Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Nimmt man auf der wagrechten Seite des Brets DN, Nn, nn gleich groß, so werden die lothrechten Linien NM, nm, [fremdsprachliches Material] , wie 1, 4, 9 wachsen; und wenn Dp=AE genommen wird, so wird nach den Eigenschaften der Parabel [fremdsprachliches Material] =2AE seyn. Daher werden die Abtheilungen DN=Nn=2/3AE; DP=1/9AE; Dp=4/9AE, woraus sich die Punkte M, m, leicht ergeben. Eine solche parabolische Maschine beschreibt 'sGravesande (Physices elem. mathem. Lugd. Bat. 1725. 4maj. To. I. c. 20. Tab. XIII.). Der Widerstand der Luft ändert freylich im Erfolge etwas ab, daher man die Ringe groß, die Kugel hingegen klein und schwer machen muß. Die Zeit t, in welcher der parabolische Bogen DM zurückgelegt wird, ist (weil NM=gt)=sqrt(Dp/g); und für die Geschwindigkeit v an der Stelle M findet man aus der Formel vdt=ds nach gehöriger Berechnung Schiefer Wurf. Wird ein Körper vom Boden A, Taf. XXVII. Fig. 90., nicht in der Horizontallinie AB, sondern nach der Richtung AN, die mit AB den schiefen Winkel NAB = a macht, und mit der anfänglichen Geschwindigkeit = k geworfen; so läßt sich diese Geschwindigkeit in eine horizontale nach AQ, und eine verticale nach QN zerlegen. Jene ist = k . cos. a; diese = k . sin a, s. Zerlegung der Kräfte und Bewegungen. Auf jene wirkt die Schwere gar nicht; sie bleibt also ungeändert, und der Körper wird in der Zeit t, in der er mit der Geschwindigkeit k nach N gelangt seyn würde, horizontal eben so weit fortgerückt seyn, als wenn die Schwere gar nicht gewirkt hätte, d. h. er wird sich am Ende der Zeit t in der Verticallinie
Nimmt man auf der wagrechten Seite des Brets DN, Nn, nν gleich groß, ſo werden die lothrechten Linien NM, nm, [fremdsprachliches Material] , wie 1, 4, 9 wachſen; und wenn Dπ=AE genommen wird, ſo wird nach den Eigenſchaften der Parabel [fremdsprachliches Material] =2AE ſeyn. Daher werden die Abtheilungen DN=Nn=2/3AE; DP=1/9AE; Dp=4/9AE, woraus ſich die Punkte M, m, leicht ergeben. Eine ſolche paraboliſche Maſchine beſchreibt 'sGraveſande (Phyſices elem. mathem. Lugd. Bat. 1725. 4maj. To. I. c. 20. Tab. XIII.). Der Widerſtand der Luft aͤndert freylich im Erfolge etwas ab, daher man die Ringe groß, die Kugel hingegen klein und ſchwer machen muß. Die Zeit t, in welcher der paraboliſche Bogen DM zuruͤckgelegt wird, iſt (weil NM=gt)=√(Dp/g); und fuͤr die Geſchwindigkeit v an der Stelle M findet man aus der Formel vdt=ds nach gehoͤriger Berechnung Schiefer Wurf. Wird ein Koͤrper vom Boden A, Taf. XXVII. Fig. 90., nicht in der Horizontallinie AB, ſondern nach der Richtung AN, die mit AB den ſchiefen Winkel NAB = α macht, und mit der anfaͤnglichen Geſchwindigkeit = k geworfen; ſo laͤßt ſich dieſe Geſchwindigkeit in eine horizontale nach AQ, und eine verticale nach QN zerlegen. Jene iſt = k . coſ. α; dieſe = k . ſin α, ſ. Zerlegung der Kraͤfte und Bewegungen. Auf jene wirkt die Schwere gar nicht; ſie bleibt alſo ungeaͤndert, und der Koͤrper wird in der Zeit t, in der er mit der Geſchwindigkeit k nach N gelangt ſeyn wuͤrde, horizontal eben ſo weit fortgeruͤckt ſeyn, als wenn die Schwere gar nicht gewirkt haͤtte, d. h. er wird ſich am Ende der Zeit t in der Verticallinie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0840" xml:id="P.4.830" n="830"/><lb/> halbe Parabel <hi rendition="#aq">DMm</hi><foreign xml:lang="grc">μ</foreign> vom Scheitel <hi rendition="#aq">D</hi> und vom Parameter <hi rendition="#aq">4AE</hi> gezeichnet iſt, ſo wird die herabfallende Kugel von <hi rendition="#aq">D</hi> aus den Weg nehmen, den dieſe Parabel vorzeichnet, und wenn man bey <hi rendition="#aq">M, m,</hi> <foreign xml:lang="grc">μ</foreign>, Ringe anbringt, ſo wird ſie durch dieſelben hindurchfliegen.</p> <p>Nimmt man auf der wagrechten Seite des Brets <hi rendition="#aq">DN, Nn, n</hi><foreign xml:lang="grc">ν</foreign> gleich groß, ſo werden die lothrechten Linien <hi rendition="#aq">NM, nm,</hi> <foreign xml:lang="grc"><gap reason="fm"/><note type="editorial">nm</note></foreign>, wie 1, 4, 9 wachſen; und wenn <hi rendition="#aq">D</hi><foreign xml:lang="grc">π</foreign>=<hi rendition="#aq">AE</hi> genommen wird, ſo wird nach den Eigenſchaften der Parabel <foreign xml:lang="grc"><gap reason="fm"/><note type="editorial">pm</note></foreign>=<hi rendition="#aq">2AE</hi> ſeyn. Daher werden die Abtheilungen <hi rendition="#aq">DN=Nn=2/3AE; DP=1/9AE; Dp=4/9AE,</hi> woraus ſich die Punkte <hi rendition="#aq">M, m,</hi> leicht ergeben. Eine ſolche paraboliſche Maſchine beſchreibt <hi rendition="#b">'sGraveſande</hi> (<hi rendition="#aq">Phyſices elem. mathem. Lugd. Bat. 1725. 