Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Taf. XXVIII. Fig. 3. zeigt dieses Instrument in seiner wirklichen Größe. A ist ein hohles, birnförmiges Gefäß von Glas, welches oben vermittelst eines massiven Glasstängelchens die Schale B trägt, unten aber durch einen etwas stärkern massiven Glasstiel D mit einem kleinern umgekehrten birnförmigen Gefäß C verbunden ist. Dieses untere Gefäß wird durch eine bey C angebrachte anfänglich ofne Spitze mit soviel Quecksilber gefüllt, daß das ganze Werkzeug genau 800 halbe Gran Cöllnisches Markgewicht wiegt. Nemlich ein halber Gran dieses Gewichts ist bey den Aräometern, welche Herr Ciarcy verfertiget, zur Einheit der Gewichte, oder für einen Theil, angenommen. Das gläserne Werkzeug wiegt ohne Quecksilber etwa 320 Theile; also das eingefüllte Quecksilber ohngefähr 480; woraus sich beurtheilen läßt, daß der Schwerpunkt des Aräometers in die Gegend von P falle, da der Schwerpunkt des leeren Glases in p, des Quecksilbers in p' liegt. Die größte Beschwerung, die dieses Aräometer tragen soll, ist 400 Theile. Legt man diese in die Schale B, so fällt der gemeinschaftliche Schwerpunkt in die Gegend von P'. Nun ist die Einrichtung getroffen, daß das Zuleggewicht in der Schale 200, also das ganze Gewichte 1000 Theile beträgt, wenn das Instrument in Regenwasser von 15 Grad Temperatur nach einem 80theiligen Quecksilberthermometer bis an die bey E bezeichnete Stelle in der Mitte des Halses einsinkt. Bringt man es also durch Veränderung des Zuleggewichts dahin, daß es sich in jeder andern Flüßigkeit von gleicher Temperatur eben so tief einsenkt, so giebt das herausgenommene oder hinzugelegte Gewicht den Unterschied zwischen dem specifischen Gewichte der Flüßigkeit und des Wassers, und von
Taf. XXVIII. Fig. 3. zeigt dieſes Inſtrument in ſeiner wirklichen Groͤße. A iſt ein hohles, birnfoͤrmiges Gefaͤß von Glas, welches oben vermittelſt eines maſſiven Glasſtaͤngelchens die Schale B traͤgt, unten aber durch einen etwas ſtaͤrkern maſſiven Glasſtiel D mit einem kleinern umgekehrten birnfoͤrmigen Gefaͤß C verbunden iſt. Dieſes untere Gefaͤß wird durch eine bey C angebrachte anfaͤnglich ofne Spitze mit ſoviel Queckſilber gefuͤllt, daß das ganze Werkzeug genau 800 halbe Gran Coͤllniſches Markgewicht wiegt. Nemlich ein halber Gran dieſes Gewichts iſt bey den Araͤometern, welche Herr Ciarcy verfertiget, zur Einheit der Gewichte, oder fuͤr einen Theil, angenommen. Das glaͤſerne Werkzeug wiegt ohne Queckſilber etwa 320 Theile; alſo das eingefuͤllte Queckſilber ohngefaͤhr 480; woraus ſich beurtheilen laͤßt, daß der Schwerpunkt des Araͤometers in die Gegend von P falle, da der Schwerpunkt des leeren Glaſes in p, des Queckſilbers in p′ liegt. Die groͤßte Beſchwerung, die dieſes Araͤometer tragen ſoll, iſt 400 Theile. Legt man dieſe in die Schale B, ſo faͤllt der gemeinſchaftliche Schwerpunkt in die Gegend von P′. Nun iſt die Einrichtung getroffen, daß das Zuleggewicht in der Schale 200, alſo das ganze Gewichte 1000 Theile betraͤgt, wenn das Inſtrument in Regenwaſſer von 15 Grad Temperatur nach einem 80theiligen Queckſilberthermometer bis an die bey E bezeichnete Stelle in der Mitte des Halſes einſinkt. Bringt man es alſo durch Veraͤnderung des Zuleggewichts dahin, daß es ſich in jeder andern Fluͤßigkeit von gleicher Temperatur eben ſo tief einſenkt, ſo giebt das herausgenommene oder hinzugelegte Gewicht den Unterſchied zwiſchen dem ſpecifiſchen Gewichte der Fluͤßigkeit und des Waſſers, und von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" xml:id="P.5.53" n="53"/><lb/> noch uͤber <hi rendition="#aq">p + q</hi> zugelegt, oder davon hinweggenommen werden muͤſſen, durch ± <hi rendition="#aq">s</hi> ausgedruͤckt wird, ſo hat man <hi rendition="#aq">p+r = 1000 ± s,</hi> mithin das Verhaͤltniß der ſpecifiſchen Gewichte des Waſſers und der unterſuchten Fluͤßigkeit <hi rendition="#aq">p+q:p+r = 1000 : 1000 ± s;</hi> wo man das letztere Glied gleich fuͤr das geſuchte eigenthuͤmliche Gewicht ſelbſt annehmen kan, wenn man das eigenthuͤmliche Gewicht des Waſſers = 1000 ſetzt.</p> <p>Taf. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Fig. 3. zeigt dieſes Inſtrument in ſeiner wirklichen Groͤße. <hi rendition="#aq">A</hi> iſt ein hohles, birnfoͤrmiges Gefaͤß von Glas, welches oben vermittelſt eines maſſiven Glasſtaͤngelchens die Schale <hi rendition="#aq">B</hi> traͤgt, unten aber durch einen etwas ſtaͤrkern maſſiven Glasſtiel <hi rendition="#aq">D</hi> mit einem kleinern umgekehrten birnfoͤrmigen Gefaͤß <hi rendition="#aq">C</hi> verbunden iſt. Dieſes untere Gefaͤß wird durch eine bey <hi rendition="#aq">C</hi> angebrachte anfaͤnglich ofne Spitze mit ſoviel Queckſilber gefuͤllt, daß das ganze Werkzeug genau 800 halbe Gran Coͤllniſches Markgewicht wiegt. Nemlich ein halber Gran dieſes Gewichts iſt bey den Araͤometern, welche Herr <hi rendition="#b">Ciarcy</hi> verfertiget, zur Einheit der Gewichte, oder fuͤr <hi rendition="#b">einen Theil,</hi> angenommen. Das glaͤſerne Werkzeug wiegt ohne Queckſilber etwa 320 Theile; alſo das eingefuͤllte Queckſilber ohngefaͤhr 480; woraus ſich beurtheilen laͤßt, daß der Schwerpunkt des Araͤometers in die Gegend von <hi rendition="#aq">P</hi> falle, da der Schwerpunkt des leeren Glaſes in <hi rendition="#aq">p,</hi> des Queckſilbers in <hi rendition="#aq">p′</hi> liegt. Die groͤßte Beſchwerung, die dieſes Araͤometer tragen ſoll, iſt 400 Theile. Legt man dieſe in die Schale <hi rendition="#aq">B,</hi> ſo faͤllt der gemeinſchaftliche Schwerpunkt in die Gegend von <hi rendition="#aq">P′.</hi> Nun iſt die Einrichtung getroffen, daß das Zuleggewicht in der Schale 200, alſo das ganze Gewichte 1000 Theile betraͤgt, wenn das Inſtrument in Regenwaſſer von 15 Grad Temperatur nach einem 80theiligen Queckſilberthermometer bis an die bey <hi rendition="#aq">E</hi> bezeichnete Stelle in der Mitte des Halſes einſinkt. Bringt man es alſo durch Veraͤnderung des Zuleggewichts dahin, daß es ſich in jeder andern Fluͤßigkeit von gleicher Temperatur eben ſo tief einſenkt, ſo giebt das herausgenommene oder hinzugelegte Gewicht den Unterſchied zwiſchen dem ſpecifiſchen Gewichte der Fluͤßigkeit und des Waſſers, und von<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0065]
noch uͤber p + q zugelegt, oder davon hinweggenommen werden muͤſſen, durch ± s ausgedruͤckt wird, ſo hat man p+r = 1000 ± s, mithin das Verhaͤltniß der ſpecifiſchen Gewichte des Waſſers und der unterſuchten Fluͤßigkeit p+q:p+r = 1000 : 1000 ± s; wo man das letztere Glied gleich fuͤr das geſuchte eigenthuͤmliche Gewicht ſelbſt annehmen kan, wenn man das eigenthuͤmliche Gewicht des Waſſers = 1000 ſetzt.
Taf. XXVIII. Fig. 3. zeigt dieſes Inſtrument in ſeiner wirklichen Groͤße. A iſt ein hohles, birnfoͤrmiges Gefaͤß von Glas, welches oben vermittelſt eines maſſiven Glasſtaͤngelchens die Schale B traͤgt, unten aber durch einen etwas ſtaͤrkern maſſiven Glasſtiel D mit einem kleinern umgekehrten birnfoͤrmigen Gefaͤß C verbunden iſt. Dieſes untere Gefaͤß wird durch eine bey C angebrachte anfaͤnglich ofne Spitze mit ſoviel Queckſilber gefuͤllt, daß das ganze Werkzeug genau 800 halbe Gran Coͤllniſches Markgewicht wiegt. Nemlich ein halber Gran dieſes Gewichts iſt bey den Araͤometern, welche Herr Ciarcy verfertiget, zur Einheit der Gewichte, oder fuͤr einen Theil, angenommen. Das glaͤſerne Werkzeug wiegt ohne Queckſilber etwa 320 Theile; alſo das eingefuͤllte Queckſilber ohngefaͤhr 480; woraus ſich beurtheilen laͤßt, daß der Schwerpunkt des Araͤometers in die Gegend von P falle, da der Schwerpunkt des leeren Glaſes in p, des Queckſilbers in p′ liegt. Die groͤßte Beſchwerung, die dieſes Araͤometer tragen ſoll, iſt 400 Theile. Legt man dieſe in die Schale B, ſo faͤllt der gemeinſchaftliche Schwerpunkt in die Gegend von P′. Nun iſt die Einrichtung getroffen, daß das Zuleggewicht in der Schale 200, alſo das ganze Gewichte 1000 Theile betraͤgt, wenn das Inſtrument in Regenwaſſer von 15 Grad Temperatur nach einem 80theiligen Queckſilberthermometer bis an die bey E bezeichnete Stelle in der Mitte des Halſes einſinkt. Bringt man es alſo durch Veraͤnderung des Zuleggewichts dahin, daß es ſich in jeder andern Fluͤßigkeit von gleicher Temperatur eben ſo tief einſenkt, ſo giebt das herausgenommene oder hinzugelegte Gewicht den Unterſchied zwiſchen dem ſpecifiſchen Gewichte der Fluͤßigkeit und des Waſſers, und von
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