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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Reizbarkeit ist blos Ausdruck eines allgemeinen Phänomens, und würde, als physische Ursache genommen, zu den verborgenen Qualitäten gehören. Wofern sich die angenommene Verbindung zwischen Reizbarkeit und Sauerstoff bestätiget, so lernt man dadurch ein Naturgesetz mehr kennen, welches unläugbarer Gewinn ist, aber doch bleibt es immer unerklärt, durch welchen Mechanismus das Oxygen die Lebenskraft verstärke, und die Beweglichkeit der reizbaren Fiber vergrößere.

Die Galvanischen Versuche, von welchen der Art. Elektricität, thierische, (oben S. 269.) handelt, schienen anfänglich unserer Kenntniß von der Ursache der Muskelbewegungen große Fortschritte zu versprechen. Nachher ist das meiste davon aus Einwirkung äußerer Reize erklärt worden. Inzwischen äußert doch ein scharfsinniger Experimentator in diesem Fache, Hr. D. Pfaff (Fortgesetzte Bemerkungen über die thierische Elektricität in Grens Journ. d. Phys. B. VIII. S. 385), neuern Versuchen zufolge scheine zwischen den Armaturen der Muskeln und Nerven ein Fluidum zu circuliren, das von den Nerven in Berührung mit Metallen hergegeben werde, und in Verbindung mit dem, was man Lebensprincip nennt, stehen, vielleicht dieses selbst seyn könne.

N
Naphtha

natürliche, s. Erdharze, Th. II. S. 12.

Naphtha

künstliche, s. Aether, Th. I. S. 87.

Naturgeschichte.

Zus. zu Th. III. S. 314 315.

Herr Bergrath Widenmann (Von der Nothwendigkeit, bey der Haupteintheilung der natürlichen Körper ein viertes Naturreich anzunehmen, in Crells chem. Annal. 1793 II. B. 7. St.) erneuert den Vorschlag, den bekannten drey Naturreichen noch ein viertes unter dem Namen des atmosphärischen, oder der Atmosphärilien, beyzufügen, wozu er außer dem Wärmestoff, Lichtstoff, und den Luftarten, auch noch das Wasser rechnet.


Reizbarkeit iſt blos Ausdruck eines allgemeinen Phaͤnomens, und wuͤrde, als phyſiſche Urſache genommen, zu den verborgenen Qualitaͤten gehoͤren. Wofern ſich die angenommene Verbindung zwiſchen Reizbarkeit und Sauerſtoff beſtaͤtiget, ſo lernt man dadurch ein Naturgeſetz mehr kennen, welches unlaͤugbarer Gewinn iſt, aber doch bleibt es immer unerklaͤrt, durch welchen Mechanismus das Oxygen die Lebenskraft verſtaͤrke, und die Beweglichkeit der reizbaren Fiber vergroͤßere.

Die Galvaniſchen Verſuche, von welchen der Art. Elektricitaͤt, thieriſche, (oben S. 269.) handelt, ſchienen anfaͤnglich unſerer Kenntniß von der Urſache der Muskelbewegungen große Fortſchritte zu verſprechen. Nachher iſt das meiſte davon aus Einwirkung aͤußerer Reize erklaͤrt worden. Inzwiſchen aͤußert doch ein ſcharfſinniger Experimentator in dieſem Fache, Hr. D. Pfaff (Fortgeſetzte Bemerkungen uͤber die thieriſche Elektricitaͤt in Grens Journ. d. Phyſ. B. VIII. S. 385), neuern Verſuchen zufolge ſcheine zwiſchen den Armaturen der Muskeln und Nerven ein Fluidum zu circuliren, das von den Nerven in Beruͤhrung mit Metallen hergegeben werde, und in Verbindung mit dem, was man Lebensprincip nennt, ſtehen, vielleicht dieſes ſelbſt ſeyn koͤnne.

N
Naphtha

natuͤrliche, ſ. Erdharze, Th. II. S. 12.

Naphtha

kuͤnſtliche, ſ. Aether, Th. I. S. 87.

Naturgeſchichte.

Zuſ. zu Th. III. S. 314 315.

Herr Bergrath Widenmann (Von der Nothwendigkeit, bey der Haupteintheilung der natuͤrlichen Koͤrper ein viertes Naturreich anzunehmen, in Crells chem. Annal. 1793 II. B. 7. St.) erneuert den Vorſchlag, den bekannten drey Naturreichen noch ein viertes unter dem Namen des atmoſphaͤriſchen, oder der Atmoſphaͤrilien, beyzufuͤgen, wozu er außer dem Waͤrmeſtoff, Lichtſtoff, und den Luftarten, auch noch das Waſſer rechnet.

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[657/0669] Reizbarkeit iſt blos Ausdruck eines allgemeinen Phaͤnomens, und wuͤrde, als phyſiſche Urſache genommen, zu den verborgenen Qualitaͤten gehoͤren. Wofern ſich die angenommene Verbindung zwiſchen Reizbarkeit und Sauerſtoff beſtaͤtiget, ſo lernt man dadurch ein Naturgeſetz mehr kennen, welches unlaͤugbarer Gewinn iſt, aber doch bleibt es immer unerklaͤrt, durch welchen Mechanismus das Oxygen die Lebenskraft verſtaͤrke, und die Beweglichkeit der reizbaren Fiber vergroͤßere. Die Galvaniſchen Verſuche, von welchen der Art. Elektricitaͤt, thieriſche, (oben S. 269.) handelt, ſchienen anfaͤnglich unſerer Kenntniß von der Urſache der Muskelbewegungen große Fortſchritte zu verſprechen. Nachher iſt das meiſte davon aus Einwirkung aͤußerer Reize erklaͤrt worden. Inzwiſchen aͤußert doch ein ſcharfſinniger Experimentator in dieſem Fache, Hr. D. Pfaff (Fortgeſetzte Bemerkungen uͤber die thieriſche Elektricitaͤt in Grens Journ. d. Phyſ. B. VIII. S. 385), neuern Verſuchen zufolge ſcheine zwiſchen den Armaturen der Muskeln und Nerven ein Fluidum zu circuliren, das von den Nerven in Beruͤhrung mit Metallen hergegeben werde, und in Verbindung mit dem, was man Lebensprincip nennt, ſtehen, vielleicht dieſes ſelbſt ſeyn koͤnne. N Naphtha natuͤrliche, ſ. Erdharze, Th. II. S. 12. Naphtha kuͤnſtliche, ſ. Aether, Th. I. S. 87. Naturgeſchichte. Zuſ. zu Th. III. S. 314 315. Herr Bergrath Widenmann (Von der Nothwendigkeit, bey der Haupteintheilung der natuͤrlichen Koͤrper ein viertes Naturreich anzunehmen, in Crells chem. Annal. 1793 II. B. 7. St.) erneuert den Vorſchlag, den bekannten drey Naturreichen noch ein viertes unter dem Namen des atmoſphaͤriſchen, oder der Atmoſphaͤrilien, beyzufuͤgen, wozu er außer dem Waͤrmeſtoff, Lichtſtoff, und den Luftarten, auch noch das Waſſer rechnet.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/669>, abgerufen am 22.11.2024.