Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Herr I. B. Haas beschreibt (in Grens Journal der Physik, B. VII. S. 238 u. f.) noch einige Verbesserungen dieses Hurterischen Reisebarometers. Es kan mit selbigen sowohl stehend, als auch mit zusammengelegten drey Füßen hängend gebraucht werden. Die Hauptsache aber ist, daß der Behälter, der bey der vorigen Einrichtung offen blieb, bey dieser verschlossen ist, um das beschwerliche Aus - und Eingießen des Quecksilbers zu vermeiden. Dagegen muß nun aber die Gemeinschaft des Quecksilbers in der Röhre mit dem im Behältnisse abgeschnitten werden, wenn man das Instrument tragbar machen und versenden will. Zu dieser Absicht erhält der untere Theil des Behälters eine Feder, die, wenn das untere Ende der Barometerröhre verschlossen ist, auf die kleine Quecksilberfläche in der Röhre so wirkt, daß, wenn man das Barometer aufrecht hält und ziemlich stark rüttelt, nur sehr schwache Schläge gegen das obere Ende der Röhre zu hören sind. Diese Feder giebt auch der Ausdehnung und Verkürzung der Quecksilbersäule nach. An des Behälters oberer Fläche ist ein Schräubchen, dessen unteres Ende mit einem Stückchen Messing in Verbindung steht, welches eine kleine Oefnung verschließt, die an der obern Fläche an das Innere gebohrt ist. Wenn man nun das Barometer gebrauchen will, so dreht man zwey mit einander verbundene gekränzelte Kanten, die sich am Boden des Behälters befinden, so lange rechts, bis das Quecksilber in der Röhre aufhört zu sinken. Hernach schraubt man das oben erwähnte Schräubchen mit dem daran befindlichen Stückchen Messing aufwärts, und eröfnet dadurch der äußern Luft den Zutritt in den Behälter. Um nun der Quecksilberfläche in letzterm den gehörigen Stand zu geben, dreht man die gekränzelten Kanten rechts und links so lange, bis das Ende des Stäbchens, welches man jetzt in dem Loche des Behälters sieht, mit der Oberfläche desselben
Herr I. B. Haas beſchreibt (in Grens Journal der Phyſik, B. VII. S. 238 u. f.) noch einige Verbeſſerungen dieſes Hurteriſchen Reiſebarometers. Es kan mit ſelbigen ſowohl ſtehend, als auch mit zuſammengelegten drey Fuͤßen haͤngend gebraucht werden. Die Hauptſache aber iſt, daß der Behaͤlter, der bey der vorigen Einrichtung offen blieb, bey dieſer verſchloſſen iſt, um das beſchwerliche Aus - und Eingießen des Queckſilbers zu vermeiden. Dagegen muß nun aber die Gemeinſchaft des Queckſilbers in der Roͤhre mit dem im Behaͤltniſſe abgeſchnitten werden, wenn man das Inſtrument tragbar machen und verſenden will. Zu dieſer Abſicht erhaͤlt der untere Theil des Behaͤlters eine Feder, die, wenn das untere Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen iſt, auf die kleine Queckſilberflaͤche in der Roͤhre ſo wirkt, daß, wenn man das Barometer aufrecht haͤlt und ziemlich ſtark ruͤttelt, nur ſehr ſchwache Schlaͤge gegen das obere Ende der Roͤhre zu hoͤren ſind. Dieſe Feder giebt auch der Ausdehnung und Verkuͤrzung der Queckſilberſaͤule nach. An des Behaͤlters oberer Flaͤche iſt ein Schraͤubchen, deſſen unteres Ende mit einem Stuͤckchen Meſſing in Verbindung ſteht, welches eine kleine Oefnung verſchließt, die an der obern Flaͤche an das Innere gebohrt iſt. Wenn man nun das Barometer gebrauchen will, ſo dreht man zwey mit einander verbundene gekraͤnzelte Kanten, die ſich am Boden des Behaͤlters befinden, ſo lange rechts, bis das Queckſilber in der Roͤhre aufhoͤrt zu ſinken. Hernach ſchraubt man das oben erwaͤhnte Schraͤubchen mit dem daran befindlichen Stuͤckchen Meſſing aufwaͤrts, und eroͤfnet dadurch der aͤußern Luft den Zutritt in den Behaͤlter. Um nun der Queckſilberflaͤche in letzterm den gehoͤrigen Stand zu geben, dreht man die gekraͤnzelten Kanten rechts und links ſo lange, bis das Ende des Staͤbchens, welches man jetzt in dem Loche des Behaͤlters ſieht, mit der Oberflaͤche deſſelben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0137" xml:id="P.5.125" n="125"/><lb/> man beſonders bey ſich tragen. Außer der Simplicitaͤt und Sicherheit hat dieſes Inſtrument noch den Vorzug, daß es ſehr leicht iſt und wenig Raum einnimmt. Es wiegt nicht mehr, als vierthalb Pfund, da von den andern ſelbſt die leichteſten deren wenigſtens acht wiegen.