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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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und Napththa benehmen die Knallluft, indem sie sich mit dem Ammoniak verbinden.

Girtanner Anfangsgründe der antiphlogistischen Chemie S. 364. 370.

Knallpulver.

Zus. zu Th. II. S. 772.

Eine ganz neuentdeckte knallende Mischung ist nach Hrn. Prof. Wurzer zu Bonn (Crells chemische Annalen 1792. XI. Stück) das Neutralsalz aus dephlogistisirter Salzsäure und Mineralalkali (Muriate oxygene de Soude) mit etwa 1/6 Schwefel vermischt. Hr. Wurzer rieb ohngefähr 1 1/2 Gran davon in einer gläsernen Reibschale, und bemerkte dabey eben die Funken und das Knistern, welche sich beym Reiben von Berthollets Digestivsalze (Muriate oxygene de Potasse) zeigen. Auf einmal aber entstand ein betäubender Knall mit einer 2 Schuh hohen Flamme, die Hrn. Wurzer einen Theil des Kleides verbrannte, und das Auge ein wenig beschädigte. Dennoch fand sich noch ein halber Gran unzersetzte Materie in der Schale. Diese erstaunenswürdige Wirkung ist noch ganz unerklärt; auch hat man sie an dem Bertholletschen mit Gewächsalkali bereiteten Salze zwar beym Reiben mit Phosphor, bisher aber noch nicht beym Reiben mit Schwefel, wahrgenommen, obgleich das Knistern und die Funken dabey beyden Mischungen gemein sind. Berthollet verfertiget aus seinem Salze ein kräftiges Schießpu<*>ver Sollte die Soda Ursache der knallenden Eigenschast seyn; so wäre zu untersuchen, wie sich Schießpulver aus cubischem Salpeter zum gemeinen verhielte.

Göttingisches Taschenbuch für 1794. S. 167 u. f.

Knochenerde, s. Kohle

Th. II. S. 783.

Kobalt.

Zu Th. II. S. 777.

Ein Theil reiner Kobaltkalk in 16 Theilen destillirtem Weinessig so lang eingekocht, bis etwa 4 Theile Essig übrig bleiben, giebt eine rosenrothe Auflösung. Läßt man diese noch um die Hälfte verdampfen, setzt ihr soviel Küchensalz zu,


und Napththa benehmen die Knallluft, indem ſie ſich mit dem Ammoniak verbinden.

Girtanner Anfangsgründe der antiphlogiſtiſchen Chemie S. 364. 370.

Knallpulver.

Zuſ. zu Th. II. S. 772.

Eine ganz neuentdeckte knallende Miſchung iſt nach Hrn. Prof. Wurzer zu Bonn (Crells chemiſche Annalen 1792. XI. Stuͤck) das Neutralſalz aus dephlogiſtiſirter Salzſaͤure und Mineralalkali (Muriate oxygené de Soude) mit etwa 1/6 Schwefel vermiſcht. Hr. Wurzer rieb ohngefaͤhr 1 1/2 Gran davon in einer glaͤſernen Reibſchale, und bemerkte dabey eben die Funken und das Kniſtern, welche ſich beym Reiben von Berthollets Digeſtivſalze (Muriate oxygené de Potaſſe) zeigen. Auf einmal aber entſtand ein betaͤubender Knall mit einer 2 Schuh hohen Flamme, die Hrn. Wurzer einen Theil des Kleides verbrannte, und das Auge ein wenig beſchaͤdigte. Dennoch fand ſich noch ein halber Gran unzerſetzte Materie in der Schale. Dieſe erſtaunenswuͤrdige Wirkung iſt noch ganz unerklaͤrt; auch hat man ſie an dem Bertholletſchen mit Gewaͤchsalkali bereiteten Salze zwar beym Reiben mit Phosphor, bisher aber noch nicht beym Reiben mit Schwefel, wahrgenommen, obgleich das Kniſtern und die Funken dabey beyden Miſchungen gemein ſind. Berthollet verfertiget aus ſeinem Salze ein kraͤftiges Schießpu<*>ver Sollte die Soda Urſache der knallenden Eigenſchaſt ſeyn; ſo waͤre zu unterſuchen, wie ſich Schießpulver aus cubiſchem Salpeter zum gemeinen verhielte.

Goͤttingiſches Taſchenbuch fuͤr 1794. S. 167 u. f.

Knochenerde, ſ. Kohle

Th. II. S. 783.

Kobalt.

Zu Th. II. S. 777.

Ein Theil reiner Kobaltkalk in 16 Theilen deſtillirtem Weineſſig ſo lang eingekocht, bis etwa 4 Theile Eſſig uͤbrig bleiben, giebt eine roſenrothe Aufloͤſung. Laͤßt man dieſe noch um die Haͤlfte verdampfen, ſetzt ihr ſoviel Kuͤchenſalz zu,

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[524/0536] und Napththa benehmen die Knallluft, indem ſie ſich mit dem Ammoniak verbinden. Girtanner Anfangsgründe der antiphlogiſtiſchen Chemie S. 364. 370. Knallpulver. Zuſ. zu Th. II. S. 772. Eine ganz neuentdeckte knallende Miſchung iſt nach Hrn. Prof. Wurzer zu Bonn (Crells chemiſche Annalen 1792. XI. Stuͤck) das Neutralſalz aus dephlogiſtiſirter Salzſaͤure und Mineralalkali (Muriate oxygené de Soude) mit etwa 1/6 Schwefel vermiſcht. Hr. Wurzer rieb ohngefaͤhr 1 1/2 Gran davon in einer glaͤſernen Reibſchale, und bemerkte dabey eben die Funken und das Kniſtern, welche ſich beym Reiben von Berthollets Digeſtivſalze (Muriate oxygené de Potaſſe) zeigen. Auf einmal aber entſtand ein betaͤubender Knall mit einer 2 Schuh hohen Flamme, die Hrn. Wurzer einen Theil des Kleides verbrannte, und das Auge ein wenig beſchaͤdigte. Dennoch fand ſich noch ein halber Gran unzerſetzte Materie in der Schale. Dieſe erſtaunenswuͤrdige Wirkung iſt noch ganz unerklaͤrt; auch hat man ſie an dem Bertholletſchen mit Gewaͤchsalkali bereiteten Salze zwar beym Reiben mit Phosphor, bisher aber noch nicht beym Reiben mit Schwefel, wahrgenommen, obgleich das Kniſtern und die Funken dabey beyden Miſchungen gemein ſind. Berthollet verfertiget aus ſeinem Salze ein kraͤftiges Schießpu<*>ver Sollte die Soda Urſache der knallenden Eigenſchaſt ſeyn; ſo waͤre zu unterſuchen, wie ſich Schießpulver aus cubiſchem Salpeter zum gemeinen verhielte. Goͤttingiſches Taſchenbuch fuͤr 1794. S. 167 u. f. Knochenerde, ſ. Kohle Th. II. S. 783. Kobalt. Zu Th. II. S. 777. Ein Theil reiner Kobaltkalk in 16 Theilen deſtillirtem Weineſſig ſo lang eingekocht, bis etwa 4 Theile Eſſig uͤbrig bleiben, giebt eine roſenrothe Aufloͤſung. Laͤßt man dieſe noch um die Haͤlfte verdampfen, ſetzt ihr ſoviel Kuͤchenſalz zu,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/536>, abgerufen am 24.11.2024.