und 16, stieg bis 6 Uhr auf 27, bis 10 Uhr auf 31, erhielt sich auf diesem Maximum bis 2 Uhr, nahm bis |4 Uhr auf 24, bis 6 Uhr auf 18 1/2, bis 8 Uhr auf 5 1/2 ab. Zu Chamouny war die Farbe früh um 4 Uhr 14 1/2, und stieg langsam bis 11 Uhr auf 18--19. So erhielt sie sich den Nachmittag bis 6 Uhr, und nahm bis 8 Uhr auf 16 ab. Zu Genf stieg sie früh von 6 bis 8 Uhr von 15 bis 21, erreichte um 10 Uhr das Maximum bey 22 1/2, und fiel von 4 bis 6 Uhr von 20 auf 16.
Man wird bey diesen Beobachtungen mehr Uebereinstimmnng zwischen dem Geant und Genf, als zwischen dem Geant und Chamouni bemerken. Das dunkelste Blau des Himmels war auf dem Berge 37, zu Chamouni 24, und zu Genf 26 1/2. Hiedurch bestätigt sich, daß es mehr Dünste am Zenith eines Thals, als am Zenith einer Ebene giebt, weil sie sich dort nicht blos vom Boden des Thals, sondern auch von den Seiten der umgebenden Berge erheben.
Im Jahre 1787 hatte Hr. de Saussure den Montblanc bestiegen, und daseibst den Himmel von einer Farbe gefunden, welche mit Num. 39 des Kyanometers übereinstimmte. Dieser düstre Teint kömmt von einer außerordentlichen Dünne und Durchsichtigkeit der Luft her, welche nicht verstattet, viel Stralen zu reflectiren, so daß man gleichsam die Schwärze der leeren Himmelräume durchscheinen sieht; die wahre Farbe der Luft schätzt Hr. de S. um 34, welches Blau sehr lebhaft, rein und ohne Beymischung von Schwarz ist.
Am Horizonte fand man die Farbe stets sehr blaß, um den Mittag noch am dunkelsten. Auf dem Geant stieg sie von 4 Uhr früh bis Mittags von 4 1/2 auf 11 1/2, und nahm Abends so ab, daß man um 8 Uhr gar keinen blauen Teint mehr wahrnehmen konnte, sondern der Himmel ganz roth oder gelblich schien. Zu Chamouni waren die Veränderungen weit unbeträchtlicher, indem die Farbe von früh 4 Uhr bis Mittag von 5 1/2 auf 9 stieg, und bis Abends 8 Uhr wieder auf 5 abnahm. Man kan aber zu Chamouni den eigentlichen Horizont nicht sehen, weil die Berge 4--5 Grad
und 16, ſtieg bis 6 Uhr auf 27, bis 10 Uhr auf 31, erhielt ſich auf dieſem Maximum bis 2 Uhr, nahm bis |4 Uhr auf 24, bis 6 Uhr auf 18 1/2, bis 8 Uhr auf 5 1/2 ab. Zu Chamouny war die Farbe fruͤh um 4 Uhr 14 1/2, und ſtieg langſam bis 11 Uhr auf 18—19. So erhielt ſie ſich den Nachmittag bis 6 Uhr, und nahm bis 8 Uhr auf 16 ab. Zu Genf ſtieg ſie fruͤh von 6 bis 8 Uhr von 15 bis 21, erreichte um 10 Uhr das Maximum bey 22 1/2, und fiel von 4 bis 6 Uhr von 20 auf 16.
Man wird bey dieſen Beobachtungen mehr Uebereinſtimmnng zwiſchen dem Geant und Genf, als zwiſchen dem Geant und Chamouni bemerken. Das dunkelſte Blau des Himmels war auf dem Berge 37, zu Chamouni 24, und zu Genf 26 1/2. Hiedurch beſtaͤtigt ſich, daß es mehr Duͤnſte am Zenith eines Thals, als am Zenith einer Ebene giebt, weil ſie ſich dort nicht blos vom Boden des Thals, ſondern auch von den Seiten der umgebenden Berge erheben.
