Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Johann Ingenhouß Vermischte Schriften, herausg. v. Molitor. Wien, 1784<*> gr. 8. erster Theil, S. 287. u. f. Tib. Cavallo Abhdl. über die Natur und Eigenschaften der Luft, a. d. Engl. Leipzig, 1783. gr. 8. S. 274. u. f. Planconcav, s. Linsengläser. Planconvex, s. Linsengläser. Planeten, Irrsterne, Planetae, Stellae errantes, Sidera errantia, Planetes. Diesen Namen führten sonst alle diejenigen Gestirne, welche ihre Stelle unter den übrigen täglich ändern, und der Regel nach immer weiter gegen Morgen fortrücken, so daß sie in einer gewissen Zeit um den ganzen Himmel herumkommen. Außer der Sonne und dem Monde, bemerkt man dieses Fortrücken mit bloßen Augen noch bey funf Sternen, denen die Namen Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn gegeben worden sind. Dies waren (Sonne und Mond mitgezählt) die sieben Planeten der Alten, auf die man in der Astrologie sahe, und von denen die Tage der Woche benannt sind, s. Woche. Vor wenigen Jahren hat man durch Fernröhre noch einen Stern dieser Art, den Uranus, entdeckt. Von allen diesen handeln besondere Artikel dieses Wörterbuchs. Die genannten Sterne unterscheiden sich von den übrigen, außer ihrem Fortrücken, auch noch dadurch, daß sie durch Fernröhre vergrößert, als runde Scheiben erscheinen, und mit einem matten, nicht funkelnden, mondähnlichen Lichte glänzen. Die neuere Sternkunde hat gelehrt, daß sie sämtlich in elliptischen Bahnen um die Sonne laufen, und an sich dunkle Körper sind, welche blos von der Sonne erleuchtet werden. Dadurch hat sich nun auch die Bedeutung des Worts Planet geändert. Es bedeutet in der neuern theorischen Astronomie einen dunkeln Himmelskörper, der um die Sonne läuft, und von ihr erleuchtet wird. So gehört die
Johann Ingenhouß Vermiſchte Schriften, herausg. v. Molitor. Wien, 1784<*> gr. 8. erſter Theil, S. 287. u. f. Tib. Cavallo Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipzig, 1783. gr. 8. S. 274. u. f. Planconcav, ſ. Linſenglaͤſer. Planconvex, ſ. Linſenglaͤſer. Planeten, Irrſterne, Planetae, Stellae errantes, Sidera errantia, Planètes. Dieſen Namen fuͤhrten ſonſt alle diejenigen Geſtirne, welche ihre Stelle unter den uͤbrigen taͤglich aͤndern, und der Regel nach immer weiter gegen Morgen fortruͤcken, ſo daß ſie in einer gewiſſen Zeit um den ganzen Himmel herumkommen. Außer der Sonne und dem Monde, bemerkt man dieſes Fortruͤcken mit bloßen Augen noch bey funf Sternen, denen die Namen Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn gegeben worden ſind. Dies waren (Sonne und Mond mitgezaͤhlt) die ſieben Planeten der Alten, auf die man in der Aſtrologie ſahe, und von denen die Tage der Woche benannt ſind, ſ. Woche. Vor wenigen Jahren hat man durch Fernroͤhre noch einen Stern dieſer Art, den Uranus, entdeckt. Von allen dieſen handeln beſondere Artikel dieſes Woͤrterbuchs. Die genannten Sterne unterſcheiden ſich von den uͤbrigen, außer ihrem Fortruͤcken, auch noch dadurch, daß ſie durch Fernroͤhre vergroͤßert, als runde Scheiben erſcheinen, und mit einem matten, nicht funkelnden, mondaͤhnlichen Lichte glaͤnzen. Die neuere Sternkunde hat gelehrt, daß ſie ſaͤmtlich in elliptiſchen Bahnen um die Sonne laufen, und an ſich dunkle Koͤrper ſind, welche blos von der Sonne erleuchtet werden. Dadurch hat ſich nun auch die Bedeutung des Worts Planet geaͤndert. Es bedeutet in der neuern theoriſchen Aſtronomie einen dunkeln Himmelskoͤrper, der um die Sonne laͤuft, und von ihr erleuchtet wird. So gehoͤrt die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0519" xml:id="P.3.513" n="513"/><lb/> das, wenn man das Flaͤſchchen auf das Flintenſchloß aufſetzt, und den Funken durch einen iſolirten Drath in den Lauf leitet.</p> <p>Johann Ingenhouß Vermiſchte Schriften, herausg. v. Molitor. Wien, 1784<*> gr. 8. erſter Theil, S. 287. u. f.</p> <p>Tib. Cavallo Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipzig, 1783. gr. 8. S. 274. u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Planconcav, ſ. Linſenglaͤſer.