Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Schon Johann Bernoulli (Hydraulica, edit. 1732. et in Opp. To. IV.) hat ein Epimetrum de vi, per quam vas retrourgetur, dum aqua ex eo erumpit in directione horizontali. Der Gedanke, eine Maschine, wie die segnerische, durch Dämpfe zu bewegen, findet sich beym Musschenbroek (Introd. ad philos. nat. ed. Lugd. Bat. 1762. 4maj. To. II. §. 1469.) wo auch (§ 1470.) Segners Maschine erwähnt wird. Die Dampfmaschine des Herrn von Kempelen, s. Dampfmaschine (Th. I. S. 568.), beruht auf eben diesem Grunde, aus dem sich auch die Umdrehung des elektrischen Rads erklären läßt, wovon Hamilton in Dublin (Philos. Trans. Vol. LI. Part. II. p. 905.) der Erfinder ist, s. Rad, elektrisches. Priestley (Geschichte der Elektrie. durch Krünitz, S. 280.) bemerkt, daß eine Aeolipile, deren Stiel man eben so, wie die Dräthe des elektrischen Rads, umgebogen, und die man im Schwerpunkte an einem Faden aufgehangen habe, sich allemal nach der der Oefnung entgegengesetzten Richtung umdrehe, sie möge nun den Dampf durch die Erhitzung ausstoßen, oder durchs Abkühlen wiederum Luft oder Wasser einsaugen. Er sucht dadurch zu erklären, warum sich das elektrische Rad immer nach einerley Seite dreht, die Spitzen mögen ausströmen, oder einsaugen. Kästner Anfangsgr. der Hydrodynamik. Götting. 1769. 8. S. 604. u. f. Sehen, Gesicht, Visio, Visus, Vision, Vu. Mit diesen Namen bezeichnet man die allgemein bekannte Empfindung, welche die körperlichen Gegenstände vermittelft des Lichts und durch das Auge in uns hervorbringen; eine Empfindung, die uns in Stand setzt, von der Lage, Gestalt, Größe, Bewegung, Farbe rc. der fichtbaren Dinge zu urtheilen. Vom Lichte, als der materiellen Ursache des
Schon Johann Bernoulli (Hydraulica, edit. 1732. et in Opp. To. IV.) hat ein Epimetrum de vi, per quam vas retrourgetur, dum aqua ex eo erumpit in directione horizontali. Der Gedanke, eine Maſchine, wie die ſegneriſche, durch Daͤmpfe zu bewegen, findet ſich beym Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. ed. Lugd. Bat. 1762. 4maj. To. II. §. 1469.) wo auch (§ 1470.) Segners Maſchine erwaͤhnt wird. Die Dampfmaſchine des Herrn von Kempelen, ſ. Dampfmaſchine (Th. I. S. 568.), beruht auf eben dieſem Grunde, aus dem ſich auch die Umdrehung des elektriſchen Rads erklaͤren laͤßt, wovon Hamilton in Dublin (Philoſ. Trans. Vol. LI. Part. II. p. 905.) der Erfinder iſt, ſ. Rad, elektriſches. Prieſtley (Geſchichte der Elektrie. durch Kruͤnitz, S. 280.) bemerkt, daß eine Aeolipile, deren Stiel man eben ſo, wie die Draͤthe des elektriſchen Rads, umgebogen, und die man im Schwerpunkte an einem Faden aufgehangen habe, ſich allemal nach der der Oefnung entgegengeſetzten Richtung umdrehe, ſie moͤge nun den Dampf durch die Erhitzung ausſtoßen, oder durchs Abkuͤhlen wiederum Luft oder Waſſer einſaugen. Er ſucht dadurch zu erklaͤren, warum ſich das elektriſche Rad immer nach einerley Seite dreht, die Spitzen moͤgen ausſtroͤmen, oder einſaugen. Kaͤſtner Anfangsgr. der Hydrodynamik. Goͤtting. 1769. 8. S. 604. u. f. Sehen, Geſicht, Viſio, Viſus, Viſion, Vu. Mit dieſen Namen bezeichnet man die allgemein bekannte Empfindung, welche die koͤrperlichen Gegenſtaͤnde vermittelft des Lichts und durch das Auge in uns hervorbringen; eine Empfindung, die uns in Stand ſetzt, von der Lage, Geſtalt, Groͤße, Bewegung, Farbe rc. der fichtbaren Dinge zu urtheilen. Vom Lichte, als der materiellen Urſache des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0020" xml:id="P.4.10" n="10"/><lb/> maximo lucro ad molas circumagendas etc. impendi poſſit; praemio ornata a Soc. Gotting. 1754. 4.</hi>) hat die Theorie noch allgemeiner gemacht, und eine verbeſſerte Einrichtung dieſer Maſchine vorgeſchlagen, die man bey <hi rendition="#b">Karſten</hi> (Lehrbegrif der geſamt. Math. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Theil. Hydraulik. Greifsw. 1771. 8. <hi rendition="#aq">XXXV.</hi> Abſchn.) beſchrieben findet.</p> <p>Schon <hi rendition="#b">Johann Bernoulli</hi> (<hi rendition="#aq">Hydraulica, edit. 1732. et in Opp. To. IV.</hi>) hat ein <hi rendition="#aq">Epimetrum de vi, per quam vas retrourgetur, dum aqua ex eo erumpit in directione horizontali.