ausmache. Andere glaubten sie mit der Natur des Feuers verwandt, weil sie alle Aetz- und Auflösungskraft überhaupt dem Feuer, oder dem Kaustikum, zuschrieben. In der neuern Chymie hat man sie mehrentheils für einen eignen, sehr einfachen, Stof gehalten, bis erst seit kurzem das antiphlogistische System einen andern Begrif von ihr angenommen, und sie für eine Zusammensetzung aus Schwefel und Sauerstof erklärt hat. Dem zufolge soll der Schwefel noch ein einsacherer Stof, als diese Säure, seyn, die man sonst allgemein für eine der einfachsten Substanzen anerkannte.
Nach der neuern Nomenclatur dieses Systems heißt die Vitriolsäure Acidum sulfuricum (Acide sulfurique), da hingegen die flüchtige Schwefelsäure, welche des Sauerstofs mehr beraubt und mit Wasser verbunden seyn soll, Acidum sulfurosum (Acide sulfureux) genannt wird. Die mit der Vitriolsäure gebildeten Neutral- und Mittelsalze bekommen den Namen Sulfates, z. B. der vitriolisirte Weinstein Sulsas potassae, der Eisenvitriol Sulfas ferri; die mit der Schwefelsäure erzeugten heißen Sulfites, z. B. Stahls Schwefelsalz Sulfis potassae, die Schwefellebern Sulfureta (Sulfuaes).
Macquer chymisches Wörterbuch, Art. Vitriolsäure.
Gren systematisches Handbuch der ges. Chemie. I. Theil, §. 639 u. f.
Vitriolsaure Luft, s. Gas, vitriolsaures.
Vollmond, Plenilunium, Pleine Lune.
Diesen Namen giebt man der Erscheinung der völlig erleuchteten Mondscheibe, oft auch der Zeit, da wir diese Erscheinung sehen, s. Mondphasen.
Die Mondscheibe erscheint uns ganz erleuchtet, wenn der Mond unserm Auge gerade eben diejenige Helfte seiner Kugel zuwendet, die in diesem Augenblicke auch gegen die Sonne gekehrt ist, wie in der Stellung bey c Taf. XVII. Fig. 58. In dieser Stellung wird er von T aus, oder von der Erde, der Sonne S gegenüber, d. i. in Opposition mit der Sonne gesehen. Er geht alsdann auf, wenn die
ausmache. Andere glaubten ſie mit der Natur des Feuers verwandt, weil ſie alle Aetz- und Aufloͤſungskraft uͤberhaupt dem Feuer, oder dem Kauſtikum, zuſchrieben. In der neuern Chymie hat man ſie mehrentheils fuͤr einen eignen, ſehr einfachen, Stof gehalten, bis erſt ſeit kurzem das antiphlogiſtiſche Syſtem einen andern Begrif von ihr angenommen, und ſie fuͤr eine Zuſammenſetzung aus Schwefel und Sauerſtof erklaͤrt hat. Dem zufolge ſoll der Schwefel noch ein einſacherer Stof, als dieſe Saͤure, ſeyn, die man ſonſt allgemein fuͤr eine der einfachſten Subſtanzen anerkannte.
Nach der neuern Nomenclatur dieſes Syſtems heißt die Vitriolſaͤure Acidum ſulfuricum (Acide ſulfurique), da hingegen die fluͤchtige Schwefelſaͤure, welche des Sauerſtofs mehr beraubt und mit Waſſer verbunden ſeyn ſoll, Acidum ſulfuroſum (Acide ſulfureux) genannt wird. Die mit der Vitriolſaͤure gebildeten Neutral- und Mittelſalze bekommen den Namen Sulfates, z. B. der vitrioliſirte Weinſtein Sulſas potaſſae, der Eiſenvitriol Sulfas ferri; die mit der Schwefelſaͤure erzeugten heißen Sulfites, z. B. Stahls Schwefelſalz Sulfis potaſſae, die Schwefellebern Sulfureta (Sulfuaes).
Gren ſyſtematiſches Handbuch der geſ. Chemie. I. Theil, §. 639 u. f.
Vitriolſaure Luft, ſ. Gas, vitriolſaures.
Vollmond, Plenilunium, Pleine Lune.
Dieſen Namen giebt man der Erſcheinung der voͤllig erleuchteten Mondſcheibe, oft auch der Zeit, da wir dieſe Erſcheinung ſehen, ſ. Mondphaſen.
Die Mondſcheibe erſcheint uns ganz erleuchtet, wenn der Mond unſerm Auge gerade eben diejenige Helfte ſeiner Kugel zuwendet, die in dieſem Augenblicke auch gegen die Sonne gekehrt iſt, wie in der Stellung bey c Taf. XVII. Fig. 58. In dieſer Stellung wird er von T aus, oder von der Erde, der Sonne S gegenuͤber, d. i. in Oppoſition mit der Sonne geſehen. Er geht alsdann auf, wenn die
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ausmache. Andere glaubten ſie mit der Natur des Feuers verwandt, weil ſie alle Aetz- und Aufloͤſungskraft uͤberhaupt dem Feuer, oder dem Kauſtikum, zuſchrieben. In der neuern Chymie hat man ſie mehrentheils fuͤr einen eignen, ſehr einfachen, Stof gehalten, bis erſt ſeit kurzem das antiphlogiſtiſche Syſtem einen andern Begrif von ihr angenommen, und ſie fuͤr eine Zuſammenſetzung aus Schwefel und Sauerſtof erklaͤrt hat. Dem zufolge ſoll der Schwefel noch ein einſacherer Stof, als dieſe Saͤure, ſeyn, die man ſonſt allgemein fuͤr eine der einfachſten Subſtanzen anerkannte.
Nach der neuern Nomenclatur dieſes Syſtems heißt die Vitriolſaͤure Acidum ſulfuricum (Acide ſulfurique), da hingegen die fluͤchtige Schwefelſaͤure, welche des Sauerſtofs mehr beraubt und mit Waſſer verbunden ſeyn ſoll, Acidum ſulfuroſum (Acide ſulfureux) genannt wird. Die mit der Vitriolſaͤure gebildeten Neutral- und Mittelſalze bekommen den Namen Sulfates, z. B. der vitrioliſirte Weinſtein Sulſas potaſſae, der Eiſenvitriol Sulfas ferri; die mit der Schwefelſaͤure erzeugten heißen Sulfites, z. B. Stahls Schwefelſalz Sulfis potaſſae, die Schwefellebern Sulfureta (Sulfuaes).
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, Art. Vitriolſaͤure.
Gren ſyſtematiſches Handbuch der geſ. Chemie. I. Theil, §. 639 u. f.
Vitriolſaure Luft, ſ. Gas, vitriolſaures.
Vollmond, Plenilunium, Pleine Lune.
Dieſen Namen giebt man der Erſcheinung der voͤllig erleuchteten Mondſcheibe, oft auch der Zeit, da wir dieſe Erſcheinung ſehen, ſ. Mondphaſen.
Die Mondſcheibe erſcheint uns ganz erleuchtet, wenn der Mond unſerm Auge gerade eben diejenige Helfte ſeiner Kugel zuwendet, die in dieſem Augenblicke auch gegen die Sonne gekehrt iſt, wie in der Stellung bey c Taf. XVII. Fig. 58. In dieſer Stellung wird er von T aus, oder von der Erde, der Sonne S gegenuͤber, d. i. in Oppoſition mit der Sonne geſehen. Er geht alsdann auf, wenn die
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/503>, abgerufen am 22.11.2024.
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