Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Ganz neuerlich aber hat Herr Cuthbertson im dritten Theile seiner Algemeene Eigenschappen van deElectriciteit (tot Amsteld. 1794. Die beyden ersten Theile erschienen schon 1782) unter andern wichtigen Entdeckungen auch die bekannt gemacht, daß die Wirkung der Flaschen ganz außerordentlich verstärkt wird, wenn man ihren unbelegten Theil etwas von Feuchtigkeit (damp) beschlagen läßt. Blos durch dieses Mittel war Herr Cuthbertson im Stande, mit einer Maschine von zwey Scheiben, jeder von 18 Zoll Durchmesser, und einer einzigen Flasche von 160 Quadratzoll (ungefähr 1 1/6 Quadratfuß) Belegung einen Zoll Eisendrath in Dunst, 3 Zoll davon in spinnwebenartige Flocken von Eisenkalk (wie bey der Batterie der großen Teylerischen Maschine) zu verwandeln, und 8 Zoll zu schmelzen. Mit der Scheibenmaschine von 24 Zoll und einer Batterie von 15 Quadratfuß belegten Glases konnte er so fast alle die großen Wirkungen hervorbringen, die van Marum mit seiner großen Maschine und 225 Quadratfuß Belegung erreicht hatte. Zu S. 292--299. Ueber die Ladung der Flaschen theilt Herr Cnthbertson noch folgende merkwürdige Entdeckungen mit. Eine größere Flasche ladet sich durch eben dieselbe Maschine nicht viel später, als eine kleinere. Eine von 5 1/2 Fuß Belegung zu laden, erforderte nur eine einzige Umdrehung der Maschine mehr, als eine gemeine von 160 Zollen, die doch schon allein mehrere erforderte. Im Sommer ertragen die Flaschen eine weit stärkere Ladung, als im Winter. Eine, die im Sommer 8 Zoll Drath schmolz, wollte nicht mehr, als 5, im Winter schmelzen, und zerbrach, wenn man sie stärker laden wollte. Hrn. Cuthbertsons|Normalflasche schlägt sich im Sommer los, wenn die Knöpfe der beyden Belegungen 3/4 Zoll aus einander stehen, ohne vorhergehendes Ausströmen von den Belegungen; im Winter aber zeigt sich dieses Ausströmen, selbst schon, ehe sie sich auf 1/2 Zoll losschlägt. Ueber die Ladung dicker Gläser finden sich schätzbare Bemerkungen und Versuche in Herrn Bohnenbergers Beyträgen
Ganz neuerlich aber hat Herr Cuthbertſon im dritten Theile ſeiner Algemeene Eigenſchappen van deElectriciteit (tot Amſteld. 1794. Die beyden erſten Theile erſchienen ſchon 1782) unter andern wichtigen Entdeckungen auch die bekannt gemacht, daß die Wirkung der Flaſchen ganz außerordentlich verſtaͤrkt wird, wenn man ihren unbelegten Theil etwas von Feuchtigkeit (damp) beſchlagen laͤßt. Blos durch dieſes Mittel war Herr Cuthbertſon im Stande, mit einer Maſchine von zwey Scheiben, jeder von 18 Zoll Durchmeſſer, und einer einzigen Flaſche von 160 Quadratzoll (ungefaͤhr 1 1/6 Quadratfuß) Belegung einen Zoll Eiſendrath in Dunſt, 3 Zoll davon in ſpinnwebenartige Flocken von Eiſenkalk (wie bey der Batterie der großen Teyleriſchen Maſchine) zu verwandeln, und 8 Zoll zu ſchmelzen. Mit der Scheibenmaſchine von 24 Zoll und einer Batterie von 15 Quadratfuß belegten Glaſes konnte er ſo faſt alle die großen Wirkungen hervorbringen, die van Marum mit ſeiner großen Maſchine und 225 Quadratfuß Belegung erreicht hatte. Zu S. 292—299. Ueber die Ladung der Flaſchen theilt Herr Cnthbertſon noch folgende merkwuͤrdige Entdeckungen mit. Eine groͤßere Flaſche ladet ſich durch eben dieſelbe Maſchine nicht viel ſpaͤter, als eine kleinere. Eine von 5 1/2 Fuß Belegung zu laden, erforderte