Kraft genug hat, das Ventil zu öfnen. In dieser Absicht haben die Herren Haas und Hurter ein Pedal am Boden des Stiefels angebracht, mittelst dessen das Bodenventil durch Treten geöfnet, und der Luft, so dünn sie auch sey, der freye Durchgang verstattet wird. Beyder Einrichtungen gehen darinn von einander ab, daß Hurter den geölten Taffet des Ventils an einen Rahmen befestigt, den man durch den Tritt in die Höhe hebt, Haas hingegen den Boden des Stiefels gleichsam zum Embolus einer zweiten kleinen Luftpumpe macht, und durch das Pedal herabtreten läßt. Beschreibungen von beyden geben Cavallo(Philos. Trans. Vol. LXXIII. for 1783. P. II. p. 435. sqq.) u. Lichtenberg (Magazin für das Neuste aus der Physik u. Naturg. III. B. 1. St. S. 97. u. f.).
Die Einrichtung des Herrn Haas, eines gebohrnen Deutschen, ist die einfachere, und Taf. XV. Fig. 21. vorgestellt. AB ist der untere Theil der Pumpe, CCDE ein Stück Messing mit einem weiten cylindrischen Canale, durch Schrauben mit Ledern an AB befestigt. Bey G ist noch ein anderes Stück angeschraubt, an welches das nach dem Teller hinaufgehende Rohr H gelöthet ist. Die Oefnung der Pumpe ist mit einem Stück geölten Taffet bedeckt, das sechs runde Löcher hat, über einen Ring gespannt, und in das Stück CDC eingesetzt ist. Im Canale DE befindet sich der Stempel KIr, dessen unteres Ende in den Hebel MO eingesetzt ist, der sich um M bewegt. An der Mitte dieses Stempels ist ein Stück Messing, mit runden Ledern umschlossen, die bis an die Scheiben r und K reichen. Der kleine Raum zwischen K und F enthält eine Spiralfeder, die den Stempel in die Höhe drückt. Endlich ist die Axe des Stempels bis gegen die Mitte durchbohrt, wo sich eine Seitenöfnung befindet, die mit H Gemeinschaft hat. Wenn der Stempel in Ruhe ist, so bedeckt das über r gespannte Stück Taffet die Oefnung, und die Gemeinschaft zwischen dem Innern der Pumpe und der Röhre H ist aufgehoben. Tritt man aber auf O, so zieht sich der Stempel ein wenig herab, berührt den Taffet nicht mehr, und verstattet der Luft den Durchgang durch r und durch die Löcher des Taffets.
Kraft genug hat, das Ventil zu oͤfnen. In dieſer Abſicht haben die Herren Haas und Hurter ein Pedal am Boden des Stiefels angebracht, mittelſt deſſen das Bodenventil durch Treten geoͤfnet, und der Luft, ſo duͤnn ſie auch ſey, der freye Durchgang verſtattet wird. Beyder Einrichtungen gehen darinn von einander ab, daß Hurter den geoͤlten Taffet des Ventils an einen Rahmen befeſtigt, den man durch den Tritt in die Hoͤhe hebt, Haas hingegen den Boden des Stiefels gleichſam zum Embolus einer zweiten kleinen Luftpumpe macht, und durch das Pedal herabtreten laͤßt. Beſchreibungen von beyden geben Cavallo(Philoſ. Trans. Vol. LXXIII. for 1783. P. II. p. 435. ſqq.) u. Lichtenberg (Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturg. III. B. 1. St. S. 97. u. f.).
