einem Glasſtoͤpſel. Das zweyte Gefaͤß T hat drey Oefnungen: in der obern weitern ſteckt das untere Ende des Gefaͤßes S, die Seitenoͤfnung b hat einen Glasſtoͤpſel, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0416" xml:id="P.3.410" n="410"/><lb/><hi rendition="#i">Appareil de Parker pour imprégnation de l'eau.</hi></hi> Ein Inſtrument zu Impraͤgnation des Waſſers mit fixer Luft, wodurch ſich alſo kuͤnſtliche Sauerwaſſer bereiten laſſen, ſ. <hi rendition="#b">Geſundbrunnen.</hi></p> <p><hi rendition="#b">D. Seip</hi> (Beſchreibung der Pyrmontiſchen Mineralbrunnen und Stahlwaſſer. Hannov. 1750. 8.) hatte ſchon behauptet, daß im Pyrmonter Waſſer etwas den Daͤmpſen der Hundsgrotte aͤhnliches enthalten ſey; ſo wie auch D. <hi rendition="#b">Brownrigg</hi> <hi rendition="#aq">(Philoſ. Trans. Vol. LV. for 1765.)</hi> aͤußert, daß das elaſtiſche Weſen der Spaa- und Pyrmonterbrunnen mit den erſtickenden Schwaden der Bergwerke uͤbereinſtimme, und <hi rendition="#b">Lane</hi> <hi rendition="#aq">(Phil. Trans. Vol. LIX. for the year 1769.),</hi> daß dieſe im Waſſer gleichſam fixirte Luſt das Eiſen aufloͤslich mache. Als nun durch <hi rendition="#b">Blacks</hi> und <hi rendition="#b">Prieſtley's</hi> Entdeckungen die Natur der fixen Luft genauer beſtimmt, und die Moͤglichkeit, ſie mit dem Waſſer zu verbinden, bekannt ward, dachte man auf Geraͤthſchaften, wodurch ſich eine Menge Waſſer mit fixer Luft impraͤgniren, und ein kuͤnſtliches Sauerwaſſer bereiten ließe. <hi rendition="#b">Prieſtley</hi> ſelbſt (Verſuche und Beob. uͤber verſchiedene Gatt. der Luſt. <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. a. d. Engl. Wien u. Leipz. 1779. gr. 8. S. 273 u. f.) gab hiezu die erſte Methode an, wobey er eine mit fixer Luft gefuͤllte Blaſe, nebſt einer glaͤſernen Flaſche und Roͤhre gebraucht; er zieht aber ſelbſt die Geraͤrhſchaft, welche nun beſchrieben werden ſoll, der ſeinigen vor.</p> <p><hi rendition="#b">D. Nooth</hi><hi rendition="#aq">(Phil. Transact. for 1775. Vol. LXV. P. 1. no. 4. p. 59.)</hi> iſt eigentlich der Erfinder dieſer Vorrichtung, die aber wegen der von <hi rendition="#b">Parker</hi> angebrachten und von <hi rendition="#b">Prieſtley</hi> (Verſ. u. Beob. Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 291 u. f.) beſchriebenen Verbeſſerungen den Namen der <hi rendition="#b">Parkeriſchen Maſchine</hi> erhalten hat.</p> <p>Dieſe Maſchine beſteht aus drey glaͤſernen, in einander geſchliffenen Gefaͤßen <hi rendition="#aq">S, T, V,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Fig. 73. Das untere <hi rendition="#aq">V</hi> hat einen weiten Hals, in welchen das untere Ende des zweyten Gefaͤßes eingeſchliffen iſt, und eine kleine Oefnung a mit einem Glasſtoͤpſel. Das zweyte Gefaͤß <hi rendition="#aq">T</hi> hat drey Oefnungen: in der obern weitern ſteckt das untere Ende des Gefaͤßes <hi rendition="#aq">S,</hi> die Seitenoͤfnung <hi rendition="#aq">b</hi> hat einen Glasſtoͤpſel,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [410/0416]
Appareil de Parker pour imprégnation de l'eau. Ein Inſtrument zu Impraͤgnation des Waſſers mit fixer Luft, wodurch ſich alſo kuͤnſtliche Sauerwaſſer bereiten laſſen, ſ. Geſundbrunnen.
D. Seip (Beſchreibung der Pyrmontiſchen Mineralbrunnen und Stahlwaſſer. Hannov. 1750. 8.) hatte ſchon behauptet, daß im Pyrmonter Waſſer etwas den Daͤmpſen der Hundsgrotte aͤhnliches enthalten ſey; ſo wie auch D. Brownrigg (Philoſ. Trans. Vol. LV. for 1765.) aͤußert, daß das elaſtiſche Weſen der Spaa- und Pyrmonterbrunnen mit den erſtickenden Schwaden der Bergwerke uͤbereinſtimme, und Lane (Phil. Trans. Vol. LIX. for the year 1769.), daß dieſe im Waſſer gleichſam fixirte Luſt das Eiſen aufloͤslich mache. Als nun durch Blacks und Prieſtley's Entdeckungen die Natur der fixen Luft genauer beſtimmt, und die Moͤglichkeit, ſie mit dem Waſſer zu verbinden, bekannt ward, dachte man auf Geraͤthſchaften, wodurch ſich eine Menge Waſſer mit fixer Luft impraͤgniren, und ein kuͤnſtliches Sauerwaſſer bereiten ließe. Prieſtley ſelbſt (Verſuche und Beob. uͤber verſchiedene Gatt. der Luſt. II. Th. a. d. Engl. Wien u. Leipz. 1779. gr. 8. S. 273 u. f.) gab hiezu die erſte Methode an, wobey er eine mit fixer Luft gefuͤllte Blaſe, nebſt einer glaͤſernen Flaſche und Roͤhre gebraucht; er zieht aber ſelbſt die Geraͤrhſchaft, welche nun beſchrieben werden ſoll, der ſeinigen vor.
D. Nooth (Phil. Transact. for 1775. Vol. LXV. P. 1. no. 4. p. 59.) iſt eigentlich der Erfinder dieſer Vorrichtung, die aber wegen der von Parker angebrachten und von Prieſtley (Verſ. u. Beob. Th. II. S. 291 u. f.) beſchriebenen Verbeſſerungen den Namen der Parkeriſchen Maſchine erhalten hat.
Dieſe Maſchine beſteht aus drey glaͤſernen, in einander geſchliffenen Gefaͤßen S, T, V, Taf. XVIII. Fig. 73. Das untere V hat einen weiten Hals, in welchen das untere Ende des zweyten Gefaͤßes eingeſchliffen iſt, und eine kleine Oefnung a mit einem Glasſtoͤpſel. Das zweyte Gefaͤß T hat drey Oefnungen: in der obern weitern ſteckt das untere Ende des Gefaͤßes S, die Seitenoͤfnung b hat einen Glasſtoͤpſel,
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