Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>


Denn daß ihre Knochen durch uralte Ueberschwemmungen dahin gekommen seyen, ist ihm unwahrscheinlich, weil sich gar keine Seeproducte darunter finden, und ihre Substanz selbst keine Spur von Versteinerung oder Verwandlung in Kalkspath zeigt. Auch de Luc's Erklärung (im Artikel S. 641.) scheint ihm hier nicht passend. Der Kalkstein dasiger Gegend hat viel Conchylien, mag also wohl unter dem Meere entstanden seyn: schwerlich kan eine ausgespülte Schicht desselben diese Knochen enthalten haben, die offeubar einem Landthiere gehören, auch sich nie in Kalkstein eingeschlossen finden. Noch unwahrscheinlicher ist Hrn. Sömmerings Vermuthung, daß diese Bärenknochen durch Menschenhände in die Höhlen gekommen seyen.

Von mehrern Höhlen der dortigen Gegend hat neuerlich Hr. Köppel (Beschreibung der Rosenmüllers- und anderer Höhlen bey Muzzendorf in Baireuth. Erlangen, 1795. m. K. gr. 4.) lesenswerthe Nachrichten mitgetheilt.

Zu S. 640. Von einem beträchtlichen Erdfalle zu Recoaro im Vicentiner Gebiete am 8. Nov. 1789, wobey sich mit einem donnerähnlichen auf 30 ital. Meilen weit hörbaren Getöse das Gebirge auf 2 Meilen weit im Umkreise zertheilte, und Oefnungen bildete, deren eine sich über 1000 Klaftern weit in krummer Linie erstreckte, giebt das Gothaische Magazin (VII. B. 1. St. S. 125--127.) Nachricht.

Höllenstein, s. Silber

Th. IV. S. 59.

Hornbley, s. Bley

Th. I. S. 365.

Hornhaut, s. Auge

Th. I. S. 185.

Hornsilber, s. Silber

Th. IV. S. 59.

Hufeisen, magnetische, s. Magnet

Th. III. S. 110.

Hügel, s. Berge

Th. I. S. 296.

Hydraulik, Hydrodynamik.

Zusatz zu diesen Art. Th. II. S. 654 -- 658.

Zu den vorzüglichsten Schriften über diese Wissenschaften gehört das noch unvollendete Werk des Hrn. v. Prony (Nouvelle Architecture hydraulique par M. de Prony. Premiere|Partie. a Paris, 1790. 4maj. Neue Architectura hydraulica vom Hrn. v Prony, Ingenieur beym Brückenund


Denn daß ihre Knochen durch uralte Ueberſchwemmungen dahin gekommen ſeyen, iſt ihm unwahrſcheinlich, weil ſich gar keine Seeproducte darunter finden, und ihre Subſtanz ſelbſt keine Spur von Verſteinerung oder Verwandlung in Kalkſpath zeigt. Auch de Luc's Erklaͤrung (im Artikel S. 641.) ſcheint ihm hier nicht paſſend. Der Kalkſtein daſiger Gegend hat viel Conchylien, mag alſo wohl unter dem Meere entſtanden ſeyn: ſchwerlich kan eine ausgeſpuͤlte Schicht deſſelben dieſe Knochen enthalten haben, die offeubar einem Landthiere gehoͤren, auch ſich nie in Kalkſtein eingeſchloſſen finden. Noch unwahrſcheinlicher iſt Hrn. Soͤmmerings Vermuthung, daß dieſe Baͤrenknochen durch Menſchenhaͤnde in die Hoͤhlen gekommen ſeyen.

Von mehrern Hoͤhlen der dortigen Gegend hat neuerlich Hr. Koͤppel (Beſchreibung der Roſenmuͤllers- und anderer Hoͤhlen bey Muzzendorf in Baireuth. Erlangen, 1795. m. K. gr. 4.) leſenswerthe Nachrichten mitgetheilt.