</hi> Der Gedanke, eine Maſchine, wie die ſegneriſche, durch Daͤmpfe zu bewegen, findet ſich beym <hi rendition="#b">Muſſchenbroek</hi> (<hi rendition="#aq">Introd. ad philoſ. nat. ed. Lugd. Bat. 1762. 4maj. To. II. §. 1469.</hi>) wo auch (§ 1470.) Segners Maſchine erwaͤhnt wird. Die Dampfmaſchine des Herrn von Kempelen, <hi rendition="#b">ſ. Dampfmaſchine</hi> (Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 568.), beruht auf eben dieſem Grunde, aus dem ſich auch die Umdrehung des elektriſchen Rads erklaͤren laͤßt, wovon <hi rendition="#b">Hamilton in</hi> Dublin (<hi rendition="#aq">Philoſ. Trans. Vol. LI. Part. II. p. 905.</hi>) der Erfinder iſt, <hi rendition="#b">ſ. Rad, elektriſches.</hi></p> <p><hi rendition="#b">Prieſtley</hi> (Geſchichte der Elektrie. durch Kruͤnitz, S. 280.) bemerkt, daß eine Aeolipile, deren Stiel man eben ſo, wie die Draͤthe des elektriſchen Rads, umgebogen, und die man im Schwerpunkte an einem Faden aufgehangen habe, ſich allemal nach der der Oefnung entgegengeſetzten Richtung umdrehe, ſie moͤge nun den Dampf durch die Erhitzung ausſtoßen, oder durchs Abkuͤhlen wiederum Luft oder Waſſer einſaugen. Er ſucht dadurch zu erklaͤren, warum ſich das elektriſche Rad immer nach einerley Seite dreht, die Spitzen moͤgen ausſtroͤmen, oder einſaugen.</p> <p><hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> Anfangsgr. der Hydrodynamik. Goͤtting. 1769. 8. S. 604. u. f.</p> </div> <div n="3"> <head>Sehen, Geſicht, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Viſio, Viſus</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Viſion, Vu</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Mit dieſen Namen bezeichnet man die allgemein bekannte Empfindung, welche die koͤrperlichen Gegenſtaͤnde vermittelft des Lichts und durch das Auge in uns hervorbringen; eine Empfindung, die uns in Stand ſetzt, von der Lage, Geſtalt, Groͤße, Bewegung, Farbe rc. der fichtbaren Dinge zu urtheilen. Vom <hi rendition="#b">Lichte,</hi> als der materiellen Urſache des<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0020]
maximo lucro ad molas circumagendas etc. impendi poſſit; praemio ornata a Soc. Gotting. 1754. 4.) hat die Theorie noch allgemeiner gemacht, und eine verbeſſerte Einrichtung dieſer Maſchine vorgeſchlagen, die man bey Karſten (Lehrbegrif der geſamt. Math. VI. Theil. Hydraulik. Greifsw. 1771. 8. XXXV. Abſchn.) beſchrieben findet.
Schon Johann Bernoulli (Hydraulica, edit. 1732. et in Opp. To. IV.) hat ein Epimetrum de vi, per quam vas retrourgetur, dum aqua ex eo erumpit in directione horizontali. Der Gedanke, eine Maſchine, wie die ſegneriſche, durch Daͤmpfe zu bewegen, findet ſich beym Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. ed. Lugd. Bat. 1762. 4maj. To. II. §. 1469.) wo auch (§ 1470.) Segners Maſchine erwaͤhnt wird. Die Dampfmaſchine des Herrn von Kempelen, ſ. Dampfmaſchine (Th. I. S. 568.), beruht auf eben dieſem Grunde, aus dem ſich auch die Umdrehung des elektriſchen Rads erklaͤren laͤßt, wovon Hamilton in Dublin (Philoſ. Trans. Vol. LI. Part. II. p. 905.) der Erfinder iſt, ſ. Rad, elektriſches.
Prieſtley (Geſchichte der Elektrie. durch Kruͤnitz, S. 280.) bemerkt, daß eine Aeolipile, deren Stiel man eben ſo, wie die Draͤthe des elektriſchen Rads, umgebogen, und die man im Schwerpunkte an einem Faden aufgehangen habe, ſich allemal nach der der Oefnung entgegengeſetzten Richtung umdrehe, ſie moͤge nun den Dampf durch die Erhitzung ausſtoßen, oder durchs Abkuͤhlen wiederum Luft oder Waſſer einſaugen. Er ſucht dadurch zu erklaͤren, warum ſich das elektriſche Rad immer nach einerley Seite dreht, die Spitzen moͤgen ausſtroͤmen, oder einſaugen.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Hydrodynamik. Goͤtting. 1769. 8. S. 604. u. f.
Sehen, Geſicht, Viſio, Viſus, Viſion, Vu.
Mit dieſen Namen bezeichnet man die allgemein bekannte Empfindung, welche die koͤrperlichen Gegenſtaͤnde vermittelft des Lichts und durch das Auge in uns hervorbringen; eine Empfindung, die uns in Stand ſetzt, von der Lage, Geſtalt, Groͤße, Bewegung, Farbe rc. der fichtbaren Dinge zu urtheilen. Vom Lichte, als der materiellen Urſache des
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