auf einmal eine starke Verdünnung hervorbringen könne, wozu aber ein großes Verhältniß des Gefäßes zum Inhalte der Glocke erforderlich ist; daß sie den Erschütterungen nicht unterworfen sey, welche bey den gewöhnlichen Luftpumpen durch das Eingreifen des Rads in die Zähne der Stempelstange verursachet werden; daß man, wenn keine sehr große Verdünnung verlangt werde, den Versuch in kurzer Zeit 8--10mal wiederholen könne; und daß endlich die Maschine sehr wohlfeil und leicht zu behandeln sey.
Er selbst hatte sich eine bereitet, deren Gefäß 18--19 Pinten Wasser (jede zu 7 Pfund) hielt. Diese war vermögend, unter einer Glocke von 1 Pinte Inhalt Vögel und Ratzen von mäßiger Größe zu tödten. Unter dieser Glocke, sagt er, sey das Quecksilber in einer unten ofnen und in Quecksilber stehenden Röhre bis auf 1/2 Zoll herabgesunken. (Dieses hat wenigstens nicht beym erstenmale, sondern erst nach wiederholten Verdünnungen der Luft geschehen können. Der erste Versuch konnte nach den angegebnen Maaßen des Gefäßes und der Glocke die Luft in der letztern nur im Verhältnisse 1 + 19 : 1 verdünnen, mithin, wenn auch gar keine elastischen Dämpfe zurückgeblieben waren, die Quecksilbersäule, die ihr das Gleichgewicht hielt, von 27 Zoll nur auf den zwanzigsten Theil, d. i. auf 1,35 Zoll herabbringen.)
Er sucht nun noch einigen Einwürfen gegen die Einführung dieser Dampfpumpe zu begegnen. Der Unbequemlichkeit der hervorbrechenden Dünste und der Schädlichkeit des Kohlendampfs könne man durch Anstellung der Versuche im Freyen oder in einem luftigen Zimmer abhelfen; daß die Maschine nach Oefnung des Hahns G nicht zu plötzlich wirke, könne durch abwechselndes Auf- und Zumachen dieses Hahns verhütet werden; sey die Glocke groß und von dem Gefäße am Inhalt zu wenig verschieden, so lasse sich in kurzer Zeit die Operation von neuem wiederholen, und so die Verdünnung weiter treiben.
Um das Abkühlen schneller und bequemer, als durch den naßgemachten Schwamm, zu verrichten, könnte man noch ein cylindrisches Kühlgefäß mit seinem untern Rande auf den Deckel B löthen lassen, dessen oberer Rand bis nahe an den
auf einmal eine ſtarke Verduͤnnung hervorbringen koͤnne, wozu aber ein großes Verhaͤltniß des Gefaͤßes zum Inhalte der Glocke erforderlich iſt; daß ſie den Erſchuͤtterungen nicht unterworfen ſey, welche bey den gewoͤhnlichen Luftpumpen durch das Eingreifen des Rads in die Zaͤhne der Stempelſtange verurſachet werden; daß man, wenn keine ſehr große Verduͤnnung verlangt werde, den Verſuch in kurzer Zeit 8—10mal wiederholen koͤnne; und daß endlich die Maſchine ſehr wohlfeil und leicht zu behandeln ſey.
Er ſelbſt hatte ſich eine bereitet, deren Gefaͤß 18—19 Pinten Waſſer (jede zu 7 Pfund) hielt. Dieſe war vermoͤgend, unter einer Glocke von 1 Pinte Inhalt Voͤgel und Ratzen von maͤßiger Groͤße zu toͤdten. Unter dieſer Glocke, ſagt er, ſey das Queckſilber in einer unten ofnen und in Queckſilber ſtehenden Roͤhre bis auf 1/2 Zoll herabgeſunken. (Dieſes hat wenigſtens nicht beym erſtenmale, ſondern erſt nach wiederholten Verduͤnnungen der Luft geſchehen koͤnnen. Der erſte Verſuch konnte nach den angegebnen Maaßen des Gefaͤßes und der Glocke die Luft in der letztern nur im Verhaͤltniſſe 1 + 19 : 1 verduͤnnen, mithin, wenn auch gar keine elaſtiſchen Daͤmpfe zuruͤckgeblieben waren, die Queckſilberſaͤule, die ihr das Gleichgewicht hielt, von 27 Zoll nur auf den zwanzigſten Theil, d. i. auf 1,35 Zoll herabbringen.)