Zu S. 640. Von einem betraͤchtlichen Erdfalle zu Recoaro im Vicentiner Gebiete am 8. Nov. 1789, wobey ſich mit einem donneraͤhnlichen auf 30 ital. Meilen weit hoͤrbaren Getoͤſe das Gebirge auf 2 Meilen weit im Umkreiſe zertheilte, und Oefnungen bildete, deren eine ſich uͤber 1000 Klaftern weit in krummer Linie erſtreckte, giebt das Gothaiſche Magazin (VII. B. 1. St. S. 125—127.) Nachricht.

Hoͤllenſtein, ſ. Silber

Th. IV. S. 59.

Hornbley, ſ. Bley

Th. I. S. 365.

Hornhaut, ſ. Auge

Th. I. S. 185.

Hornſilber, ſ. Silber

Th. IV. S. 59.

Hufeiſen, magnetiſche, ſ. Magnet

Th. III. S. 110.

Huͤgel, ſ. Berge

Th. I. S. 296.

Hydraulik, Hydrodynamik.

Zuſatz zu dieſen Art. Th. II. S. 654 — 658.

Zu den vorzuͤglichſten Schriften uͤber dieſe Wiſſenſchaften gehoͤrt das noch unvollendete Werk des Hrn. v. Prony (Nouvelle Architecture hydraulique par M. de Prony. Premiere|Partie. à Paris, 1790. 4maj. Neue Architectura hydraulica vom Hrn. v Prony, Ingenieur beym Bruͤckenund

