Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


haben, angewendet. Jch habe kaum nöthig zu bemerken, daß auch dies mit großer Behursamkeit geschehen muß. Ueberhaupt erfordern alle Versuche mit geladnen Flaschen, insonderheit mit den Batterien, welche den furchtbarsten Theil des elektrischen Apparats ausmachen, die möglichste Vorsichtigkeit.

Priestley Geschichte der Elektricität, durch Krünitz, an mehrern Stellen.

Cavallo vollst. Abhdl der Lehre von der Elektricität, a. d. Engl. Dritte Aufl. 1785. gr. 8. S. 45 -- 52.

Schlagweite, s. Funken, elektrischer, Schlag, elektrischer.

Schloßen, s. Hagel.

Schmelzung, Fluß, Fusio, Fluxus, Fusion, Flux.

Der Uebergang eines erhitzten Körpers aus dem festen Zustande in den flüßigen; also das Entgegengesetzte der Gefrierung oder des Gestehens, s. Gefrierung.

Das Feuer oder die Wärme ist allem Ansehen nach die einzige Ursache der Flüssigkeit. Diese Ursache schwächt in festen Körpern den Zusammenhang ihrer Theile so, daß sie sich endlich flüßig darstellen, s. Flüßig. Noch innigere Verbindungen mit dem Stoffe der Wärme geben diesen Theilen sogar die Dampf- und endlich die Luftgestalt. Das Schmelzen fester Körper scheint also von der Verwandtschaft ihrer Grundmassen zum Wärmestoff abzuhängen. Wenn sie eine hinreichende Menge desselben an sich nehmen können, ohne sich doch genau mit der ganzen Menge zu verbinden, so werden sie blos flüßig, und der größte Theil der Wärme bleibt frey und fühlbar; vereinigen sie sich aber noch inniger mit diesem Stoffe und binden ihn in größerer Menge, so werden sie ganz oder zum Theil zersetzt, und in Dämpfe oder Gasarten verwandelt, wie beym Verbrennen, Verkalken, Destilliren, Sublimiren u. s. w.

Zur Schmelzung wird für jede Substanz ein gewisser Grad der fühlbaren Wärme erfordert, der aber bey verschiedenen Substanzen sehr verschieden ist. Ist dieser Grad sehr gering, so heißt die Substanz leichtflüßig; ist er


haben, angewendet. Jch habe kaum noͤthig zu bemerken, daß auch dies mit großer Behurſamkeit geſchehen muß. Ueberhaupt erfordern alle Verſuche mit geladnen Flaſchen, inſonderheit mit den Batterien, welche den furchtbarſten Theil des elektriſchen Apparats ausmachen, die moͤglichſte Vorſichtigkeit.

Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, an mehrern Stellen.

Cavallo vollſt. Abhdl der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. Dritte Aufl. 1785. gr. 8. S. 45 — 52.

Schlagweite, ſ. Funken, elektriſcher, Schlag, elektriſcher.

Schloßen, ſ. Hagel.

Schmelzung, Fluß, Fuſio, Fluxus, Fuſion, Flux.

Der Uebergang eines erhitzten Koͤrpers aus dem feſten Zuſtande in den fluͤßigen; alſo das Entgegengeſetzte der Gefrierung oder des Geſtehens, ſ. Gefrierung.

Das Feuer oder die Waͤrme iſt allem Anſehen nach die einzige Urſache der Fluͤſſigkeit. Dieſe Urſache ſchwaͤcht in feſten Koͤrpern den Zuſammenhang ihrer Theile ſo, daß ſie ſich endlich fluͤßig darſtellen, ſ. Fluͤßig. Noch innigere Verbindungen mit dem Stoffe der Waͤrme geben dieſen Theilen ſogar die Dampf- und endlich die Luftgeſtalt. Das Schmelzen feſter Koͤrper ſcheint alſo von der Verwandtſchaft ihrer Grundmaſſen zum Waͤrmeſtoff abzuhaͤngen. Wenn ſie eine hinreichende Menge deſſelben an ſich nehmen koͤnnen, ohne ſich doch genau mit der ganzen Menge zu verbinden, ſo werden ſie blos fluͤßig, und der groͤßte Theil der Waͤrme bleibt frey und fuͤhlbar; vereinigen ſie ſich aber noch inniger mit dieſem Stoffe und binden ihn in groͤßerer Menge, ſo werden ſie ganz oder zum Theil zerſetzt, und in Daͤmpfe oder Gasarten verwandelt, wie beym Verbrennen, Verkalken, Deſtilliren, Sublimiren u. ſ. w.

