Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Da inzwischen diese Maschine viel Raum einnimmt; und zu ihrer Bewegung eine beständige Arbeit erfordert, so ist ihr Gebrauch auf den Schiffen nicht so allgemein geworden, und man bedient sich zu Erneurung der Luft lieber des durchs Küchenfeuer bewirkten Luftzugs, der durch ein mit dem Aschenheerde verbundenes und in mehrere Zweige verbreitetes Zugrohr an die Orte, wo er nöthig ist, geführt wird. Dieses von Sutton vorgeschlagne Mittel hat D. Mead (Philos. Trans. for 1741. num. 462. p. 42.) zuerst bekannt gemacht. Cavallo (Abhandl. über die Natur und Eigenschaften der Luft, a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175 u. f.) führt aus einer englischen Schrift unter dem Titel: Practical Treatise on Chimneys, über die beste Art, ein Zimmer mit frischer Luft zu versehen, und die verdorbne hinaus zu schaffen, folgende gute Bemerkungen an. "Man kan aus einer Oefnung in oder nahe bey der "Decke des Zimmers eine kleine Röhre entweder bis an die "Spitze des Gebäudes hinausführen, oder ihr sonst eine "Verbindung mit der äußern Luft geben. So bald das "Feuer einige Theile der Luft im Zimmer erwärmt hat, deh"nen sich diese sogleich aus und steigen in die Höhe -- an"dere nach und nach erwärmte und verdünnte Theile drü"cken alsdann nach, und treiben die leichtesten Theile durch "die Oefnung in der Decke hinaus; dadurch wird die ver"dorbene Luft nach und nach hinweggeschafft, ohne daß sie "wieder in die niedrigern Gegenden herab kommen kan." "Um aber frische Luft ins Zimmer zu bringen, mache "man noch eine andere Oefnung in der Decke, und verbinde "dieselbe mit einer engen Röhre, welche auf die äußere Seite "der Mauer, oder in einen andern schicklichen Theil des
Da inzwiſchen dieſe Maſchine viel Raum einnimmt; und zu ihrer Bewegung eine beſtaͤndige Arbeit erfordert, ſo iſt ihr Gebrauch auf den Schiffen nicht ſo allgemein geworden, und man bedient ſich zu Erneurung der Luft lieber des durchs Kuͤchenfeuer bewirkten Luftzugs, der durch ein mit dem Aſchenheerde verbundenes und in mehrere Zweige verbreitetes Zugrohr an die Orte, wo er noͤthig iſt, gefuͤhrt wird. Dieſes von Sutton vorgeſchlagne Mittel hat D. Mead (Philoſ. Trans. for 1741. num. 462. p. 42.) zuerſt bekannt gemacht. Cavallo (Abhandl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175 u. f.) fuͤhrt aus einer engliſchen Schrift unter dem Titel: Practical Treatiſe on Chimneys, uͤber die beſte Art, ein Zimmer mit friſcher Luft zu verſehen, und die verdorbne hinaus zu ſchaffen, folgende gute Bemerkungen an. ”Man kan aus einer Oefnung in oder nahe bey der ”Decke des Zimmers eine kleine Roͤhre entweder bis an die ”Spitze des Gebaͤudes hinauſfuͤhren, oder ihr ſonſt eine ”Verbindung mit der aͤußern Luft geben. So bald das ”Feuer einige Theile der Luft im Zimmer erwaͤrmt hat, deh”nen ſich dieſe ſogleich aus und ſteigen in die Hoͤhe — an”dere nach und nach erwaͤrmte und verduͤnnte Theile druͤ”cken alsdann nach, und treiben die leichteſten Theile durch ”die Oefnung in der Decke hinaus; dadurch wird die ver”dorbene Luft nach und nach hinweggeſchafft, ohne daß ſie ”wieder in die niedrigern Gegenden herab kommen kan.“ ”Um aber friſche Luft ins Zimmer zu bringen, mache ”man noch eine andere Oefnung in der Decke, und verbinde ”dieſelbe mit einer engen Roͤhre, welche auf die aͤußere Seite ”der Mauer, oder in einen andern ſchicklichen Theil des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0438" xml:id="P.4.428" n="428"/><lb/> noch viel lehrreiches uͤber die Mittel, die Geſundheit auf den Schiffen zu erhalten, und giebt den Rath, von ſeinem Ventilator Anwendungen auf Reinigung der Luft in Kohlenſchaͤchten, Kornboͤden, Pulvermagazinen u. dergl. zu Trocknung des Getraides und Schießpulvers, ingleichen zu Einblaſung von Daͤmpfen, welche die Wuͤrmer und Inſekten toͤdten u. ſ. w. zu machen.