Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. VII. gemuntert werden/ jedoch sind sonderliche Gaben und Geschicklichkeitstets vorzuziehen. L. 11. C. de Episc. & Cler. C. significasti X. de jure Patron. Pflicht wegen Schulen. §. 24. Ja/ eine jede Obrigkeit kan und mag auff GOttes Befehl Pflicht gegen Kirchen-Auff- seher. §. 25. Kirchen- und Schulen-Auffseher sollen/ allwo der Gebrauch §. 26. Wann
II. Buch/ Cap. VII. gemuntert werden/ jedoch ſind ſonderliche Gaben und Geſchicklichkeitſtets vorzuziehen. L. 11. C. de Epiſc. & Cler. C. ſignificaſti X. de jure Patron. Pflicht wegen Schulen. §. 24. Ja/ eine jede Obrigkeit kan und mag auff GOttes Befehl Pflicht gegen Kirchen-Auff- ſeher. §. 25. Kirchen- und Schulen-Auffſeher ſollen/ allwo der Gebrauch §. 26. Wann
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II. Buch/ Cap. VII.
gemuntert werden/ jedoch ſind ſonderliche Gaben und Geſchicklichkeit
ſtets vorzuziehen.
L. 11. C. de Epiſc. & Cler. C. ſignificaſti X. de jure Patron.
§. 24. Ja/ eine jede Obrigkeit kan und mag auff GOttes Befehl
von Recht und ihres eigenen Gewalt halben in ihren Staͤdt und Lan-
den Schulen auffrichten/ ja Amts und Gewiſſens wegen iſt ſie gehal-
ten und ſchuldig ſolche zu eroͤffnen/ auch die Lehr- und Schul-Meiſter
mit ehrlichen Beſoldungen verſehen/ und ihnen von oͤffentlichen Be-
ſchwerden Freyheit geſtatten/ die Lehr- und Lernende verthaͤdigen/
auch deren Schulmeiſter Macht und Anſehen/ als ohne welche alles
uͤbrige verfallen muß/ erhalten helffen/ und dieſes koͤnnen ſie ohne ſtets
nagenden Gewiſſens Wurm nicht verabſaͤumen/ darum alle wohl-
beſtalte Schulen nicht nur geiſt-ſondern auch weltliche Perſonen zu
Auffſehern haben ſollen/ und dieſe Auffſeher in Staͤdten aber koͤnnen
allein keine genugſame Stimme Schuldiener zu beruffen haben/ ohne
deren geiſt- und weltlichen Obrigkeit Beyſtimmung/ es waͤre denn ei-
ne andere beſtaͤndige und Rechts kraͤfftige Gegengewohnheit/ daß
dieſe oder jene Parthey zu ſolcher Beruffung nicht gezogen werden
duͤrffte/ ſicher zu behaupten.
Kirchen Auff-
ſeher Recht
Schul-Diener
zu beruffen.
§. 25. Kirchen- und Schulen-Auffſeher ſollen/ allwo der Gebrauch
iſt/ allemahl ihre Reiſen dem regierenden Buͤrgermeiſter anmelden;
wann auch denen Schuldienern von Kirchen-Auffſehern und Aelte-
ſten eingeredet wird/ ſollen ſie daruͤber nicht calumniiren und laͤſtern/
noch ſich an weltliche Perſonen/ die ein wenig Macht haben/ anhaͤngen/
die Prieſter ihre Zechliedlein ſeyn laſſen/ oder von deren Amt/ dazu ſie
jedoch ſelbſt begehret haͤtten/ ſchimpfflich und hoͤniſch reden/ dann
dadurch der wahren Chriſtlichen Religion nur Aergerniß/ der Jugend
Verderben und bey nahe der Schulen Untergang zu Wege gebracht
wird; darum auch billig das Kirchen-Regiment zu beobachten/ daß
die Schulmeiſter in ihrer Schul-Ordnung nichts fuͤr ihren eigenen
Kopff thun/ ſondern nach deren Schulen Auffſehern Rath Beliebung
ſich richten/ als die allein auff gemeine Erbauung hinſehen/ daß ſie
alſo von ihren Obern wegen ihres Verhaltens ſich Chriſtlich einre-
den laſſen/ die gewuͤnſchte Beſſerung von Hertzen zu ergreiffen/ des
Teuffels Zerſtoͤrung/ die er dem Chriſtlichen Nahmen durch Uneinig-
keit und Trennung beyzufuͤgen gedencket/ nach hoͤchſtem Vermoͤgen
in Anruffung GOttes zu verwehren.
Kirchen Regi-
ments Obacht
mit Schulen.
§. 26. Wann
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