Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.Ist nun m ein gewisser Theil von m, z. B. der nte, so wird log. m - log. m = log. n und x = ce log. n. Hiebey ist ce eine unveränderliche Größe, daher die Höhe x, wie der Logarithme von n wächst, d. i. in arithmetischer Zahlreihe, wenn n selbst in geometrischer steigt, oder wenn die Dichte m in geometrischer Progession abnimmt. Den Dichten m, 1/2m, 1/4m, 1/8m, gehören die Höhen o, ce. log. 2, ce. log. 4, ce. log. 8 zu. Diese steigen in einer arithmetischen Zahlreihe, wo der Unterschied der Glieder ce. log. 2. ist. Zu den Dichten m, (1/10)m, (1/100)m, (1/1000)m rc. gehören die Höhen o, ce, 2ce, 3ce, rc., wo der Unterschied der Glieder ce. log. 10. oder ce elbst ist. Nach de Lüc ist, für Luft von der Temperatur + (16 3/4) Grad nach Reaumür, ce = 10000 Toisen, also ce. log. 2 = 3010 Toisen. So gehören
Daß bey dieser Anwendung des mariottischen Gesetzes auf die Bestimmung der Dichte des Luftkreises, Wärme, Dünste und verschiedene Mischung der Luft beträchtliche Abweichungen verursachen müssen, wird man von selbst ermessen. Aber auch ohne diese Abweichungen ist das Gesetz an sich nur so weit erwiesen, als unsere Erfahrungen reichen, s. Luft. Wahrscheinlich findet es in den dünnen Luftschichten an der Grenze der Atmosphäre nicht mehr statt, weil doch der Luftkreis irgendwo aufhören und also eine letzre Luftschicht vorhanden seyn muß. Diese letzte Luftschicht müßte nach dem mariottischen Gesetze, da sie von nichts weiter gedrückt wird, die Dichte = 0 haben; gleichwohl ist es ungereimt, eine Luft ohne alle Dichte, d. i. einen Körper ohne Masse, anzunehmen. Daher erinnert d'Alembert (Traite de l'equilibre et du mouv. des fluides, §. 81.), es verhalte sich vielleicht die Dichte, wie der Druck + einem gewissen unveränderlichen Gewichte. Oder ist etwa die Dichte der Luft Iſt nun μ ein gewiſſer Theil von m, z. B. der nte, ſo wird log. m - log. μ = log. n und x = ce log. n. Hiebey iſt ce eine unveraͤnderliche Groͤße, daher die Hoͤhe x, wie der Logarithme von n waͤchſt, d. i. in arithmetiſcher Zahlreihe, wenn n ſelbſt in geometriſcher ſteigt, oder wenn die Dichte μ in geometriſcher Progeſſion abnimmt. Den Dichten m, 1/2m, 1/4m, 1/8m, gehoͤren die Hoͤhen o, ce. log. 2, ce. log. 4, ce. log. 8 zu. Dieſe ſteigen in einer arithmetiſchen Zahlreihe, wo der Unterſchied der Glieder ce. log. 2. iſt. Zu den Dichten m, (1/10)m, (1/100)m, (1/1000)m rc. gehoͤren die Hoͤhen o, ce, 2ce, 3ce, rc., wo der Unterſchied der Glieder ce. log. 10. oder ce elbſt iſt. Nach de Luͤc iſt, fuͤr Luft von der Temperatur + (16 3/4) Grad nach Reaumuͤr, ce = 10000 Toiſen, alſo ce. log. 2 = 3010 Toiſen. So gehoͤren
