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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen.
wann dieselbe versäumt ist/ wird der Beruffene zur Verordnung
nicht gelassen/ er sey dann selbst vom Volck geruffen.

1. Tim. III. 10. ad Tit. I, 7. L. 31. & 42. C. de Episc. & Cler. Nov. 123. & 137. cap. 1.

§. 22. Jus Patronatus, oder Kirchen und Pfarr-Lehn/ das einerKirchen Lehns
Erbrecht.

vom Landes Herrn bekommen/ mag auch fortgehen auff männ- und
weibliche Erben/ also/ daß eines Patroni Erben für eine Person gehal-
ten werden/ absonderlich aber wird es nicht verschenckt/ es wäre dennJuris Patrona-
tus
Kauff-Ga-
be und Tausch
Recht.

von gesammt Gut ausgenommen/ oder es käme an geistlichen Herrn;
So ist auch die Gerechtigkeit/ bey Kirchen Priester zu beruffen/ zu
verkauffen rechtlich verboten/ weilen etwas vom göttlichen Recht dar-
unter vermischt/ welches für Geld nicht zu gewinnen/ es würden denn
etliche diesem Recht beygethane gesammt liegende Güter veräussert;
Gabe aber und Geschenck oder Tausch dieser Gerechtigkeit wird zuge-
lassen.

C. 1. X. de jure Patron. C. fin. X. de concess. praebend. C. ex literis, C. de jure, C.
cum seculum, X. de jure patron. C. 113. C. 1. q. 1. C. 36. Dist. 63. C. ex insi-
nuat. Eod. C. nemini, 36. q. 7.

§. 23. So gehet nun Jus Patronatus mit gesammten Güter Ver-Juris Patrona-
tus
Verkauff
Recht.

kauffung auch über zum Käuffer/ gleichwie andere geheiligte Sa-
chen/ und also kan es einem langwierigen Verpachter zur festen Heure
überlassen werden/ massen es sich heut zu Tage für gewissen Preiß
schätzen lässet/ so kan es auch von hoher Obrigkeit eingezogen werden;
Ja/ ein Mann kan dessen Frucht Nützung/ so einem Mitgiffts Grund-
Gut anhängig/ recht und wohl geniessen/ jedoch kan es nimmer an die
Gläubiger heimfallen/ ob schon ein Schuldner von seinen Gütern ab-
geht/ sondern es bleibet bey diesem/ wegen der Beruffung Jrrthum zu
vermeiden/ weilen er seine Güter einzulösen rechtlich stets befugt; des-
gleichen soll man keinem Gläubiger noch Pfands Jnhaber Juris Patro-Creditorn und
Pfands Ein-
haber Recht.

natus Besitzungs Recht zuerkennen/ ob schon sie aller Güter Gerecht-
und Herrlich- auch Nutzbarkeiten sich hätten verschreiben lassen/ ja gar
eines Priesters Einsetzungs Handel verübet/ so fern jedoch dieses wie-
dersprochen.

L. 24. ff. de contrah. Emt. L. 62. ff. de acquir. R. D. L. 1. C. de jur. Emphyt. L. 20.
C. de jure dot. L. 3. C. de pign. act. C. ex literis X. de jure patron. C cum
Bartholus 18. X. de fent. & re judic.

§. 24. Sonst aber wird Jus Patronatus bey ausgestellten Obliga-Juris Patrona-
tus Obligati-
on
auch Zinß
und Capital
Rechnungs
Gerechtigkeit.

tion nicht mit übertragen/ sondern es müssen alle Pfandhaber die jährli-
che Nutzungen in Rechnung zu bringen/ von ihren Zinsen und hernach-
mahlen vom Capital abzurechnen gehalten seyn/ woraus zu schliessen/

daß

Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen.
wann dieſelbe verſaͤumt iſt/ wird der Beruffene zur Verordnung
nicht gelaſſen/ er ſey dann ſelbſt vom Volck geruffen.