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Planconvex, ſ. Linſenglaͤſer.</hi> </p> </div> <div n="3"> <head>Planeten, Irrſterne, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Planetae, Stellae errantes, Sidera errantia</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Planètes</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen fuͤhrten ſonſt alle diejenigen Geſtirne, welche ihre Stelle unter den uͤbrigen taͤglich aͤndern, und der Regel nach immer weiter gegen Morgen fortruͤcken, ſo daß ſie in einer gewiſſen Zeit um den ganzen Himmel herumkommen. Außer der <hi rendition="#b">Sonne</hi> und dem <hi rendition="#b">Monde,</hi> bemerkt man dieſes Fortruͤcken mit bloßen Augen noch bey <hi rendition="#b">funf</hi> Sternen, denen die Namen <hi rendition="#b">Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn</hi> gegeben worden ſind. Dies waren (Sonne und Mond mitgezaͤhlt) die <hi rendition="#b">ſieben</hi> Planeten der Alten, auf die man in der Aſtrologie ſahe, und von denen die Tage der Woche benannt ſind, <hi rendition="#b">ſ. Woche.</hi> Vor wenigen Jahren hat man durch Fernroͤhre noch einen Stern dieſer Art, den <hi rendition="#b">Uranus,</hi> entdeckt. Von allen dieſen handeln beſondere Artikel dieſes Woͤrterbuchs.</p> <p>Die genannten Sterne unterſcheiden ſich von den uͤbrigen, außer ihrem Fortruͤcken, auch noch dadurch, daß ſie durch Fernroͤhre vergroͤßert, als runde Scheiben erſcheinen, und mit einem matten, nicht funkelnden, mondaͤhnlichen Lichte glaͤnzen. Die neuere Sternkunde hat gelehrt, daß ſie ſaͤmtlich in elliptiſchen Bahnen um die Sonne laufen, und an ſich dunkle Koͤrper ſind, welche blos von der Sonne erleuchtet werden.</p> <p>Dadurch hat ſich nun auch die Bedeutung des Worts Planet geaͤndert. Es bedeutet in der neuern theoriſchen Aſtronomie einen dunkeln Himmelskoͤrper, der um die Sonne laͤuft, und von ihr erleuchtet wird. So gehoͤrt die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [513/0519]
das, wenn man das Flaͤſchchen auf das Flintenſchloß aufſetzt, und den Funken durch einen iſolirten Drath in den Lauf leitet.
Johann Ingenhouß Vermiſchte Schriften, herausg. v. Molitor. Wien, 1784<*> gr. 8. erſter Theil, S. 287. u. f.
Tib. Cavallo Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipzig, 1783. gr. 8. S. 274. u. f.
Planconcav, ſ. Linſenglaͤſer.
Planconvex, ſ. Linſenglaͤſer.
Planeten, Irrſterne, Planetae, Stellae errantes, Sidera errantia, Planètes.
Dieſen Namen fuͤhrten ſonſt alle diejenigen Geſtirne, welche ihre Stelle unter den uͤbrigen taͤglich aͤndern, und der Regel nach immer weiter gegen Morgen fortruͤcken, ſo daß ſie in einer gewiſſen Zeit um den ganzen Himmel herumkommen. Außer der Sonne und dem Monde, bemerkt man dieſes Fortruͤcken mit bloßen Augen noch bey funf Sternen, denen die Namen Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn gegeben worden ſind. Dies waren (Sonne und Mond mitgezaͤhlt) die ſieben Planeten der Alten, auf die man in der Aſtrologie ſahe, und von denen die Tage der Woche benannt ſind, ſ. Woche. Vor wenigen Jahren hat man durch Fernroͤhre noch einen Stern dieſer Art, den Uranus, entdeckt. Von allen dieſen handeln beſondere Artikel dieſes Woͤrterbuchs.
Die genannten Sterne unterſcheiden ſich von den uͤbrigen, außer ihrem Fortruͤcken, auch noch dadurch, daß ſie durch Fernroͤhre vergroͤßert, als runde Scheiben erſcheinen, und mit einem matten, nicht funkelnden, mondaͤhnlichen Lichte glaͤnzen. Die neuere Sternkunde hat gelehrt, daß ſie ſaͤmtlich in elliptiſchen Bahnen um die Sonne laufen, und an ſich dunkle Koͤrper ſind, welche blos von der Sonne erleuchtet werden.
Dadurch hat ſich nun auch die Bedeutung des Worts Planet geaͤndert. Es bedeutet in der neuern theoriſchen Aſtronomie einen dunkeln Himmelskoͤrper, der um die Sonne laͤuft, und von ihr erleuchtet wird. So gehoͤrt die
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