Zur Schmelzung wird fuͤr jede Subſtanz ein gewiſſer Grad der fuͤhlbaren Waͤrme erfordert, der aber bey verſchiedenen Subſtanzen ſehr verſchieden iſt. Iſt dieſer Grad ſehr gering, ſo heißt die Subſtanz leichtfluͤßig; iſt er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0865" xml:id="P.3.859" n="859"/><lb/>
haben, angewendet. Jch habe kaum no&#x0364;thig zu bemerken, daß auch dies mit großer Behur&#x017F;amkeit ge&#x017F;chehen muß. Ueberhaupt erfordern alle Ver&#x017F;uche mit geladnen Fla&#x017F;chen, in&#x017F;onderheit mit den Batterien, welche den furchtbar&#x017F;ten Theil des elektri&#x017F;chen Apparats ausmachen, die mo&#x0364;glich&#x017F;te Vor&#x017F;ichtigkeit.</p>
            <p>Prie&#x017F;tley Ge&#x017F;chichte der Elektricita&#x0364;t, durch Kru&#x0364;nitz, an mehrern Stellen.</p>
            <p>Cavallo voll&#x017F;t. Abhdl der Lehre von der Elektricita&#x0364;t, a. d. Engl. Dritte Aufl. 1785. gr. 8. S. 45 &#x2014; 52.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Schlagweite, &#x017F;. Funken, elektri&#x017F;cher, Schlag, elektri&#x017F;cher.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Schloßen, &#x017F;. Hagel.</hi> </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Schmelzung, Fluß, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Fu&#x017F;io, Fluxus</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Fu&#x017F;ion, Flux</hi></foreign></name>.</head><lb/>
            <p>Der Uebergang eines erhitzten Ko&#x0364;rpers aus dem fe&#x017F;ten Zu&#x017F;tande in den flu&#x0364;ßigen; al&#x017F;o das Entgegenge&#x017F;etzte der Gefrierung oder des Ge&#x017F;tehens, &#x017F;. <hi rendition="#b">Gefrierung.</hi></p>
            <p>Das Feuer oder die Wa&#x0364;rme i&#x017F;t allem An&#x017F;ehen nach die einzige Ur&#x017F;ache der Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit. Die&#x017F;e Ur&#x017F;ache &#x017F;chwa&#x0364;cht in fe&#x017F;ten Ko&#x0364;rpern den Zu&#x017F;ammenhang ihrer Theile &#x017F;o, daß &#x017F;ie &#x017F;ich endlich flu&#x0364;ßig dar&#x017F;tellen, &#x017F;. <hi rendition="#b">Flu&#x0364;ßig.</hi> Noch innigere Verbindungen mit dem Stoffe der Wa&#x0364;rme geben die&#x017F;en Theilen &#x017F;ogar die Dampf- und endlich die Luftge&#x017F;talt. Das Schmelzen fe&#x017F;ter Ko&#x0364;rper &#x017F;cheint al&#x017F;o von der Verwandt&#x017F;chaft ihrer Grundma&#x017F;&#x017F;en zum Wa&#x0364;rme&#x017F;toff abzuha&#x0364;ngen. Wenn &#x017F;ie eine hinreichende Menge de&#x017F;&#x017F;elben an &#x017F;ich nehmen ko&#x0364;nnen, ohne &#x017F;ich doch genau mit der ganzen Menge zu verbinden, &#x017F;o werden &#x017F;ie blos flu&#x0364;ßig, und der gro&#x0364;ßte Theil der Wa&#x0364;rme bleibt frey und fu&#x0364;hlbar; vereinigen &#x017F;ie &#x017F;ich aber noch inniger mit die&#x017F;em Stoffe und binden ihn in gro&#x0364;ßerer Menge, &#x017F;o werden &#x017F;ie ganz oder zum Theil zer&#x017F;etzt, und in Da&#x0364;mpfe oder Gasarten verwandelt, wie beym Verbrennen, Verkalken, De&#x017F;tilliren, Sublimiren u. &#x017F;. w.</p>
