der Reiber gedreht wird, und die Glasscheiben unbewegt bleiben. Man muß die Kissen nicht zu nahe an die eiserne Axe der Glasscheiben bringen, weil sich sonst die erregte Elektricität diesen Axen mittheilt, und verlohren geht. Zum Reiber für Scheiben von gedörrtem Holz schickt sich am besten kurzhaarigtes Rauchwerk, und D. Ingenhouß gebrauchte zu. seinen Scheiben von Pappendeckel Breter mit Flanell und Hasenbalg überzogen. Van Matum rieb seine Gummilakscheiben an Quecksilber in einem untergesetzten Gefäße.
Herrn Lichtenbergs Maschine mit der Trommel von Wollenzeug, und die neuerlich vorgeschlagnen Taffetmaschinen von Walkirs de St. Amand (Lichtenberg Mag. B. III. St. 1. S. 118.), Rouland(Description des machines electriques a Taffetas, de leurs effets, et des divers avantages, que presentent ces nouveaux appareils. a Amst. 1785. 8.),Seiferheld (Beschreibung einer sehr wirksamen Elektrisirmaschine, als eine Anwendung des Weberischen Luftelektrophors. Nürnb. 1787. 8.) haben Reibzeuge von Katzenbalg. Auch bey den kleinen Elektrisirmaschinen von D. Ingenhouß (s. Th. I. S. 804.) wird Seide mit Katzenbalg gerieben. Für den Harzkuchen des Elektrophors ist das beste Reibzeug trockner warmer Flanell, oder Hasen- Katzenbalg u. dgl. (s. Th. I. S. 821.).
Priestley Geschichte d. Elektricität, durch Krünitz, S. 45. 88. 125. u. f.
Tib. Cavallo vollst. Abhdl. der Lehre von der Elektricität; a. d. Engl. Dritte Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 19. u. f.
Lichtenberg in Erxlebens Anfangsgr. der Naturl, Vierte Aufl. Göttingen, 1787. 8. Anm. zu §. 501 und 514.
Reif, Pruina, Givre, Gelee blanche, Frimas.
Wenn die Luft und die Oberflächen der Körper bis zum Gefrierpunkt erkältet sind, so gefrieren die Dünste, welche sich aus der Luft niederschlagen, und überziehen die Flächen mit kleinen Eiskörnern, welche den Namen des Reifs führen, und ganz eigentlich ein gefrorner Thau sind. Diese Art des Reifs zeigt sich vornehmlich zu Ende des Herbsts und Winters,
der Reiber gedreht wird, und die Glasſcheiben unbewegt bleiben. Man muß die Kiſſen nicht zu nahe an die eiſerne Axe der Glasſcheiben bringen, weil ſich ſonſt die erregte Elektricitaͤt dieſen Axen mittheilt, und verlohren geht. Zum Reiber fuͤr Scheiben von gedoͤrrtem Holz ſchickt ſich am beſten kurzhaarigtes Rauchwerk, und D. Ingenhouß gebrauchte zu. ſeinen Scheiben von Pappendeckel Breter mit Flanell und Haſenbalg uͤberzogen. Van Matum rieb ſeine Gummilakſcheiben an Queckſilber in einem untergeſetzten Gefaͤße.
Herrn Lichtenbergs Maſchine mit der Trommel von Wollenzeug, und die neuerlich vorgeſchlagnen Taffetmaſchinen von Walkirs de St. Amand (Lichtenberg Mag. B. III. St. 1. S. 118.), Rouland(Deſcription des machines électriques à Taffetas, de leurs effets, et des divers avantages, que preſentent ces nouveaux appareils. à Amſt. 1785. 8.),Seiferheld (Beſchreibung einer ſehr wirkſamen Elektriſirmaſchine, als eine Anwendung des Weberiſchen Luftelektrophors. Nuͤrnb. 1787. 8.) haben Reibzeuge von Katzenbalg. Auch bey den kleinen Elektriſirmaſchinen von D. Ingenhouß (ſ. Th. I. S. 804.) wird Seide mit Katzenbalg gerieben. Fuͤr den Harzkuchen des Elektrophors iſt das beſte Reibzeug trockner warmer Flanell, oder Haſen- Katzenbalg u. dgl. (ſ. Th. I. S. 821.).
Prieſtley Geſchichte d. Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, S. 45. 88. 125. u. f.
Tib. Cavallo vollſt. Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt; a. d. Engl. Dritte Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 19. u. f.
Lichtenberg in Erxlebens Anfangsgr. der Naturl, Vierte Aufl. Goͤttingen, 1787. 8. Anm. zu §. 501 und 514.
Reif, Pruina, Givre, Gelée blanche, Frimas.
Wenn die Luft und die Oberflaͤchen der Koͤrper bis zum Gefrierpunkt erkaͤltet ſind, ſo gefrieren die Duͤnſte, welche ſich aus der Luft niederſchlagen, und uͤberziehen die Flaͤchen mit kleinen Eiskoͤrnern, welche den Namen des Reifs fuͤhren, und ganz eigentlich ein gefrorner Thau ſind. Dieſe Art des Reifs zeigt ſich vornehmlich zu Ende des Herbſts und Winters,
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der Reiber gedreht wird, und die Glasſcheiben unbewegt bleiben. Man muß die Kiſſen nicht zu nahe an die eiſerne Axe der Glasſcheiben bringen, weil ſich ſonſt die erregte Elektricitaͤt dieſen Axen mittheilt, und verlohren geht. Zum Reiber fuͤr Scheiben von gedoͤrrtem Holz ſchickt ſich am beſten kurzhaarigtes Rauchwerk, und D. Ingenhouß gebrauchte zu. ſeinen Scheiben von Pappendeckel Breter mit Flanell und Haſenbalg uͤberzogen. Van Matum rieb ſeine Gummilakſcheiben an Queckſilber in einem untergeſetzten Gefaͤße.
Herrn Lichtenbergs Maſchine mit der Trommel von Wollenzeug, und die neuerlich vorgeſchlagnen Taffetmaſchinen von Walkirs de St. Amand (Lichtenberg Mag. B. III. St. 1. S. 118.), Rouland (Deſcription des machines électriques à Taffetas, de leurs effets, et des divers avantages, que preſentent ces nouveaux appareils. à Amſt. 1785. 8.), Seiferheld (Beſchreibung einer ſehr wirkſamen Elektriſirmaſchine, als eine Anwendung des Weberiſchen Luftelektrophors. Nuͤrnb. 1787. 8.) haben Reibzeuge von Katzenbalg. Auch bey den kleinen Elektriſirmaſchinen von D. Ingenhouß (ſ. Th. I. S. 804.) wird Seide mit Katzenbalg gerieben. Fuͤr den Harzkuchen des Elektrophors iſt das beſte Reibzeug trockner warmer Flanell, oder Haſen- Katzenbalg u. dgl. (ſ. Th. I. S. 821.).
Prieſtley Geſchichte d. Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, S. 45. 88. 125. u. f.
Tib. Cavallo vollſt. Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt; a. d. Engl. Dritte Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 19. u. f.
Lichtenberg in Erxlebens Anfangsgr. der Naturl, Vierte Aufl. Goͤttingen, 1787. 8. Anm. zu §. 501 und 514.
Reif, Pruina, Givre, Gelée blanche, Frimas.
Wenn die Luft und die Oberflaͤchen der Koͤrper bis zum Gefrierpunkt erkaͤltet ſind, ſo gefrieren die Duͤnſte, welche ſich aus der Luft niederſchlagen, und uͤberziehen die Flaͤchen mit kleinen Eiskoͤrnern, welche den Namen des Reifs fuͤhren, und ganz eigentlich ein gefrorner Thau ſind. Dieſe Art des Reifs zeigt ſich vornehmlich zu Ende des Herbſts und Winters,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/714>, abgerufen am 22.11.2024.
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