Die Einrichtung des Herrn Haas, eines gebohrnen Deutſchen, iſt die einfachere, und Taf. XV. Fig. 21. vorgeſtellt. AB iſt der untere Theil der Pumpe, CCDE ein Stuͤck Meſſing mit einem weiten cylindriſchen Canale, durch Schrauben mit Ledern an AB befeſtigt. Bey G iſt noch ein anderes Stuͤck angeſchraubt, an welches das nach dem Teller hinaufgehende Rohr H geloͤthet iſt. Die Oefnung der Pumpe iſt mit einem Stuͤck geoͤlten Taffet bedeckt, das ſechs runde Loͤcher hat, uͤber einen Ring geſpannt, und in das Stuͤck CDC eingeſetzt iſt. Im Canale DE befindet ſich der Stempel KIr, deſſen unteres Ende in den Hebel MO eingeſetzt iſt, der ſich um M bewegt. An der Mitte dieſes Stempels iſt ein Stuͤck Meſſing, mit runden Ledern umſchloſſen, die bis an die Scheiben r und K reichen. Der kleine Raum zwiſchen K und F enthaͤlt eine Spiralfeder, die den Stempel in die Hoͤhe druͤckt. Endlich iſt die Axe des Stempels bis gegen die Mitte durchbohrt, wo ſich eine Seitenoͤfnung befindet, die mit H Gemeinſchaft hat. Wenn der Stempel in Ruhe iſt, ſo bedeckt das uͤber r geſpannte Stuͤck Taffet die Oefnung, und die Gemeinſchaft zwiſchen dem Innern der Pumpe und der Roͤhre H iſt aufgehoben. Tritt man aber auf O, ſo zieht ſich der Stempel ein wenig herab, beruͤhrt den Taffet nicht mehr, und verſtattet der Luft den Durchgang durch r und durch die Loͤcher des Taffets.
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Kraft genug hat, das Ventil zu oͤfnen. In dieſer Abſicht haben die Herren Haas und Hurter ein Pedal am Boden des Stiefels angebracht, mittelſt deſſen das Bodenventil durch Treten geoͤfnet, und der Luft, ſo duͤnn ſie auch ſey, der freye Durchgang verſtattet wird. Beyder Einrichtungen gehen darinn von einander ab, daß Hurter den geoͤlten Taffet des Ventils an einen Rahmen befeſtigt, den man durch den Tritt in die Hoͤhe hebt, Haas hingegen den Boden des Stiefels gleichſam zum Embolus einer zweiten kleinen Luftpumpe macht, und durch das Pedal herabtreten laͤßt. Beſchreibungen von beyden geben Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXIII. for 1783. P. II. p. 435. ſqq.) u. Lichtenberg (Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturg. III. B. 1. St. S. 97. u. f.).
Die Einrichtung des Herrn Haas, eines gebohrnen Deutſchen, iſt die einfachere, und Taf. XV. Fig. 21. vorgeſtellt. AB iſt der untere Theil der Pumpe, CCDE ein Stuͤck Meſſing mit einem weiten cylindriſchen Canale, durch Schrauben mit Ledern an AB befeſtigt. Bey G iſt noch ein anderes Stuͤck angeſchraubt, an welches das nach dem Teller hinaufgehende Rohr H geloͤthet iſt. Die Oefnung der Pumpe iſt mit einem Stuͤck geoͤlten Taffet bedeckt, das ſechs runde Loͤcher hat, uͤber einen Ring geſpannt, und in das Stuͤck CDC eingeſetzt iſt. Im Canale DE befindet ſich der Stempel KIr, deſſen unteres Ende in den Hebel MO eingeſetzt iſt, der ſich um M bewegt. An der Mitte dieſes Stempels iſt ein Stuͤck Meſſing, mit runden Ledern umſchloſſen, die bis an die Scheiben r und K reichen. Der kleine Raum zwiſchen K und F enthaͤlt eine Spiralfeder, die den Stempel in die Hoͤhe druͤckt. Endlich iſt die Axe des Stempels bis gegen die Mitte durchbohrt, wo ſich eine Seitenoͤfnung befindet, die mit H Gemeinſchaft hat. Wenn der Stempel in Ruhe iſt, ſo bedeckt das uͤber r geſpannte Stuͤck Taffet die Oefnung, und die Gemeinſchaft zwiſchen dem Innern der Pumpe und der Roͤhre H iſt aufgehoben. Tritt man aber auf O, ſo zieht ſich der Stempel ein wenig herab, beruͤhrt den Taffet nicht mehr, und verſtattet der Luft den Durchgang durch r und durch die Loͤcher des Taffets.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/81>, abgerufen am 24.11.2024.
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