Daß bey dieſer Anwendung des mariottiſchen Geſetzes auf die Beſtimmung der Dichte des Luftkreiſes, Waͤrme, Duͤnſte und verſchiedene Miſchung der Luft betraͤchtliche Abweichungen verurſachen muͤſſen, wird man von ſelbſt ermeſſen. Aber auch ohne dieſe Abweichungen iſt das Geſetz an ſich nur ſo weit erwieſen, als unſere Erfahrungen reichen, ſ. Luft. Wahrſcheinlich findet es in den duͤnnen Luftſchichten an der Grenze der Atmoſphaͤre nicht mehr ſtatt, weil doch der Luftkreis irgendwo aufhoͤren und alſo eine letzre Luftſchicht vorhanden ſeyn muß. Dieſe letzte Luftſchicht muͤßte nach dem mariottiſchen Geſetze, da ſie von nichts weiter gedruͤckt wird, die Dichte = 0 haben; gleichwohl iſt es ungereimt, eine Luft ohne alle Dichte, d. i. einen Koͤrper ohne Maſſe, anzunehmen. Daher erinnert d'Alembert (Traité de l'équilibre et du mouv. des fluides, §. 81.), es verhalte ſich vielleicht die Dichte, wie der Druck + einem gewiſſen unveraͤnderlichen Gewichte. Oder iſt etwa die Dichte der Luft <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0055" xml:id="P.3.49" n="49"/><lb/> </p> <p>Iſt nun <foreign xml:lang="grc">μ</foreign> ein gewiſſer Theil von <hi rendition="#aq">m,</hi> z. B. der nte, ſo wird <hi rendition="#aq">log. m - log.</hi> <foreign xml:lang="grc">μ</foreign> = <hi rendition="#aq">log. n</hi> und <hi rendition="#aq">x = ce log. n.</hi> Hiebey iſt <hi rendition="#aq">ce</hi> eine unveraͤnderliche Groͤße, daher die Hoͤhe <hi rendition="#aq">x,</hi> wie der Logarithme von <hi rendition="#aq">n</hi> waͤchſt, d. i. in arithmetiſcher Zahlreihe, wenn <hi rendition="#aq">n</hi> ſelbſt in geometriſcher ſteigt, oder wenn die Dichte <foreign xml:lang="grc">μ</foreign> in geometriſcher Progeſſion abnimmt. Den Dichten <hi rendition="#aq">m, 1/2m, 1/4m, 1/8m,</hi> gehoͤren die Hoͤhen <hi rendition="#aq">o, ce. log. 2, ce. log. 4, ce. log. 8</hi> zu. Dieſe ſteigen in einer arithmetiſchen Zahlreihe, wo der Unterſchied der Glieder <hi rendition="#aq">ce. log. 2.</hi> iſt. Zu den Dichten <hi rendition="#aq">m, (1/10)m, (1/100)m, (1/1000)m</hi> rc. gehoͤren die Hoͤhen <hi rendition="#aq">o, ce, 2ce, 3ce,</hi> rc., wo der Unterſchied der Glieder <hi rendition="#aq">ce. log. 10.</hi> oder <hi rendition="#aq">ce</hi> elbſt iſt.</p> <p><hi rendition="#b">Nach de Luͤc</hi> iſt, fuͤr Luft von der Temperatur + (16 3/4) Grad nach Reaumuͤr, <hi rendition="#aq">ce = 10000</hi> Toiſen, alſo <hi rendition="#aq">ce. log. 2 = 3010</hi> Toiſen. So gehoͤren <table><row><cell>den Dichten</cell><cell><hi rendition="#aq">m,</hi></cell><cell><hi rendition="#aq">1/2m ,</hi></cell><cell><hi rendition="#aq">1/4m ,</hi></cell><cell><hi rendition="#aq">1/8m</hi></cell></row><row><cell>die Hoͤhen</cell><cell>0,</cell><cell>3010,</cell><cell>6020,</cell><cell>9030 Toiſen rc.</cell></row></table> d. i. ſo oft man im Luſtkreiſe um 3010 Toiſen hoͤher ſteigt, ſo findet man oben die Luft nur halb ſo dicht, als unten, und das Queckſilber im Barometer ſinkt waͤhrend dieſes Steigens um die Helfte ſeiner anfaͤnglichen Hoͤhe.</p> <p>Daß bey dieſer Anwendung des mariottiſchen Geſetzes auf die Beſtimmung der Dichte des Luftkreiſes, Waͤrme, Duͤnſte und verſchiedene Miſchung der Luft betraͤchtliche Abweichungen verurſachen muͤſſen, wird man von ſelbſt ermeſſen. Aber auch ohne dieſe Abweichungen iſt das Geſetz an ſich nur ſo weit erwieſen, als unſere Erfahrungen reichen, ſ. <hi rendition="#b">Luft.