1. Tim. III. 10. ad Tit. I, 7. L. 31. & 42. C. de Epiſc. & Cler. Nov. 123. & 137. cap. 1.

§. 22. Jus Patronatus, oder Kirchen und Pfarr-Lehn/ das einerKirchen Lehns
Erbrecht.

vom Landes Herrn bekommen/ mag auch fortgehen auff maͤnn- und
weibliche Erben/ alſo/ daß eines Patroni Erben fuͤr eine Perſon gehal-
ten werden/ abſonderlich aber wird es nicht verſchenckt/ es waͤre dennJuris Patrona-
tus
Kauff-Ga-
be und Tauſch
Recht.

von geſammt Gut ausgenommen/ oder es kaͤme an geiſtlichen Herrn;
So iſt auch die Gerechtigkeit/ bey Kirchen Prieſter zu beruffen/ zu
verkauffen rechtlich verboten/ weilen etwas vom goͤttlichen Recht dar-
unter vermiſcht/ welches fuͤr Geld nicht zu gewinnen/ es wuͤrden denn
etliche dieſem Recht beygethane geſammt liegende Guͤter veraͤuſſert;
Gabe aber und Geſchenck oder Tauſch dieſer Gerechtigkeit wird zuge-
laſſen.

C. 1. X. de jure Patron. C. fin. X. de conceſſ. præbend. C. ex literis, C. de jure, C.
cum ſeculum, X. de jure patron. C. 113. C. 1. q. 1. C. 36. Diſt. 63. C. ex inſi-
nuat. Eod. C. nemini, 36. q. 7.

§. 23. So gehet nun Jus Patronatus mit geſammten Guͤter Ver-Juris Patrona-
tus
Verkauff
Recht.

kauffung auch uͤber zum Kaͤuffer/ gleichwie andere geheiligte Sa-
chen/ und alſo kan es einem langwierigen Verpachter zur feſten Heure
uͤberlaſſen werden/ maſſen es ſich heut zu Tage fuͤr gewiſſen Preiß
ſchaͤtzen laͤſſet/ ſo kan es auch von hoher Obrigkeit eingezogen werden;
Ja/ ein Mann kan deſſen Frucht Nuͤtzung/ ſo einem Mitgiffts Grund-
Gut anhaͤngig/ recht und wohl genieſſen/ jedoch kan es nimmer an die
Glaͤubiger heimfallen/ ob ſchon ein Schuldner von ſeinen Guͤtern ab-
geht/ ſondern es bleibet bey dieſem/ wegen der Beruffung Jrrthum zu
vermeiden/ weilen er ſeine Guͤter einzuloͤſen rechtlich ſtets befugt; des-
gleichen ſoll man keinem Glaͤubiger noch Pfands Jnhaber Juris Patro-Creditorn und
Pfands Ein-
haber Recht.

natus Beſitzungs Recht zuerkennen/ ob ſchon ſie aller Guͤter Gerecht-
und Herrlich- auch Nutzbarkeiten ſich haͤtten verſchreiben laſſen/ ja gar
eines Prieſters Einſetzungs Handel veruͤbet/ ſo fern jedoch dieſes wie-
derſprochen.

L. 24. ff. de contrah. Emt. L. 62. ff. de acquir. R. D. L. 1. C. de jur. Emphyt. L. 20.
C. de jure dot. L. 3. C. de pign. act. C. ex literis X. de jure patron. C cum
Bartholus 18. X. de fent. & re judic.

§. 24. Sonſt aber wird Jus Patronatus bey ausgeſtellten Obliga-Juris Patrona-
tus Obligati-
on
auch Zinß
und Capital
Rechnungs
Gerechtigkeit.