Im Jahre 1787 hatte Hr. de Sauſſure den Montblanc beſtiegen, und daſeibſt den Himmel von einer Farbe gefunden, welche mit Num. 39 des Kyanometers uͤbereinſtimmte. Dieſer duͤſtre Teint koͤmmt von einer außerordentlichen Duͤnne und Durchſichtigkeit der Luft her, welche nicht verſtattet, viel Stralen zu reflectiren, ſo daß man gleichſam die Schwaͤrze der leeren Himmelraͤume durchſcheinen ſieht; die wahre Farbe der Luft ſchaͤtzt Hr. de S. um 34, welches Blau ſehr lebhaft, rein und ohne Beymiſchung von Schwarz iſt.
Am Horizonte fand man die Farbe ſtets ſehr blaß, um den Mittag noch am dunkelſten. Auf dem Geant ſtieg ſie von 4 Uhr fruͤh bis Mittags von 4 1/2 auf 11 1/2, und nahm Abends ſo ab, daß man um 8 Uhr gar keinen blauen Teint mehr wahrnehmen konnte, ſondern der Himmel ganz roth oder gelblich ſchien. Zu Chamouni waren die Veraͤnderungen weit unbetraͤchtlicher, indem die Farbe von fruͤh 4 Uhr bis Mittag von 5 1/2 auf 9 ſtieg, und bis Abends 8 Uhr wieder auf 5 abnahm. Man kan aber zu Chamouni den eigentlichen Horizont nicht ſehen, weil die Berge 4—5 Grad
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und 16, ſtieg bis 6 Uhr auf 27, bis 10 Uhr auf 31, erhielt ſich auf dieſem Maximum bis 2 Uhr, nahm bis |4 Uhr auf 24, bis 6 Uhr auf 18 1/2, bis 8 Uhr auf 5 1/2 ab. Zu Chamouny war die Farbe fruͤh um 4 Uhr 14 1/2, und ſtieg langſam bis 11 Uhr auf 18—19. So erhielt ſie ſich den Nachmittag bis 6 Uhr, und nahm bis 8 Uhr auf 16 ab. Zu Genf ſtieg ſie fruͤh von 6 bis 8 Uhr von 15 bis 21, erreichte um 10 Uhr das Maximum bey 22 1/2, und fiel von 4 bis 6 Uhr von 20 auf 16.
Man wird bey dieſen Beobachtungen mehr Uebereinſtimmnng zwiſchen dem Geant und Genf, als zwiſchen dem Geant und Chamouni bemerken. Das dunkelſte Blau des Himmels war auf dem Berge 37, zu Chamouni 24, und zu Genf 26 1/2. Hiedurch beſtaͤtigt ſich, daß es mehr Duͤnſte am Zenith eines Thals, als am Zenith einer Ebene giebt, weil ſie ſich dort nicht blos vom Boden des Thals, ſondern auch von den Seiten der umgebenden Berge erheben.
Im Jahre 1787 hatte Hr. de Sauſſure den Montblanc beſtiegen, und daſeibſt den Himmel von einer Farbe gefunden, welche mit Num. 39 des Kyanometers uͤbereinſtimmte. Dieſer duͤſtre Teint koͤmmt von einer außerordentlichen Duͤnne und Durchſichtigkeit der Luft her, welche nicht verſtattet, viel Stralen zu reflectiren, ſo daß man gleichſam die Schwaͤrze der leeren Himmelraͤume durchſcheinen ſieht; die wahre Farbe der Luft ſchaͤtzt Hr. de S. um 34, welches Blau ſehr lebhaft, rein und ohne Beymiſchung von Schwarz iſt.
Am Horizonte fand man die Farbe ſtets ſehr blaß, um den Mittag noch am dunkelſten. Auf dem Geant ſtieg ſie von 4 Uhr fruͤh bis Mittags von 4 1/2 auf 11 1/2, und nahm Abends ſo ab, daß man um 8 Uhr gar keinen blauen Teint mehr wahrnehmen konnte, ſondern der Himmel ganz roth oder gelblich ſchien. Zu Chamouni waren die Veraͤnderungen weit unbetraͤchtlicher, indem die Farbe von fruͤh 4 Uhr bis Mittag von 5 1/2 auf 9 ſtieg, und bis Abends 8 Uhr wieder auf 5 abnahm. Man kan aber zu Chamouni den eigentlichen Horizont nicht ſehen, weil die Berge 4—5 Grad
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/504>, abgerufen am 23.11.2024.
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