Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Ritter- und adelichen Lehn-Güter Recht. §. 23. Wann nun so viel Baarschafften oder an Erb-Güter nichtTöchter Recht L. Pomponius, ff. fam. hercisc. L. dedit, ff. de collat. bon. L. si quis, §. sed & filius, ff. de liber. agnoscend. §. 24. Wann nun nach dieser Weiber Lehn-Muthung/ Muth-Weiber Lehn- 2. Feud. 17. & 51. §. similiter. §. 25. Wann ein Lehnmann zwey Töchter hat/ deren erste einen 1. Feud. 8. §. Filia. 2. Feud. 51. §. similiter, verb. e contra si filius. §. 26. Wann Ehemann und Weib zu einem benannten oder unbe- 2. Feud. 104. verb. in caeteris, masculus & in fin. §. 27. Weiber erben kein Lehn/ das ihnen ausdrücklich zum MannMann Lehns 1. Feud. 8.
Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht. §. 23. Wann nun ſo viel Baarſchafften oder an Erb-Guͤter nichtToͤchter Recht L. Pomponius, ff. fam. herciſc. L. dedit, ff. de collat. bon. L. ſi quis, §. ſed & filius, ff. de liber. agnoſcend. §. 24. Wann nun nach dieſer Weiber Lehn-Muthung/ Muth-Weiber Lehn- 2. Feud. 17. & 51. §. ſimiliter. §. 25. Wann ein Lehnmann zwey Toͤchter hat/ deren erſte einen 1. Feud. 8. §. Filia. 2. Feud. 51. §. ſimiliter, verb. è contra ſi filius. §. 26. Wann Ehemann und Weib zu einem benanntẽ oder unbe- 2. Feud. 104. verb. in cæteris, maſculus & in fin. §. 27. Weiber erben kein Lehn/ das ihnen ausdruͤcklich zum MannMann Lehns 1. Feud. 8.
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Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht.
§. 23. Wann nun ſo viel Baarſchafften oder an Erb-Guͤter nicht
vorhanden/ daß Toͤchtern und Schweſtern nach ihrem Stande moͤgen
ausgeſtattet werden/ ſo muß der Lehn-Erbe vom Lehn nach Gelegen-
heit dazu geben/ ſonſten aber giebt Lehn nichts/ es ſey denn ohne
Schwaͤchung der Roß-Dienſte.
Toͤchter Recht
vom Lehn-Gut
auszuſtatten.
Roß Dienſte
Freyheit im
Lehn.
L. Pomponius, ff. fam. herciſc. L. dedit, ff. de collat. bon. L. ſi quis, §. ſed & filius,
ff. de liber. agnoſcend.
§. 24. Wann nun nach dieſer Weiber Lehn-Muthung/ Muth-
Zettul/ und feſte Gelds-Lehn Waar oder Hand-Lehn entrichtet/
einmahl eine Weibes Perſon im Lehn zugelaſſen/ darff ſie es hernach
gebohrnen Manns Erben nicht wieder abtreten/ es haͤtte denn der
Verſtorbene ſeine Frau ſchwanger hinterlaſſen/ und ſelbige einen
Sohn gebohren; durch Toͤchter als Lehns Erben werden keine Toͤch-
ter Kinder verſtanden/ weilen ſie aus frembdem Geſchlecht herkom̃en.
Weiber Lehn-
Muthungs
Recht.
Schwangern
Frauen Lehn-
Recht.
Toͤchter Kin-
der gehoͤren
nicht zum Wei-
ber Lehn.
Tochter und
Sohn Lehns
Erben Unter-
ſcheid.
Sohnſchlieſſet
aus der Muter
Schweſter
Tochter.
Sohn u. nicht
Tochter erbet
den Vater
Bruder.
Ehemann und
Weibes ver-
ſchiedenẽ Kin-
der Lehn-Ge-
dings Recht.
Kunckel Lehn
Ehegattẽ Erb-
theils Recht.
2. Feud. 17. & 51. §. ſimiliter.
§. 25. Wann ein Lehnmann zwey Toͤchter hat/ deren erſte einen
Sohn/ die andere eine Tochter bekoͤmmt/ und obige belehnete Toch-
ter als Mutter verſtorben/ ſo folget im Lehn derſelbe Sohn ſeiner
Mutter/ ſchlieſt auch aus die Tochter von der Mutter Schweſter.
Wann auch ein Lehnmann zween Soͤhne nachlaͤßt/ deren einem ein
Sohn/ dem andern eine Tochter gebohren wird/ ſo erbet der Sohn
ſeinen Vater Bruder und die Tochter wird nicht zugelaſſen.
1. Feud. 8. §. Filia. 2. Feud. 51. §. ſimiliter, verb. è contra ſi filius.
§. 26. Wann Ehemann und Weib zu einem benanntẽ oder unbe-
nannten Lehn-Geding erkohren/ nach ſich verlaſſen einen Sohn von
einer andern Frauen und eine Tochter von zugleich belehnten Eltern/
ſo ſchlieſſet der Sohn die Tochter im Vater-gleichwie dieſe ihn im
Mutter-Theil aus; So aber beyde Sohn und Tochter aus einer
Ehe/ erbet der Sohn allein; wann Tochter allein uͤbrig im Kunckel
Lehn/ erbet ſie Mutter Theil. Vaters Theil aber gehoͤret dem Herrn
zu/ wie auch eines verſtorbenen Ehegatten Theil/ der keinen Erben
verlaſſen/ ob ſchon in folgender Ehe Kinder gebohren.
2. Feud. 104. verb. in cæteris, maſculus & in fin.
§. 27. Weiber erben kein Lehn/ das ihnen ausdruͤcklich zum Mann
Lehn ertheilet und auffgetragen worden. Neu erlangtes Lehn faͤllt
nur auf Sohn und Sohns Soͤhne/ nicht aber auff Bruder Vettern und
andere Schwert-Magen/ es ſey dann im Lehn geſetzt verſehen. Wann
keine Soͤhne vorhanden/ faͤllt das Lehn auff die Bruͤder/ hernach
der Bruͤder Soͤhne und naͤchſte Vettern.
Mann Lehns
Gerechtigkeit.
Neuen Lehns
Erbrecht.
1. Feud. 8.
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