tion nicht mit uͤbertragen/ ſondern es muͤſſen alle Pfandhaber die jaͤhrli-
che Nutzungen in Rechnung zu bringen/ von ihren Zinſen und hernach-
mahlen vom Capital abzurechnen gehalten ſeyn/ woraus zu ſchlieſſen/

daß
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[143/0150] Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen. wann dieſelbe verſaͤumt iſt/ wird der Beruffene zur Verordnung nicht gelaſſen/ er ſey dann ſelbſt vom Volck geruffen. 1. Tim. III. 10. ad Tit. I, 7. L. 31. & 42. C. de Epiſc. & Cler. Nov. 123. & 137. cap. 1. §. 22. Jus Patronatus, oder Kirchen und Pfarr-Lehn/ das einer vom Landes Herrn bekommen/ mag auch fortgehen auff maͤnn- und weibliche Erben/ alſo/ daß eines Patroni Erben fuͤr eine Perſon gehal- ten werden/ abſonderlich aber wird es nicht verſchenckt/ es waͤre denn von geſammt Gut ausgenommen/ oder es kaͤme an geiſtlichen Herrn; So iſt auch die Gerechtigkeit/ bey Kirchen Prieſter zu beruffen/ zu verkauffen rechtlich verboten/ weilen etwas vom goͤttlichen Recht dar- unter vermiſcht/ welches fuͤr Geld nicht zu gewinnen/ es wuͤrden denn etliche dieſem Recht beygethane geſammt liegende Guͤter veraͤuſſert; Gabe aber und Geſchenck oder Tauſch dieſer Gerechtigkeit wird zuge- laſſen. Kirchen Lehns Erbrecht. Juris Patrona- tus Kauff-Ga- be und Tauſch Recht. C. 1. X. de jure Patron. C. fin. X. de conceſſ. præbend. C. ex literis, C. de jure, C. cum ſeculum, X. de jure patron. C. 113. C. 1. q. 1. C. 36. Diſt. 63. C. ex inſi- nuat. Eod. C. nemini, 36. q. 7. §. 23. So gehet nun Jus Patronatus mit geſammten Guͤter Ver- kauffung auch uͤber zum Kaͤuffer/ gleichwie andere geheiligte Sa- chen/ und alſo kan es einem langwierigen Verpachter zur feſten Heure uͤberlaſſen werden/ maſſen es ſich heut zu Tage fuͤr gewiſſen Preiß ſchaͤtzen laͤſſet/ ſo kan es auch von hoher Obrigkeit eingezogen werden; Ja/ ein Mann kan deſſen Frucht Nuͤtzung/ ſo einem Mitgiffts Grund- Gut anhaͤngig/ recht und wohl genieſſen/ jedoch kan es nimmer an die Glaͤubiger heimfallen/ ob ſchon ein Schuldner von ſeinen Guͤtern ab- geht/ ſondern es bleibet bey dieſem/ wegen der Beruffung Jrrthum zu vermeiden/ weilen er ſeine Guͤter einzuloͤſen rechtlich ſtets befugt; des- gleichen ſoll man keinem Glaͤubiger noch Pfands Jnhaber Juris Patro- natus Beſitzungs Recht zuerkennen/ ob ſchon ſie aller Guͤter Gerecht- und Herrlich- auch Nutzbarkeiten ſich haͤtten verſchreiben laſſen/ ja gar eines Prieſters Einſetzungs Handel veruͤbet/ ſo fern jedoch dieſes wie- derſprochen. Juris Patrona- tus Verkauff Recht. Creditorn und Pfands Ein- haber Recht. L. 24. ff. de contrah. Emt. L. 62. ff. de acquir. R. D. L. 1. C. de jur. Emphyt. L. 20. C. de jure dot. L. 3. C. de pign. act. C. ex literis X. de jure patron. C cum Bartholus 18. X. de fent. & re judic. §. 24. Sonſt aber wird Jus Patronatus bey ausgeſtellten Obliga- tion nicht mit uͤbertragen/ ſondern es muͤſſen alle Pfandhaber die jaͤhrli- che Nutzungen in Rechnung zu bringen/ von ihren Zinſen und hernach- mahlen vom Capital abzurechnen gehalten ſeyn/ woraus zu ſchlieſſen/ daß Juris Patrona- tus Obligati- on auch Zinß und Capital Rechnungs Gerechtigkeit.

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/150>, abgerufen am 21.11.2024.