</hi> Wahrſcheinlich findet es in den duͤnnen Luftſchichten an der Grenze der Atmoſphaͤre nicht mehr ſtatt, weil doch der Luftkreis irgendwo aufhoͤren und alſo eine letzre Luftſchicht vorhanden ſeyn muß. Dieſe letzte Luftſchicht muͤßte nach dem mariottiſchen Geſetze, da ſie von nichts weiter gedruͤckt wird, die Dichte = 0 haben; gleichwohl iſt es ungereimt, eine Luft ohne alle Dichte, d. i. einen Koͤrper ohne Maſſe, anzunehmen. Daher erinnert <hi rendition="#b">d'Alembert</hi> <hi rendition="#aq">(Traité de l'équilibre et du mouv. des fluides, §. 81.),</hi> es verhalte ſich vielleicht die Dichte, wie der Druck + einem gewiſſen unveraͤnderlichen Gewichte. Oder iſt etwa die Dichte der Luft<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0055]
Iſt nun μ ein gewiſſer Theil von m, z. B. der nte, ſo wird log. m - log. μ = log. n und x = ce log. n. Hiebey iſt ce eine unveraͤnderliche Groͤße, daher die Hoͤhe x, wie der Logarithme von n waͤchſt, d. i. in arithmetiſcher Zahlreihe, wenn n ſelbſt in geometriſcher ſteigt, oder wenn die Dichte μ in geometriſcher Progeſſion abnimmt. Den Dichten m, 1/2m, 1/4m, 1/8m, gehoͤren die Hoͤhen o, ce. log. 2, ce. log. 4, ce. log. 8 zu. Dieſe ſteigen in einer arithmetiſchen Zahlreihe, wo der Unterſchied der Glieder ce. log. 2. iſt. Zu den Dichten m, (1/10)m, (1/100)m, (1/1000)m rc. gehoͤren die Hoͤhen o, ce, 2ce, 3ce, rc., wo der Unterſchied der Glieder ce. log. 10. oder ce elbſt iſt.
Nach de Luͤc iſt, fuͤr Luft von der Temperatur + (16 3/4) Grad nach Reaumuͤr, ce = 10000 Toiſen, alſo ce. log. 2 = 3010 Toiſen. So gehoͤren den Dichten m, 1/2m , 1/4m , 1/8m
die Hoͤhen 0, 3010, 6020, 9030 Toiſen rc.
d. i. ſo oft man im Luſtkreiſe um 3010 Toiſen hoͤher ſteigt, ſo findet man oben die Luft nur halb ſo dicht, als unten, und das Queckſilber im Barometer ſinkt waͤhrend dieſes Steigens um die Helfte ſeiner anfaͤnglichen Hoͤhe.
Daß bey dieſer Anwendung des mariottiſchen Geſetzes auf die Beſtimmung der Dichte des Luftkreiſes, Waͤrme, Duͤnſte und verſchiedene Miſchung der Luft betraͤchtliche Abweichungen verurſachen muͤſſen, wird man von ſelbſt ermeſſen. Aber auch ohne dieſe Abweichungen iſt das Geſetz an ſich nur ſo weit erwieſen, als unſere Erfahrungen reichen, ſ. Luft. Wahrſcheinlich findet es in den duͤnnen Luftſchichten an der Grenze der Atmoſphaͤre nicht mehr ſtatt, weil doch der Luftkreis irgendwo aufhoͤren und alſo eine letzre Luftſchicht vorhanden ſeyn muß. Dieſe letzte Luftſchicht muͤßte nach dem mariottiſchen Geſetze, da ſie von nichts weiter gedruͤckt wird, die Dichte = 0 haben; gleichwohl iſt es ungereimt, eine Luft ohne alle Dichte, d. i. einen Koͤrper ohne Maſſe, anzunehmen. Daher erinnert d'Alembert (Traité de l'équilibre et du mouv. des fluides, §. 81.), es verhalte ſich vielleicht die Dichte, wie der Druck + einem gewiſſen unveraͤnderlichen Gewichte. Oder iſt etwa die Dichte der Luft
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