steht, die in den Hals aufsteigen, und den Raum der verschluckten Luft ersetzen kan. Herr Reboul giebt hierzu dem Quecksilber den Vorzug, und bedient sich eines cylindrischen Gefäßes oder Etuis von dichtem Holze, das bis zu einer Tiefe von etwa 5 Zoll eine viereckigte Höhlung hat, worein der viereckigte Kopf der Schraube ohne merkliches Reiben gut paßt. Diese viereckigte Höhlung wird fast ganz mit Quecksilber gefüllt, und hierauf das Ende des Eudiometers hineingestellt, nachdem das Verbrennen völlig vorüber, und alles wieder abgekühlt ist. Vermittelst des Schlüssels kan man dann die Schraube leicht losmachen. Das Quecksilber tritt nun sogleich in der Röhre in die Höhe. Man muß dann das Eudiometer in das Quecksilbergefäß tiefer einsenken, damit die Flüßigkeit in der Röhre mit der außerhalb der Röhre in einerley wagrechter Ebne stehe. Die Scale zeigt nun sogleich die Menge der verschluckten Lebensluft an, welche dem Volumen des in den Kolben getretenen Quecksilbers gleich ist.
Herr Reboul erzählt, er habe nachher das Instrument in seiner Construction noch einfacher, und zu Untersuchung aller luftförmigen Flüßigkeiten geschickter zu machen gesucht. Er habe in dieser Absicht eine Kugel an eine ganz kurze, aber weitere, Glasröhre geblasen, die Scale ganz weggelassen, und die Quantität der zersetzten Lebensluft durch Abwiegen des in das Eudiometer getretenen Quecksilbers bestimmt.
Beschreibung eines atmosphärischen Eudiometers von Herrn Heinr. Reboul, aus den Annales de Chemie To. XIII. p. 38. sqq. übers. in Grens Neuem Journ. der Physik. B. I. S. 374. u. f. Gas, mephitisches. Zu Th. II. S. 392 u. f.
Nach Abernetty(Surgical and physiological Essays, London, 1793. II. To. 8. maj.Joh. Abernetty chirurg. u. physiolog. Versuche, übers. mit Anm. v. I. D. Brandis. Leipzig, 1795. 8.) ist auch das Product der unmerklichen Ausdünstung des menschlichen Körpers größtentheils Luftsäure oder kohlengesäuertes Gas. Die Hand, unter den
ſteht, die in den Hals aufſteigen, und den Raum der verſchluckten Luft erſetzen kan. Herr Reboul giebt hierzu dem Queckſilber den Vorzug, und bedient ſich eines cylindriſchen Gefaͤßes oder Etuis von dichtem Holze, das bis zu einer Tiefe von etwa 5 Zoll eine viereckigte Hoͤhlung hat, worein der viereckigte Kopf der Schraube ohne merkliches Reiben gut paßt. Dieſe viereckigte Hoͤhlung wird faſt ganz mit Queckſilber gefuͤllt, und hierauf das Ende des Eudiometers hineingeſtellt, nachdem das Verbrennen voͤllig voruͤber, und alles wieder abgekuͤhlt iſt. Vermittelſt des Schluͤſſels kan man dann die Schraube leicht losmachen. Das Queckſilber tritt nun ſogleich in der Roͤhre in die Hoͤhe. Man muß dann das Eudiometer in das Queckſilbergefaͤß tiefer einſenken, damit die Fluͤßigkeit in der Roͤhre mit der außerhalb der Roͤhre in einerley wagrechter Ebne ſtehe. Die Scale zeigt nun ſogleich die Menge der verſchluckten Lebensluft an, welche dem Volumen des in den Kolben getretenen Queckſilbers gleich iſt.
Herr Reboul erzaͤhlt, er habe nachher das Inſtrument in ſeiner Conſtruction noch einfacher, und zu Unterſuchung aller luftfoͤrmigen Fluͤßigkeiten geſchickter zu machen geſucht. Er habe in dieſer Abſicht eine Kugel an eine ganz kurze, aber weitere, Glasroͤhre geblaſen, die Scale ganz weggelaſſen, und die Quantitaͤt der zerſetzten Lebensluft durch Abwiegen des in das Eudiometer getretenen Queckſilbers beſtimmt.
Beſchreibung eines atmosphaͤriſchen Eudiometers von Herrn Heinr. Reboul, aus den Annales de Chemie To. XIII. p. 38. ſqq. uͤberſ. in Grens Neuem Journ. der Phyſik. B. I. S. 374. u. f. Gas, mephitiſches. Zu Th. II. S. 392 u. f.
Nach Abernetty(Surgical and phyſiological Eſſays, London, 1793. II. To. 8. maj.Joh. Abernetty chirurg. u. phyſiolog. Verſuche, uͤberſ. mit Anm. v. I. D. Brandis. Leipzig, 1795. 8.) iſt auch das Product der unmerklichen Ausduͤnſtung des menſchlichen Koͤrpers groͤßtentheils Luftſaͤure oder kohlengeſaͤuertes Gas. Die Hand, unter den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f1062"xml:id="P.5.1050"n="1050"/><lb/>ſteht, die in den Hals aufſteigen, und den Raum der verſchluckten Luft erſetzen kan. Herr <hirendition="#b">Reboul</hi> giebt hierzu dem Queckſilber den Vorzug, und bedient ſich eines cylindriſchen Gefaͤßes oder Etuis von dichtem Holze, das bis zu einer Tiefe von etwa 5 Zoll eine viereckigte Hoͤhlung hat, worein der viereckigte Kopf der Schraube ohne merkliches Reiben gut paßt. Dieſe viereckigte Hoͤhlung wird faſt ganz mit Queckſilber gefuͤllt, und hierauf das Ende des Eudiometers hineingeſtellt, nachdem das Verbrennen voͤllig voruͤber, und alles wieder abgekuͤhlt iſt. Vermittelſt des Schluͤſſels kan man dann die Schraube leicht losmachen. Das Queckſilber tritt nun ſogleich in der Roͤhre in die Hoͤhe. Man muß dann das Eudiometer in das Queckſilbergefaͤß tiefer einſenken, damit die Fluͤßigkeit in der Roͤhre mit der außerhalb der Roͤhre in einerley wagrechter Ebne ſtehe. Die Scale zeigt nun ſogleich die Menge der verſchluckten Lebensluft an, welche dem Volumen des in den Kolben getretenen Queckſilbers gleich iſt.</p><p>Herr <hirendition="#b">Reboul</hi> erzaͤhlt, er habe nachher das Inſtrument in ſeiner Conſtruction noch einfacher, und zu Unterſuchung aller luftfoͤrmigen Fluͤßigkeiten geſchickter zu machen geſucht. Er habe in dieſer Abſicht eine Kugel an eine ganz kurze, aber weitere, Glasroͤhre geblaſen, die Scale ganz weggelaſſen, und die Quantitaͤt der zerſetzten Lebensluft durch Abwiegen des in das Eudiometer getretenen Queckſilbers beſtimmt.</p><p>Beſchreibung eines atmosphaͤriſchen Eudiometers von Herrn <hirendition="#b">Heinr. Reboul,</hi> aus den <hirendition="#aq">Annales de Chemie To. XIII. p. 38. ſqq.</hi> uͤberſ. in <hirendition="#b">Grens</hi> Neuem Journ. der Phyſik. B. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 374. u. f. <hirendition="#c">Gas, mephitiſches. Zu Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 392 u. f.</hi></p><p>Nach <hirendition="#b">Abernetty</hi><hirendition="#aq">(Surgical and phyſiological Eſſays, London, 1793. II. To. 8. maj.</hi><hirendition="#b">Joh. Abernetty chirurg.</hi> u. phyſiolog. Verſuche, uͤberſ. mit Anm. v. <hirendition="#b">I. D. Brandis.</hi> Leipzig, 1795. 8.) iſt auch das Product der unmerklichen Ausduͤnſtung des menſchlichen Koͤrpers groͤßtentheils Luftſaͤure oder kohlengeſaͤuertes Gas. Die Hand, unter den<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1050/1062]
ſteht, die in den Hals aufſteigen, und den Raum der verſchluckten Luft erſetzen kan. Herr Reboul giebt hierzu dem Queckſilber den Vorzug, und bedient ſich eines cylindriſchen Gefaͤßes oder Etuis von dichtem Holze, das bis zu einer Tiefe von etwa 5 Zoll eine viereckigte Hoͤhlung hat, worein der viereckigte Kopf der Schraube ohne merkliches Reiben gut paßt. Dieſe viereckigte Hoͤhlung wird faſt ganz mit Queckſilber gefuͤllt, und hierauf das Ende des Eudiometers hineingeſtellt, nachdem das Verbrennen voͤllig voruͤber, und alles wieder abgekuͤhlt iſt. Vermittelſt des Schluͤſſels kan man dann die Schraube leicht losmachen. Das Queckſilber tritt nun ſogleich in der Roͤhre in die Hoͤhe. Man muß dann das Eudiometer in das Queckſilbergefaͤß tiefer einſenken, damit die Fluͤßigkeit in der Roͤhre mit der außerhalb der Roͤhre in einerley wagrechter Ebne ſtehe. Die Scale zeigt nun ſogleich die Menge der verſchluckten Lebensluft an, welche dem Volumen des in den Kolben getretenen Queckſilbers gleich iſt.
Herr Reboul erzaͤhlt, er habe nachher das Inſtrument in ſeiner Conſtruction noch einfacher, und zu Unterſuchung aller luftfoͤrmigen Fluͤßigkeiten geſchickter zu machen geſucht. Er habe in dieſer Abſicht eine Kugel an eine ganz kurze, aber weitere, Glasroͤhre geblaſen, die Scale ganz weggelaſſen, und die Quantitaͤt der zerſetzten Lebensluft durch Abwiegen des in das Eudiometer getretenen Queckſilbers beſtimmt.
Beſchreibung eines atmosphaͤriſchen Eudiometers von Herrn Heinr. Reboul, aus den Annales de Chemie To. XIII. p. 38. ſqq. uͤberſ. in Grens Neuem Journ. der Phyſik. B. I. S. 374. u. f. Gas, mephitiſches. Zu Th. II. S. 392 u. f.
Nach Abernetty (Surgical and phyſiological Eſſays, London, 1793. II. To. 8. maj. Joh. Abernetty chirurg. u. phyſiolog. Verſuche, uͤberſ. mit Anm. v. I. D. Brandis. Leipzig, 1795. 8.) iſt auch das Product der unmerklichen Ausduͤnſtung des menſchlichen Koͤrpers groͤßtentheils Luftſaͤure oder kohlengeſaͤuertes Gas. Die Hand, unter den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1050. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1062>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.