            <p>Zur Schmelzung wird fu&#x0364;r jede Sub&#x017F;tanz ein gewi&#x017F;&#x017F;er Grad der fu&#x0364;hlbaren Wa&#x0364;rme erfordert, der aber bey ver&#x017F;chiedenen Sub&#x017F;tanzen &#x017F;ehr ver&#x017F;chieden i&#x017F;t. I&#x017F;t die&#x017F;er Grad &#x017F;ehr gering, &#x017F;o heißt die Sub&#x017F;tanz <hi rendition="#b">leichtflu&#x0364;ßig;</hi> i&#x017F;t er<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[859/0865] haben, angewendet. Jch habe kaum noͤthig zu bemerken, daß auch dies mit großer Behurſamkeit geſchehen muß. Ueberhaupt erfordern alle Verſuche mit geladnen Flaſchen, inſonderheit mit den Batterien, welche den furchtbarſten Theil des elektriſchen Apparats ausmachen, die moͤglichſte Vorſichtigkeit. Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, an mehrern Stellen. Cavallo vollſt. Abhdl der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. Dritte Aufl. 1785. gr. 8. S. 45 — 52. Schlagweite, ſ. Funken, elektriſcher, Schlag, elektriſcher. Schloßen, ſ. Hagel. Schmelzung, Fluß, Fuſio, Fluxus, Fuſion, Flux. Der Uebergang eines erhitzten Koͤrpers aus dem feſten Zuſtande in den fluͤßigen; alſo das Entgegengeſetzte der Gefrierung oder des Geſtehens, ſ. Gefrierung. Das Feuer oder die Waͤrme iſt allem Anſehen nach die einzige Urſache der Fluͤſſigkeit. Dieſe Urſache ſchwaͤcht in feſten Koͤrpern den Zuſammenhang ihrer Theile ſo, daß ſie ſich endlich fluͤßig darſtellen, ſ. Fluͤßig. Noch innigere Verbindungen mit dem Stoffe der Waͤrme geben dieſen Theilen ſogar die Dampf- und endlich die Luftgeſtalt. Das Schmelzen feſter Koͤrper ſcheint alſo von der Verwandtſchaft ihrer Grundmaſſen zum Waͤrmeſtoff abzuhaͤngen. Wenn ſie eine hinreichende Menge deſſelben an ſich nehmen koͤnnen, ohne ſich doch genau mit der ganzen Menge zu verbinden, ſo werden ſie blos fluͤßig, und der groͤßte Theil der Waͤrme bleibt frey und fuͤhlbar; vereinigen ſie ſich aber noch inniger mit dieſem Stoffe und binden ihn in groͤßerer Menge, ſo werden ſie ganz oder zum Theil zerſetzt, und in Daͤmpfe oder Gasarten verwandelt, wie beym Verbrennen, Verkalken, Deſtilliren, Sublimiren u. ſ. w. Zur Schmelzung wird fuͤr jede Subſtanz ein gewiſſer Grad der fuͤhlbaren Waͤrme erfordert, der aber bey verſchiedenen Subſtanzen ſehr verſchieden iſt. Iſt dieſer Grad ſehr gering, ſo heißt die Subſtanz leichtfluͤßig; iſt er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/865
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 859. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/865>, abgerufen am 22.11.2024.