wird, durch (M/D) aus, und zerlegt sie nach zwo Richtungen, deren eine dem Radius vector des störenden, die andere dem des gestörten Körpers parallel ist. Vom ersten Theile zieht man zuförderst die Gravitation des Mittelpunkts der Kräfte gegen den störenden Körper ab, weil gleiche und parallele Gravitationen sich nicht stören, und die Perturbation nur mit dem Unterschiede beyder erfolgt. Dieser Unterschied wird wiederum nach zwo Richtungen zerlegt, deren eine dem Radius vector des gestörten Körpers parallel, die andere auf ihn senkrecht ist. Der erste Theil mit dem zweyten Theile der ersten Zerlegung verbunden, giebt die ganze per- turbirende Ktaft nach der Richtung des Radius vector, der letztere Theil die nach der senkrechten Richtung, wovon jene die Centralkraft ändert, diese hauptsächlich auf die Geschwindigkeit wirkt. Diese Zerlegungen lehren auch, daß sich die perturbirende Kraft nach dem Radius vector umgekehrt, wie der Würfel der Entfernungen beyder Körper verhalte.
Es ist aber nicht genug, diese perturbirenden Kräfte sür einen gewissen Zeitpunkt zu kennen; man muß auch wissen, wie viel durch sie, nachdem sie in einer unendlichen Menge solcher Zeitpunkte, d. i. eine gegebne Zeit hindurch, gewirkt und sich dabey beständig geändert haben, Aenderung in der Ebene und Gestalt der Bahn und in der Geschwindigkeit des gestörten Körpers hervorgebracht worden sey; und noch mehr, man muß alles dieses, wie es die Einrichtung der astronomischen Tafeln erfordert, in Minuten und Secunden ausdrücken können. Die unermeßlichen Rechnungen, welche hiezu erfordert werden, erlauben hier nicht mehr, als eine allgemeine Anzeige der durch sie genauer bestimmten Ungleichheiten.
Beym Monde entstehen durch die starke Einwirkung der Sonne drey starke Ungleichheiten. Die Evection ist eine Veränderung der Eccentricität der Mondbahn, welche am größten ist, wenn die Axe der Bahn in die Linie der Voll- und Neumonde, und am kleinsten, wenn dieselbe in
wird, durch (M/D) aus, und zerlegt ſie nach zwo Richtungen, deren eine dem Radius vector des ſtoͤrenden, die andere dem des geſtoͤrten Koͤrpers parallel iſt. Vom erſten Theile zieht man zufoͤrderſt die Gravitation des Mittelpunkts der Kraͤfte gegen den ſtoͤrenden Koͤrper ab, weil gleiche und parallele Gravitationen ſich nicht ſtoͤren, und die Perturbation nur mit dem Unterſchiede beyder erfolgt. Dieſer Unterſchied wird wiederum nach zwo Richtungen zerlegt, deren eine dem Radius vector des geſtoͤrten Koͤrpers parallel, die andere auf ihn ſenkrecht iſt. Der erſte Theil mit dem zweyten Theile der erſten Zerlegung verbunden, giebt die ganze per- turbirende Ktaft nach der Richtung des Radius vector, der letztere Theil die nach der ſenkrechten Richtung, wovon jene die Centralkraft aͤndert, dieſe hauptſaͤchlich auf die Geſchwindigkeit wirkt. Dieſe Zerlegungen lehren auch, daß ſich die perturbirende Kraft nach dem Radius vector umgekehrt, wie der Wuͤrfel der Entfernungen beyder Koͤrper verhalte.
Es iſt aber nicht genug, dieſe perturbirenden Kraͤfte ſuͤr einen gewiſſen Zeitpunkt zu kennen; man muß auch wiſſen, wie viel durch ſie, nachdem ſie in einer unendlichen Menge ſolcher Zeitpunkte, d. i. eine gegebne Zeit hindurch, gewirkt und ſich dabey beſtaͤndig geaͤndert haben, Aenderung in der Ebene und Geſtalt der Bahn und in der Geſchwindigkeit des geſtoͤrten Koͤrpers hervorgebracht worden ſey; und noch mehr, man muß alles dieſes, wie es die Einrichtung der aſtronomiſchen Tafeln erfordert, in Minuten und Secunden ausdruͤcken koͤnnen. Die unermeßlichen Rechnungen, welche hiezu erfordert werden, erlauben hier nicht mehr, als eine allgemeine Anzeige der durch ſie genauer beſtimmten Ungleichheiten.
Beym Monde entſtehen durch die ſtarke Einwirkung der Sonne drey ſtarke Ungleichheiten. Die Evection iſt eine Veraͤnderung der Eccentricitaͤt der Mondbahn, welche am groͤßten iſt, wenn die Axe der Bahn in die Linie der Voll- und Neumonde, und am kleinſten, wenn dieſelbe in
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wird, durch (M/D) aus, und zerlegt ſie nach zwo Richtungen, deren eine dem Radius vector des ſtoͤrenden, die andere dem des geſtoͤrten Koͤrpers parallel iſt. Vom erſten Theile zieht man zufoͤrderſt die Gravitation des Mittelpunkts der Kraͤfte gegen den ſtoͤrenden Koͤrper ab, weil gleiche und parallele Gravitationen ſich nicht ſtoͤren, und die Perturbation nur mit dem Unterſchiede beyder erfolgt. Dieſer Unterſchied wird wiederum nach zwo Richtungen zerlegt, deren eine dem Radius vector des geſtoͤrten Koͤrpers parallel, die andere auf ihn ſenkrecht iſt. Der erſte Theil mit dem zweyten Theile der erſten Zerlegung verbunden, giebt die ganze per- turbirende Ktaft nach der Richtung des Radius vector, der letztere Theil die nach der ſenkrechten Richtung, wovon jene die Centralkraft aͤndert, dieſe hauptſaͤchlich auf die Geſchwindigkeit wirkt. Dieſe Zerlegungen lehren auch, daß ſich die perturbirende Kraft nach dem Radius vector umgekehrt, wie der Wuͤrfel der Entfernungen beyder Koͤrper verhalte.
Es iſt aber nicht genug, dieſe perturbirenden Kraͤfte ſuͤr einen gewiſſen Zeitpunkt zu kennen; man muß auch wiſſen, wie viel durch ſie, nachdem ſie in einer unendlichen Menge ſolcher Zeitpunkte, d. i. eine gegebne Zeit hindurch, gewirkt und ſich dabey beſtaͤndig geaͤndert haben, Aenderung in der Ebene und Geſtalt der Bahn und in der Geſchwindigkeit des geſtoͤrten Koͤrpers hervorgebracht worden ſey; und noch mehr, man muß alles dieſes, wie es die Einrichtung der aſtronomiſchen Tafeln erfordert, in Minuten und Secunden ausdruͤcken koͤnnen. Die unermeßlichen Rechnungen, welche hiezu erfordert werden, erlauben hier nicht mehr, als eine allgemeine Anzeige der durch ſie genauer beſtimmten Ungleichheiten.
Beym Monde entſtehen durch die ſtarke Einwirkung der Sonne drey ſtarke Ungleichheiten. Die Evection iſt eine Veraͤnderung der Eccentricitaͤt der Mondbahn, welche am groͤßten iſt, wenn die Axe der Bahn in die Linie der Voll- und Neumonde, und am kleinſten, wenn dieſelbe in
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/448>, abgerufen am 21.11.2024.
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