Er ſucht nun noch einigen Einwuͤrfen gegen die Einfuͤhrung dieſer Dampfpumpe zu begegnen. Der Unbequemlichkeit der hervorbrechenden Duͤnſte und der Schaͤdlichkeit des Kohlendampfs koͤnne man durch Anſtellung der Verſuche im Freyen oder in einem luftigen Zimmer abhelfen; daß die Maſchine nach Oefnung des Hahns G nicht zu ploͤtzlich wirke, koͤnne durch abwechſelndes Auf- und Zumachen dieſes Hahns verhuͤtet werden; ſey die Glocke groß und von dem Gefaͤße am Inhalt zu wenig verſchieden, ſo laſſe ſich in kurzer Zeit die Operation von neuem wiederholen, und ſo die Verduͤnnung weiter treiben.
Um das Abkuͤhlen ſchneller und bequemer, als durch den naßgemachten Schwamm, zu verrichten, koͤnnte man noch ein cylindriſches Kuͤhlgefaͤß mit ſeinem untern Rande auf den Deckel B loͤthen laſſen, deſſen oberer Rand bis nahe an den
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auf einmal eine ſtarke Verduͤnnung hervorbringen koͤnne, wozu aber ein großes Verhaͤltniß des Gefaͤßes zum Inhalte der Glocke erforderlich iſt; daß ſie den Erſchuͤtterungen nicht unterworfen ſey, welche bey den gewoͤhnlichen Luftpumpen durch das Eingreifen des Rads in die Zaͤhne der Stempelſtange verurſachet werden; daß man, wenn keine ſehr große Verduͤnnung verlangt werde, den Verſuch in kurzer Zeit 8—10mal wiederholen koͤnne; und daß endlich die Maſchine ſehr wohlfeil und leicht zu behandeln ſey.</p><p>Er ſelbſt hatte ſich eine bereitet, deren Gefaͤß 18—19 Pinten Waſſer (jede zu 7 Pfund) hielt. Dieſe war vermoͤgend, unter einer Glocke von 1 Pinte Inhalt Voͤgel und Ratzen von maͤßiger Groͤße zu toͤdten. Unter dieſer Glocke, ſagt er, ſey das Queckſilber in einer unten ofnen und in Queckſilber ſtehenden Roͤhre bis auf 1/2 Zoll herabgeſunken. (Dieſes hat wenigſtens nicht beym erſtenmale, ſondern erſt nach wiederholten Verduͤnnungen der Luft geſchehen koͤnnen. Der erſte Verſuch konnte nach den angegebnen Maaßen des Gefaͤßes und der Glocke die Luft in der letztern nur im Verhaͤltniſſe 1 + 19 : 1 verduͤnnen, mithin, wenn auch gar keine elaſtiſchen Daͤmpfe zuruͤckgeblieben waren, die Queckſilberſaͤule, die ihr das Gleichgewicht hielt, von 27 Zoll nur auf den zwanzigſten Theil, d. i. auf 1,35 Zoll herabbringen.)</p><p>Er ſucht nun noch einigen Einwuͤrfen gegen die Einfuͤhrung dieſer Dampfpumpe zu begegnen. Der Unbequemlichkeit der hervorbrechenden Duͤnſte und der Schaͤdlichkeit des Kohlendampfs koͤnne man durch Anſtellung der Verſuche im Freyen oder in einem luftigen Zimmer abhelfen; daß die Maſchine nach Oefnung des Hahns <hirendition="#aq">G</hi> nicht zu ploͤtzlich wirke, koͤnne durch abwechſelndes Auf- und Zumachen dieſes Hahns verhuͤtet werden; ſey die Glocke groß und von dem Gefaͤße am Inhalt zu wenig verſchieden, ſo laſſe ſich in kurzer Zeit die Operation von neuem wiederholen, und ſo die Verduͤnnung weiter treiben.