nur eine einzige Umdrehung der Maſchine mehr, als eine gemeine von 160 Zollen, die doch ſchon allein mehrere erforderte. Im Sommer ertragen die Flaſchen eine weit ſtaͤrkere Ladung, als im Winter. Eine, die im Sommer 8 Zoll Drath ſchmolz, wollte nicht mehr, als 5, im Winter ſchmelzen, und zerbrach, wenn man ſie ſtaͤrker laden wollte. Hrn. Cuthbertſons|Normalflaſche ſchlaͤgt ſich im Sommer los, wenn die Knoͤpfe der beyden Belegungen 3/4 Zoll aus einander ſtehen, ohne vorhergehendes Ausſtroͤmen von den Belegungen; im Winter aber zeigt ſich dieſes Ausſtroͤmen, ſelbſt ſchon, ehe ſie ſich auf 1/2 Zoll losſchlaͤgt. Ueber die Ladung dicker Glaͤſer finden ſich ſchaͤtzbare Bemerkungen und Verſuche in Herrn Bohnenbergers Beytraͤgen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0424" xml:id="P.5.412" n="412"/><lb/> Flaſche, ohne vorher dieſen unbelegten Theil ſorgfaͤltig zu trocknen und abzuwiſchen.</p> <p>Ganz neuerlich aber hat Herr <hi rendition="#b">Cuthbertſon</hi> im dritten Theile ſeiner <hi rendition="#aq">Algemeene Eigenſchappen van deElectriciteit (tot Amſteld. 1794.</hi> Die beyden erſten Theile erſchienen ſchon 1782) unter andern wichtigen Entdeckungen auch die bekannt gemacht, daß die Wirkung der Flaſchen ganz außerordentlich verſtaͤrkt wird, wenn man ihren unbelegten Theil etwas von Feuchtigkeit <hi rendition="#aq">(damp)</hi> beſchlagen laͤßt. Blos durch dieſes Mittel war Herr <hi rendition="#b">Cuthbertſon</hi> im Stande, mit einer Maſchine von zwey Scheiben, jeder von 18 Zoll Durchmeſſer, und einer einzigen Flaſche von 160 Quadratzoll (ungefaͤhr 1 1/6 Quadratfuß) Belegung einen Zoll Eiſendrath in Dunſt, 3 Zoll davon in ſpinnwebenartige Flocken von Eiſenkalk (wie bey der Batterie der großen Teyleriſchen Maſchine) zu verwandeln, und 8 Zoll zu ſchmelzen. Mit der Scheibenmaſchine von 24 Zoll und einer Batterie von 15 Quadratfuß belegten Glaſes konnte er ſo faſt alle die großen Wirkungen hervorbringen, die <hi rendition="#b">van Marum</hi> mit ſeiner großen Maſchine und 225 Quadratfuß Belegung erreicht hatte.</p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 292—299. Ueber die Ladung der Flaſchen theilt Herr <hi rendition="#b">Cnthbertſon</hi> noch folgende merkwuͤrdige Entdeckungen mit. Eine groͤßere Flaſche ladet ſich durch eben dieſelbe Maſchine nicht viel ſpaͤter, als eine kleinere. Eine von 5 1/2 Fuß Belegung zu laden, erforderte nur eine einzige Umdrehung der Maſchine mehr, als eine gemeine von 160 Zollen, die doch ſchon allein mehrere erforderte.</p> <p>Im Sommer ertragen die Flaſchen eine weit ſtaͤrkere Ladung, als im Winter. Eine, die im Sommer 8 Zoll Drath ſchmolz, wollte nicht mehr, als 5, im Winter ſchmelzen, und zerbrach, wenn man ſie ſtaͤrker laden wollte. Hrn. <hi rendition="#b">Cuthbertſons</hi>|Normalflaſche ſchlaͤgt ſich im Sommer los, wenn die Knoͤpfe der beyden Belegungen 3/4 Zoll aus einander ſtehen, ohne vorhergehendes Ausſtroͤmen von den Belegungen; im Winter aber zeigt ſich dieſes Ausſtroͤmen, ſelbſt ſchon, ehe ſie ſich auf 1/2 Zoll losſchlaͤgt.</p> <p>Ueber die Ladung dicker Glaͤſer finden ſich ſchaͤtzbare Bemerkungen und Verſuche in Herrn <hi rendition="#b">Bohnenbergers</hi> Beytraͤgen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0424]
Flaſche, ohne vorher dieſen unbelegten Theil ſorgfaͤltig zu trocknen und abzuwiſchen.