</p> <p>Da inzwiſchen dieſe Maſchine viel Raum einnimmt; und zu ihrer Bewegung eine beſtaͤndige Arbeit erfordert, ſo iſt ihr Gebrauch auf den Schiffen nicht ſo allgemein geworden, und man bedient ſich zu Erneurung der Luft lieber des durchs Kuͤchenfeuer bewirkten Luftzugs, der durch ein mit dem Aſchenheerde verbundenes und in mehrere Zweige verbreitetes Zugrohr an die Orte, wo er noͤthig iſt, gefuͤhrt wird. Dieſes von <hi rendition="#b">Sutton</hi> vorgeſchlagne Mittel hat D. <hi rendition="#b">Mead</hi> (<hi rendition="#aq">Philoſ. Trans. for 1741. num. 462. p. 42.</hi>) zuerſt bekannt gemacht.</p> <p><hi rendition="#b">Cavallo</hi> (Abhandl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175 u. f.) fuͤhrt aus einer engliſchen Schrift unter dem Titel: <hi rendition="#aq">Practical Treatiſe on Chimneys,</hi> uͤber die beſte Art, ein Zimmer mit friſcher Luft zu verſehen, und die verdorbne hinaus zu ſchaffen, folgende gute Bemerkungen an.</p> <p>”Man kan aus einer Oefnung in oder nahe bey der ”Decke des Zimmers eine kleine Roͤhre entweder bis an die ”Spitze des Gebaͤudes hinauſfuͤhren, oder ihr ſonſt eine ”Verbindung mit der aͤußern Luft geben. So bald das ”Feuer einige Theile der Luft im Zimmer erwaͤrmt hat, deh”nen ſich dieſe ſogleich aus und ſteigen in die Hoͤhe — an”dere nach und nach erwaͤrmte und verduͤnnte Theile druͤ”cken alsdann nach, und treiben die leichteſten Theile durch ”die Oefnung in der Decke hinaus; dadurch wird die ver”dorbene Luft nach und nach hinweggeſchafft, ohne daß ſie ”wieder in die niedrigern Gegenden herab kommen kan.“</p> <p>”Um aber friſche Luft ins Zimmer zu bringen, mache ”man noch eine andere Oefnung in der Decke, und verbinde ”dieſelbe mit einer engen Roͤhre, welche auf die aͤußere Seite ”der Mauer, oder in einen andern ſchicklichen Theil des<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [428/0438]
noch viel lehrreiches uͤber die Mittel, die Geſundheit auf den Schiffen zu erhalten, und giebt den Rath, von ſeinem Ventilator Anwendungen auf Reinigung der Luft in Kohlenſchaͤchten, Kornboͤden, Pulvermagazinen u. dergl. zu Trocknung des Getraides und Schießpulvers, ingleichen zu Einblaſung von Daͤmpfen, welche die Wuͤrmer und Inſekten toͤdten u. ſ. w. zu machen.
Da inzwiſchen dieſe Maſchine viel Raum einnimmt; und zu ihrer Bewegung eine beſtaͤndige Arbeit erfordert, ſo iſt ihr Gebrauch auf den Schiffen nicht ſo allgemein geworden, und man bedient ſich zu Erneurung der Luft lieber des durchs Kuͤchenfeuer bewirkten Luftzugs, der durch ein mit dem Aſchenheerde verbundenes und in mehrere Zweige verbreitetes Zugrohr an die Orte, wo er noͤthig iſt, gefuͤhrt wird. Dieſes von Sutton vorgeſchlagne Mittel hat D. Mead (Philoſ. Trans. for 1741. num. 462. p. 42.) zuerſt bekannt gemacht.
Cavallo (Abhandl. uͤber die Natur und Eigenſchaften der Luft, a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175 u. f.) fuͤhrt aus einer engliſchen Schrift unter dem Titel: Practical Treatiſe on Chimneys, uͤber die beſte Art, ein Zimmer mit friſcher Luft zu verſehen, und die verdorbne hinaus zu ſchaffen, folgende gute Bemerkungen an.
”Man kan aus einer Oefnung in oder nahe bey der ”Decke des Zimmers eine kleine Roͤhre entweder bis an die ”Spitze des Gebaͤudes hinauſfuͤhren, oder ihr ſonſt eine ”Verbindung mit der aͤußern Luft geben. So bald das ”Feuer einige Theile der Luft im Zimmer erwaͤrmt hat, deh”nen ſich dieſe ſogleich aus und ſteigen in die Hoͤhe — an”dere nach und nach erwaͤrmte und verduͤnnte Theile druͤ”cken alsdann nach, und treiben die leichteſten Theile durch ”die Oefnung in der Decke hinaus; dadurch wird die ver”dorbene Luft nach und nach hinweggeſchafft, ohne daß ſie ”wieder in die niedrigern Gegenden herab kommen kan.“
”Um aber friſche Luft ins Zimmer zu bringen, mache ”man noch eine andere Oefnung in der Decke, und verbinde ”dieſelbe mit einer engen Roͤhre, welche auf die aͤußere Seite ”der Mauer, oder in einen andern ſchicklichen Theil des
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