</p><p>Um das Abkuͤhlen ſchneller und bequemer, als durch den naßgemachten Schwamm, zu verrichten, koͤnnte man noch ein cylindriſches Kuͤhlgefaͤß mit ſeinem untern Rande auf den Deckel <hirendition="#aq">B</hi> loͤthen laſſen, deſſen oberer Rand bis nahe an den<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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auf einmal eine ſtarke Verduͤnnung hervorbringen koͤnne, wozu aber ein großes Verhaͤltniß des Gefaͤßes zum Inhalte der Glocke erforderlich iſt; daß ſie den Erſchuͤtterungen nicht unterworfen ſey, welche bey den gewoͤhnlichen Luftpumpen durch das Eingreifen des Rads in die Zaͤhne der Stempelſtange verurſachet werden; daß man, wenn keine ſehr große Verduͤnnung verlangt werde, den Verſuch in kurzer Zeit 8—10mal wiederholen koͤnne; und daß endlich die Maſchine ſehr wohlfeil und leicht zu behandeln ſey.
Er ſelbſt hatte ſich eine bereitet, deren Gefaͤß 18—19 Pinten Waſſer (jede zu 7 Pfund) hielt. Dieſe war vermoͤgend, unter einer Glocke von 1 Pinte Inhalt Voͤgel und Ratzen von maͤßiger Groͤße zu toͤdten. Unter dieſer Glocke, ſagt er, ſey das Queckſilber in einer unten ofnen und in Queckſilber ſtehenden Roͤhre bis auf 1/2 Zoll herabgeſunken. (Dieſes hat wenigſtens nicht beym erſtenmale, ſondern erſt nach wiederholten Verduͤnnungen der Luft geſchehen koͤnnen. Der erſte Verſuch konnte nach den angegebnen Maaßen des Gefaͤßes und der Glocke die Luft in der letztern nur im Verhaͤltniſſe 1 + 19 : 1 verduͤnnen, mithin, wenn auch gar keine elaſtiſchen Daͤmpfe zuruͤckgeblieben waren, die Queckſilberſaͤule, die ihr das Gleichgewicht hielt, von 27 Zoll nur auf den zwanzigſten Theil, d. i. auf 1,35 Zoll herabbringen.)
Er ſucht nun noch einigen Einwuͤrfen gegen die Einfuͤhrung dieſer Dampfpumpe zu begegnen. Der Unbequemlichkeit der hervorbrechenden Duͤnſte und der Schaͤdlichkeit des Kohlendampfs koͤnne man durch Anſtellung der Verſuche im Freyen oder in einem luftigen Zimmer abhelfen; daß die Maſchine nach Oefnung des Hahns G nicht zu ploͤtzlich wirke, koͤnne durch abwechſelndes Auf- und Zumachen dieſes Hahns verhuͤtet werden; ſey die Glocke groß und von dem Gefaͤße am Inhalt zu wenig verſchieden, ſo laſſe ſich in kurzer Zeit die Operation von neuem wiederholen, und ſo die Verduͤnnung weiter treiben.
Um das Abkuͤhlen ſchneller und bequemer, als durch den naßgemachten Schwamm, zu verrichten, koͤnnte man noch ein cylindriſches Kuͤhlgefaͤß mit ſeinem untern Rande auf den Deckel B loͤthen laſſen, deſſen oberer Rand bis nahe an den
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/615>, abgerufen am 22.11.2024.
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