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0516" xml:id="P.5.504" n="504"/><lb/>
Denn daß ihre Knochen durch uralte Ueber&#x017F;chwemmungen dahin gekommen &#x017F;eyen, i&#x017F;t ihm unwahr&#x017F;cheinlich, weil &#x017F;ich gar keine Seeproducte darunter finden, und ihre Sub&#x017F;tanz &#x017F;elb&#x017F;t keine Spur von Ver&#x017F;teinerung oder Verwandlung in Kalk&#x017F;path zeigt. Auch <hi rendition="#b">de Luc's</hi> Erkla&#x0364;rung (im Artikel S. 641.) &#x017F;cheint ihm hier nicht pa&#x017F;&#x017F;end. Der Kalk&#x017F;tein da&#x017F;iger Gegend hat viel Conchylien, mag al&#x017F;o wohl unter dem Meere ent&#x017F;tanden &#x017F;eyn: &#x017F;chwerlich kan eine ausge&#x017F;pu&#x0364;lte Schicht de&#x017F;&#x017F;elben die&#x017F;e Knochen enthalten haben, die offeubar einem Landthiere geho&#x0364;ren, auch &#x017F;ich nie in Kalk&#x017F;tein einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en finden. Noch unwahr&#x017F;cheinlicher i&#x017F;t Hrn. <hi rendition="#b">So&#x0364;mmerings</hi> Vermuthung, daß die&#x017F;e Ba&#x0364;renknochen durch Men&#x017F;chenha&#x0364;nde in die Ho&#x0364;hlen gekommen &#x017F;eyen.</p>
              <p>Von mehrern Ho&#x0364;hlen der dortigen Gegend hat neuerlich Hr. <hi rendition="#b">Ko&#x0364;ppel</hi> (Be&#x017F;chreibung der Ro&#x017F;enmu&#x0364;llers- und anderer Ho&#x0364;hlen bey Muzzendorf in Baireuth. Erlangen, 1795. m. K. gr. 4.) le&#x017F;enswerthe Nachrichten mitgetheilt.</p>
              <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 640. Von einem betra&#x0364;chtlichen <hi rendition="#b">Erdfalle</hi> zu Recoaro im Vicentiner Gebiete am 8. Nov. 1789, wobey &#x017F;ich mit einem donnera&#x0364;hnlichen auf 30 ital. Meilen weit ho&#x0364;rbaren Geto&#x0364;&#x017F;e das Gebirge auf 2 Meilen weit im Umkrei&#x017F;e zertheilte, und Oefnungen bildete, deren eine &#x017F;ich u&#x0364;ber 1000 Klaftern weit in krummer Linie er&#x017F;treckte, giebt das Gothai&#x017F;che Magazin <hi rendition="#aq">(VII.</hi> B. 1. St. S. 125&#x2014;127.) Nachricht.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Ho&#x0364;llen&#x017F;tein, &#x017F;. Silber</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 59.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Hornbley, &#x017F;. Bley</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 365.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Hornhaut, &#x017F;. Auge</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 185.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Horn&#x017F;ilber, &#x017F;. Silber</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 59.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Hufei&#x017F;en, magneti&#x017F;che, &#x017F;. Magnet</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 110.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Hu&#x0364;gel, &#x017F;. Berge</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 296.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Hydraulik, Hydrodynamik.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Zu&#x017F;atz zu die&#x017F;en Art. Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 654 &#x2014; 658.</hi> </p>
              <p>Zu den vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Schriften u&#x0364;ber die&#x017F;e Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften geho&#x0364;rt das noch unvollendete Werk des Hrn. <hi rendition="#b">v. Prony</hi> <hi rendition="#aq">(Nouvelle Architecture hydraulique par M. <hi rendition="#i">de Prony.</hi> Premiere|Partie. à Paris, 1790. 4maj.</hi> Neue Architectura hydraulica vom Hrn. <hi rendition="#b">v Prony,</hi> Ingenieur beym Bru&#x0364;ckenund<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[504/0516] Denn daß ihre Knochen durch uralte Ueberſchwemmungen dahin gekommen ſeyen, iſt ihm unwahrſcheinlich, weil ſich gar keine Seeproducte darunter finden, und ihre Subſtanz ſelbſt keine Spur von Verſteinerung oder Verwandlung in Kalkſpath zeigt. Auch de Luc's Erklaͤrung (im Artikel S. 641.) ſcheint ihm hier nicht paſſend. Der Kalkſtein daſiger Gegend hat viel Conchylien, mag alſo wohl unter dem Meere entſtanden ſeyn: ſchwerlich kan eine ausgeſpuͤlte Schicht deſſelben dieſe Knochen enthalten haben, die offeubar einem Landthiere gehoͤren, auch ſich nie in Kalkſtein eingeſchloſſen finden. Noch unwahrſcheinlicher iſt Hrn. Soͤmmerings Vermuthung, daß dieſe Baͤrenknochen durch Menſchenhaͤnde in die Hoͤhlen gekommen ſeyen. Von mehrern Hoͤhlen der dortigen Gegend hat neuerlich Hr. Koͤppel (Beſchreibung der Roſenmuͤllers- und anderer Hoͤhlen bey Muzzendorf in Baireuth. Erlangen, 1795. m. K. gr. 4.) leſenswerthe Nachrichten mitgetheilt. Zu S. 640. Von einem betraͤchtlichen Erdfalle zu Recoaro im Vicentiner Gebiete am 8. Nov. 1789, wobey ſich mit einem donneraͤhnlichen auf 30 ital. Meilen weit hoͤrbaren Getoͤſe das Gebirge auf 2 Meilen weit im Umkreiſe zertheilte, und Oefnungen bildete, deren eine ſich uͤber 1000 Klaftern weit in krummer Linie erſtreckte, giebt das Gothaiſche Magazin (VII. B. 1. St. S. 125—127.) Nachricht. Hoͤllenſtein, ſ. Silber Th. IV. S. 59. Hornbley, ſ. Bley Th. I. S. 365. Hornhaut, ſ. Auge Th. I. S. 185. Hornſilber, ſ. Silber Th. IV. S. 59. Hufeiſen, magnetiſche, ſ. Magnet Th. III. S. 110. Huͤgel, ſ. Berge Th. I. S. 296. Hydraulik, Hydrodynamik. Zuſatz zu dieſen Art. Th. II. S. 654 — 658. Zu den vorzuͤglichſten Schriften uͤber dieſe Wiſſenſchaften gehoͤrt das noch unvollendete Werk des Hrn. v. Prony (Nouvelle Architecture hydraulique par M. de Prony. Premiere|Partie. à Paris, 1790. 4maj. Neue Architectura hydraulica vom Hrn. v Prony, Ingenieur beym Bruͤckenund

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/516
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/516>, abgerufen am 24.11.2024.