4maj. To. I. c. 20. Tab. XIII.</hi>). Der Widerſtand der Luft aͤndert freylich im Erfolge etwas ab, daher man die Ringe groß, die Kugel hingegen klein und ſchwer machen muß.</p> <p>Die <hi rendition="#b">Zeit</hi> <hi rendition="#aq">t,</hi> in welcher der paraboliſche Bogen <hi rendition="#aq">DM</hi> zuruͤckgelegt wird, iſt (weil <hi rendition="#aq">NM=gt)=√(Dp/g);</hi> und fuͤr die <hi rendition="#b">Geſchwindigkeit</hi> <hi rendition="#aq">v</hi> an der Stelle <hi rendition="#aq">M</hi> findet man aus der Formel <hi rendition="#aq">vdt=ds</hi> nach gehoͤriger Berechnung <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Schiefer Wurf.</hi></hi></p> <p>Wird ein Koͤrper vom Boden <hi rendition="#aq">A,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Fig. 90., nicht in der Horizontallinie <hi rendition="#aq">AB,</hi> ſondern nach der Richtung <hi rendition="#aq">AN,</hi> die mit <hi rendition="#aq">AB</hi> den ſchiefen Winkel <hi rendition="#aq">NAB</hi> = <foreign xml:lang="grc">α</foreign> macht, und mit der anfaͤnglichen Geſchwindigkeit = <hi rendition="#aq">k</hi> geworfen; ſo laͤßt ſich dieſe Geſchwindigkeit in eine horizontale nach <hi rendition="#aq">AQ,</hi> und eine verticale nach <hi rendition="#aq">QN</hi> zerlegen. Jene iſt = <hi rendition="#aq">k . coſ.</hi> <foreign xml:lang="grc">α</foreign>; dieſe = <hi rendition="#aq">k . ſin</hi> <foreign xml:lang="grc">α</foreign>, <hi rendition="#b">ſ. Zerlegung der Kraͤfte und Bewegungen.</hi> Auf jene wirkt die Schwere gar nicht; ſie bleibt alſo ungeaͤndert, und der Koͤrper wird in der Zeit <hi rendition="#aq">t,</hi> in der er mit der Geſchwindigkeit <hi rendition="#aq">k</hi> nach <hi rendition="#aq">N</hi> gelangt ſeyn wuͤrde, horizontal eben ſo weit fortgeruͤckt ſeyn, als wenn die Schwere gar nicht gewirkt haͤtte, d. h. er wird ſich am Ende der Zeit <hi rendition="#aq">t</hi> in der Verticallinie<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [830/0840]
halbe Parabel DMmμ vom Scheitel D und vom Parameter 4AE gezeichnet iſt, ſo wird die herabfallende Kugel von D aus den Weg nehmen, den dieſe Parabel vorzeichnet, und wenn man bey M, m, μ, Ringe anbringt, ſo wird ſie durch dieſelben hindurchfliegen.
Nimmt man auf der wagrechten Seite des Brets DN, Nn, nν gleich groß, ſo werden die lothrechten Linien NM, nm, _ , wie 1, 4, 9 wachſen; und wenn Dπ=AE genommen wird, ſo wird nach den Eigenſchaften der Parabel _ =2AE ſeyn. Daher werden die Abtheilungen DN=Nn=2/3AE; DP=1/9AE; Dp=4/9AE, woraus ſich die Punkte M, m, leicht ergeben. Eine ſolche paraboliſche Maſchine beſchreibt 'sGraveſande (Phyſices elem. mathem. Lugd. Bat. 1725. 4maj. To. I. c. 20. Tab. XIII.). Der Widerſtand der Luft aͤndert freylich im Erfolge etwas ab, daher man die Ringe groß, die Kugel hingegen klein und ſchwer machen muß.
Die Zeit t, in welcher der paraboliſche Bogen DM zuruͤckgelegt wird, iſt (weil NM=gt)=√(Dp/g); und fuͤr die Geſchwindigkeit v an der Stelle M findet man aus der Formel vdt=ds nach gehoͤriger BerechnungSchiefer Wurf.
Wird ein Koͤrper vom Boden A, Taf. XXVII. Fig. 90., nicht in der Horizontallinie AB, ſondern nach der Richtung AN, die mit AB den ſchiefen Winkel NAB = α macht, und mit der anfaͤnglichen Geſchwindigkeit = k geworfen; ſo laͤßt ſich dieſe Geſchwindigkeit in eine horizontale nach AQ, und eine verticale nach QN zerlegen. Jene iſt = k . coſ. α; dieſe = k . ſin α, ſ. Zerlegung der Kraͤfte und Bewegungen. Auf jene wirkt die Schwere gar nicht; ſie bleibt alſo ungeaͤndert, und der Koͤrper wird in der Zeit t, in der er mit der Geſchwindigkeit k nach N gelangt ſeyn wuͤrde, horizontal eben ſo weit fortgeruͤckt ſeyn, als wenn die Schwere gar nicht gewirkt haͤtte, d. h. er wird ſich am Ende der Zeit t in der Verticallinie
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