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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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je mehr also Bestimmung und bestimmende Ursache erforderlich ist. Ich finde daher nichts natürlicher und den Vorstellungen von Trägheit der Materie angemessener, als da mehr Größe der Bewegung anzunehmen, und mehr Kraft vorauszusetzen, wo mehr träge Masse bewegt wird.

Daß ein Satz, worauf Männer von den erhabensten Talenten das vortrefliche Gebäude unserer Mechanik gegründet haben, ohne Sinn sey, ist, um das gelindeste zu sagen, ein sehr hartes Urtheil. Hätte man in einem und ebendemselben gleichgültigen Subjecte Grade der Gleichgültigkeit angenommen, so wäre dieses ohne Sinn. Wenn man aber bey verschiedenen gleichgültigen Subjecten da mehr Gleichgültiges sieht, und mehr Wirkung findet, wo mehr Subjecte vorhanden sind, so hat dieses einen sehr vernünftigen und einleuchtenden Sinn. Wenn außer der Kugel A noch die gleiche Kugel B eben so schnell, wie jene, bewegt wird, so denkt und sagt jeder unbefangene Mensch, es geschehe doppelt so viel, als wenn die Kugel A allein bewegt würde, d. i. die Größe der Bewegung sey im Verhältnisse der Massen. Das obige Urtheil möchte vielmehr den treffen, der hier in beyden Fällen gleichviel zu sehen behauptete.

Bewegungspunkt, s. Mittelpunktider Bewegung Th. III. S. 254. auch Ruhepunkt Th. III. S. 735.

Bimsstein, s. Vulkanische Producte

Th. IV. S. 526.

Bittersalzerde.

Zusatz zu Th. I. S. 360.

Der Name dieser Erde in der neuern Nomenclatur ist Magnesie, Bittererde; das Bittersalz heißt Sulfate ds magnesie, schwefelgesäuerte Bittererde (Girtanner).

Blendung.

Zus. zu Th. I. S. 364.

Der Regenbogenhaut des Auges (s. Auge, Th. I. S. 187) hat Hr. Sömmering (Hallers Grundriß der Physiologie; a. d. Lat. mit Anm. von Sömmering und Meckel. Berlin, 1788. 8. Cap. XV.) sehr schicklich den Namen der Blenduug beygelegt. Sie und die Pupille sind


je mehr alſo Beſtimmung und beſtimmende Urſache erforderlich iſt. Ich finde daher nichts natuͤrlicher und den Vorſtellungen von Traͤgheit der Materie angemeſſener, als da mehr Groͤße der Bewegung anzunehmen, und mehr Kraft vorauszuſetzen, wo mehr traͤge Maſſe bewegt wird.

Daß ein Satz, worauf Maͤnner von den erhabenſten Talenten das vortrefliche Gebaͤude unſerer Mechanik gegruͤndet haben, ohne Sinn ſey, iſt, um das gelindeſte zu ſagen, ein ſehr hartes Urtheil. Haͤtte man in einem und ebendemſelben gleichguͤltigen Subjecte Grade der Gleichguͤltigkeit angenommen, ſo waͤre dieſes ohne Sinn. Wenn man aber bey verſchiedenen gleichguͤltigen Subjecten da mehr Gleichguͤltiges ſieht, und mehr Wirkung findet, wo mehr Subjecte vorhanden ſind, ſo hat dieſes einen ſehr vernuͤnftigen und einleuchtenden Sinn. Wenn außer der Kugel A noch die gleiche Kugel B eben ſo ſchnell, wie jene, bewegt wird, ſo denkt und ſagt jeder unbefangene Menſch, es geſchehe doppelt ſo viel, als wenn die Kugel A allein bewegt wuͤrde, d. i. die Groͤße der Bewegung ſey im Verhaͤltniſſe der Maſſen. Das obige Urtheil moͤchte vielmehr den treffen, der hier in beyden Faͤllen gleichviel zu ſehen behauptete.

Bewegungspunkt, ſ. Mittelpunktider Bewegung Th. III. S. 254. auch Ruhepunkt Th. III. S. 735.

Bimsſtein, ſ. Vulkaniſche Producte

Th. IV. S. 526.

Bitterſalzerde.

Zuſatz zu Th. I. S. 360.

Der Name dieſer Erde in der neuern Nomenclatur iſt Magnéſie, Bittererde; das Bitterſalz heißt Sulfate ds magnéſie, ſchwefelgeſaͤuerte Bittererde (Girtanner).

Blendung.

Zuſ. zu Th. I. S. 364.

Der Regenbogenhaut des Auges (ſ. Auge, Th. I. S. 187) hat Hr. Soͤmmering (Hallers Grundriß der Phyſiologie; a. d. Lat. mit Anm. von Soͤmmering und Meckel. Berlin, 1788. 8. Cap. XV.) ſehr ſchicklich den Namen der Blenduug beygelegt. Sie und die Pupille ſind

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[156/0168] je mehr alſo Beſtimmung und beſtimmende Urſache erforderlich iſt. Ich finde daher nichts natuͤrlicher und den Vorſtellungen von Traͤgheit der Materie angemeſſener, als da mehr Groͤße der Bewegung anzunehmen, und mehr Kraft vorauszuſetzen, wo mehr traͤge Maſſe bewegt wird. Daß ein Satz, worauf Maͤnner von den erhabenſten Talenten das vortrefliche Gebaͤude unſerer Mechanik gegruͤndet haben, ohne Sinn ſey, iſt, um das gelindeſte zu ſagen, ein ſehr hartes Urtheil. Haͤtte man in einem und ebendemſelben gleichguͤltigen Subjecte Grade der Gleichguͤltigkeit angenommen, ſo waͤre dieſes ohne Sinn. Wenn man aber bey verſchiedenen gleichguͤltigen Subjecten da mehr Gleichguͤltiges ſieht, und mehr Wirkung findet, wo mehr Subjecte vorhanden ſind, ſo hat dieſes einen ſehr vernuͤnftigen und einleuchtenden Sinn. Wenn außer der Kugel A noch die gleiche Kugel B eben ſo ſchnell, wie jene, bewegt wird, ſo denkt und ſagt jeder unbefangene Menſch, es geſchehe doppelt ſo viel, als wenn die Kugel A allein bewegt wuͤrde, d. i. die Groͤße der Bewegung ſey im Verhaͤltniſſe der Maſſen. Das obige Urtheil moͤchte vielmehr den treffen, der hier in beyden Faͤllen gleichviel zu ſehen behauptete. Bewegungspunkt, ſ. Mittelpunktider Bewegung Th. III. S. 254. auch Ruhepunkt Th. III. S. 735. Bimsſtein, ſ. Vulkaniſche Producte Th. IV. S. 526. Bitterſalzerde. Zuſatz zu Th. I. S. 360. Der Name dieſer Erde in der neuern Nomenclatur iſt Magnéſie, Bittererde; das Bitterſalz heißt Sulfate ds magnéſie, ſchwefelgeſaͤuerte Bittererde (Girtanner). Blendung. Zuſ. zu Th. I. S. 364. Der Regenbogenhaut des Auges (ſ. Auge, Th. I. S. 187) hat Hr. Soͤmmering (Hallers Grundriß der Phyſiologie; a. d. Lat. mit Anm. von Soͤmmering und Meckel. Berlin, 1788. 8. Cap. XV.) ſehr ſchicklich den Namen der Blenduug beygelegt. Sie und die Pupille ſind

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/168>, abgerufen am 27.11.2024.