</p> <p>Herr <hi rendition="#b">I. B. Haas</hi> beſchreibt (in <hi rendition="#b">Grens</hi> Journal der Phyſik, B. <hi rendition="#aq">VII.</hi> S. 238 u. f.) noch einige Verbeſſerungen dieſes Hurteriſchen Reiſebarometers. Es kan mit ſelbigen ſowohl ſtehend, als auch mit zuſammengelegten drey Fuͤßen haͤngend gebraucht werden. Die Hauptſache aber iſt, daß der Behaͤlter, der bey der vorigen Einrichtung offen blieb, bey dieſer verſchloſſen iſt, um das beſchwerliche Aus - und Eingießen des Queckſilbers zu vermeiden. Dagegen muß nun aber die Gemeinſchaft des Queckſilbers in der Roͤhre mit dem im Behaͤltniſſe abgeſchnitten werden, wenn man das Inſtrument tragbar machen und verſenden will.</p> <p>Zu dieſer Abſicht erhaͤlt der untere Theil des Behaͤlters eine Feder, die, wenn das untere Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen iſt, auf die kleine Queckſilberflaͤche in der Roͤhre ſo wirkt, daß, wenn man das Barometer aufrecht haͤlt und ziemlich ſtark ruͤttelt, nur ſehr ſchwache Schlaͤge gegen das obere Ende der Roͤhre zu hoͤren ſind. Dieſe Feder giebt auch der Ausdehnung und Verkuͤrzung der Queckſilberſaͤule nach. An des Behaͤlters oberer Flaͤche iſt ein Schraͤubchen, deſſen unteres Ende mit einem Stuͤckchen Meſſing in Verbindung ſteht, welches eine kleine Oefnung verſchließt, die an der obern Flaͤche an das Innere gebohrt iſt.</p> <p>Wenn man nun das Barometer gebrauchen will, ſo dreht man zwey mit einander verbundene gekraͤnzelte Kanten, die ſich am Boden des Behaͤlters befinden, ſo lange rechts, bis das Queckſilber in der Roͤhre aufhoͤrt zu ſinken. Hernach ſchraubt man das oben erwaͤhnte Schraͤubchen mit dem daran befindlichen Stuͤckchen Meſſing aufwaͤrts, und eroͤfnet dadurch der aͤußern Luft den Zutritt in den Behaͤlter. Um nun der Queckſilberflaͤche in letzterm den gehoͤrigen Stand zu geben, dreht man die gekraͤnzelten Kanten rechts und links ſo lange, bis das Ende des Staͤbchens, welches man jetzt in dem Loche des Behaͤlters ſieht, mit der Oberflaͤche deſſelben<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0137]
man beſonders bey ſich tragen. Außer der Simplicitaͤt und Sicherheit hat dieſes Inſtrument noch den Vorzug, daß es ſehr leicht iſt und wenig Raum einnimmt. Es wiegt nicht mehr, als vierthalb Pfund, da von den andern ſelbſt die leichteſten deren wenigſtens acht wiegen.
Herr I. B. Haas beſchreibt (in Grens Journal der Phyſik, B. VII. S. 238 u. f.) noch einige Verbeſſerungen dieſes Hurteriſchen Reiſebarometers. Es kan mit ſelbigen ſowohl ſtehend, als auch mit zuſammengelegten drey Fuͤßen haͤngend gebraucht werden. Die Hauptſache aber iſt, daß der Behaͤlter, der bey der vorigen Einrichtung offen blieb, bey dieſer verſchloſſen iſt, um das beſchwerliche Aus - und Eingießen des Queckſilbers zu vermeiden. Dagegen muß nun aber die Gemeinſchaft des Queckſilbers in der Roͤhre mit dem im Behaͤltniſſe abgeſchnitten werden, wenn man das Inſtrument tragbar machen und verſenden will.
Zu dieſer Abſicht erhaͤlt der untere Theil des Behaͤlters eine Feder, die, wenn das untere Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen iſt, auf die kleine Queckſilberflaͤche in der Roͤhre ſo wirkt, daß, wenn man das Barometer aufrecht haͤlt und ziemlich ſtark ruͤttelt, nur ſehr ſchwache Schlaͤge gegen das obere Ende der Roͤhre zu hoͤren ſind. Dieſe Feder giebt auch der Ausdehnung und Verkuͤrzung der Queckſilberſaͤule nach. An des Behaͤlters oberer Flaͤche iſt ein Schraͤubchen, deſſen unteres Ende mit einem Stuͤckchen Meſſing in Verbindung ſteht, welches eine kleine Oefnung verſchließt, die an der obern Flaͤche an das Innere gebohrt iſt.
Wenn man nun das Barometer gebrauchen will, ſo dreht man zwey mit einander verbundene gekraͤnzelte Kanten, die ſich am Boden des Behaͤlters befinden, ſo lange rechts, bis das Queckſilber in der Roͤhre aufhoͤrt zu ſinken. Hernach ſchraubt man das oben erwaͤhnte Schraͤubchen mit dem daran befindlichen Stuͤckchen Meſſing aufwaͤrts, und eroͤfnet dadurch der aͤußern Luft den Zutritt in den Behaͤlter. Um nun der Queckſilberflaͤche in letzterm den gehoͤrigen Stand zu geben, dreht man die gekraͤnzelten Kanten rechts und links ſo lange, bis das Ende des Staͤbchens, welches man jetzt in dem Loche des Behaͤlters ſieht, mit der Oberflaͤche deſſelben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |