von der Vorderseite erleuchtet werden müssen, durch die Zauberlaterne auszubilden. Er stellt einen Hohlspiegel, der, wie bey den Teleskopen, in der Mitte durchlöchert ist, vor den Gegenstand, und mehrere Lichter zwischen beyde so, daß der Spiegel die Erleuchtung auf den Gegenstand wirft, dessen Punkte die Stralen durch das Loch des Spiegels auf die Gläser senden. Die Lichter müssen aber nahe an der Fläche des Spiegels, und nicht vor dem Loche stehen, damit von ihnen keine geraden Stralen durch das Loch auf die Gläser fallen, weil sich sonst die umgekehrten Lichtflammen mit abbilden würden. Nach Eulers Vorschlage erfordern größere Gegenstände auch größere nach andern Verhältnissen gebaute Werkzeuge, daher er vier Sorten derselben für Objecte von 6 Fuß, 1 Fuß, 2 Zoll und 2 Linien zu verfertigen anräth. Mehrere Einrichtungen, undurchsichtige Gegenstände zu erleuchten, die mit gehöriger Abänderung auch zur Zauberlaterne brauchbar sind, findet man beym Worte Sonnenmikroskop.
Daß übrigens schon Porta undurchsichtige Bilder, durch Sonnenlicht von der Vorderseite erleuchtet, in der Camera obscura dargestellt hat, wird war beym Worte Zimmer, verfinstertes, finden. Das man eigentlich schon die Anlage zu einem opake solar microscope. Aus der Camera obscura entstand die Zauberlaterne, aus dieser das Sonnenmikroskop, welches endlich wieder zu undurchsichtigen Gegenständen geschickt gemacht ward. So laufen die Erfindungen im Kreise um.
Smith's Lehrbegrif der Optik, durch Kästner, S. 347.
Priestley Geschichte der Optik, durch Klügel, S. 100. u. 528.
Brisson Dict. rais. de Physique, Art. Lanterne magique.
Eine Vorrichtung, welche den Unerfahrnen glauben macht, er sehe durch undurchsichtige Körper.
In dem hohlen Kästchen BDGI, Taf. XXVII. Fig. 93. sind inwendig vier Planspiegel BC, DE, FG, HI so angebracht,
von der Vorderſeite erleuchtet werden muͤſſen, durch die Zauberlaterne auszubilden. Er ſtellt einen Hohlſpiegel, der, wie bey den Teleſkopen, in der Mitte durchloͤchert iſt, vor den Gegenſtand, und mehrere Lichter zwiſchen beyde ſo, daß der Spiegel die Erleuchtung auf den Gegenſtand wirft, deſſen Punkte die Stralen durch das Loch des Spiegels auf die Glaͤſer ſenden. Die Lichter muͤſſen aber nahe an der Flaͤche des Spiegels, und nicht vor dem Loche ſtehen, damit von ihnen keine geraden Stralen durch das Loch auf die Glaͤſer fallen, weil ſich ſonſt die umgekehrten Lichtflammen mit abbilden wuͤrden. Nach Eulers Vorſchlage erfordern groͤßere Gegenſtaͤnde auch groͤßere nach andern Verhaͤltniſſen gebaute Werkzeuge, daher er vier Sorten derſelben fuͤr Objecte von 6 Fuß, 1 Fuß, 2 Zoll und 2 Linien zu verfertigen anraͤth. Mehrere Einrichtungen, undurchſichtige Gegenſtaͤnde zu erleuchten, die mit gehoͤriger Abaͤnderung auch zur Zauberlaterne brauchbar ſind, findet man beym Worte Sonnenmikroſkop.
Daß uͤbrigens ſchon Porta undurchſichtige Bilder, durch Sonnenlicht von der Vorderſeite erleuchtet, in der Camera obſcura dargeſtellt hat, wird war beym Worte Zimmer, verfinſtertes, finden. Das man eigentlich ſchon die Anlage zu einem opake ſolar microſcope. Aus der Camera obſcura entſtand die Zauberlaterne, aus dieſer das Sonnenmikroſkop, welches endlich wieder zu undurchſichtigen Gegenſtaͤnden geſchickt gemacht ward. So laufen die Erfindungen im Kreiſe um.
Smith's Lehrbegrif der Optik, durch Kaͤſtner, S. 347.
Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel, S. 100. u. 528.
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, Art. Lanterne magique.
Eine Vorrichtung, welche den Unerfahrnen glauben macht, er ſehe durch undurchſichtige Koͤrper.
In dem hohlen Kaͤſtchen BDGI, Taf. XXVII. Fig. 93. ſind inwendig vier Planſpiegel BC, DE, FG, HI ſo angebracht,
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von der Vorderſeite erleuchtet werden muͤſſen, durch die Zauberlaterne auszubilden. Er ſtellt einen Hohlſpiegel, der, wie bey den Teleſkopen, in der Mitte durchloͤchert iſt, vor den Gegenſtand, und mehrere Lichter zwiſchen beyde ſo, daß der Spiegel die Erleuchtung auf den Gegenſtand wirft, deſſen Punkte die Stralen durch das Loch des Spiegels auf die Glaͤſer ſenden. Die Lichter muͤſſen aber nahe an der Flaͤche des Spiegels, und nicht vor dem Loche ſtehen, damit von ihnen keine geraden Stralen durch das Loch auf die Glaͤſer fallen, weil ſich ſonſt die umgekehrten Lichtflammen mit abbilden wuͤrden. Nach Eulers Vorſchlage erfordern groͤßere Gegenſtaͤnde auch groͤßere nach andern Verhaͤltniſſen gebaute Werkzeuge, daher er vier Sorten derſelben fuͤr Objecte von 6 Fuß, 1 Fuß, 2 Zoll und 2 Linien zu verfertigen anraͤth. Mehrere Einrichtungen, undurchſichtige Gegenſtaͤnde zu erleuchten, die mit gehoͤriger Abaͤnderung auch zur Zauberlaterne brauchbar ſind, findet man beym Worte Sonnenmikroſkop.
Daß uͤbrigens ſchon Porta undurchſichtige Bilder, durch Sonnenlicht von der Vorderſeite erleuchtet, in der Camera obſcura dargeſtellt hat, wird war beym Worte Zimmer, verfinſtertes, finden. Das man eigentlich ſchon die Anlage zu einem opake ſolar microſcope. Aus der Camera obſcura entſtand die Zauberlaterne, aus dieſer das Sonnenmikroſkop, welches endlich wieder zu undurchſichtigen Gegenſtaͤnden geſchickt gemacht ward. So laufen die Erfindungen im Kreiſe um.
Smith's Lehrbegrif der Optik, durch Kaͤſtner, S. 347.
Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel, S. 100. u. 528.
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, Art. Lanterne magique.
Zauberperſpectiv, magiſches Perſpectiv, Tubus magicus, Teleſcopium magicum, Lunette magique.
Eine Vorrichtung, welche den Unerfahrnen glauben macht, er ſehe durch undurchſichtige Koͤrper.
In dem hohlen Kaͤſtchen BDGI, Taf. XXVII. Fig. 93. ſind inwendig vier Planſpiegel BC, DE, FG, HI ſo angebracht,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 845. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/855>, abgerufen am 23.11.2024.
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