Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. VIII. daß alle gedruckte Sachen des Authoris/ Druckers und Orts Nah-men/ samt Auffsehers Urtheil/ in sich halten sollen. ten Anstalt Recht. §. 8. Damit nun wegen Druckerey-Sachen gute Anstalt um und Buchbin- der Pflicht und Versehen Straffe. §. 9. Was aber Buchbinder und Buchhändler anlanget/ die Protocoll- Schrancks Gerechtigkeit. §. 10. Alle Universitäten/ so wohl als andere Städte und Ge- L. 9. §. 1. C. de defens. civ. L. 2. C. de magistr. municip. rii Frevel- Muth. §. 11. Pabst Gregorius XIII. wird billig dafür gehalten/ daß er §. 12. End-
II. Buch/ Cap. VIII. daß alle gedruckte Sachen des Authoris/ Druckers und Orts Nah-men/ ſamt Auffſehers Urtheil/ in ſich halten ſollen. ten Anſtalt Recht. §. 8. Damit nun wegen Druckerey-Sachen gute Anſtalt um und Buchbin- der Pflicht uñ Verſehen Straffe. §. 9. Was aber Buchbinder und Buchhaͤndler anlanget/ die Protocoll- Schrancks Gerechtigkeit. §. 10. Alle Univerſitaͤten/ ſo wohl als andere Staͤdte und Ge- L. 9. §. 1. C. de defenſ. civ. L. 2. C. de magiſtr. municip. rii Frevel- Muth. §. 11. Pabſt Gregorius XIII. wird billig dafuͤr gehalten/ daß er §. 12. End-
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II. Buch/ Cap. VIII.
daß alle gedruckte Sachen des Authoris/ Druckers und Orts Nah-
men/ ſamt Auffſehers Urtheil/ in ſich halten ſollen.
§. 8. Damit nun wegen Druckerey-Sachen gute Anſtalt um
ſo viel leichter ruͤhmlich zu Werck gerichtet werden moͤge/ ſo ſoll bey
jeder Materie der Urheber/ Ort und Drucker/ ohn Argliſt/ Betrug
und Falſchheit/ geſetzt und vermeldet werden/ auch ein jeder Dru-
cker/ Buchfuͤhrer und Haͤndler gehalten ſeyn/ ehe und bevor er ſein
Kram-Gewoͤlbe und Buchladen eroͤffnet/ oder einiges Buch veraͤuſ-
ſert/ einen Catalogum oder Buͤcher-Regiſter vorzuweiſen/ daneben
glaubhafft anzeigen/ wie und welcher Geſtalt ihm/ ſolche Buͤcher zu
druͤcken und kauffsweiſe feil zu halten/ erlaubet worden.
Buͤcher Cata-
logi Regiſter
Recht.
§. 9. Was aber Buchbinder und Buchhaͤndler anlanget/ die
ſolche Schmaͤh-Schrifften auff oͤffentlichen Maͤrckten von andern
oder ſelbſt denen Buchdruckern kauffen und wieder verkauffen/ ſind
aller Straffe befreyet/ ſintemahln darinn keine Argliſt zu vermuthen/
und die Buchbinder alle Schrifften zu uͤberleſen eben nicht ſchuldig/
dazu dergleichen vor gemelder Maſſen alle erſt muͤſſen gut geheiſſen
werden/ ehe ſie zum Druck kommen moͤgen/ darum ſie nur Gewinſt
ohne Betrug zu ſuchen gehalten werden/ wann ſie jedoch wiſſentlich
damit handeln/ koͤnnen ſie von gebuͤhrender Straffe nicht entſchuldi-
get ſeyn.
§. 10. Alle Univerſitaͤten/ ſo wohl als andere Staͤdte und Ge-
meinden/ haben das Recht/ Steuer-Regiſter/ Saal- und Stadt-
Buͤcher Kaſten/ oder Gerichts-Acten und Protocoll-Schranck zu
halten/ oͤffentliche Brieffe und Urkunden darinn zu verwahren.
L. 9. §. 1. C. de defenſ. civ. L. 2. C. de magiſtr. municip.
§. 11. Pabſt Gregorius XIII. wird billig dafuͤr gehalten/ daß er
ſeiner Macht Graͤntzen uͤberſchritten/ indem er den neu gemachten Ca-
lender denen Fuͤrſten von Augſpurgiſcher Confesſion hat auffdrin-
gen wollen/ bey welchen er jedoch verworffen/ und durch Cammer-
Verordnungen geſchloſſen und befohlen/ daß/ um allerley Schwuͤrig-
keiten und Verwirrungen in Klag-Bittſchrifften/ Urkunden und Ap-
pellations-Brieffen zu vermeiden/ deren Formalien nach alten Calen-
der ſollen gerechtfertiget werden/ derohalben zu verwundern/ daß ei-
nige Reformirte des Pabſtes geſchworne Feinde dennoch des neuen
Styii ſich gebrauchen moͤgen/ welches aber nunmehro von allen Ev-
angeliſchen bewilliget.
Calender alt-
und neuen
Styli Ge-
bꝛauchs Recht.
§. 12. End-
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