van Troostwyk und Deimann das Wasser durch sie zerlegt hätten. Vielleicht lasse sich auch hiezu der erstickende Dampf oder sogenannte Schwefelgeruch in den vom Blitze getroffenen Zimmern, und der eigne widrige Geruch rechnen, der sich zeige, wenn man behaarte oder befederte Thiere durch den elektrischen Schlag tödte, und der von dem Geruche gebrannter Haare oder Federn gänzlich verschieden sey. Diese Phänomene schienen auf chemische Verbindungen hinzuweisen; mithin könne auch wohl bey den Zersetzungen durch den elektrischen Funken chemische, nicht blos mechanische, Wirkung statt finden. An einer andern Stelle (Vorrede, S. XXXI.) setzt er hinzu, vielleicht werde uns bald ein Antiphlogistiker eine chemische Analyse der elektrischen Materie geben. Etwas wenigstens müsse hierinn von der neuen Chemie gethan werden, da man sich mit der bloßen Versicherung, daß die elektrische Materie blos mechanisch wirke, nicht länger befriedigen könne. Nach seinem Vorschlage sollte man sie aus Oxygene, Hydrogene und Calorique bestehen lassen.
Herr D. Gren (Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 1046.) äußert die Vermuthung, daß die Lichtmaterie, woraus nach seiner damaligen Meinung ein Theil des brennbaren Wesens besteht, nebst einem geringen Antheile von Säure, hauptsächlich das elektrische Fluidum bilden helfe, da doch bey allen Erregungen der ursprünglichen Elektricität ein brennstoffhaltiger Körper zugegen seyn müsse, das Amalgama am Reibzeuge wirklich unvollkommen verkalkt werde, und seinen metallischen Glanz endlich ganz verliere, mit demselben aber auch seiner Wirksamkeit beraubt werde, endlich aus dem eignen phosphorischen Geruch beym Elektrisiren auf die Gegenwart einer Säure sehr wahrscheinlich zu schließen sey.
Lichtenberg Zusätze zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturl. Sechste Aufl. Gött. 1794. 8. an mehrern Stellen.
Gothaisches Magazin für das Neuste aus der Physik u. Naturgeschichte, herausg. v. Lichtenberg, fortgesetzt von Voigt, haupts. IX. B. 2 St. S. 110 u. f.
Lampadius Versuche und Beobachtungen über die Luftelektricität
van Trooſtwyk und Deimann das Waſſer durch ſie zerlegt haͤtten. Vielleicht laſſe ſich auch hiezu der erſtickende Dampf oder ſogenannte Schwefelgeruch in den vom Blitze getroffenen Zimmern, und der eigne widrige Geruch rechnen, der ſich zeige, wenn man behaarte oder befederte Thiere durch den elektriſchen Schlag toͤdte, und der von dem Geruche gebrannter Haare oder Federn gaͤnzlich verſchieden ſey. Dieſe Phaͤnomene ſchienen auf chemiſche Verbindungen hinzuweiſen; mithin koͤnne auch wohl bey den Zerſetzungen durch den elektriſchen Funken chemiſche, nicht blos mechaniſche, Wirkung ſtatt finden. An einer andern Stelle (Vorrede, S. XXXI.) ſetzt er hinzu, vielleicht werde uns bald ein Antiphlogiſtiker eine chemiſche Analyſe der elektriſchen Materie geben. Etwas wenigſtens muͤſſe hierinn von der neuen Chemie gethan werden, da man ſich mit der bloßen Verſicherung, daß die elektriſche Materie blos mechaniſch wirke, nicht laͤnger befriedigen koͤnne. Nach ſeinem Vorſchlage ſollte man ſie aus Oxygene, Hydrogene und Calorique beſtehen laſſen.
Herr D. Gren (Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 1046.) aͤußert die Vermuthung, daß die Lichtmaterie, woraus nach ſeiner damaligen Meinung ein Theil des brennbaren Weſens beſteht, nebſt einem geringen Antheile von Saͤure, hauptſaͤchlich das elektriſche Fluidum bilden helfe, da doch bey allen Erregungen der urſpruͤnglichen Elektricitaͤt ein brennſtoffhaltiger Koͤrper zugegen ſeyn muͤſſe, das Amalgama am Reibzeuge wirklich unvollkommen verkalkt werde, und ſeinen metalliſchen Glanz endlich ganz verliere, mit demſelben aber auch ſeiner Wirkſamkeit beraubt werde, endlich aus dem eignen phosphoriſchen Geruch beym Elektriſiren auf die Gegenwart einer Saͤure ſehr wahrſcheinlich zu ſchließen ſey.
Lichtenberg Zuſaͤtze zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturl. Sechſte Aufl. Goͤtt. 1794. 8. an mehrern Stellen.
Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturgeſchichte, herausg. v. Lichtenberg, fortgeſetzt von Voigt, hauptſ. IX. B. 2 St. S. 110 u. f.
Lampadius Verſuche und Beobachtungen uͤber die Luftelektricitaͤt
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van Trooſtwyk und Deimann das Waſſer durch ſie zerlegt haͤtten. Vielleicht laſſe ſich auch hiezu der erſtickende Dampf oder ſogenannte Schwefelgeruch in den vom Blitze getroffenen Zimmern, und der eigne widrige Geruch rechnen, der ſich zeige, wenn man behaarte oder befederte Thiere durch den elektriſchen Schlag toͤdte, und der von dem Geruche gebrannter Haare oder Federn gaͤnzlich verſchieden ſey. Dieſe Phaͤnomene ſchienen auf chemiſche Verbindungen hinzuweiſen; mithin koͤnne auch wohl bey den Zerſetzungen durch den elektriſchen Funken chemiſche, nicht blos mechaniſche, Wirkung ſtatt finden. An einer andern Stelle (Vorrede, S. XXXI.) ſetzt er hinzu, vielleicht werde uns bald ein Antiphlogiſtiker eine chemiſche Analyſe der elektriſchen Materie geben. Etwas wenigſtens muͤſſe hierinn von der neuen Chemie gethan werden, da man ſich mit der bloßen Verſicherung, daß die elektriſche Materie blos mechaniſch wirke, nicht laͤnger befriedigen koͤnne. Nach ſeinem Vorſchlage ſollte man ſie aus Oxygene, Hydrogene und Calorique beſtehen laſſen.
Herr D. Gren (Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 1046.) aͤußert die Vermuthung, daß die Lichtmaterie, woraus nach ſeiner damaligen Meinung ein Theil des brennbaren Weſens beſteht, nebſt einem geringen Antheile von Saͤure, hauptſaͤchlich das elektriſche Fluidum bilden helfe, da doch bey allen Erregungen der urſpruͤnglichen Elektricitaͤt ein brennſtoffhaltiger Koͤrper zugegen ſeyn muͤſſe, das Amalgama am Reibzeuge wirklich unvollkommen verkalkt werde, und ſeinen metalliſchen Glanz endlich ganz verliere, mit demſelben aber auch ſeiner Wirkſamkeit beraubt werde, endlich aus dem eignen phosphoriſchen Geruch beym Elektriſiren auf die Gegenwart einer Saͤure ſehr wahrſcheinlich zu ſchließen ſey.
Lichtenberg Zuſaͤtze zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturl. Sechſte Aufl. Goͤtt. 1794. 8. an mehrern Stellen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/277>, abgerufen am 21.11.2024.
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