Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Durch die senguerdischen, gravesandischen und nolletschen Luftpumpen ward der Gebrauch der Hähne auf dem festen Lande fast allgemein eingeführt: nur in England blieben die Ventile des Hawksbee mehr gewöhnlich, die auch wirklich vor den Hähnen viel Bequemlichkeit voraus haben. Die nun folgende Einrichtung hatte vornehmlich zur Absicht, den Mängeln dieser Ventilpumpen abzuhelfen. Smeaton's Luftpumpe, und deren Verbesserungen. Der englische Künstler John Smeaton gab im Jahre 1759 (A letter - concerning some improvements made in the Air-Pump. Philos. Trans. Vol. XLVII. no. 69.) eine von ihm erfundene Lustpumpe an, die wegen des bequemen Gebrauchs ihrer Ventile sowohl zur Verdünnung als zur Verdichtung der Luft, und wegen der leichten Bewegung des Kolbens alle vorige übertraf. Sie ist auch von Rästner (Anfangsgr. der Aerometrie, §. 50. u. f.) und Rarsten (Lehrbegrif der gesammten Math. Th. VI. Pneumatik. V. Abschn. §. 85. u. f.) umständlich beschrieben und abgebildet worden. Diese Luftpumpe hat einen aufrechtstehenden Cylinder AB, Taf. XV. Fig. 17., in welchen der Kolben von oben hinein geht. Die Kolbenstange ist über doppelt so lang, als der Cylinder, und nur am obern Theile bezahnt. Um der äußern Luft den Zugang zum obern Theile des Cylinders zu verwehren, ist dieser bey AO mit einem Deckel verschlossen, durch welchen die Kolbenstange luftdicht durchgeht. Das Gestell dieser Pumpe ist ein Tisch mit vier Füßen, zwischen welchen der bis ins Tischblatt reichende Cylinder fest ist. Auf dem Tischblatte
Durch die ſenguerdiſchen, graveſandiſchen und nolletſchen Luftpumpen ward der Gebrauch der Haͤhne auf dem feſten Lande faſt allgemein eingefuͤhrt: nur in England blieben die Ventile des Hawksbee mehr gewoͤhnlich, die auch wirklich vor den Haͤhnen viel Bequemlichkeit voraus haben. Die nun folgende Einrichtung hatte vornehmlich zur Abſicht, den Maͤngeln dieſer Ventilpumpen abzuhelfen. Smeaton's Luftpumpe, und deren Verbeſſerungen. Der engliſche Kuͤnſtler John Smeaton gab im Jahre 1759 (A letter - concerning ſome improvements made in the Air-Pump. Philoſ. Trans. Vol. XLVII. no. 69.) eine von ihm erfundene Luſtpumpe an, die wegen des bequemen Gebrauchs ihrer Ventile ſowohl zur Verduͤnnung als zur Verdichtung der Luft, und wegen der leichten Bewegung des Kolbens alle vorige uͤbertraf. Sie iſt auch von Raͤſtner (Anfangsgr. der Aerometrie, §. 50. u. f.) und Rarſten (Lehrbegrif der geſammten Math. Th. VI. Pneumatik. V. Abſchn. §. 85. u. f.) umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet worden. Dieſe Luftpumpe hat einen aufrechtſtehenden Cylinder AB, Taf. XV. Fig. 17., in welchen der Kolben von oben hinein geht. Die Kolbenſtange iſt uͤber doppelt ſo lang, als der Cylinder, und nur am obern Theile bezahnt. Um der aͤußern Luft den Zugang zum obern Theile des Cylinders zu verwehren, iſt dieſer bey AO mit einem Deckel verſchloſſen, durch welchen die Kolbenſtange luftdicht durchgeht. Das Geſtell dieſer Pumpe iſt ein Tiſch mit vier Fuͤßen, zwiſchen welchen der bis ins Tiſchblatt reichende Cylinder feſt iſt. Auf dem Tiſchblatte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0075" xml:id="P.3.69" n="69"/><lb/> wenn die Stange bewegt wird, ſondern erſt noch eine Zeitlang ſtill ſtehen, bis zuvor der Hahn in ſeine gehoͤrige Stellung gebracht iſt. Der Mechaniſmus hiezu iſt zu weitlaͤuſtig, als daß hier der Raum eine Beſchreibung davon verſtattete. Auch iſt dieſe Luftpumpe außerhalb Frankreich nicht in Gebrauch gekommen.</p> <p>Durch die ſenguerdiſchen, graveſandiſchen und nolletſchen Luftpumpen ward der Gebrauch der Haͤhne auf dem feſten Lande faſt allgemein eingefuͤhrt: nur in England blieben die Ventile des Hawksbee mehr gewoͤhnlich, die auch wirklich vor den Haͤhnen viel Bequemlichkeit voraus haben. Die nun folgende Einrichtung hatte vornehmlich zur Abſicht, den Maͤngeln dieſer Ventilpumpen abzuhelfen. <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Smeaton's Luftpumpe, und deren Verbeſſerungen.</hi></hi></p> <p>Der engliſche Kuͤnſtler <hi rendition="#b">John Smeaton</hi> gab im Jahre 1759 <hi rendition="#aq">(A letter - concerning ſome improvements made in the Air-Pump. Philoſ. Trans. Vol. XLVII. no. 69.)</hi> eine von ihm erfundene Luſtpumpe an, die wegen des bequemen Gebrauchs ihrer Ventile ſowohl zur Verduͤnnung als zur Verdichtung der Luft, und wegen der leichten Bewegung des Kolbens alle vorige uͤbertraf. Sie iſt auch von <hi rendition="#b">Raͤſtner</hi> (Anfangsgr. der Aerometrie, §. 50. u. f.) und <hi rendition="#b">Rarſten</hi> (Lehrbegrif der geſammten Math. Th. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Pneumatik. <hi rendition="#aq">V.</hi> Abſchn. §. 85. u. f.) umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet worden.</p> <p>Dieſe Luftpumpe hat <hi rendition="#b">einen</hi> aufrechtſtehenden Cylinder <hi rendition="#aq">AB,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XV.</hi> Fig. 17., in welchen der Kolben von oben hinein geht. Die Kolbenſtange iſt uͤber doppelt ſo lang, als der Cylinder, und nur am obern Theile bezahnt. Um der aͤußern Luft den Zugang zum obern Theile des Cylinders zu verwehren, iſt dieſer bey <hi rendition="#aq">AO</hi> mit einem Deckel verſchloſſen, durch welchen die Kolbenſtange luftdicht durchgeht. Das Geſtell dieſer Pumpe iſt ein Tiſch mit vier Fuͤßen, zwiſchen welchen der bis ins Tiſchblatt reichende Cylinder feſt iſt. Auf dem Tiſchblatte<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0075]
wenn die Stange bewegt wird, ſondern erſt noch eine Zeitlang ſtill ſtehen, bis zuvor der Hahn in ſeine gehoͤrige Stellung gebracht iſt. Der Mechaniſmus hiezu iſt zu weitlaͤuſtig, als daß hier der Raum eine Beſchreibung davon verſtattete. Auch iſt dieſe Luftpumpe außerhalb Frankreich nicht in Gebrauch gekommen.
Durch die ſenguerdiſchen, graveſandiſchen und nolletſchen Luftpumpen ward der Gebrauch der Haͤhne auf dem feſten Lande faſt allgemein eingefuͤhrt: nur in England blieben die Ventile des Hawksbee mehr gewoͤhnlich, die auch wirklich vor den Haͤhnen viel Bequemlichkeit voraus haben. Die nun folgende Einrichtung hatte vornehmlich zur Abſicht, den Maͤngeln dieſer Ventilpumpen abzuhelfen. Smeaton's Luftpumpe, und deren Verbeſſerungen.
Der engliſche Kuͤnſtler John Smeaton gab im Jahre 1759 (A letter - concerning ſome improvements made in the Air-Pump. Philoſ. Trans. Vol. XLVII. no. 69.) eine von ihm erfundene Luſtpumpe an, die wegen des bequemen Gebrauchs ihrer Ventile ſowohl zur Verduͤnnung als zur Verdichtung der Luft, und wegen der leichten Bewegung des Kolbens alle vorige uͤbertraf. Sie iſt auch von Raͤſtner (Anfangsgr. der Aerometrie, §. 50. u. f.) und Rarſten (Lehrbegrif der geſammten Math. Th. VI. Pneumatik. V. Abſchn. §. 85. u. f.) umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet worden.
Dieſe Luftpumpe hat einen aufrechtſtehenden Cylinder AB, Taf. XV. Fig. 17., in welchen der Kolben von oben hinein geht. Die Kolbenſtange iſt uͤber doppelt ſo lang, als der Cylinder, und nur am obern Theile bezahnt. Um der aͤußern Luft den Zugang zum obern Theile des Cylinders zu verwehren, iſt dieſer bey AO mit einem Deckel verſchloſſen, durch welchen die Kolbenſtange luftdicht durchgeht. Das Geſtell dieſer Pumpe iſt ein Tiſch mit vier Fuͤßen, zwiſchen welchen der bis ins Tiſchblatt reichende Cylinder feſt iſt. Auf dem Tiſchblatte
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