Ganz neuerlich aber hat Herr Cuthbertſon im dritten Theile ſeiner Algemeene Eigenſchappen van deElectriciteit (tot Amſteld. 1794. Die beyden erſten Theile erſchienen ſchon 1782) unter andern wichtigen Entdeckungen auch die bekannt gemacht, daß die Wirkung der Flaſchen ganz außerordentlich verſtaͤrkt wird, wenn man ihren unbelegten Theil etwas von Feuchtigkeit (damp) beſchlagen laͤßt. Blos durch dieſes Mittel war Herr Cuthbertſon im Stande, mit einer Maſchine von zwey Scheiben, jeder von 18 Zoll Durchmeſſer, und einer einzigen Flaſche von 160 Quadratzoll (ungefaͤhr 1 1/6 Quadratfuß) Belegung einen Zoll Eiſendrath in Dunſt, 3 Zoll davon in ſpinnwebenartige Flocken von Eiſenkalk (wie bey der Batterie der großen Teyleriſchen Maſchine) zu verwandeln, und 8 Zoll zu ſchmelzen. Mit der Scheibenmaſchine von 24 Zoll und einer Batterie von 15 Quadratfuß belegten Glaſes konnte er ſo faſt alle die großen Wirkungen hervorbringen, die van Marum mit ſeiner großen Maſchine und 225 Quadratfuß Belegung erreicht hatte.
Zu S. 292—299. Ueber die Ladung der Flaſchen theilt Herr Cnthbertſon noch folgende merkwuͤrdige Entdeckungen mit. Eine groͤßere Flaſche ladet ſich durch eben dieſelbe Maſchine nicht viel ſpaͤter, als eine kleinere. Eine von 5 1/2 Fuß Belegung zu laden, erforderte nur eine einzige Umdrehung der Maſchine mehr, als eine gemeine von 160 Zollen, die doch ſchon allein mehrere erforderte.
Im Sommer ertragen die Flaſchen eine weit ſtaͤrkere Ladung, als im Winter. Eine, die im Sommer 8 Zoll Drath ſchmolz, wollte nicht mehr, als 5, im Winter ſchmelzen, und zerbrach, wenn man ſie ſtaͤrker laden wollte. Hrn. Cuthbertſons|Normalflaſche ſchlaͤgt ſich im Sommer los, wenn die Knoͤpfe der beyden Belegungen 3/4 Zoll aus einander ſtehen, ohne vorhergehendes Ausſtroͤmen von den Belegungen; im Winter aber zeigt ſich dieſes Ausſtroͤmen, ſelbſt ſchon, ehe ſie ſich auf 1/2 Zoll losſchlaͤgt.
Ueber die Ladung dicker Glaͤſer finden ſich ſchaͤtzbare Bemerkungen und Verſuche in Herrn Bohnenbergers Beytraͤgen
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